- Kapitel 28 -

„Was ist mit Abrin? Wussten sie davon?" Fragte ich um Zeit zu schinden. Er sah mit gerunzelter Stirn auf mich herab. „Das er dir geholfen hat? Natürlich wusste ich es, doch ich muss zugeben, dass ich es beinahe zu spät gemerkt habe." Meinte er schmunzelnd. „Aber als er davon erzählt hat, wie gut ihr euch zur Zeit versteht wurde ich skeptisch." Fügte er lächelnd hinzu. „Abrin mag vieles sein, aber garantiert niemand der sich seine Fehler eingesteht. Er hätte sich niemals aufrichtig bei dir entschuldigt. Ich wusste, das er lügt, da du ihm niemals verziehen hättest also musst euer reger Kontakt einen anderen Grund gehabt haben." Sagte er locker und lief aus dem Lichtkegel der Lampe. „Es war nicht schwer eins und eins zusammen zu zählen und die fehlenden Akten in meinem Arbeitszimmer bestätigten meinen Verdacht." Fügte er hinzu und ich hörte das klacken einer Waffe. Er war wohl dabei sie zu laden. Ich musste mich verdammt nochmal beeilen. Ich säbelte schon seit einigen Minuten an den Fesseln, doch ich konnte einfach nicht genügend Kraft aufbringen um sie durchzuschneiden.

„Es muss ironisch sein vor deinem Vater zu sterben, nicht wahr?" Fragte er zynisch und ich zischte wütend. „Cole war schon immer ein Schwächling, clever aber ein Schwächling." Fuhr er fort. Mein Blick verdunkelte sich immer weiter. „Versucht sich einfach umzubringen, dieser Idiot. Dabei war es schon lange kein Geheimnis, das Miriam ihm fremdging. Die ganze Stadt wusste es!" Beendete er seinen Monolog. Die Wut in mir stieg immer weiter bis ich nicht mehr still sein konnte. „Was wissen sie schon! Mein Vater hat Miriam geliebt!" Schrie ich wütend. „Ach und du nicht?" Fragte er grinsend als er wieder in den Schein des Lichts trat. Er hielt die Waffe locker in der rechten Hand. „Was?" Hauchte ich verwirrt. „Du hast sie doch auch geliebt, deine Mutter, oder nicht? Trotzdem hast du nicht versucht dir das Leben zu nehmen. Du weißt worauf es im Leben ankommt. Du bringst dich nicht wegen so einer Schlampe um, das wäre es dir einfach nicht wert. Genau das nenne ich Stärke, die dein Vater leider nicht besitzt." Erklärte er mir und ich sah ihm einfach nur wütend entgegen. „Aus dir hätte wirklich noch was werden können. Du hast wirklich alles um erfolgreich zu sein.. Es tut mir beinahe schon leid dich zu töten." Seuselte er gespielt traurig. „Weißt du was? Das werde ich auch nicht tun..Barrows wird das erledigen!" Meinte er und lächelte ihm zu. „Vergiss es! Das ist deine Sache, ich habe damit nichts zu tun!" Weigerte Barrows sich entsetzt. „Stell dich nicht so an, man könnte ja meinen du hättest noch nie jemanden umgebracht." Lachte Winchester auf. Barrows sah betreten zur Seite weshalb Winchester und ich verwundert drein blickten. Barrows hatte tatsächlich noch nie jemanden umgebracht! Sein Blick und seine Haltung verrieten ihn ganz eindeutig. Wie konnte er an solch eine Position gelangen ohne über Leichen zu gehen? Das war unmöglich!

„Es ist wahr, oder?" Fragte ich spottend. „Sie haben all die Jahre über nur so hart getan dabei sind sie nichts weiter als ein Feigling, der seine Gangmitglieder, seine Freunde, seine Familie für seine eigenen Zwecke opfert!" Schrie ich wütend. Barrows ballte seine Fäuste und lief auf Winchester zu. „Halt dein Maul! Du hast doch keine Ahnung!" Schrie er aufgebracht. „Ach nein? Und was ist mit all denjenigen, die ihr Leben lassen mussten nur wegen ihrer Arroganz? Wegen ihrem Egoismus und dem unsinnigen Willen an der Macht zu bleiben und keinen der anderen UT's um Hilfe zu bitten? Haben die denn eine Ahnung?" Spottete ich weiter.

„Ich wollte nicht, dass das alles so aus dem Ruder läuft..ich hatte doch keine andere Wahl.." Seufzte er und griff nach der Waffe, welche Winchester ihm bereits hinhielt. „So ein Bullshit! Man hat immer eine Wahl, entscheidend ist nur ob man die Richtige oder die Einfache trifft!" Sagte ich ernst und sah ihm dabei ausdruckslos ins Gesicht. Er entsicherte die Waffe und richtete den Lauf auf mich. „Es können nicht alle Menschen so sein, wie du Archer." Meinte er kühl und verstärkte den Griff um die Waffe. Emotionslos sah ich dem Lauf der Waffe entgegen. Ich hatte keine Angst vor dem Tod. Seit ich den UBW's beigetreten war wurde ich mit der Gefahr dabei drauf zu gehen konfrontiert. Das Einzige, dass ich bedauerte war mich nicht von Dad verabschiedet zu haben.

Soma nicht noch einmal gesagt hatte, wie sehr ich ihn liebte, wie viel er mir bedeutete und wie glücklich er mich machte.

Tory nicht gesagt zu haben, wie sehr ich sie und unsere Freundschaft schätzte, wie sehr sie mir geholfen hatte.

Ares nicht noch einmal gesagt zu haben, wie sehr ich unsere Ausflüge und Trips genossen habe und wie unglaublich wichtig er und der Rest von ihnen mir waren.

Snake, Joker, ihnen allen nicht noch einmal gesagt zu haben, dass sie für mich wie eine Familie waren.

Mir blieb nichts anderes übrig als zu hoffen, dass sie es wussten.

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