- Kapitel 22 -

Ich nutzte die Gelegenheit und umfasste den Griff meines Dolchs fest bevor ich auf ihn losging. Mein Hieb traf ihn unvorbereitet weshalb es mir möglich war ihm eine Fleischwunde am Arm zu verpassen. Er zischte vor Schmerzen und hielt sich die Stelle mit seiner anderen Hand. Zitternd vor Erschöpfung durch das harte Training mit Degger nahm ich erneut meine Kampfposition ein und wartete auf die nächste Gelegenheit. Schnellen Schrittes lief ich auf ihn zu und verpasste ihm einen kräftigen Tritt der ihn umhaute. Ich schmiss mich auf ihn und hob ihm die Klinge meines Dolchs an die Kehle. „Wer bist du und was willst du von mir?" Zischte ich wütend und außer Atem, doch er spuckte mir lediglich ins Gesicht. Angeekelt wischte ich mir mit meiner freien Hand über's Gesicht und passte einen Moment lang nicht auf. Er ergriff die Chance und warf mich zu Boden. Anschließend sprang er auf und rannte zurück in die Dunkelheit.

Schwer atmend stand ich noch immer auf dem Gehweg mit meinem Dolch in der Hand. Schnell sah ich in jede Richtung um auf einen weiteren Angriff vorbereitet zu sein, doch ich hörte seine Schritte nicht mehr - Er hatte sich verzogen. Ich rannte zu meiner Tasche und griff sie mir hastig bevor ich auch den restlichen Weg zu mir nach Hause sprintend zurücklegte.

Ich sperrte die Haustür auf und warf meine Tasche in den Flur bevor ich ins Bad lief. Während ich das Verbandszeug herauskramte funkte ich Snake und Joker an. „Snake, Joker..egal was ihr gerade tut..kommt sofort zu mir nach Hause!" Befahl ich ihnen schwer atmend, da ich mich noch immer nicht von meinem Sprint erholt hatte. „Zu dir nach Hause?!" Ertönte Snakes Stimme. „Ja, zu mir nach Hause. Jetzt." Befahl ich und schaltete den Funker aus. Ich zog mir vorsichtig mein Sportshirt über den Kopf und biss mir auf die Zunge wegen des stechenden Schmerzes. Ich nahm mir das Desinfektionsspray zur Hand und verteilte es großzügig auf der Schnittwunde. Ich ließ es etwas trocknen und wollte mir gerade den Verband umwickeln, als es auch schon an der Tür klingelte.

„Archer was zum Teufel ist dein Problem ich-" Nörgelte Snake genervt, doch verstummte als er mich im BH an der Tür stehen sah. Hastig zog ich ihn in die Wohnung und verschloss die Tür erneut. „Wo zur Hölle bleibt Joker?!" Murmelte ich und lief zurück ins Bad während Snake mir folgte. „Okay..was ist passiert?" Fragte dieser nun ernst. „Erklär ich euch wenn Joker endlich da ist." Entgegnete ich harsch und tat mir schwer dabei den Verband um mich zu wickeln. Snake kam zu mir rüber und nahm mir den Verband aus den Händen. „Gib her, so wird das ja nie was." Stöhnte er genervt und half mir dabei meine Wunde zu verbinden. Ich hatte mir gerade das Shirt von vorhin wieder übergezogen, da klingelte es erneut an der Tür. Ich öffnete und wartete oben an der Tür auf Joker, der schwer atmend die Treppen raufstieg. „Was hat denn so lange gedauert?!" Fuhr ich ihn wütend an und zog ihn die letzten Meter in die Wohnung. „Bitte verzeih mir, das ich nicht auf eine spontane Pyjama Party von dir vorbereitet bin." Spottete er zynisch und ließ sich neben Snake auf's Sofa fallen.

„Also, was ist denn jetzt so wichtig das du uns sogar zu dir nach Hause bestellt hast?" Fragte Joker noch immer außer Atmen und auch Snake sah ernst zu mir auf. Ich erzählte ihnen vom Training und wie ich den üblichen Weg nach Hause lief bis ich Schritte hinter mir hörte und auch schon angegriffen wurde. Ihre Blicke verfinsterten sich augenblicklich und sie wurden still.

„Und du hast sein Gesicht nicht sehen können?" Fragte Joker dann nach einiger Zeit in der jeder nachdenklich ins Leere starrte. „Nein, es war einfach zu dunkel um etwas erkennen zu können." Meinte ich kopfschüttelnd. „Ist dir sonst etwas bekannt vorgekommen? Ein Tattoo oder sowas?" Bohrte er weiter. „Nein, ich sagte doch das er komplett in schwarz gekleidet war und ich nichts erkennen konnte." Seufzte ich genervt und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Der Typ war nicht gekommen um dich nur zu verletzen." Meinte Snake und fixierte einen Punkt an der Wand. „Ja..das denke ich auch. Er wollte mich töten." Bestätigte ich kühl und sah zwischen den beiden her. „War es nur einer?" Fragte Joker nachdenklich und fasste sich dabei ans Kinn. „Kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Jedenfalls hat er mich angegriffen. Sollten es mehrere gewesen sein haben sie sich wohl bedeckt gehalten." Antwortete ich und versuchte mich daran zu erinnern, ob ich vielleicht noch andere im Schatten gesehen hatte. „So oder so, sie werden wieder kommen." Sagte Snake ausdruckslos. „Wir müssen etwas tun, so geht das nicht weiter. Bis jetzt hat es immer nur andere erwischt aber jetzt wird es langsam brenzlich. Sie haben mich gefunden und mir aufgelauert, ihr beide seit ebenfalls in Gefahr." Meinte ich und setzte mich ihnen gegenüber in den Sessel. „Was schlägst du vor? Wir wissen nichts über die Kerle. Weder wer sie sind noch was sie wollen." Fragte Joker nüchtern. „Wir sollten versuchen mit Barrows zu sprechen. Wenn einer weiß was hier los ist, dann er." Antwortete ich kühl und seufzte. „Das wird nichts bringen. Es wurden schon etliche angegriffen und getötet und jedes Mal hat er nichts dagegen unternommen." Zischte Snake angefressen. Bedrückt ließ ich mich nach hinten fallen und dachte nach. Snake hatte Recht, Barrows tat bis jetzt schließlich auch nichts außer die Aufträge zu reduzieren, doch irgendwas mussten wir doch tun können. So ging das definitiv nicht weiter. Jetzt, wo sie mich gefunden hatten waren Snake und Joker auch nicht mehr sicher. Bisher wurden unsere Mitglieder nämlich Gruppenweise angegriffen und weil wir ein Team waren schwebten nicht nur ich, sondern auch die beiden in Lebensgefahr.

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