Kapitel -59-
Ich betrat so leise es ging das Zimmer von Tory und mir, da ich keine große Lust auf Erklärungen hatte. Doch da hatte ich die Rechnung wohl ohne sie gemacht, denn sie stand bereits wenige Sekunden nach meinem eintreten vor mir und schaute mich neugierig an.
„Wo warst du denn so lange?! Ich habe stundenlang auf dich gewartet! Und an dein Handy gehst du auch nicht." warf sie mir vor und zog mich auf Ihr Bett. Ich wollte soeben zur Antwort ansetzen, doch da unterbrach sie mich schon. „Egal, das kann warten. Zeig mir dein Tattoo!" quietschte sie freudig, was mich die Stirn runzeln ließ. Ich hatte sie selten so quirlig erlebt. Ich hielt ihr, die in Folie gepackte Hand hin und sie betrachtete es vorsichtig. „Wow! Rick ist wirklich der Hammer. Clyde sollte ihn besser bezahlen" lachte sie und sah mich nun grinsend an.
„Also erzähl mal..wo warst du und vor allem mit wem warst du wo!" sagte sie mit einer lächerlich klingenden Stimme. Ich merkte, wie ich errötete bei dem Gedanken an Ares und versuchte mich irgendwie aus der Situation heraus zu reden. „Tory ich bin wirklich müde und der Tag war echt anstrengend..können wir das morgen besprechen?" fragte ich sie und gähnte provokativ um meine Aussage zu untermauern. Sie hingegen sah mich finster an und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Nichts da! Du erzählst es mir jetzt. Ich weiß genau was du vorhast Peers aber glaub mir ich fall darauf nicht rein" zwinkerte Sie mir zu und ich verdrehte nur die Augen.
Ich seufzte, da mir klar wurde, das ich wohl keine Chance hatte mich da heraus zu reden.
„Naja..du weißt doch das Ares mich begleitet hat und.. auf dem Hinweg haben wir eine dumme Wette abgeschlossen.." fing ich zaghaft an zu erzählen. Sie sah mich fordernd an. „Ja und weiter? Um was ging es bei der Wette?" fragte sie mich drängend. „Ares hat mir nicht geglaubt, das ich keine Angst vor den Schmerzen beim stechen habe und so haben wir darum gewettet, das wenn ich es nicht schaffen würde nicht zu jammern und nicht zu weinen ich ihn nie wieder um einen Gefallen bitten dürfte." erklärte ich ihr. Sie hob eine Augenbraue und sah mich skeptisch an. „Und was wenn du es schaffen würdest?" fragte sie und ich verzog meinen Mund zu einer Linie. „Wenn ich es schaffe muss er ab sofort jede Woche einmal etwas mit mir unternehmen." sagte ich knapp und ihr fiel die Kinnlade ins bodenlose. „Das war dein Einsatz?! Und er hat zugestimmt?!" fragte sie mich fassungslos. „Naja er hat anfangs gezögert, doch er war sich ziemlich siegessicher." grinste ich, als ich an den Moment im Auto zurück dachte.
„Okay das mal beiseite gestellt, hast du gewonnen?" fragte sie mich neugierig und ich nickte nur langsam. „Was?! Das heißt ihr macht jetzt jede Woche etwas zusammen? Nur ihr zwei?" hörte ich sie etwas zu schrill für ihre Verhältnisse fragen. Wieder nickte ich nur stumm, da es mir irgendwie unangenehm war ihr das zu erzählen. „Okay..also warst du jetzt noch mit Ares unterwegs? Deshalb warst du solange weg.." sagte sie eher zu sich selbst, als zu mir, doch wieder nickte ich als Antwort.
„Und..wie..war es?" fragte sie zögerlich und ich dachte darüber nach ihr einfach zu erzählen, wie wir einkaufen waren, doch irgendwie wollte ich es ihr erzählen. Es tat gut mit einem anderen Mädchen darüber zureden, ihre Meinung zu hören. So etwas hatte ich noch nie und habe mir genau das immer gewünscht.
„Es war..schön." presste ich hervor und spielte an dem Saum meines Tops, welches Tory mir geliehen hatte herum.
„Es war schön??" frage sie mich entgeistert und starrte mich verwirrt an. Ich nickte nur und holte tief Luft.
„Ja wir haben etwas zu trinken gekauft und sind dann an seinen Lieblingsort hier in Acadia gefahren. Wir haben ein bisschen geredet und naja wir verstehen uns glaube ich richtig gut." sagte ich ihr zögerlich und sie sah mich an, als würde sie die Welt nicht mehr verstehen.
„Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen Peers!" drängte sie und so beschloss ich ihr alles zu erzählen. Auch von der Umarmung und der seltsamen Verabschiedung vorhin.
„Das..ist..unglaublich!" brachte sie geschockt hervor. Im nächsten Moment grinste sie mich, wie eine Irre an und ich bereute meinen Entschluss ihr alles zu erzählen auf der Stelle wieder. „Ich kenn da jemanden, der richtig eifersüchtig sein wird." sagte sie grinsend und ich schnappte mir nur schnaubend eines ihrer Kissen und warf es ihr ins Gesicht. Das Kissen dämpfte ihr Lachen etwas und ich stand auf um mich auf mein eigenes Bett zu setzen.
„Mal ehrlich Peers, Ares ist kein netter Mensch. Im Gegenteil er ist der Teufel. Und das, was du mir erzählt hast klingt absolut nicht nach ihm!" sagte sie immer noch etwas lachend. „Und was willst du mir jetzt damit sagen?" fragte ich sie und sah sie ratlos an.
„Er scheint dich irgendwie mehr zu mögen, als ihm lieb ist. Aber das ist bei ihm schwer zu sagen..er tut sowas normalerweise nur für uns also für seine engsten Freunde." sagte sie nachdenklich. „Vielleicht mag er dich, so wie du Soma magst" zwinkerte Sie mir zu und ich deutete an mein Kissen nach ihr zu werfen, weshalb sie schützend ihre Hände vors Gesicht hielt. „Aber vielleicht hat er dich auch einfach nur als Freundin anerkannt." sagte sie und ich legte das Kissen wieder an seinen Platz. „Und wie finden wir das heraus?" fragte ich sie verzweifelt. „Das ergibt sich mit der Zeit." sagte sie. „Außerdem hätte er doch sowieso keine Chance, er hat schließlich keine blonden Haare und grauen Augen." fügte sie lachend hinzu bevor mein Kissen sie mitten ins Gesicht traf.
Sie lachte nur noch lauter und auch ich fing an zu lachen.
Das ich einmal so mit ihr klar kommen würde hätte ich mir nicht erträumen können.
„Aber eine Sache interessiert mich noch.." fing sie an nachdem sie mir mein Kissen zurück warf. „Was war es, was du Ares nicht erzählen konntest?" fragte sie mich mit ernsterem Ton als noch zuvor. Ich sah nervös zur Seite und kratzte mich verlegen am Oberarm. Ich setzte mehrfach an etwas zu sagen, doch die Worte steckten mir im Hals fest. Ich sah sie entschuldigend an und sie nickte wissend. „Schon okay Peers, wenn du soweit bist wirst du es mir schon erzählen." und ich schenkte ihr einen dankbaren Blick.
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