Schritt drei

„Wer war es?“ Das war die erste Frage, die Hermione einfiel, als kein anderer sich zu Wort meldete. Der ganze Tisch war still, nur in Hermiones Kopf ratterte es. „Und wie hieß meine Mutter mit vollem Namen? Sie sagen alles nur nicht wer sie war.“ Severus sah Lucius bittend an, dann sagte er:„ Bitte lass mich erst ausreden. Egal welches magische Wesen, jedes hat seinen Gefährten. Die meisten Wesen erwachen ungefähr in eurem Alter, was heißt, dass sie dann auch ihren Partner finden können. Cassiopeia und ich haben uns schon vorher gekannt, bevor ich wusste, dass sie meine Gefährtin ist. Wir haben uns gut verstanden, auch wenn ihr Name ein wenig, sagen wir problematisch ist. Naja, war. Sie heißt, beziehungsweise hieß Cassiopeia Lestrange. Lestrange ist wie Black ein eher schwieriger Name. Schau nicht so Sirius, du weißt es doch.“

Wieder Stille. Alle warteten auf Hermiones Reaktion. Harry hatte schon einen groben Gedanken, wie sie reagieren würde, doch da er von Professor Dumbledore genug wusste, war er sich sicher, dass Professor Snape nicht gelogen hatte. Woher er das so genau wusste war Harry allerdings nicht klar. Einige Minuten sagte keiner ein Wort. Harry blickte nach links zu Hermione und sah die Tränen ihre Wangen hinunter fließen. „Hermione?“ „Unmöglich! Das bin ich nicht! So bin ich nicht!“, schrie sie. „Harry das bin ich nicht“, schluchzte sie verzweifelt an seine Schulter. „Ich weiß“, antwortete er und nahm sie in den Arm. Ron umarmte sie ebenfalls. Narcissa setzte zum sprechen an. „Weißt du Hermione, nicht alles ist immer so, wie es euch beigebracht wird. Die Todesser sind nicht so böse wie alle sagen. Meine Schwester Bellatrix ist auch nicht so schlimm, wie sie immer dargestellt wird. Willst du dir nicht wenigstens die andere Seite ansehen, bevor du ihr den Rücken zudrehst?“

„Vielleicht“, murmelte sie zur Antwort. Harry beugte sich zu Hermiones Ohr und flüsterte:„ Siehst du, dann war der Name Cassiopeia Lestrange doch gar nicht so uninteressant wie wir dachten. Und an deiner Stelle würde ich es mir doch genauer ansehen.“ Ronald brummte zustimmend und Hermione beruhigte sich langsam wieder.

„Na gut“, sprach sie, wieder etwas gefasster. „Ich werde es auf mich zu kommen lassen, aber nur, weil ich weiß, dass ihr mir sonst keine Ruhe lasst“; sie sah Ron, Harry und Sirius an, welche schmunzelten. „Ich will es aber auch verstehen. Ich will verstehen, wieso man mich damals zu den Grangers gebracht hat, und eben einfach was damals passiert ist.“ „Natürlich. Und wenn du willst helfe ich dir“, kam es leise von ihrem Vater. „Ich würde dir auch gerne helfen. So als Friedensangebot“, mischte sich nun auch Draco ein.

Um von diesem bedrückenden Thema wieder weg zu kommen fragte Narcissa:„ Wollt ihr vielleicht noch ein oder zwei Tage bei uns bleiben um euch besser kennenzulernen?“ „Klar gerne Cissa“ rief Sirius freudig. Zu lange hatte er nicht mehr wirklich mit seiner Cousine sprechen können, da sie sich entweder nicht verstanden hatten, oder er in Askaban saß. Von Hermione kam ein Murren und Ron und Harry fügten sich.

Als die vier jungen Erwachsenen aufstehen durften fragte Hermione zu aller erst nach der Bibliothek. Ihre Freunde lachten nur, doch Draco führte sie ruhig in den zweiten Stock. „Die Regale sind beschriftet“, sagte er noch und dann war sie schon verschwunden. Harry und Ron führte Draco zu einer Sitzecke vor einem Kamin. „Setzt euch doch. Was wollt ihr machen?“ „Ich weiß nicht. Aber ich möchte etwas von dir wissen. Warum hasst du mich?“ „Na ja…“, druckste er herum. „Also gehasst hab ich dich ja nicht wirklich. Man könnte sagen ich war, na ja, eifersüchtig?“ Es klang mehr wie eine Frage als eine Antwort. „Und warum?“ Diese Antwort hatte Harry mehr Fragezeichen sehen lassen, als dass sie verschwunden waren. Draco hatte doch alles. Wieso war er dann auf IHN eifersüchtig?

„Sagen wir es so, du bist bekannt und beliebt. Ihr zwei habt euch schon im Zug angefreundet und jeder kann sehen, dass ihr wirklich gut befreundet seid. Mit Crabbe und Goyle war ich nie wirklich befreundet . Blaise war mein erster richtiger Freund. Nebenbei war ich in Slytherin was nicht gerade das beliebteste Haus ist. Siehe da, war ich ebenso gehasst wie meine Hausgenossen.“ Das machte es ein wenig logischer.

„Sag mal, spielst du Zauberschach Malfoy?“, fragte jetzt Ron. Ihm war ein wenig langweilig, und er wollte schon länger wissen, ob Draco spielte. „Immer mal wieder, warum? Spielst du auch?“ „Ja!“, Freude schwang in Rons Stimme mit. Kurze Zeit später waren die beiden in spannendes Spiel verwickelt. 

Harry war aufgestanden und lief die Regalreihen ab. Er wollte etwas über Voldemort, oder Tom wie ihn Dumbledore nannte, heraus finden. Diesen Schock, hatte er verarbeiten können, aber nicht die Information. Es wollte einfach nicht in seinen Kopf, doch vielleicht konnte die Bibliothek der Malfoys weiterhelfen. Immerhin waren sie wie die Blacks alt und reinblütig. Doch bei Sirius hatte er bisher keine Zeit für seine eigenen Forschungen gehabt. „P…P…Peverell… Potter! Da ist es ja! Gut… R… R… Riddle! Noch besser“, murmelte Harry vor sich hin.

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