Schüler und Meister
Hat etwas gedauert, aber ist noch vor Weihnachten fertig geworden! Nach einer Idee von @TheShadow011
endlich das neue Kapitel. Ich habe noch einige in den Startlöchern, aber fürchte, dass ich es erst nach Weihnachten schaffe es reinzustellen. Hoffe dieser etwas längere Oneshot gefällt euch und vor allem dir, Shadow, denn du hast mich schließlich zu der Idee gebracht :D
LG
Eure Mary <3
Spielt nach "Zwilingssonnen" und vor "Angriff auf die Rebellenbasis" (Zero Hour)
In diesen Tagen ging es auf Atollon ziemlich beschäftigt und vor allem zügig zu. Denn der geplante Angriff auf Lothal stand bevor. Alles woran sie gearbeitet, geplant und wofür sie so viel riskiert hatten war nun in greifbarer Nähe. Doch nicht alle auf der Basis waren glücklich darüber. Es waren gute zwei Wochen vergangen, seitdem Ezra von seinem Ausflug nach Tatooine zurückgekehrt war - und der nebenbei bemerkt seinen Eltern fast einen Herzinfarkt verpasst hatte. Der junge Commander, der in den Fußstapfen seiner Mutter getreten und sich einen Rang in der Rebellion erworben hatte war so gut wie immer beschäftigt und hatte ebenso schwere und viele Pflichten und Aufgaben wie seine Mutter. Doch entgegen aller Verpflichtungen und Aufgaben, so war es nicht Ezra, dem die Situation nicht gefiel.
Es war Kanan. Denn der hatte seit einer Weile mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen.
Seit sie auf Malachor gewesen waren und Kanan fast von Maul getötet worden war - ein Glück, dass er in der Lage gewesen war das Lichtschwert des Zabraks mit seinem zu kreuzen, sonst wäre es vermutlich nicht so glimpflich mit ihm ausgegangen, und seit Ahsokas Tod, hatte Ezra sich verändert. Der kleine, aufgeweckte Junge, der immer mehr auf seine Eltern fixiert war, der sich immer mehr geöffnet hatte, der mit seinen Streichen und frechen Aktionen schon einiges angestellt hatte...nun..der war mehr oder weniger verschwunden. Stattdessen hatte Ezra nicht nur einen gewaltigen Schuss gemacht, was seine Größe und Statur betraf - nein, der Teenager war dabei ein junger Mann zu werden und somit kam er seiner eigenen Ritterschaft immer näher. Oder mehr steckte er seit Tatooine an einem Punkt fest und kam nicht davon los. Denn seine Aufgaben in der Rebellion ließen kaum mehr Zeit für etwas zu, was wirklich, wirklich wichtig war: Jedi - Training.
Kanan hatte es aufgegeben einen geregelten Zeitplan zu entwickeln, denn die Freiräume, wo Ezra wirklich Zeit hatte waren meistens kaum vorhersehbar und wurden mit der Zeit immer weniger. Das war das eine Problem, das Andere hingegen... Mit der Zeit bekam der ältere Jedi immer mehr Zweifel - erneut. Nicht, was Ezra anging. Nein, denn dieser wurde mit jedem Tag erwachsener, stärker und durchaus weiser. Letzteres etwas weniger, aber das tat nichts zur Sache. Was ihn mit der Zeit beunruhigte oder mehr verunsicherte war die Tatsache, dass er sich selbst immer dabei ertappte wie er darüber nachdachte, was er Ezra noch lehren konnte - wenn sie mal Training haben würden. Sein Padawan hatte enorme Fortschritte gemacht, seitdem er von dem verdammten Sith - Holocron losgekommen war. Wenn er darüber nachdachte, dann bereitete ihm dies noch immer einen Schauer über den Rücken. Ezra war in seiner eigenen Schuld und Furcht geradezu versunken, von Maul manipuliert worden und er hatte nichts, absolut nichts davon gemerkt bis es fast zu spät gewesen wäre. Doch sein Sohn hatte sich so stark weiterentwickelt, war so hart mit seinem Training vorgegangen und mit seinen Lehren, was Kanan sehr stolz machte - doch auf der anderen Seite beunruhigte es ihn mehr, als er zugeben wollte. Denn je mehr Zeit verging und je mehr Ezra sich immer aufs Neue bewährte und seine Fähigkeiten kontrollierte, desto mehr stellte er sich die Frage, was er Ezra noch lehren könnte. Sein eigenes Jedi - Training war sehr begrenzt gewesen...war Ezra bereits soweit? Hatten sie bereits den Punkt an ihrem Training erreicht, wo Kanans Lehren endeten....und er ihm einfach nichts mehr beibringen konnte?
Er wollte immer, dass Ezra den besten Meister bekam. Der ihm wirklich den Weg der Jedi zeigen konnte, der wusste mit seinen Fähigkeiten umzugehen, der ihm nicht so erbärmlich wenig beibringen konnte wie Kanan...Ein Meister, der Ezra würdig war. Der seinen Fortschritten würdig war. Stattdessen hatte er ihn und was tat er? Er hatte nichts mehr, was er ihm noch beibringen konnte. Alles was er wusste hatte er ihm gelehrt und Ezra hatte es mit der Zeit perfektioniert. Natürlich war der Anfang holprig gewesen, aber einen besseren Padawan als Ezra hätte er niemals haben können. Das hatte er immer gewusst. Auch wenn sein Sohn damals gesagt hatte, dass er nie einen anderen Meister wollte als Kanan, so zweifelte dieser, ob das noch immer zutraf. Nicht nur was die Sache mit Maul betroffen hatte, sondern generell. Denn Ezra lernte immer schneller und perfektionierte eine Sache nach der Anderen - ganz zu schweigen von seinem unbeschreibaren Talent Verbindungen aufzubauen, was Kanan stets bewunderte. Ein weiterer Beweis dafür, dass Ezra ihn nicht mehr als Lehrer benötigte. Das er ihm nichts mehr beibringen konnte.
"Hey, Dad."
Der Jedi selbst zuckte zusammen und schlug seine Augen auf. Er war so in seinen Gedanken versunken gewesen, dass er Ezra gar nicht bemerkt hatte. Dieser legte nun den Kopf schief und gab ihm einen leichten Stoß gegen die Schulter.
"Alles okay?"
Kanan blinzelte und sah zu seinem Sohn.
"Hey, kid. Nein, alles in Ordnung." Er winkte ab. "War nur in Gedanken."
Sein Sohn zuckte mit den Schultern.
"Okay...Worüber?"
"Nichts, was dich betrifft, Kleiner. Aber sag mal, wieso bist du hier?"
Ezra hob eine Braue.
"Wieso?"
"Verstehe mich nicht falsch, aber normalerweise hast du doch um diese Zeit zu tun?", hakte der Jedi nach. Sein Padawan schüttelte den Kopf.
"Um ehrlich zu sein habe ich gerade frei und ich bin hier...na ja ich wollte fragen, ob wir nicht etwas trainieren wollen? Also du und ich...?"
Er biss sich auf die Unterlippe und sah seinen Vater bittend an. Diesem durchfuhr ein Stich in der Brust, denn er konnte Ezra unmöglich die Wahrheit sagen. Wenn er ihm sagen würde, dass er ihm nichts mehr beibringen konnte...was würde er dann von ihm denken? Er wollte nicht, dass sein Sohn erfuhr wie erbärmlich und miserabel deshalb war. Das seine Lehren am Ende waren... Doch er konnte und wollte seinem Kind nichts abschlagen, weswegen er sich ergab und nickte.
"Okay, kid. Wenn du schonmal Zeit hast.."
Es war unabsichtlich, aber Ezra zuckte zusammen und schluckte.
"Tut mir Leid. Ich weiß, dass ich nicht der perfekte Padawan in den letzten Tagen war", murmelte er. Kanan hätte sich für seine Dummheit selbst schlagen können und seufzte stattdessen nur.
"Kid, dass habe ich nicht...Komm, wir gehen ein Stück."
Kanan hatte genau noch eine Lektion, die ihm in den Sinn kam, die Ezra noch nicht kannte. Es handelte sich um eine schwierige, lange Schrittfolge bestehend aus allen Formen. Es war mehr ein Test, als eine Lektion. Denn wenn Ezra das gemeistert hattest, dann war es offensichtlich, dass er Kanan nicht mehr länger als seinen Meister benötigte. Der Jedi seufzte.
"Ich zeige dir jetzt eine Reihenfolge von Schritten. Diese beinhaltet alle Formen des Lichtschwertskampfes, abgesehen von Juyo. Du weißt, dass diese Form zu aggressiven Handlungen führt."
Ezra nickte und hörte seinem Vater und Meister aufmerksam zu.
"Du hast dich auf Soresu spezialisiert, daher wird die Schwierigkeit darin bestehen die andere Formen anzuwenden und das möglichst fließend. Du musst immer und im jeden Moment mit deinem Lichtschwert zurückschlagen können. Als Jedi spezialisierst du dich auf eine Form, wie du weißt, aber die Anderen sollten dir nicht fremd sein. Es ist immer gut mehr zu wissen."
Ezra nickte erneut und stellte sich mit entzündeten Lichtschwert auf.
"Ich bin bereit."
Kanan tat es ihm nach und begann die Schritte vorzumachen. Sie waren nicht einfach, so viel konnte Ezra schon erkennen, aber es würde schon werden....irgendwie. Nachdem Kanan geendet hatte, sah er zu seinem Sohn.
"Hast du sie dir gemerkt?"
"Jap und ich bin mir sicher, dass ich sie hinkriege."
Kanan hob eine Augenbraue, dann nickte er ihm zu.
"Na dann, zeige was du kannst, mein Sohn. Du hast meine volle Aufmerksamkeit."
Und das tat Ezra. Er erinnerte sich an die Schrittfolge und ging sie erst langsam, dann schneller durch. Seine Reflexe waren schnell und seine Schläge präzise. Kanan begann schnell seinen eigenen Fokus was seinen Sohn betraf zu verlieren. Er saß auf einem Stein, hatte die Arme verschränkt und sah nachdenklich zu Boden. Dabei bemerkte er nicht, dass Ezras Herz immer mehr sank.
"Dad?"
Keine Antwort.
"Dad, ist das gut so?"
Nichts.
Dem Padawan begann der Mut zu sinken und sein Selbstvertrauen ebenfalls. Wieso sah Kanan ihn nicht an? Wieso beobachtete er nicht seine Schritte? Wollte er gar nicht sehen wie Ezra es machte? Zweifel begannen sich in ihm zu regen. Machte er es überhaupt richtig? Sie hatten nicht oft trainiert in der letzten Zeit, aber wenn sie es taten...dann schien sein Vater ihn nicht mehr zu beachten. Es war die letzten Male immer dasselbe gewesen. Kanan ignorierte ihn einfach völlig und würde irgendwann ihr Training für beendet erklären. Ein anderer Gedanke kam ihm...vielleicht...vielleicht war er einfach nicht mehr gut genug für seinen Vater? Aber...aber konnte man das nicht nett ausdrücken? Wut baute sich in dem Padawan auf. Er tat alles was er konnte. Natürlich hatte er Pflichten, aber er versuchte sein Jedi - Training immer hinzubekommen! Er gab sein Bestes und was war der Dank? Nichtbeachtung, Ignoranz und Desinteresse. Nein, dass würde er nicht länger hinnehmen! Das würde er nicht mit sich machen lassen!
"Dad, dass ist nicht fair!"
Ezra schmiss sein Lichtschwert hin und Kanan schreckte aus seinen Gedanken auf. Vollkommen perplex und verwundert sah er seinen Sohn an.
"Was..?"
"Ich mache alles und tue wirklich mein Bestes und alles was ich bekomme ist einfach nur Desinteresse!"
Der ältere Jedi wusste noch immer nicht, wovon sein Sohn sprach.
"Was? Ezra, wovon redest du?"
Das wiederrum erzürnte den Padawan noch mehr.
"Sage mal macht dir das Spaß?! Was soll das?! Ich rackere mich ab und du ignorierst mich komplett!"
Kanan blinzelte.
"Was?! Ezra, dass ist nicht wahr!"
"Ach nein?! Wie nennst du das, wenn ich trainiere und dich zichmal frage, ob das so gut ist und ich einfach keine Antwort bekomme?!"
"Ich war in Gedanken, okay? Jetzt mache weiter, du bist noch nicht fertig", gab sein Vater zurück und setzte sich zurück auf den Felsen. Ezra sah ihn fassungslos an.
"Nein."
Kanan fuhr herum.
"Wie bitte?"
"Ich sagte nein. Du kannst mich nicht rumkommandieren wie es dir passt!"
Sein Vater hob warnend einen Finger.
"MIr gefällt dein Ton nicht, mein Sohn. Mäßige dich."
Ezra verschränkte die Arme.
"Nimm du doch erstmal deinen eigenen Ratschlag zu Herzen, Meister."
"Ezra.."
"Ich bin kein Soldat, den du herumkommandieren kannst! Ich bin dein Sohn und dein Padawan!"
"Und als beides hast du mir Respekt und Achtung entgegenzubringen und mir zu gehorchen. Mache weiter. Jetzt."
Kanan begann seine Geduld zu verlieren. Ezra schüttelte den Kopf.
"Nicht bevor du mir sagst, was das soll! Wieso ignorierst du mich nur noch beim Training?!"
"Das tue ich nicht!"
"Tust du doch!"
"Ezra, wir vergeuden die Zeit jetzt nicht mit sinnlosen Streitereien. Nicht, wo sie sowieso nur so knapp ist!"
Sein Sohn verrengte die Augen.
"Und was soll das heißen?"
Kanan lachte sarkastisch auf.
"Ich weiß nicht. Sage du es mir doch, Commander!" Letzteres Wort betonte er abfällig. "Dir scheint ja in diesen Tagen anderes mehr wichtiger zu sein, als deine Ausbildung."
Ezra blinzelte.
"Was?! Du weißt genau, dass das nicht wahr ist! Ich tue alles, damit ich immer Zeit für Training habe! Das ist nicht fair, Dad!"
"Weißt du was nicht fair ist? Einen Padawan zu haben, der sich mehr und mehr in diesen ganzen militärischen Kram steigert und den eigentlichen Sinn vergisst, warum er überhaupt hier ist!"
Kaum hatte er das ausgesprochen bereute er es auch schon. Kanan tat gerade das, was er auf keinen Fall tun wollte. Er ließ seine ganze Frustration, seine ganze Wut auf sich selbst an Ezra aus.
"Ach bin ich nur hier, weil ich dein dämlicher Padawan bin oder mehr dein Sklave, den du rumkommandieren kannst?!"
"Ezra!"
Doch der Jüngere machte weiter.
"Bin ich nicht mehr gut genug für dich? Ist es das, weshalb du dich kein Stück mehr für mein Training interessierst?!"
Kanan platzte der Kragen. Wie konnte er es wagen..
"Vielleicht würde ich mich für dich interessieren, wenn du nicht so hoffnungslos versagen würdest, Padawan!"
Kanan schloss die Augen und biss sich auf die Zunge. Was hatte er da gesagt? War er eigentlich noch ganz dicht? Was tat er überhaupt da?!
Doch es war zu spät. In Ezras Augen bildeten sich Tränen, die er versuchte zurückzuhalten. Das hatte gesessen. Mehr als das.
Er schluckte und schnaubte laut auf.
"Wenn ich so ein hoffnungsloser Fall bin, dann werde ich nicht länger deine Zeit verschwenden. Danke, Meister."
Kanan brachte kein Wort heraus, als Ezra sich auf den Absatz umdrehte und ging. Er ging einfach! Er wollte etwas sagen, aber konnte es nicht. Stattdessen sah er auf Ezras Lichtschwert, welches vor ihm auf den Boden lag. Sofort setzten Reue und unendliche Schuldgefühle ein, die ihn fast überwältigten. Er nahm die Waffe in seine Hand.
"Karabast...was habe ich getan?"
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Später beim Abendessen in der Ghost war es ziemlich ruhig. Die Anspannung zwischen Ezra und Kanan lag geradezu im Raum und ergriff ebenfalls von den anderen Spectres Besitz. Hera merkte sofort das etwas nicht stimmte, als sie dieses distanzierte Verhalten von Vater und Sohn sah - mal ganz zu schweigen davon, dass niemand den Anderen auch nur ansah. Schließlich hatte es Ezra nicht mehr ausgehalten, hatte sich entschuldigt und war aus dem Raum gegangen. Zeb und Sabine, die beide das Gefühl hatten, dass das Ehepaar alleine reden wollte oder vielmehr, dass Hera ihren Mann ausfragen würde was geschehen war, taten es dem Jüngsten nach und verschwanden. Kaum war dies geschehen nagelte Hera Kanan förmlich mit dem Blick fest. Und oh dieser Blick war nur allzu bekannt. Es war der, den Hera immer aufsetzte, wenn es kein Erbarmen und keinen Ausweg gab.
"Könntest du mir das erklären, Kanan?"
Der Jedi, der nur bisher in seinem Essen rumgestochert und kein Wort gesagt hatte, sah auf.
"Und was?"
Er wollte nicht mit seiner Frau darüber sprechen. Nein, er wollte mit niemanden darüber sprechen. Heras Blick verstärkte sich.
"Ich denke diese Frage erübrigt sich. Süßer."
Kanan zuckte die Schultern.
"Ich weiß nicht wovon du redest."
Oh, dass war die falsche Antwort. Und noch dazu gefährliches Terrain.
"Kanan Jarrus, du wirst mir jetzt sofort sagen, was zwischen dir und unserem Sohn vorgefallen ist oder du wirst heute und auch gerne die nächsten Nächte überall nur nicht in meinem Schiff verbringen", zischte Hera ihm zu und ihre Lekku bewegten sich. Kein gutes Zeichen. Kanan schnaubte.
"Hera..."
"Ich frage dich nocheinmal, sonst kannst du heute Nacht draußen schlafen." Sie stützte ihre Hände auf den Tisch. "Was ist passiert, Kanan?"
Der Jedi seufzte und machte eine Geste.
"Ezra...Ezra und ich haben uns gestritten."
Hera wartete auf mehr, aber da kam nichts. Sie hob eine Augenbraue, denn ihre Geduld war sehr nahe am Ende.
"Kanan?!"
"Es ist aus der Kontrolle geraten, okay?! Wir wollten trainieren, na ja eigentlich habe ich ihm eine Schrittfolge gegeben und...keine Ahnung. Es ist von jetzt auf gleich einfach eskaliert und er war plötzlich so wütend. Frage mich nicht, was in ihm gefahren ist!"
Die Twi'lek rieb sich über die Augen und atmete tief durch. Es würde nichts nützen, wenn sie sich auch noch gegenseitig anschreien würden.
"Kanan, erzähle mir doch einfach alles von Anfang an."
Er schnaubte.
"Mehr gibt es da nicht zu erzählen. Ich weiß nicht, was er sich herausnimmt, geschweige denn was das werden soll. Aber wenn er meint mich von jetzt auf gleich anzuschreien, dann bitte. Soll er doch machen." Kanan schnaubte und erhob sich. "Ich meditiere noch etwas und gehe dann zu Bett. Ich muss den Kopf freikriegen."
"Warte, Kanan..."
Doch damit war ihr Mann schon aus dem Raum. Hera seufzte und legte ihren Kopf in eine Hand. Das durfte doch alles nicht wahr sein.
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Natürlich waren Sabine und Zeb auch nicht die Spannungen zwischen Ezra und Kanan entgangen. Nein, wenn man wusste wie die beiden immer zusammenhingen und vor allem wie nahe sich Vater und Sohn standen, dann sah man auf den ersten Blick, dass etwas nicht stimmte. Und das tat es gewaltig nicht. Beim Frühstück am nächsten Morgen war die Stimmung noch angespannter als zuvor. Vor allem schien es fast zu eskalieren, als Kanan Ezra mitteilte, dass sie Training gegen den Mittag hätten und er "andere Seiten" aufziehen würde. Ezra hatte nur stumm abgenickt und seinen Vater nicht mal angesehen. Ehe auch nur einer mit Kanan sprechen konnte war dieser schon nach dem Essen gegangen, während Ezra das Gleiche tat und sich in seiner Kabine zurückzog. Seine Pflichten konnten bleiben, wo sie waren. Er wollte am Liebsten nur auf seiner Koje liegen und niemanden sehen. Er hatte die Arme verschränkt und starrte an die Decke seiner Kabine.
"Als ob ich jemals für ihn gut genug gewesen wäre..."
Er schluckte.
"Ich versage ja sowieso. Wieso gibt er sich überhaupt mit mir ab, wenn ich so eine Enttäuschung bin?"
Ezra seufzte und rieb sich über die Augen. Die Worte hatten ihn stark getroffen, mehr als das. Doch er war kein Kind mehr und würde darüber weinen. Nein, nein er würde es ertragen und alles daran setzen es besser zu machen. Nachher beim Training würde er es ihm beweisen und...
Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihn.
"Ezra?"
Der Padawan blinzelte und sah auf. War das nicht..?
"Ezra, ich weiß dass du da bist."
Sabine.
Er setzte sich auf, sprang von seiner Koje und öffnete die Tür.
"Hey, was gibts?"
"Ich wollte fragen, ob du Interesse hast an meinem neuen Projekt mitzuwirken. Wenn du schon hier rumhängst", gab sie lächelnd zurück und boxte ihm freundschaftlich in die Seite. Sie wollte ihren besten Freund aufmuntern, ihn auf andere Gedanken bringen. Sie wollte nicht, dass Ezra in seinem Zimmer hockte und vermutlich noch in eine depressive Stimmung geriet. Ezra brauchte jetzt einfach etwas, um den Kopf freizukriegen und wenn er das nicht von selbst tat, dann würde sie das in Angriff nehmen. Ezra seufzte.
"Sabine..."
Sie schnappte sich seinen Arm und zog ihn mit sich.
"Oh nein, Jarrus. Du kommst jetzt schön mit und hast einfach mal Spaß und vergisst all deine Pflichten. Du hast auch eine dir selbst gegenüber und das solltest du nicht vergessen."
"Aber..."
"Ich werde kein nein akzeptieren, also komm mit."
Ezra seufzte und gab auf. Gegen Sabine würde er eh nicht ankommen, also blieb ihm nichts anderes übrig. Also ließ er sich von ihr mitziehen und beide gingen aus der Ghost zu einem der Hanger, wo ein neuer Jäger stand.
"Hera hat es mir erlaubt dem Kleinen einen Hübschen Anstrich zu verpassen, außerdem muss er restauriert und neu überholt werden. Hast du Lust?"
Ezra strahlte. Für so etwas und dann noch mt Sabine war er immer zu haben!
"Na klar!"
Bald darauf vergaß er seine Sorgen und Pflichten und hatte zur Abwechslung einfach mal das, was er schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehabt hatte: Spaß.
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Ungeduldig sah Kanan immer wieder auf die Uhr, die er sich eingesteckt hatte. Wo blieb Ezra denn nur? Er hatte ihm eine bestimmte Uhrzeit gegeben und selbst nach einer halben Stunde war noch immer keine Spur von seinem Sohn zu sehen. Er schnaubte und steckte die Uhr wieder weg.
"Wo bleibt er nur? Das...urgh, jetzt fängt das schon wieder an. Beginnt er jetzt wirklich sein Training nicht mehr ernst zu nehmen? Ich dachte über das wären wir längst hinaus."
Der Jedi setzte sich auf einen Stein und hielt weiter Ausschau nach seinem Schüler, aber Ezra tauchte einfach nicht auf. Kanan nahm das Lichtschwert seines Sohnes und drehte es in seinen Händen.
"Nicht bevor du mir sagst, was das soll! Wieso ignorierst du mich nur noch beim Training?!"
"Dir scheint ja in diesen Tagen anderes mehr wichtiger zu sein, als deine Ausbildung."
Der Jedi seufzte und strich sich über die Augen. Wieso kam Ezra denn nicht?
"Weißt du was nicht fair ist? Einen Padawan zu haben, der sich mehr und mehr in diesen ganzen militärischen Kram steigert und den eigentlichen Sinn vergisst, warum er überhaupt hier ist!"
"Wieso nimmt er das Training nicht einfach ernster? Argh, meine Meisterin hätte das niemals erlaubt, genausowenig wie alle Anderen. Offenbar habe ich doch noch eine ganze Menge mehr beizubringen. als gedacht..."
"Vielleicht würde ich mich für dich interessieren, wenn du nicht so hoffnungslos versagen würdest, Padawan!"
Er schüttelte den Kopf.
"Nein, nein das ist nicht richtig. Ezra tut sein Bestes, aber es mangelt ihn offenbar noch immer an Disziplin. Das...natürlich interessiere ich mich für ihn, er ist mein Sohn. Mein kleiner Junge, ich würde ihn doch niemals..."
Kanan schluckte.Mit einem Mal kam ihm ein furchtbarer Gedanke.
"Wenn ich so ein hoffnungsloser Fall bin, dann werde ich nicht länger deine Zeit verschwenden. Danke, Meister."
Damit war Ezra verschwunden. Damit hatte er... Kanan fuhr zusammen und setzte sich kerzengerade auf. Der Gedanke verfestigte sich immer mehr in seinem Kopf und ließ sein Herz schneller und aufgewühlt schlagen.
Das konnte nicht sein. Das hatte er nicht...
Erneut sah er auf und spürte die bittere Enttäuschung in sich, als er Ezra nicht erblickte. Und in diesem Moment wurde ihm klar, dass dieser nicht mehr kommen würde. Und das er wohl nie wieder zum Training erscheinen würde. Kanan sah auf das Lichtschwert in seinen Händen und Zorn ergriff ihn.
"Wenn er es so haben will....dann soll er es tun. Ab heute habe ich keinen Padawan mehr."
Damit warf er Ezras Lichtschwert auf den Boden.
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Derweil hatte Ezra so viel Spaß mit Sabine, dass er völlig die Zeit vergaß und vor allem seine Verabredung mit seinem Vater zum Training. Er war schon etwas ruhiger und sah die Sache nicht mehr ganz so schlimm. Bestimmt hatte das sein Vater nicht ernst gemeint, als er das zu ihm gesagt hatte. Vielleicht war er einfach nur wütend wegen irgendetwas gewesen oder irgendetwas war ihm Quer gekommen und er hatte das an Ezra ausgelassen, da dieser die erste Person gewesen war, die er dann zur Gesicht bekommen hatte. Ja, bestimmt würde es so sein. Er klopfte sich gerade die Hände ab und er und Sabine bestaunten wie weit sie inzwischen gekommen waren.
"Nicht schlecht oder?"
Die Mandalorianerin tat ihre Hände an ihre Hüfte und betrachtete den Fortschritt.
"Sehr gut. Wir kommen zügig voran."
"Du hast aber auch ein Talent dafür, Sab."
Sabine grinste.
"Oh da hast du zweifelsohne Recht. Wir sollten schnell damit fertig werden, wenn wir das Tempo beibehalten."
"Ja, das..." Plötzlich fiel Ezra wieder sein Training ein. "Karabast! Das habe ich völlig vergessen! Oh, Dad wird so sauer sein..."
"Was? Ezra?"
Der Padawan war bereits dabei die Beine in die Hand zu nehmen.
"Sorry, Sabine. Ich muss los!"
Damit war er verschwunden und die Mandalorianerin schüttelte nur amüsiert den Kopf.
"Der würde noch seinen Kopf vergessen, wenn er nicht angewachsen wäre...dieser Tollpatsch."
In Rekordzeit schaffte es Ezra schließlich zu ihrem Trainingsort. Er hatte sich schon mehr als eine Entschuldigung und Ausrede zur Recht gelegt, als er seinen Vater sah, der ihm den Rücken gekehrt hatte. Er wollte ihn auf sich aufmerksam wachen, aber irgendetwas sagte ihm, dass er das nicht tun sollte. Seine Schritte wurden langsam und schließlich stand er in seiner Hörweite. Ezra wollte gerade etwas sagen, als er sah wie Kanan sein Lichtschwert in der Hand hielt. Richtig, er hatte es gestern hier liegenlassen oder mehr hatte es sein Vater mitgenommen.
Aber...was macht er da?
Plötzlich fühlte er den Zorn seines Vaters und trat ein Schritt zurück. Was war denn...?
"Wenn er es so haben will....dann soll er es tun. Ab heute habe ich keinen Padawan mehr."
Bei diesen Worten setzte in Ezra alles aus. Es war, als ob sein Körper sämtliche Funktionen einstellen würde. Er schlug die Hand vor den Mund und spürte wie sämtliche Tränen sich in seinen Augen bildeten. Obwohl er wie erstarrt war, obwohl er das Gefühl hatte sich nie wieder bewegen zu können oder gar auch nur einen Muskel zu regen...rannte er los und nahm reißaus. Er rannte und rannte, wobei mehrere Tränen über seine Wangen liefen und der Schmerz in seiner Brust mit jeder Sekunde, mit jedem Schritt mehr zunahm. Wie er dahin gekommen war wusste er nicht mehr, doch schießlich knallte die Tür seiner Kabine hinter sich zu und Ezra warf sich auf seine Koje. Dort ließ er seinen Tränen freien Lauf und machte keine Anstalten sich zu beruhigen. Wie lange er da lag und weinte wusste er nicht, aber irgendwann konnte er es nicht mehr, die Tränen begannen zu versiegen. Er schluckte und setzte sich langsam auf, die Beine an seinen Körper gezogen.
"Gut..schön! Wenn...wenn er es so will...dann kann er mich mal!" Ezra rieb sich über die Augen. "Ich wusste, dass ich nicht gut genug für ihn bin. Ich habe alles versucht, aber nie war es für ihn gut. Ich bin so ein verdammter Idiot." Ein weiteres Schluchzen kam aus seinem Hals und Ezra schüttelte den Kopf. "Nein, nein ich weine jetzt nicht mehr, sondern reiße mich am Riemen. Ich habe als Jedi versagt, aber dass werde ich nicht als Commander. Mum zählt auf mich und ich versinke hier in Selbstmitleid!"
Er tropfte sich die Tränen ab und ein neuer Entschluss begann in ihm zu wachsen.
"Wenn ich schon nicht gut genug für ihn bin, dann werde ich wenigstens alle für die Rebellion geben. Ich werde ihnen zeigen, dass ich wenigstens dafür gut genug bin!"
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Es war unnötig zu sagen, dass sich die Stimmung davon von Tag zu Tag massiv verschlechterte. Hera war mittlerweile am Ende ihrer Weisheit und wusste einfach nicht mehr, was sie noch tun sollte. Kanan und Ezra gingen sich nur aus dem Weg und bei jeder Mahlzeit herrschte eine unangenehme Stille am Tisch. Beide schienen so derart verletzt zu sein, dass sie sich nicht mal wagten den Anderen anzusehen und das bei Vater und Sohn! Es war kaum auszuhalten auf der Ghost, doch glücklicherweise stand eine Mission in Aussicht und das würde sie wenigstens für eine gewisse Zeit beschäftigen. Allerdings würden sie keinen Erfolg erzielen, wenn die beiden Jedi des Teams nicht mal ansatzweise miteinander klar kamen oder sprachen. Deshalb konnte man die Missionsbesprechung definitiv in der Richtung "katastrophal" einordnen. Während Kanan den Plan erklärte ließ es Ezra sich nicht nehmen ab und zu abfällig zu schnauben oder Zwischenbemerkungen zu machen, als sich der Plan dem Ende zuneigte riss bei dem Älteren der Geduldsfaden.
"Wenn dir der Plan nicht passt, dann schlage du doch einen Anderen vor!"
"Habe ich diesbezüglich irgendetwas gesagt? Ich sagte nur, dass die Informationen mehr als fragwürdg sind und da offenbar etwas nicht stimmt!"
Kanan schnaubte.
"Mein Informant ist immer zuverlässig gewesen, anders als andere Leute!"
Ezra erhob sich.
"Willst du damit irgendetwas sagen?!"
"Ich weiß nicht, fühlst du dich angesprochen?!"
"JA!"
"OH NA DANN JA!"
"DU BIST SO EIN EGOIST!"
"UND DU BIST EIN VIEL ZU VERWÖHNTES, AUFGEBLASENES GÖR!"
"DANN LASS MICH DOCH WIEDER IM STICH, WENN ES DIR NICHT..."
Hera erhob sich, ihre Lekku kräuselten sich vor Zorn.
"IHR BEIDE GEHT JETZT UMGEHEND IN EURE KABINEN UND HALTET EUREN VERDAMMTEN MUND! BIS WIR ANGEKOMMEN SIND WILL ICH KEIN WORT MEHR VON EUCH HÖREN, VERSTANDEN?!"
Sabine und Zeb, die dem Schlagabtausch bisher nur zugesehen hatten, zuckten bei Heras Stimme zusammen. Diese packte die beiden Jedi an der Schulter und schmiss sie wortwörtlich aus dem Raum. Schnaubend vor Zorn verriegelte sie die Tür, dann sah über ihre Schulter und nahm die schockierten und gleichzeitig verblüfften Mienen von Zeb und Sabine wahr. Ohne ein Wort ließ sie sich zurück am Tisch nieder.
"Ich glaube das alles nicht..."
Sabine schluckte.
"So...so sauer waren sie noch nie aufeinander..."
Zeb nickte langsam.
"Aber hallo....das war das erste Mal seit Tagen, dass sie miteinander geredet haben."
Hera seufzte und legte eine Hand an ihre Stirn.
"Ich weiß. Es ist einfach furchtbar und wir haben noch nichtmal die geringste Ahnung, was genau diesen Streit ausgelöst hat, geschweige denn was überhaupt vorgefallen ist."
Zeb bewegte leicht den Kopf.
"Na ja ich glaube das hat irgendetwas mit ihrem Jedi - Training zu tun..."
Sabine nickte nachdenklich.
"Stimmt. An dem Tag, wo es angefangen hat haben Ezra und ich einen Jäger restauriert - na ja zumindest damit angefangen. Dann hat er irgendetwas erwähnt, dass er los müsste und ist davongelaufen, ich glaube weil er Training mit Kanan hatte und einfach die Zeit vergessen hat.."
"Aber nur weil er zu spät zum Training gekommen ist kann das nicht so eskaliert sein..", wandte Zeb ein. Hera seufzte.
"Wer weiß das schon. Ihr wisst wie die beiden sind. Ich weiß auch nicht mehr als ihr."
"Das Einzige was mir aufgefallen ist, dass der Kleine sein Lichtschwert nicht mehr bei sich hat...könnte das was bedeuten?"
"Vielleicht hat Kanan es ihm abgenommen für eine gewisse Zeit und Ezra ist deswegen so sauer?", mutmaßte Sabine. Hera nickte langsam.
"Könnte sein, aber dann bleibt die Frage offen, weshalb Kanan so wütend auf Ezra ist..."
"Sagt er dir denn nichts? Immerhin bist du mit ihm verheiratet?"
Hera schnaubte.
"Das schon, aber immer wenn ich darauf zu sprechen kommen will blockt er entweder komplett ab oder hat "irgendetwas" Wichtiges zu erledigen. Und bei Ezra genauso...ich kann es nicht ertragen sie so zu sehen."
"Ja, und wir können uns ihr Geschrei nicht mehr anhören", murmelte Zeb. Sabine stieß ihm in die Seite und warf ihm einen bösen Blick zu. Hera erhob sich seufzend.
"Wir sollten bald dort sein. Macht euch bereit und lasst uns einfach nur an die Mission denken. Und danach sperren wir sie einfach in einen Raum ein bis sie miteinander reden, ich mache das nicht mehr länger mit."
Damit war sie aus dem Raum. Sabine seufzte.
"Glaubst du das funktioniert?"
Zeb hob die Pranken.
"Ich will es stark hoffen, sonst dreht Hera noch durch."
"Ihren Mann und ihren Sohn so zu sehen...dass muss echt hart für sie sein."
Der Lasat nickte.
"Ja..."
Sie schwiegen einen Moment, dann erhoben sie sich ebenfalls.
"Na los, darüber können wir auch später nachdenken. Wir haben eine Mission zu erledigen."
Sabine nickte.
"Ja..." Sie nahm ihren Helm. "Hoffentlich klärt sich das bald. Irgendwie habe ich ein seltsames Gefühl bei der Sache..."
Und dieses sollte sich bewahrheiten.
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Kaum waren sie in den Hanger gekommen, da kauerten sich die vier Spectres schon hinter den Kisten und bezogen Stellung, warteten darauf, dass die ersten Sturmtruppen schossen. Doch es kam....nichts. Absolut nichts. Sabine riskierte einen Blick und erhob sich. Kanan polterte sofort leise los.
"Spectre - 5, was.."
"Entspann dich, Spectre - 1. Hier ist niemand. Deine Information, dass du uns nur eine kleine Menge an Eimerköpfen erwartet war wohl falsch."
"Tja und diesmal zu unserem Gunsten", gab Zeb zurück. Ezra wiederrum blieb still. Das...das fühlte sich seltsam ein. Viel zu einfach. Kanan beschloss sein Glück nicht herauszufordern und mal zur Abwechslung die Leichtigkeit der Mission zu genießen.
"Tja, dann schnappt euch die Kisten und bringt sie hoch. Die Vorräte können wir sehr gut gebrauchen."
Sabines schnaubte, als sie sich eine Kiste griff.
"Ich dachte über diese Art von Mission wären wir inzwischen drüber hinaus?"
"Hey, ist doch mal nett, was einfaches und leichtes zu machen", gab Zeb zurück. "Vielleicht tauchen noch ein Paar von den Eimerköpfen auf?"
"Fordere unser Glück nicht heraus, Spectre- 4", gab Kanan zurück und schnappte sich ebenfalls eine Kiste. Er riskierte einen kurzen Blick und sah nach seinem Sohn. Es war merkwürdig nichts von ihm zu hören, denn Ezra hatte bisher kein Wort gesagt. Und jetzt sah er auch warum. Anders als Zeb und Sabine griff er nicht nach den Vorräten, nein Ezra wanderte einfach tiefer in den Hanger und beteiligte sich nicht an der Mission.
"Spectre - 6!"
Ezra zeigte keine Reaktion. Sabine und Zeb drehten sich um.
"Was macht der Kleine da?"
Sabine zuckte die Schultern.
"Keine Ahnung, aber scheint so, als ob Kanan jeden Moment noch mehr ausflippen wird. Lass uns die Kisten ins Schiff bringen und machen, dass wir hier wegkommen."
Der Lasat nickte.
"Ja, je schneller wir weg sind, desto schneller nimmt Hera sich die beiden vor. Urgh, kann es kaum erwarten..."
"Ezra!"
"Oh ich auch nicht", gab Sabine zurück und schob die Kiste in den Frachtraum der Ghost. Kanan schnaubte und ging seinem Sohn nach.
"Du bist bisher absolut keine Hilfe! Ist der Commander sich zu fein, um einfach ne Kiste zu nehmen oder was?"
Ezra stand mit dem Rücken zu ihm und hatte die Augen geschlossen. Die Macht sagte ihm immer mehr, dass hier etwas faul war und die Worte seines Vaters ignorierte er einfach. Er ging weiter und konzentrierte sich. Irgendetwas war hier faul, aber was?
"Hörst du mir überhaupt zu?! Argh, es wird Zeit, dass deine Mutter dir deine Grenzen zeigt! Das ist doch..
Tick, Tick, Tick...
Ezra riss die Augen auf und die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Es war kein Glück, dass hier keine Eimerköpfe waren. Es war eine Falle. Eine...
"Es ist eine Falle!"
Dann passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Kanan spürte wie er nach Hinten geschleudert wurde und gegen Sabine und Zeb stieß. Alle Drei befanden sich nun im Frachtraum der Ghost.
"Was zum..."
Dann gab es einen lauten Knall. Die drei Spectres flogen gegen die Innenwand des Schiffes, als sie von einer gewaltigen Druckwelle mitgerissen wurden. Rauch stieg auf und jegliches Geräusch wurde von dem ohrenbetäubenden Lärm von Sirenen unterdrückt.
"KANAN?! KANAN, WAS IST DA LOS?!"
Der Jedi war als Erstes wieder auf den Beinen und hörte seine Frau durch den Komlink. Es war eine Falle gewesen! Eine Bombe war dort platziert worden und Ezra hatte....Ezra!
"EZRA?!"
Keine Antwort. Kanan rannte aus dem Schiff hinein in die Rauchwolke. Sabine und Zeb folgten sogleich, denn auch sie hatten begriffen, was geschehen war.
"Ezra!"
"Kid!"
Wieder nichts. Zu allem Überfluss öffneten sich nun die Tore und Sturmtruppen drangen in den Hanger. Es war ein einziges Chaos und sie hatten Ezra noch immer nicht gefunden.
"EZRA!"
Kanan war am Rande der Verzweiflung. Furcht, unendliche Furcht überkam ihn. Was wenn...wenn sein Sohn...
"HIER!"
Sabine schlitterte über den Boden und kam neben einer Person zum Stehen, die regungslos am Boden lag. Zeb und Kanan zogen ihre Waffen und gaben Sabine Rückendeckung. Diese nahm ihren Helm ab und tätschelte Ezras Wange.
"Ezra?"
Keine Antwort. Seine Kleidung war an manchen Stellen völlig verbrannt und eine riesige Platzwunde war an seinem Kopf. Sabine schluckte und tastete nach einem Puls. Sie spürte ein kaum wahrnehmbares Pochen, doch es war da! Ezra lebte!
"Kanan!"
Codenamen waren nicht mehr von Bedeutung. Der Jedi wollte zu Sabine, aber wurde von Sturmtrupplern daran gehindert.
"Tja, jetzt kommst du nicht mehr weiter, Jedi."
Kanans Miene verhärtete sich.
"Niemand stellt sich zwischen mir und meinen Sohn."
Damit flogen die Truppler im hohen Bogen durch die Luft und nach Hinten. Der Jedi verschwendete keine Zeit und raste zu Sabine.
"Ezra!"
"Er lebt noch, aber es sieht übel aus, Kanan. Richtig übel."
Kanan dachte sein Herz würde stehenbleiben, als er seinen Sohn so sah.
"Ezra..."
"Boss, wir sollten verschwinden!", gab Zeb zurück, während er ein paar Truppler beschoss. Kanan nahm Ezra auf seine Arme und sah reuevoll auf sein Kind.
"Oh kid...es tut mir so Leid."
"Eimerköpfe im Anmarsch!"
Sabine zog ihre Blaster.
"Kanan bringe Ezra rein, wir geben euch Rückendeckung!"
Der Jedi nickte und brachte seinen Sohn zur Ghost und damit in Sicherheit. Sabine zog eine ihrer Wunder und sie und Zeb traten ebenfalls den Rückzug an.
"Nichts wie weg!"
Hera zündete die Triebwerke und die Ghost hob ab.
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"Und?"
Alle drei sahen auf, als Hera aus der Krankenstation der Ghost kam. Ihr Gesicht von Sorge und Furcht gezeichnet. Kanan, der bisher dabei war Furchen zu laufen, blieb stehen. Seine Augen voller Sorge und Hoffnung. Sabine und Zeb erhoben sich, selbst Chopper piepte etwas. Die Twi'lek seufzte und lehnte sich gegen die geschlossene Tür.
"Er hat schwere Verbrennungen erlitten, aber dank der Vorräte konnte ich sie mit genug Bacta versorgen. Seine Verletzungen sind mittel bis schwer und sollten bald verheilen. Er hat riesiges Glück gehabt."
Kanan schluckte. Er hatte das Gefühl, dass da noch etwas war.
"Hera?"
Diese seufzte.
"Ihr habt alle seine Platzwunde am Kopf gesehen und die bereitet mir Sorgen. Er könnte schwere Schäden erlitten haben. Ich kann es nicht genau sagen, dazu haben wir nicht das nötige Equipment."
"Und...und wann wird er aufwachen?", fragte Sabine leise.
"Das...das weiß ich nicht. Wie gesagt sollte sich ein entsprechender Arzt seine Wunden vornehmen und sich die ansehen, aber..."
Kanan sah auf und blickte in ihre Augen.
"Wann, Hera?"
Sie schluckte.
"Wenn...wenn er in den nächsten Tagen nicht aufwacht, dann..."
"...dann gar nicht", gab Sabine geschockt zurück. Kanan war es, als würde seine Welt zusammenbrechen. Ezra...sein Junge...würde vielleicht nie wieder aufwachen. Und das Letzte was sie zueinander gesagt haben war...Er setzte sich auf einen Stuhl und versenkte seinen Kopf in seinen Händen, wobei er kurz vor einem Zusammenbruch war.
Oh Ezra, es tut mir so Leid....
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Vier Tage. Ganze vier Tage war inzwischen der Vorfall mit der Bombe her und Ezra war noch immer nicht aufgewacht. Die Ärzte auf Atollon hatten auch nicht mehr als Hera sagen können und so hieß es nur warten. Und zwar nur darauf, dass Ezra wieder aufwachen würde. Und das...das war einfacher, als gesagt.
"Hier, Süßer."
Hera reicht ihrem Mann eine Tasse mit Kaf - die achte an diesem Tag. Kanan seufzte und nahm sie dankbar entgegen.
"Danke, Love."
Was den Jedi anging, so war dieser Tag und Nacht bei seinem Sohn und hatte das Zimmer bisher kaum verlassen. Er würde es auch nicht tun, nicht bevor Ezra endlich aufgewacht war. Er konnte nicht mal wirklich schlafen, weil ihn die Sorge um seinen Sohn fast umbrachte. Das und die unendlichen Schuldgefühle. Ohne seine Wut hatte Kanan nämlich die letzten Tage Review passieren lassen und vor allem ihr Streit. Und dabei war ihm aufgefallen, dass Ezra gar nicht so falsch gelegen hatte. Er hatte ihn beim Training ignoriert, aber das war vollkommen unabsichtlich gewesen! Aber..aber es war seine Schuld gewesen. Ganz..ganz allein seine Schuld. Denn er hatte Ezra nur ignoriert...weil er zu sehr mit seinen eigenen Gedanken und Ängsten beschäftigt gewesen war. Er hatte sich so sehr einen Kopf darüber zerbrochen wie er Ezra weiter trainieren sollte....das er auf seinen Sohn nicht mehr geachtet hatte und ihn vollkommen ausgeblendet hatte. Generell bereute er den ganzen Streit ziemlich und auch seinen Entschluss keinen Padawan mehr zu haben...gott wie dämlich war er nur gewesen und vor allem wie gemein und verletzend zu Ezra? Kein Wunder, dass sein Sohn so abweisend und vor allem so wütend reagiert hatte. Er hatte ihn sehr schlecht behandelt und das obwohl es Ezra war. Sein Kind, sein Junge, sein...sein größter Schatz.
"Er ist ein Kämpfer. Er wird es schaffen", meinte Hera leise und strich ihrem Sohn über die Wange. Kanan seufzte.
"Ich hoffe es so sehr. Er hat bisher keine Regung gezeigt oder nur etwas, was im Entferntesten darauf hindeuten könnte, dass er bald aufwacht."
"Aber er wird es, Kanan. Er...." Hera schluckte und sah ihr Kind an. "Er muss es schaffen. Mein kleines Baby darf nicht.."
Sie unterdrückte ein Aufschluchzen und Kanan legte einen Arm um sie und zog sie an sich.
"Er..er wird wieder aufwachen. Unser Baby schafft das. Er hat nämlich die Stärke und die Widerstandskraft seiner Mutter in sich."
Hera musste trotz ihrer Furcht und ihrer Trauer lächeln und eine Träne tropfte über ihre Wange.
"Du..du meinst wohl eher die Sturheit von seinem Vater."
Beide Eltern hielten sich fest und Hera küsste ihren Mann sanft.
"Gebe dir nicht die Schuld, Liebling. Er hat dich damit gerettet und Sabine und Zeb auch."
Kanan schluckte. Da war noch eine weitere Sache abgesehen von ihrem Streit. Ezra hatte ihnen mit seiner Tat das Leben gerettet. Vielleicht nur vor Verletzungen, was Sabine und Zeb betraf, aber die Bombe hätte ihn töten können, wenn Ezra ihn nicht fortgeschleudert hätte. Er hatte sie beschützt, ihn beschützt und sich dabei selbst geopfert..
"Aber es ist meine Schuld, Hera. Er...er hat sofort gewusst, dass da etwas nicht stimmt und ich habe ihn einfach nur angebrüllt und...Wäre ich nur aufmerksamer gewesen, hätte ich ihm doch genaue Beachtung geschenkt, dann..."
Sie drückte seine Schulter.
"Kanan, nichts davon ist deine Schuld. Selbst wenn ihr nicht gestritten hättet Ezra hätte es so oder so getan. Er hätte seine Familie beschützt, seinen geliebten Vater beschützt." Sie lächelte etwas. Wenn er wieder aufwacht, dann könnt ihr endlich alles klären."
Der Jedi senkte den Kopf.
"Ich bezweifle das. Er wird mir nicht verzeihen ich war so ein Idiot...so ein unglaublicher Idiot."
Sie küsste ihn auf die Stirn.
"Dann sage ihm das und er wird es. Kanan, ihr könnt nicht ohneeinander." Hera wandte sich zum Gehen. "Bitte versuche zumindest etwas zu schlafen. Du brauchst auch deine Ruhe, Love."
Ihr Mann murmelte etwas Unverständliches und die Twi'lek verließ die Krankenstation.
"Bitte wach bald auf, mein Schatz. Sonst wird sich dein Vater das nie verzeihen", flüsterte sie leise und tat eine Hand an ihr Herz. Ezra musste aufwachen. Er würde es bald tun. Er...er musste es einfach.
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Weitere Tage vergingen und Ezra zeigte noch immer keine Anstalten, dass er aufwachen würde. Die Crew war verzweifelt und als die Ärzte sagten, dass sie ihm nur noch ein paar Tage geben würden, da er sonst gar nicht mehr aufwachen würde....da war Hera in Tränen ausgebrochen. Kanan schluckte und umfasste Ezras Hand mit seiner. Tiefe Augenringe lagen in seinem Gesicht, seine Haut blass und fahl, seine Augen wirkten leer und voller Schmerz. Die Hoffnung das Ezra aufwachen würde war fast vollkommen versiegt.
"Ich..ich weiß nicht, ob du mich hören kannst, kid. Oder ob du es bisher immer konntest und jetzt nicht mehr...ich hoffe nur, dass du mich jetzt hören kannst. Ezra..." Seine Stimme war dabei zu brechen. Vor Erschöpfung, vor Furcht, vor Sorge...vor Kummer und Sehnsucht. "...bitte. Bitte wach endlich auf. Wir brauchen dich, du fehlst uns allen so sehr. Sabine malt nicht mehr, Zeb ist nur noch wortkarg und Chopper ist den ganzen Tag still. Deine Mutter sitzt nur noch in ihrer Kabine und weint und ich...ich kann das nicht mehr, Ezra. Ich..kann nicht mehr den Tag erleben ohne zu sehen wie deine Augen strahlen, zu hören wie du lachst, wie du dich über Arbeit und Training beschwerst, ohne zu sehen wie du lächelst, wie du glücklich bist. Mir..mir zerreißt es das Herz dich so zu sehen und...und unser ganzer Streit...Ezra, es tut mir so furchtbar Leid. Du hattest Recht. Ich habe dich ignoriert und dich nicht beachtet, aber das habe ich nicht absichtlich gemacht. Ich..ich hatte Angst, weißt du? Du bist so sehr gewachsen, so stark geworden und...und ich hatte einfach Angst, dass du mich nicht mehr brauchst, dass ich dir nichts mehr beibringen könnte. Ich war so sehr in meinen Ängsten und Befürchtungen versunken, dass..dass ich nicht gemerkt habe, was ich dir damit angetan habe." Er holte Luft. "Ezra, es tut mir unendlich Leid und ich nehme alles zurück, was ich an dem Tag gesagt habe. Du bist niemals hoffnungslos gewesen, ganz im Gegenteil. Du bist so unglaublich talentiert, stark, clever, geschickt - ich könnte nicht stolzer auf dich sein. Auch wenn du mir nie vergeben wirst, wenn du mich auf ewig hassen wirst, so bitte ich dich inständig darum, kid. Bitte, bitte wache endlich auf." Tränen beganne über seine Wangen zu laufen. "Ich brauche dich, Ezra. Ich brauche dich so, so sehr. Ohne dich kann ich nicht mehr leben, du bist alles für mich. Ich liebe dich so sehr, mein Sohn. Bitte Ezzy. Komm nach Hause. Komm zurück." Er schloss die Augen. "Komm..komm zurück zu mir."
Eine erneute Stille folgte, die nur von dem regelmäßigen Piepen der Geräte unterbrochen wurde. Kanan senkte den Kopf. Er...er musste sich wohl damit abfinden müssen, dass Ezra niemals mehr aufwachen würde. Das er nie wieder sein typisches charmantes Lächeln sehen würde, nie wieder das Strahlen seiner blauen Augen, er würde ihn nie wieder Lachen hören, nie wieder seinen Jungen, sein Kind. was er so lange verloren geglaubt hatte, ihn die Arme schließen können. Ihn nie sagen zu können, wie Leid es ihm alles tat und wie sehr er ihn liebte. Kanan bemerkte nicht, dass sich ein leichter Druck auf seine Hand ausübte. Er war noch immer in Gedanken, mehr Tränen fielen über seine Wangen. Ezra würde nicht mehr aufwachen. Er hatte sein Kind, seinen Sohn verloren und das schon...
"D-dad.."
Für einen Moment schien in Kanan alles seine Funktion auszusetzen. Für einen Moment, für einen winzigen Moment hatte er gedacht, dass er Ezras Stimme vernommen hätte, dass er...
"Dad?"
Kanan schlug die Augen auf und sein Herz machte einen kurzen Aussetzer, als er in müde, blaue Augen sah. Ezras blaue Augen.
"Hey..."
"Ezra!"
Der Jedi zögerte keine Sekunde und fiel seinem Jungen um den Hals. Dieser stöhnte kurz vor Schmerz auf, sodass Kanan die Umarmung etwas lockerte, um ihn nicht zu verletzen.
"Du..du bist wach!"
Ezra hatte gar keine Zeit zu antworten, da drückte sein Vater ihn erneut an sich und...und weinte?
"Du..du bist wach. Du bist endlich wach. Du lebst. Mein Junge...mein kleines Baby lebt!"
Ezra blinzelte überrascht, als nasse Tropfen aus seinem Gesicht spürte. Sein Vater weinte. Aber..aber er weinte doch nie?
"D-dad....Schmerzen", presste der Jüngere sichtlich geschwächt hervor. Kanan ließ ihn sofort los.
"Natürlich, natürlich." Er schluckte und Ezra sah nun die roten, geschwollenen Augen seines Vaters. "Du bist wach. Oh kid, ich...Ich dachte schon..." Kanan schluchzte erneut auf und verbarg seinen Kopf in Ezras Haar. "Ich dachte ich hätte dich verloren. Mein Sohn, mein kleiner Junge. Oh Ezzy, es tut mir alles so Leid. So unendlich Leid."
"Dad..."
"Du hattest Recht, du hattest die ganze Zeit Recht und.. es tut mir so Leid. Nichts was ich gesagt habe hat gestimmt und.."
"Dad?"
"..und ich hätte das niemals sagen sollen. Dieser dämliche Streit und ich konnte nur daran denken, dass..
"Dad!" Kanan blinzelte und sah seinen Sohn, der ziemlich bleich im Gesicht war und ihn müde und sehr erschöpft anblickte, an. "Es ist okay. Ich.."
Kanan schüttelte den Kopf.
"Nein, nein das ist niemals okay. Ich.."
Ezra hob seine Hand und legte sie auf die seines Vaters.
"Dad, ich habe dich gehört." Kanan verstummte und sah in Ezras Augen, in denen sich nun ebenfalls Tränen bildeten. "Ich habe dich gehört. Ich.weiß jetzt...wieso. Mir..mir tut es auch Leid." Er schluckte. "Und das du mich nicht mehr als dein Padawan haben willst verstehe ich und.."
Jetzt war es an Kanan Ezra zu unterbrechen.
"Wow, einen Moment mal. Wo hast du das denn her?"
Ezra sah zur Seite.
"Ich habe mich zwar verspätet, aber..aber ich habe dich gesehen. Du hast mein Lichtschwert auf den Boden geworfen und gesagt, dass du keinen Padawan mehr hättest...Ich verstehe schon. Ich...ich habe es verdient. Ich bin nicht gut genug für dich und.."
Kanan nahm Ezra in den Arm und schüttelte den Kopf.
"Du hast es gesehen...oh Ezra, es tut mir so Leid. In der Sekunde wo ich es schon gesagt habe, hatte ich es bereits bereut. Ezra, ich will niemanden als meinen Padawan nur dich. Egal was passiert und wie heftig wir uns auch in den Haaren haben..du bist mein Sohn und mein Padawan und daran wird sich niemals etwas ändern." Er schloss die Augen. "Ich danke der Macht so sehr, dass ich dich wieder habe. Das du zu mir zurückgekommen bist. Du bist mein größter Schatz und nichts in der Galaxis wird das je ändern können."
Nun liefen Ezra Tränen über die Wangen, aber nicht aus Trauer, nein sondern aus Freude und vor allem Liebe.
"D-dad...ich...ich...danke."
Ezra schmiegte sich an seinen Vater, der ihn fest im Arm hielt.
"Nein, kid. Nein...ich..ich danke dir." Er schluckte. "Auch wenn wir über die Aktion mit der Bombe und der Falle noch ein sehr langes Gespräch führen werden, junger Mann."
Ezra lachte leise.
"Ich bin in Schwierigkeiten?"
"Das wird ne ganz neue Definition bekommen, mein Sohn."
"Okay, Dad."
Sein Vater drückte einen Knopf an seinen Komlink und zog seinen Sohn tiefer in seine Arme.
"Du hast Mum Bescheid gegeben?"
"Sie würde mich erwürgen wenn nicht."
"Das heißt ich werde gleich erdrückt werden?"
"Sehr wahrscheinlich."
"Schön wieder hier zu sein. Ich habe dich lieb, Daddy."
Kanan hielt seinen Jungen fest an sich gedrückt und Ezra drückte sich an seinen Vater.
"Ich dich mehr, kid."
Du bist zu mir zurückgekommen. Und ich werde dich niemals gehen lassen.
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