Ein Fotoalbum

Kurze Info: der Weihnachtsmorgen ist der 25.12.

Während die Rumtreiber in der Vollmondnacht ihr Comeback feierten, ging Harry für einige Tage nach Hogwarts. Er hatte Neville besuchen wollen und schauen, wie es ihm mit seiner Trauer mittlerweile ging. Es war noch nicht besser geworden, das war aber auch verständlich. Jedoch dachte Neville nicht den ganzen Tag daran, wenn er Professor Sprout half. Es lenkte ihn ab. Doch Harry wollte ihn an Weihnachten nicht allein lassen, wobei man in Hogwarts nie allein war. Die Lehrer waren immer da und auch einige Schüler. Aber man muss nicht allein sein, um sich so zu fühlen, deshalb hatte Harry ihn eingeladen bei ihm Weihnachten zu feiern. Mit seiner Familie.

„Harry das kann ich nicht annehmen!" „Natürlich kannst du Neville. Ich möchte bitte nur, dass du einfach kommst und nicht hier alleine bist." Harry hoffte und vertraute darauf, das Neville für sich die richtige Entscheidung treffen würde. Und natürlich hoffte er, dass diese Entscheidung zu seinen Gunsten ausfallen würde.

Neville erwog Vor- und Nachteile dieses Vorschlags mal um mal. Ja, in Hogwarts wäre er nicht allein. Es gab immer Menschen um ihn herum. Andererseits gab es außer Gin und Luna keinen mehr an der Schule, der ihm nahe stand und beide würden über die Ferien zu ihren Familien fahren. Jedoch war Augusta Longbottom keine Lösung. Sie war zwar seine Großmutter, aber nicht die angenehmste Frau. Vor allem jetzt nicht. Es würde still sein im Haus, etwas, dem Neville unbedingt entkommen wollte auch wenn er es keinem sagte.

Würde er zu Harry gehen, hätte er Harry und Sirius. Harry kannte er seit er elf war und Sirius wusste wie man die Menschen ablenkte. Es wäre schmerzhaft zu sehen, dass seine Eltern lebten, Neville seine aber nie wieder würde sehen können. In Hogwarts hätte er nicht viel zu tun, dann wäre da wieder diese Stille!

Vielleicht war aber auch das die Unterstützung von der seine Eltern einmal gesprochen hatten. Und Harry hatte ihn ja eingeladen einfach zukommen. Nicht einmal ein Geschenk hätte er besorgen müssen, hieß es. Neville würde ein oder zwei Flaschen guten Wein als Dankeschön besorgen.

Gleich darauf flog eine Eule der Schule in Richtung London zum Grimmauldplatz 12 um Harry doch die Zusage zum Weihnachtsfest zu bringen. Es sollte sich tatsächlich als die richtige Entscheidung herausstellen.

Während Neville also noch die letzten Tage vor den Ferien in Hogwarts verbrachte und den Wein zu Madam Rosmerta liefern lies um ihn dort abzuholen, gingen Draco, Cassiopeia, Ron und Harry in die Winkelgasse. Zu ihrer aller Überraschung zog es Harry zuerst zu Flourish & Blotts. Er wollte sich nach ein paar Büchern über Kräuterkunde, magische Pflanzen und Wesen für seine Freunde umsehen. Danach ging es logischerweise auch noch zu Qualität für Quidditch. Wohin denn auch sonst, wenn man mit drei Quidditch begeisterten jungen Männern befreundet war?

Mit zu Fred und George in den Scherzartikelladen ging Cassiopeia aber nicht. Stattdessen machte sie sich auf zu Madam Malkins um ein Kleid abzuholen, dass sie sich nach langem Hin und Her doch hatte schneidern lassen. Theoretisch hätte sie es auch erst in einigen Tagen abholen können, da sie noch einmal zur Apotheke hier in der Winkelgasse musste, um das Geschenk für ihren Vater abzuholen, von dem nicht einmal Cassi selbst wusste, was es werden würde. Als sie gesagt hatte, sie brauche ein Geschenk für Severus Snape, hatte der Besitzer ihr versichert jemanden zu kennen, der ihr helfen könne. Sie käme nur selten zu ihm besäße aber sehr gute Kenntnisse über Kräuter und Heilkunst. Cassiopeia vertraute darauf, dass diese Aussage stimmte.

Als am 23. Dezember dann der Hogwarts-Express in der Londoner Kings Cross Station einfuhr warteten wie jedes Jahr einige Eltern auf ihre Kinder, welche über die Ferien heim kamen. Harry stand gemeinsam mit Ron am Bahnhof um Ginny und Neville abzuholen. Sie würden jeweils beide direkt vom Bahnhof auf wieder zu ihren Familien apparieren.

Schon seit Tagen herrschte im Hause Black eine allumfassende Unruhe und Vorfreude. James war mehr als aufgeregt das erste Mal so richtig mit seinem Sohn Weihnachten feiern zu können, wie er es ausdrückte. Ob er jedoch dazu bereit war in vollem Bewusstsein einen Nachmittag mit seiner Schwiegermutter; und noch schlimmer, seinem Schwiegervater; zu verbringen, das wusste James nicht. Immerhin war sie Minerva McGonagall! Eine der Personen, die des öfteren in Hogwarts die Streiche der Rumtreiber abbekommen hatten. Vor Tom hatte James eigentlich nicht wirklich Angst.

Harry ging regelmäßig zu ihm und sie trainierten gemeinsam und immerhin hatte Tom zwei sehr willensstarke Frauen in der Familie. Von daher befand James Minerva als möglicherweise gefährlicher für ihn und Sirius.

Weihnachten war wunderschön und allem voran weiß geworden! Am Weihnachtsmorgen als alle wach waren staunten sie gemeinsam Bauklötze wie viel es doch über Nacht geschneit hatte. Da waren sogar die Geschenke für einen Moment in den Hintergrund gerückt. Aber nur für einen Moment, denn schon in der nächsten Sekunde waren Neville und Harry nicht mehr zu sehen.

Harry hatte einen Umhang, eine Zauberstabhalterung und einen neuen roten Weasley Pullover bekommen. Neville fand ebenfalls einen Weasley Pulli jedoch in gelb und die Bücher über alle möglichen magischen Pflanzen und Kräuterkunde bei seinen Geschenken. Als sie später dann beim Frühstück saßen lag neben Sirius' Teller ein Buch. Für Neville stand darauf. Mit den Worten: „Das ist alles was ich gefunden habe", schob er es über den Tisch.

Es war ein Photoalbum. So eins, wie auch Harry von Hagrid erhalten hatte, mit vielen Bildern von Alice und Frank in Hogwarts, aber auch einige wenige von der Zeit danach und mit dem kleinen Nevile. Sie sahen glücklich aus und genau das hatten sich Lily, James und Sirius auch von Herzen für die kleine Familie gewünscht, aber es war ihnen leider nicht gegönnt. Das Album wurde zu Nevilles größtem Schatz. Nie kam auch nur der kleinste Knick in eine Seite. Die Erinnerung an seine Eltern tat ihm sehr gut. Es dauerte zwar sehr lange, bis er ihren Tod soweit verarbeitet hatte, aber die Bilder boten ihm dabei eine große Hilfe.

Die Weihnachtstage vergingen und Silvester stand vor der Tür, und damit die Hoffnung auf ein neues Jahr ohne Gefahren oder seltsame Überraschungen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top