-Kapitel 71-
Ares und ich machten uns nach unserem Gespräch wieder auf den Weg nach drinnen und kicherten noch die komplette Zeit über bis wir zurück an der Couch ankamen. Ich konnte kaum fassen, das Ares so facettenreich war. Ich lernte ihn als launischen Mistkerl kennen und nun waren wir schon so weit, das ich ihn fast meinen besten Freund nennen konnte. Er war aber auch nur in meiner Gegenwart so. Bei allen anderen benahm er sich noch immer wie ein Mistkerl aber das störte mich in keinster Art und Weise.
Als wir uns zurück auf die Couch fallen ließen merkte ich den Alkohol, der durch meine Adern floss und sich mit meinem But vermischte. Ich sah zum Tisch hinüber an dem Elija und Ren noch immer Karten spielten, doch eine Sache hatte sich verändert seit wir den Raum wieder betreten hatten – Soma war wieder da und saß am Tisch. Er starrte einfach nur ins leere und fixierte irgendeinen Punkt an der Wand, während sein Gesicht ausdruckslos blieb. Bei seinem Anblick gefror mir augenblicklich das eben noch so rasend fließende Blut. Er hatte etwas unglaublich kühles und Abweisendes an sich. Anders als sonst war es momentan so präsent, wie nie. Ich schüttelte den Kopf und wandte mich wieder Ares zu, der grinsend neben mir saß und natürlich bemerkte, wo ich mit meinen Gedanken war.
„Da sieht jemand aber nicht sehr begeistert aus.." flüsterte Ares amüsiert und ich zuckte nur mit den Schultern. „Ach ist dir das auch aufgefallen? Ich dachte ich bilde mir das ein oder das es am Alkohol liegt. Wieso ist er wohl so?" Fragte ich ihn während mein Blick wieder einmal zu Soma wanderte.
„Na was denkst du denn? Es sieht schon ziemlich komisch aus wenn wir beide zusammen rausgehen und kichernd wieder reinkommen, findest du nicht?" stellte er ironisch die Frage in den Raum und hob dabei einen Mundwinkel. „Du denkst doch nicht..ich meine, das er denken könnte wir..nein, oder?" stammelte ich nervös und fing an auf meiner Unterlippe herum zu kauen. Ares Gesichtszüge veränderten sich plötzlich und ein teuflisches Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. „Cas, du wolltest doch Beweise, oder?" murmelte er leise, doch veränderte seinen Gesichtsausdruck kein bisschen. Etwas irritiert nickte ich ihm zu. „Und du meintest ja vorhin WIR müssten abwarten.." ich nickte ebenfalls wieder irritiert und verstand nicht so ganz worauf er hinaus wollte. „Gut, das heißt also ich bin mit dabei.." murmelte er während ich nur verwundert die Augenbrauen zusammenzog. Er ging nicht näher darauf ein, sondern rutschte provokativ noch etwas näher an mich heran, sodass uns nur noch wenige Zentimeter voneinander trennten. Er drehte sich so, das er Soma perfekt im Blick hatte und grinste frech.
„Oh, wenn du sein Gesicht sehen könntest. Der kocht innerlich." Sagte er freudig, wie ein kleines Kind. Manchmal war ich wirklich fasziniert von seiner fiesen Art. Ich konnte nicht anders, als loszulachen. Ares schnipste mir gegen die Backe und gab mir damit zu verstehen, das ich aufhören sollte.
„Wir wollen ja nicht gleich übertreiben und ihn zum Explodieren bringen, oder?" flüsterte er lachend und ich nickte nur kichernd. Ich gab vor in die Küche zu gehen um mir etwas zu trinken zu holen und lief dabei am Tisch vorbei. Mein Blick glitt ganz unauffällig zu Soma, der mich keine Sekunde aus den Augen ließ. Mir wurde plötzlich heiß und kalt zugleich. Ich hatte Angst meine Knie würden nachgeben und der Alkohol tat sein Übriges. Ich ging zum Kühlschrank und hielt meinen Kopf hinein. Die kühle Luft sortierte meine wilden Gedanken etwas und ich holte eben noch zwei Flaschen Bier heraus bevor das Alles zu seltsam aussah.
Ich lief wieder zurück ins Wohnzimmer und sah dabei die ganze Zeit auf den Boden. Ich mied jeden Blickkontakt mit Soma, da ich seinen Blick ohnehin auf meinem Rücken brennen spürte. Was auch immer Ares vorhatte es schien zu funktionieren, denn ich hatte Soma bisher nicht so erlebt. Das einzige Mal wo er mir solch ein Gänsehautgefühl gab war, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte. Er strahlte ebenfalls eine unglaubliche Gleichgültigkeit und Distanziertheit aus – Genau, wie jetzt auch. Irgendwie fand ich das faszinierend.
„Danke Cas" sagte Ares als ich ihm sein Bier hinhob. Ich lächelte nur als Bestätigung und setzte mich wieder hin. Es stellte sich später heraus, das Tory sich wirklich übergeben hatte und Soma deshalb wieder nach drinnen gekommen war. Sie hatte ihn weggeschickt, verständlicherweise.
Den Rest des Abends verbrachten wir damit Karten zu spielen und nebenher gemütlich weiter zu trinken. Keiner von uns übertrieb es so gewaltig, wie Tory. Sogar Soma ließ sich für ein paar Runden breitschlagen und wir hatten wirklich alle Spaß daran einfach nur zusammen zu sitzen und ein dämliches Kartenspiel zu spielen.
„Ha! Uno! Ich hab gewonnen!!" freute sich Elija, wie ein Kleinkind während er Ren schnippisch ansah, welcher gefühlt das halbe Kartendeck auf seiner Hand hatte und ein wutentbranntes Gesicht zog.
Plötzlich hörte ich es in meinem Ohr rauschen und erschrak unweigerlich dabei. Es war mein Funker, den hatte ich ja total vergessen. Anscheinend ging das nicht nur mir so, denn alle anderen zuckten ebenfalls kurz vor Scheck zusammen.
„Hey! Ich kann Caster nicht erreichen sagt mir jetz bloß nicht, sie ist auch abgekratzt! Ach scheiß drauf..ich hab einen Auftrag für euch. Heute Abend 21 Uhr ACSS. Seid pünktlich und versaut es nicht."
Hörte man Clyde's Stimme. Er klang wütend und genervt und das er Tory nicht erreichen konnte machte die Sache wohl nicht besser.
„Shiiiit der Klang ja mal angepisst!" jammerte Elija und schlug sich die Hände über dem Kopf zusammen. „Scheiß da mal drauf! Das wirkliche Problem ist, das wir einen Job haben und allesamt besoffen sind. Elija kann nicht fahren, Tory ist total raus für heute und wirklich leise kann sich von uns auch keiner mehr verhalten." meldete sich nun Ares zu Wort und lehnte sich lässig in seinem Stuhl zurück.
„Fuck, was sollen wir jetzt machen?!" raufte sich Ren die Haare und nahm demonstrativ noch einen Schluck aus seinem Becher.
„Die Frage ist nicht was.." beteiligte sich nun auch Soma am Gespräch und sah mit schnippischem Grinsen zu mir. Ich verstand worauf er hinauswollte.
„..sondern wie." beendete ich seinen Satz und sah, wie er mit dem Finger schnippte und sich nach hinten lehnte.
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