- Kapitel 98 -
Als wir uns wieder einmal alle gemeinsam in der Hütte trafen und wir mal wieder etwas Zeit für uns hatten nutzte ich die Gelegenheit um den anderen von den Ereignisse in Delta zu erzählen. Ich hatte mich bereits vor Wochen entschieden dem Rest von uns ebenfalls von meiner Vergangenheit zu erzählen, da ich es einfach für Richtig empfand. Ich wusste so vieles über sie alle und ihnen verschwieg ich mein Geheminis? - So funktionierte Freundschaft meiner Meinung nach nicht. Ich trommelte also alle an den Tisch und sie hörten mir aufmerksam zu, als ich begann zu erzählen. Soma und Tory wussten bereits Bescheid und versuchten nicht auszurasten, als sie die Dinge erneut hörten. Soma legte seinen Arm um mich und streichelte mir beruhigend über meinen Rücken, als ich immer wieder eine Pause machte. Doch es fiel mir mittlerweile nicht mehr so schwer darüber zu sprechen, wie beim ersten Mal. Ich hoffte, das sie mir verzeihen konnten. Ich hätte es ihnen schon viel früher erzählen sollen, doch ich konnte nicht.
"Cas, du musst dich doch nicht entschuldigen! Wir könnten doch nie sauer auf dich sein wegen so etwas!" beruhigte Elija mich und lächelte mir aufmunternd zu. "Dieser Abrin ist echt ein Wichser, wart's nur ab bis wir dich einmal in den Sommerferien besuchen kommen in Delta! Der wird sich noch wünschen nie gelebt zu haben.." Murmelte Ren und Elija nickte zustimmend. "Ja! Glaub mir Cas wir bringen ihn um!" Meinte er wütend, doch ich lächelte nur. "Leute schon gut..Klar, es ist schlimm, das alles zu hören aber hier wandert keiner ins Kittchen wegen Abrin!" stellte ich klar und sah in genervte Gesichter. "Nicht mal so halb?" Vergewisserte sich Ares teuflisch grinsend. "Nein, Abrin wird nicht mal so halb umgebracht." Beantwortete ich seine Frage und er seufzte nur genervt. "Das is zwecklos. Ich habe sie auch schon versucht zu überreden. Sie ist einfach noch zu weich dafür." Lachte Soma und ich kniff ihm in die Seite. "Ich bin überhaupt nicht zu weich!" Rief ich empört und erntete dafür ein Lachen allerseits. "Du bist tatsächlich nicht mehr so weich, wie du warst, als du hier bei uns angefangen hast. Das muss man dir lassen." Meinte Ren und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. "Ja stimmt schon. Am Anfang warst du ein samtweicher Pfirsich und jetzt bist du eher ne verfaulte Apfelsine." Versuchte Elija eine Metapher einzubauen, doch alle sahen ihn nur verwirrt an. "Also von der Härte der Schale meine ich.." Fügte er erklährend hinzu. "Aber verfaulte Sachen sind noch weicher!?" Stellte Ares lachend fest. Ich konnte mich nicht mehr zurück halten und verfiel ebenfalls in Gelächter. Tory sah verträumt zu Ares, der es nicht einmal mitbekam. Ich gab ihr mit meinem Blick zu verstehen, das sie doch etwas tun sollte um es ihm zu zeigen, doch sie tötete mich nahezu jedes Mal wenn ich versuchte sie zu überreden.
"Ich schwöre es dir Cas, ich bring euch beide um!" Ermahnte sie Soma und mich, als wir uns für einen Nachmittag bei uns im Zimmer trafen. Soma hob nur abwehrend die Hände, während ich meine Augen verdrehte. "Tory..du wirst nie wissen, ob er etwas für dich empfindet wenn du nicht wenigstens versuchst ihm etwas mehr entgegen zu kommen!" Meinte ich und drehte mich auf meinem Schreibtischstuhl während Soma auf meinem Bett lag und mir schmunzelnd zusah. "Ich bitte dich! Ihr beide steht voll aufeinander und trotzdem bringt es keiner von euch zustande die Sache offiziell zu machen." Meinte sie verhöhned und mir klappte de Mund auf. "Jetzt schau nicht so. Du weißt das ich recht habe." Zuckte sie nur mit den Schultern. "Immerhin sind wir dir zwei Schritte voraus." Mischte sich nun Soma grinsend ein und in genau solchen Momenten liebte ich seine teuflische Art einfach. Ich ignorierte das Gesagte so gut es ging, da ich sonst dahin schmolz und sah dankend zu ihm rüber. "Ihr beide könnt mich Mal! Das ist doch was völlig anderes zwischen euch! Ihr kennt euch nicht schon seit Kindertagen.." Jammerte sie und warf ihre Hände verzweifelt in die Luft. "Wie ich schon einmal sagte..ich bin nur eine Art Schwester für ihn.." seufzte sie während Soma und ich uns besorgt ansahen. "Also letztens meinte er, das ihm deine Haare gefallen haben. Du hast sie offen gehabt mit ein paar Wellen darin." Erinnerte sich Soma und ich klatschte in die Hände. "Das ist doch was! Frag ihn doch ob ihr etwas unternehmen wollt?" Meinte ich vorsichtig und sie schüttelte nur hastig den Kopf. "Nein, am Ende habe ich Ren und Elija auch noch an der Backe.." Murmelte sie niedergeschlagen. "Dann frag ihn doch einfach, ob ihr zu zweit etwas unternehmen sollt?" Seufzte Soma genervt. "Jungs mögen Mädchen, die direkt sind." Fügte er hinzu und ich nickte nur zustimmend. "Und was wenn er frägt wieso ich plötzlich was mit ihm allein unternehmen will?" Fragte sie vrzweifelt. "Dann sasgt du ihm, die Wahrheit." Zuckte Soma mit den Schultern und Torys Augen weiteten sich. "Spinnst du?!" Fuhr sie ihn an, doch er verdrehte nur die Augen. "Du sagst ihm, das du eben gern Zeit mit ihm verbringen würdest." Formulierte er ihr vor und sie sah nachdenklich zu Boden. "Und ihr meint nicht, das dass komisch kommt?" Fragte sie, während wir beide die Köpfe schüttelten. "Ich bin mir sicher, das er dich gar nicht nach dem wieso fragen wird." Meinte ich zuversichtlich. Und sie seufzte nur wieder.
Ein paar Tage später waren Soma und ich im Aufenthaltsraum, während Tory und Ares tatsächlich etwas zusammen unternahmen. Sie hatte sich nach etlichen Stunden der Überredung endlich breitschlagen lassen Ares um ein Treffen zu bitten. Es war amüsant sie so nervös zu sehen, da sie eigentlich nie so war. Mein Kopf lag auf Somas Schoß während er mir durch die Haare fuhr. Ich las gerade in meinem Buch und genoß einfach die Zeit mit ihm. Es war so unglaublich! Mein Leben hatte sich innerhalb der letzten fünf einhalb Monate so wahnsinnig verändert, das ich es an manchen Tagen selbst nicht fassen konnte. "Hey, hab ich ne Chance meine 10$ zurück zu gewinnen?" fragte er mich irgendwann gedankenverloren, während er mir noch immer durch meine Haare strich. Ich hob fragend meine Augenbrauen und sah von meinem Buch auf. "Inwiefern?" Stellte ich ihm die Gegenfrage. "10$, das Tory später völlig verzweifelt hier reinstürmt." Erklährte er mir lachend, weshalb ich ihm wieder einmal einen Schlag verpasste. "Wie kannst du nur Wetten über sowas abschließen?!.."Fragte ich gespielt verletzt. "Ich bin dabei." Fügte ich grinsend hinzu weshalb er eine Augenbraue hoch zog. "Wer schließt jetzt Wetten ab, huh?" lachte er und ich stimmte mit ein. "Oh Gott! Wir sind schreckliche Freunde!" meinte ich noch immer lachend. "Was wär das Leben ohen ein wenig Spaß auf anderer Leute kosten?" Meinte er Schulterzuckend und ich schüttelte nur meinen Kopf. "Meinst du die Anderen machen das auch?" Fragte ich ihn nachdem wir uns beruhigt hatten. "Sofern sie Bescheid wissen.." Kratzte er sich verlegen am Hinterkopf und sah ratlos zu mir hinunter. "Nein ich meinte nicht Tory und Ares.." Begann ich verlegen. "Sondern?" fragte er mich verwirrt. "Ich meine..ich frage mich, ob sie auch Wetten über uns abschließen.." Murmelte ich nervös. Er sah mich mit großen Augen an und ich sah Verlegenheit in ihnen aufblitzen. "Mach dich doch nicht lächerlich Kleine." Meinte er trocken und ich spürte, wie sich mein Herz schmerzhaft zusammen zog. "Jeder weiß, das ich niemals eine Chance bei dir hätte.." Fügte er leiser hinzu und ich sah ihn geschockt an. "Was?" Entkam es mir hysterischer, als ich es wollte und setzte mich auf. Er sah mich lächelnd an, doch ich sah in seinen Augen, das er das Gesagte ernst meinte. "Wie kommst du denn darauf?" Fragte ich ihn verwirrt. "Das Bedarf keiner Erklährung." Antwortete er mir wieder leiser und ließ ihn nicht wegsehen. Wie konnte er denn nur soetwas denken? Er war der Einzige Junge den ich so nah an mich ranließ, der Einzige dem ich so sehr vertraute, das ich ihn in meinem Bett schlafen ließ, der Einzige der mein Herz höher schlagen ließ! - Verdammt er war der einzige Junge von dem ich träumte!
"Soma..ich weiß nicht ob es dir entgangen ist aber..ich verbringe nahezu jede freie Minute mit dir..du bist der erste und einzige Junge, der mich von Anfang an fasziniert hat. Ich konnte meine Augen gar nicht mehr von dir lassen! Du bist derjenige, der mir durchs Haar fahren darf. Derjenige, der seinen Arm um mich legen darf, mit mir tanzen darf, dumme Wetten mit mir abschließen darf. Derjenige, der in meinem Bett schlafen darf..verdammt du bist der Einzige Mensch auf der Welt, der Witze über meine Intelligenz reißen darf!" Gestand ich ihm und zwang ihn dabei mich anzusehen. "Wenn du keine Chance bei mir hast, wer dann sonst?" Fragte ich ihn flüsternd, da ich nicht fassen konnte, das er dass dachte. Er war doch sonst immer so selbstverliebt und arrogant, wieso also zweifelte er so an sich?
Ich sah seine Augen leuchten und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Er zog meine Hand an seinen Mund und küsste sie behutsam bevor er mich in eine Umarmung zog. Ich drückte ihn eng an mich und saß noch immer neben ihm, doch er hob mich während der Umarmung auf seinen Schoß. Zufrieden vergrub ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge und atmete seinen Duft ein. Er roch nach verbotenen Abenteuern, nach verschwommenen Erinnerungen und irgendwie nach..zu Hause. Nicht mein zu Hause in Delta, sondern eher wie der Ort an dem ich mich zu Hause fühlte. Wir lösten uns langsam und ich sah reinste Hingabe und Glück in seinen Augen toben. "Ist das wahr?" fragte er so leise, das ich es beinahe nicht verstand. So als würde er die Antwort darauf nicht wissen wollen. Ich lächelte ihm verlegen zu. "Als hätte ich es nötig dich anzulügen." Widerholte ich seine Worte und ein Grinsen entkam seinen Lippen.
Das Thema war noch nicht beendet, doch Tory öffnete die Tür des Aufenthaltsraums und sah schockiert und verwundert zu uns rüber. "Hab ich..was verpasst?" Fragte sie skeptisch als sie uns verwirrt musterte, doch wir schüttelten nur den Kopf. "Und wir?" Fragte ich zwinkernd. "Wir waren..in der Stadt und haben etwas getrunken..es war, es war ganz nett." Stammelte sie herum. "Bist du nicht verzweifelt?" Fragte Soma interessiert, da er die Wette gewinnen wollte. Ich zwickte ihm in den Arm und schüttelte meinen Kopf darüber. "Was er damit meint ist, ob es dir gut geht?" versuchte ich vorsichtig zu retten, was noch zu retten ging. "Nein..ich meine ja, mir geht's gut, denke ich. Wir haben viel über die alten Zeiten gesprochen und über unsere Zukunft.." Erzählte sie und wir beide nickten nur. "Was haltet ihr beide davon?" fragte sie uns nervös. "Ihr solltet euch noch einmal treffen!" Meinte ich freudig darüber, das es in keinem Disaster endete. "Dann können wir das auch besser einschätzen." Fügte ich hinzu und Soma nickte zustimmend.
"Vielleicht ist sie ja nächstes Mal verzweifelt.." flüsterte er mir ins Ohr während er mir unbemerkt 10$ in meine Gesäßtasche schob. Bei seiner Berührung versteifte ich mich erneut und sah ihm überrascht in die Augen. Unbewusst krallte ich mich in seine Haut am Nacken und ich sah, wie er zufrieden grinste.
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