Jisung PoV

"Jetzt sag uns doch endlich, warum du schon die ganze Woche schon am Kichern und Grinsen bist.", meinte Changbin, als ich am Freitag gemeinsam mit ihm bei Chan zu Hause war. Wir hatten einen Filmabend geplant und da mein Date mit Minho am nächsten Tag erst nachmittags war, konnte ich hier ebenfalls schlafen.

"Wer hat unserem Jisungie den Kopf verdreht, hm?", fragte Chan mit einem sanften Lächeln. "Wir müssen doch noch einen Background-Check machen."

"Müsst ihr nicht... Ihr werdet ihn mögen."

"Komm schon, Ji. Wer ist es? Woher kennt ihr euch? Hattet ihr schon ein Date? Einen Kuss?"

"Wir haben uns zufällig getroffen und uns gut verstanden und dann halt ab und zu wieder getroffen.", meinte ich, wobei 'ab und zu' eine ziemliche Untertreibung war, denn wir hatten die gesamte Woche über jede freie Sekunde zusammen verbracht. "Wir haben morgen unser erstes Date... Und er hat mich nur auf den Mundwinkel geküsst, weil er meinte, er will nicht die Highlights von Date vorweg nehmen... Verdammt, das heißt, ich küsse ihn morgen! Ich hab doch keine Ahnung, ob ich ein guter Küsse bin! Was wenn ich es verkacke? Was wenn ich ihm versehentlich in den Mund spucke? Oh mein Gott, was wenn ich beim Küssen Nasenbluten oder Zahnfleischbluten bekomme? Oder wenn er mich doch nicht küssen will, weil ich Mundgeruch habe?! Was soll ich denn jetzt machen?"

"Ruhig bleiben, Jisung. Du hast doch schonmal jemanden geküsst... Und du meintest, dass es gut war und ihm auch gefallen hat."

"Ja, aber das war nicht ER!"

"Du bekommst das hin. Ganz sicher."

"Kannst ja mit mir üben.", scherzte Changbin.

"Bahhh! Geh und lass dich von Hyunjin ablecken, du Ekel!", lachte ich und warf ihn mit einem Kissen ab. Changbin hatte Hyunjin irgendwann in den Pausen zu uns eingeladen und jetzt verbrachte er quasi jede Pause bei uns, was unserem Kleinsten sehr zu gefallen schien.

"Im Gegensatz zu dir könnte ich ihn küssen, ohne davor so einen halben Nervenzusammenbruch zu bekommen!", rief er zurück und pfefferte mir ebenfalls ein Kissen ins Gesicht. Zumindest versuchte er das, doch stattdessen traf er damit Chan, der sich nun selbst mit dem Kissen auf Changbin stürzte.

"Kein Kampf ohne mich!"

Die nächsten Minuten vergingen eigentlich nur damit, dass wir alle irgendwie mit Kissen aufeinander einschlugen und ich war gerade mehr als froh darüber, dass ich die beiden bei mir hatte. Wahrscheinlich wäre ich vor Aufregung noch verrückt geworden, wenn die zwei Idioten mich nicht ablenken würden.

"Jungs? Wir können essen.", lächelte Chan's Mutter, die uns aus dem Türrahmen heraus ansah. Wir stoppten alle sofort in unseren Bewegungen und sahen sie an. Wie auf eine stumme Absprache hin standen wir alle auf und liefen in die Küche. Chan's Eltern hatten zwar viel Geld, aber sie waren immer noch sehr darauf bedacht ihren Kindern eine schöne Kindheit zu schenken, die nicht durch übertriebene Disziplin geprägt war, nur weil sie viel Geld hatten. Sie wussten, wie sie sich zu verhalten hatten, wenn wichtige Gäste da waren und ansonsten durften sie sich benehmen wie jeder normale Teenie auch. Ich durfte mich nur so benehmen, wie ich es wollte, wenn meine Eltern nicht dabei waren. Also durfte ich es nicht, aber machte es trotzdem.

"Ji, wohin geht dein Date überhaupt?", fragte Changbin irgendwann beim Essen. Wir saßen zu dritt in einem Raum und Chan's Eltern und Geschwister saßen in einem anderen. "Du sagst uns schon nicht, mit wem du ausgehst, also sag uns wenigstens wohin."

"Das wird eine Überraschung.", lächelte ich breit. Die ganze Woche über hatte ich schon überlegt, was wir wohl machen würden, aber er hatte bei all meinen Ideen verneint. Ob er dabei gelogen hätte? Ich wusste es nicht.

"Uns kannst du es doch sagen. Weiter verraten können wir es ja schlecht."

"Ich kann es euch nicht sagen, weil ich es nicht weiß. Er überrascht mich. Nicht anders herum."

"Und wann lernen wir deinen Lover kennen? Er klingt im Moment noch viel zu perfekt um echt zu sein."

"Das ist das beste an ihm, Chan! Er ist tatsächlich echt!", freute ich mich. "Ihr lernt ihn auch noch früh genug kennen, glaub mir. Und ihr werdet ihn mit Sicherheit mögen."

"Was macht dich da so sicher?"

"Ich hab da so ein Gefühl. Außerdem kann man ihn auch überhaupt nicht nicht mögen."

"Das werden wir schon noch sehen, wenn wir ihn erstmal kennengelernt haben."

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