Missverständnisse II
In diesem Augenblick passierte vieles gleichzeitig. Bei Ezras Worten durchfuhr Kanan, als auch Hera ein unglaublicher Schmerz und beide zuckten zusammen, Zeb und Sabine wussten nicht wohin sie mehr schauen sollten und sahen erst verwirrt, dann ziemlich entsetzt aus. Chopper piepte etwas, was niemand übersetzte. Und Ezra...der traute seinen Augen nicht und fing erneut an zu zittern. Die zwei Personen ein Mann und eine Frau hinter Azadi blieben stehen und starrten Ezra an. Die Frau schlug sich die Hände vor den Mund.
"D-das..das ist nicht möglich."
Der Mann legte eine Hand auf ihre Schulter und schüttelte den Kopf.
"Das..E-ezra.."
Der Padawan schluckte, dann konnte er sich nicht mehr halten und rannte in die Arme seiner Adoptiveltern. Wenn die Bezeichung "Mum und Dad" nicht geschmerzt hatte, dann auf jeden Fall das. Oh und wie sehr das schmerzte. Zeb und Sabine sagten kein Wort, aber sie sahen es auf Kanan und Heras Gesichtern. Wie fühlte man sich wohl, nachdem das eigene Kind seine leibliche Eltern sozusagen stehen ließ und seinen Adoptiveltern geradezu um den Hals fiel? Noch dazu, wo besagtes Kind die leiblichen Eltern seit Wochen ignoriert hatte und vor ihnen geflüchtet war? Nun genau das fühlten Kanan und Hera, als Ezra Mira und Ephraim Bridger um den Hals fiel, die ihren Jungen umarmten und drückten. Hera fasste sich und begrüßte Ryder Azadi, Kanan tat es ihr nach. Er hätte alles getan nur nicht um das sehen zu müssen. Doch auch wenn sie nicht hinsahen, so hörten sie es dennoch. Mira weinte vor Glück und Ephraim wuschelte seinem Sohn durch das Haar. Etwas, wobei Kanan alles hochkam.
"Es ist mir eine Freude und zugleich eine Ehre euch kennenzulernen, Captain Syndulla." Azadi nickte ihnen zu. "Ich danke Ihnen, dass Sie unserer Bitte gefolgt sind."
In diesem Moment verfluchte sich Hera dafür, dass sie es getan hatten. Sie hätte nichts lieber getan, als ihren Jungen an sich zu reißen und Mira zu sagen, dass sie die Finger von ihrem Kind lassen sollte. Ihrem Mann erging es nicht anders, doch Kanan war weit aus mehr temperamentvoller als Hera und vor allem besaß er deutlich weniger Geduld als sie. Zeb und Sabine sahen zwischen Hera und Kanan und Ezra hin und her. Sie wagten nicht ein Wort zu sagen, denn das war deutliche eine Angelegenheit zwischen ihnen und wenn sie ehrlich waren, dann hatten sie etwas Angst vor den beiden Spectres, wenn sie die Blicke sahen.
Es gab eine unausgesprochene Regel an Bord: Niemand stand zwischen Kanan und Hera und ihrem Sohn.
Diese Regel drohte zu brechen.
Doch als Kanan vorhatte auf Die Bridgers zuzugehen, hielt Hera ihn am Arm und schüttelte leicht den Kopf. Das war nicht der richtige Zeitpunkt. Zudem befürchtete sie, dass sich ihr Mann nicht sonderlich im Griff hatte. Kanan warf ihr einen finsteren Blick zu, aber unterstand es glücklicherweise eine Szene zu machen. Doch er sah es nicht im Geringsten ein noch länger dumm rumzustehen. Darum nickte er Azadi nur zu und kehrte auf den Absatz um, wo er ins Schiff zurückstapfte. Hera sah ihm seufzend nach, aber folgte ihm nicht. Sie redete weiter mit Azadi, aber ließ Ezra nicht aus den Augen. Dieser war sich gar nicht bewusst, was er dabei war zu tun. Oder mehr es getan hatte.
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Nicht anders zu erwarten war danach die Stimmung auf der Ghost. Ezra ging nach wie vor jedem aus dem Tag - abgesehen von Mira und Ephraim. Wenn Ezra nicht aufzufinden war, dann war es sicher, dass man ihn bei ihnen von ihm vorfand oder mehr bei beiden. Damit die Spannung an Bord nicht eskalieren konnte, verließen sie Lothal recht früh und kehrten zurück zur Flotte. Doch wenn Kanan und Hera dachten, dass sich damit das Thema eventuell erledigt hatte - Fehlanzeige. Stattdessen war Ezra ständig von Bord und kaum mehr auf der Ghost. Einmal war es sogar soweit gekommen, dass Hera eine Mission angenommen hatte und sie bereits losgeflogen waren - nur das Ezra sich nicht an Bord befunden hatte, was sie eigentlich angenommen hatte. Es dauerte nicht lange und sie fanden es heraus, dass sich der Jüngste nicht auf dem Schiff befand. Doch wenn man jetzt denken sollte, dass sie Schuldgefühle darüber hatten, dann war alles der Fall nur das nicht. Sabine gab nur zurück, dass es Ezras alleinige Schuld war, Zeb stimmte dem zu und Hera hatte nur geseufzt und sich mit dem Gedanken vertröstet, dass je eher sie die Mission beenden konnten, desto eher wieder bei Ezra waren - auch wenn das nicht wirklich ein Unterschied war, denn ihren Sohn bekam sie in diesen Tagen fast gar nicht zu Gesicht. Und was Kanan anbelangte, der hatte nur verächtlich geschnaubt und sich nicht weiter geäußert - etwas, was Hera zeigte, wie tief ihn die Sache traf. Und das tat sie alle.
Auch Ezra. Doch das wussten die Anderen nicht. Diese waren sich auch nicht darüber im Klaren, was nach wie vor im Kopf des Padawans vorging oder mehr sich festgesetzt hatte. Ezra war nach wie vor in dem Glauben, dass seine Familie ihn hasste, dass seine Eltern ihn verabscheuten. Das sein Vater ihm gesagt hatte, dass er gehen und verschwinden sollte. Er hatte zwar nicht zugehört, aber dass hatte er gar nicht gemusst, um zu wissen worüber Kanan mit ihm hatte reden wollen. Ezra wusste, dass früher oder später der Zeitpunkt kommen würde, wo das Thema erneut auf den Tisch kommen würde, aber dieses Mal würde er bereit sein. Er war so selten auf der Ghost gewesen in den letzten Tagen und rechnete jeden Morgen damit, dass er am folgenden Tag rausgeschmissen werden würde. Deshalb war er auch bei seinen Eltern, also Adoptiveltern die meiste Zeit. Mira und Ephraim waren überrascht, als sie erfuhren, dass Ezra bereits über alles Bescheid wusste. Das Tseebo es ihm gesagt hat. Was er nicht erwähnte war, dass seine leiblichen Eltern Kanan und Hera waren. Und so nahm alles seinen Lauf.
Nach Tagen dieser Scharade und dieses "Kindergartens" war es Hera und Kanan schließlich genug und sie beschlossen Ezra aufzusuchen und sich diesmal durch nichts abbringen zu lassen. Ganz egal, was Ezra auch einfallen würde sie hatten zu reden.
...womit sie nicht rechneten war, dass es nicht Ezra war, der sie aufhielt. Nein, es waren die Bridgers selbst. Denen war Heras und Kanans Mienen nicht entgangen und sie fragten sich mittlerweile, wieso sie solch ein Interesse an ihrem Sohn hatten.
"Ezra ist nicht hier", gab Ephraim kurzangebunden zurück und musterte die beiden Fremden. Kanan schnaubte.
"Dann sagen Sie uns bitte wo er ist wir haben mit ihm zu reden."
"Wir sagten er ist nicht hier. Wir haben keine Ahnung wo er ist", gab Mira zurück und betrachtete den Jedi vor sich, dann die Twi'lek. Irgendetwas..irgendetwas kam ihr bekannt vor. Hera verschränkte die Arme.
"Dann sagen Sie ihm bitte, dass wir mit ihm zu reden haben, wenn er wieder hier auftauchen sollte."
"Tut er ja andauernd", gab Kanan etwas verbittert zurück. Ephraim hob eine Braue.
"Bitte?"
"Was mein Mann damit meint ist, dass Ezra sich sehr oft bei Ihnen aufhält."
"Ja, das tut er, weil wir ihn seit Jahren nicht gesehen haben und er unser Sohn ist", gab Mira zurück, worüber Kanan nur lachen konnte. Ephraim und sie wechselten einen verwirrten Blick.
"Was..?"
"Ezra ist euer Sohn? Nun das stimmt nicht, denn er ist unserer. Unser eigen Fleisch und Blut", gab der Jedi zurück und verschränkte die Arme. Ephraim wollte etwas entgegnen, aber Mira hielt ihn zurück. Sie musterte die beiden Spectres von Neuem und etwas begann sich in ihr zu regen. Ihre Augen weiteten sich.
"Sie..sie sind es. Natürlich."
Hera nickte.
"Erraten, Mrs. Bridger. Wir sind die, die ihnen damals Ezra anvertraut hatten. Die sie darum gebeten haben auf unseren Sohn aufzupassen."
Sie betonte jedes zweite Wort und vor allem das Letzte. Kanan kannte das nur zu gut, dass tat sie immer, wenn sie über etwas sehr ungehalten war.
Ephraim hob eine Augenbraue.
"Sie sind es..irgendwie kamen Sie mir bekannt vor. Und?"
Kanan blinzelte.
"Wie bitte?"
"Wir sagten bereits, dass Ezra nicht hier ist."
Hera schüttelte den Kopf.
"Jetzt wo.."
"Und nebenbei bemerkt, was wollen Sie von unserem Jungen?"
Man hätte hören können wie eine Stecknadel zu Boden fiel, so still war es. Hera und Kanan wechselten einen Blick. Letzterer konnte nur schwer sein Knurren unterdrücken.
"Haben Sie das gerade wirklich gefragt..?"
Mira verschränkte die Arme.
"Ja, das haben wir. Ezra ist unser Sohn. Sie haben ihn damals verlassen. Rechtlich gesehen haben Sie gar keinen Anspruch auf ihn."
Heras Lekku bewegten sich.
"Anspruch?! Das Recht wird vom Imperium bestimmt! Deswegen sind wir im Übrigen alle hier und wir haben unseren Sohn nicht verlassen!"
"Sie haben ihn ein paar Tage nach seiner Geburt einfach an uns abgegeben und sich nie wieder danach gemeldet", gab Ephraim zurück. Kanan knirschte mit den Zähnen.
"Wir hatten keine andere Wahl! Hätte man uns nicht geschnappt mit Ezra, dann.."
"Wie auch immer. Noch etwas?", fragte Mira und klang sehr desinteressiert. Das brachte bei Hera das Fass zum Überlaufen. Sie war selten so aus der Fassung zu bringen, aber das...
"Wenn hier einer keinen Anspruch auf Ezra hat, dann sind Sie es! Wir haben ihn euch anvertraut und ihr habt ihn im Stich gelassen! Unser Sohn musste auf der Straße großwerden und es ist eure Schuld!"
Ephraim stellte sich vor seine Frau.
"Wagen Sie es nicht! Wir haben Ezra niemals im Stich gelassen! Wir sind nicht willentlich gegangen!"
Jetzt war Kanan nahe der Weißglut.
"Willentlich?! Wir haben Ezra verlassen müssen, um ihn zu schützen! Das war der einzige Grund warum wir ihn euch anvertraut haben! Stattdessen macht ihr diese Broadcasts und bringt unseren Sohn in Gefahr!"
"Wir müssen uns nicht dafür rechtfertigen!", zischte Mira. "Wir haben nur das Beste für unseren Sohn gewollt!"
Kanan platzte der Kragen. Waren die Zwei wirklich so dumm?
"EZRA IST MACHTSENSITIV! IHR HABT IHN FAST DEM IMPERIUM AUSGELIEFERT! DAS WAR DER GRUND WIESO WIR IHN VERLASSEN MUSSTEN!"
"Das wissen wir", gab Ephraim zurück und sah Kanan ungerührt an. "Wir wussten es sofort. Er war nie ein gewöhnliches Kind."
Hera fiel alles aus dem Gesicht.
"Sie wussten es..", flüsterte sie leise und Rage baute sich in ihr auf. "SIE WUSSTEN ES UND HABEN DAS LEBEN UNSERES KINDES RISKIERT?! SIND SIE EIGENTLICH VOLLKOMMEN BESCHEUERT!"
Nun reichte es Mira.
"WIR HABEN EZRA AUFGEZOGEN! WIR HABEN STETS DAS BESTE FÜR UNSEREN SOHN GEWOLLT! UND ER IST UNSER SOHN!"
"Wagen Sie es nicht", knurrte Kanan. Sämtliche Zurückhaltung war bei ihm und Hera gebrochen. Beide würden es niemals zulassen, dass jemand anderes einen Besitzanspruch auf Ezra hatte.
"Sie haben ihn doch im Stich gelassen. Abgewiesen und verstoßen haben Sie ihn!", setzte Ephraim nach. Es ertönte ein lautes Klatschen. Hera hatte ihm eine geknallt. Ihre grünen Augen funkelten vor Wut und ihre Lekku bewegten sich zornig.
"Noch ein Wort. Nur ein Einziges und ich vergesse mich", knurrte sie. Mira sah sie und Kanan mit kühlem Blick an.
"Gehen Sie. Jetzt. Sofort."
Kanan spürte die Rage in sich und musste sich zügeln sich nicht von seinem Temperament beherrschen zu lassen. Hera nahm ihn am Arm.
"Wir sind hier fertig. Aber eines noch. Ezra ist unser Sohn. Und gnade Ihnen der Macht, wenn sie zwischen uns stehen sollten."
Damit schritt sie davon und zog Kanan mit sich. Ephraim rieb sich die Wange und sah zu Mira.
"Was erlauben die sich! Das ist doch.."
Sie legte ihm eine Hand auf den Arm.
"Sei nicht sauer. Sie sind es nicht wert. Verlassen ihr eigenes Kind und glauben irgendeinen Anspruch auf ihn zu haben. Sie liegen falsch. Ezra ist unser Sohn. Und das wird ihnen sehr bald klar werden."
Er hob eine Braue.
"Du hast einen Plan."
"Sie wollen einen Kampf? Den können sie haben."
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Die darauffolgenden Tage waren nichts als ein blankes Chaos, wie Ezra es beschreiben würde. Es war...ja, was eigentlich? Er war nach wie vor ziemlich "sprunghaft" und versuchte so gut wie allen aus den Weg zu gehen - abgesehen von seinen Eltern. Ezra schüttelte den Kopf und biss ein Stück von seiner Jogan ab.
Meine Eltern...das sind Mum und Dad, also Hera und Kanan. Sie sind meine leiblichen Eltern. Die Bridgers sind meine Adoptiveltern...oder?
Er hielt einen Moment inne und starrte nachdenklich auf die Jogan. Ezra selbst befand sich in einem der Hanger bei den Frachtkisten auf irgendeinem Schiff. Dort war er die letzte Zeit häufiger gewesen. Hier fand ihn niemand und er hatte seine Ruhe. Er überdachte nocheinmal seine Gedanken und legte den Kopf schief.
Natürlich...aber wenn Mum und Dad mich loswerden...Dad hat ja bereits so etwas gesagt und wenn sie nicht gekommen wären, dann hätten sie mich wahrscheinlich schon auf Lothal gelassen. Erneut..
Ezra schluckte und schüttelte erneut den Kopf.
Nein, nein sie hatten damals keine Wahl und haben es für meine Sicherheit getan. Sie wollten das niemals. Sie hätten mich nie weggegeben. Sie wollten mich.
Doch trotzdem tauchten weitere Zweifel in ihm auf und Ezra zog die Beine an seinen Körper. Es gab eine Stimme in seinem Kopf, die ihm zuflüsterte, dass sie es gewollt hatten. Das sie ihn ohnehin weggegeben hätten. Das sein Verrat die beste Gelegenheit war ihn loszuwerden und das ein für allemal. Ezra spürte wie die Tränen in seinen Augen stiegen, aber er hielt sie zurück und biss sich auf die Unterlippe.
Nein! Nein, sie wollen mich! Sie lieben mich! Ich..ich bin kein Verräter! Das habe ich nicht gewollt!
"Dennoch bist du Schuld an dem Überfall auf Garel und das Blut vieler Männer klebt an deinen Händen."
Nein!
"Du hast sie umgebracht."
Nein, das...
"Du hast alle verraten."
NEIN!
Ezra ließ die Jogan fallen und stieß einen Schrei aus. Sofort hörte er Schritte auf sich zukommen, doch er nahm die Beine in die Hand und lief weg. Diese Stimme in seinem Kopf war fürchterlich und sie ließ ihn einfach nicht in Ruhe! Er rannte unzählige Gänge entlang und merkte gar nicht, dass er sich nahe der Ghost befand. Ezra zitterte am ganzen Körper und vergrub sich in eine Ecke. Er hörte Schritte, die auf ihn zukamen, doch er sah nicht auf.
"Lauf."
Doch er konnte es nicht. Er war wie festgewachsen und die Angst lähmte ihn.
"Ezra?"
Er kannte diese Stimme. Sie war vertraut. Jemand berührte seine Wange.
"Ezra, hörst du mich?"
Doch er konnte nicht antworten. Er zitterte und gab ein leises Wimmern von sich.
"Oh nein."
Seine Tränen verschleierten ihm die Sicht und Ezra hatte das Gefühl, als würden seine Lungen zerbersten.
"Rex, sage Kanan und Hera Bescheid. Ezra hat..Ezra!"
Der Padawan kippte vorneweg und direkt in Ahsokas Arme. Vor seinen Augen wurde alles schwarz.
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Unnötig zu sagen, dass die ganze Crew ziemlich geschockt war, als sie von Rex angefunkt worden sind, dass Ezra völlig hyperventilliert zusammengebrochen war. Sofort hatten sie alles liegen und stehen lassen und waren zur Krankenstation der Flotte geeilt. Dort hatten sie Ezra in einem Zimmer vorgefunden. Ahsoka war bei ihm gewesen und hatte erzählt, dass sie Ezra vorgefunden hatte, als er mitten in einer Panikattacke gewesen war. Schließlich hatte er sie weder erkannt, noch gehört und war in ihren Armen zusammengebrochen. Und nun..nun stand die Ghost - Crew im Zimmer und sah auf ihren Jüngsten, den sie seit Wochen nicht mehr als ein paar Sekunden mal zur Gesicht bekommen hatten. Und sein Anblick erschreckte sie. Ezra war komplett bleich, dunkle Augenringe befanden sich in seinem Gesicht, welches sehr abgespannt und ausgezehrt wirkte. Es war offensichtlich, dass er weder vernünftig gegessen, noch geschlafen hatte. Dafür brauchte man keine Diagnose. Ahsoka und Rex verließen den Raum, damit die Crew etwas Zeit für sich hatte. Kanan und Hera waren sofort an der Seite ihres Sohnes und sahen nun wie schlecht es ihm wirklich ging. Wie sehr diese "Schuld" auf ihm ruhte und ihn geradezu von Innen zerstörte.
"Dieses Spielchen ist jetzt lange genug gegangen", murmelte Sabine leise und tätschelte Ezras Schulter. Dieser befand sich in einem festen Schlaf dank eines Beruhigungsmittels, welches die Ärzte ihm gegeben hatten. Hera strich ihrem Sohn eine Haarsträhne aus der Stirn.
"Das muss ein Ende haben. Das.." Sie sah auf und blickte in die Miene ihres Mannes, der Ezras Hand in seiner hielt. "Kanan.."
Er nickte.
"Das duldet keinen Aufschub mehr. Er zerstört sich so selbst und das werden wir nicht zulassen. Wir reden mit ihm, sobald er aufgewacht ist und dann hat das Ganze ein Ende."
Zeb schnaubte.
"Na endlich. Wurde Zeit."
Besorgt betrachtete er seinen kleinen Bruder. Selbst Chopper piepte niedergeschlagen. Sabine tätschelte dessen Haube.
"Er wird schon wieder, Chop. Wir klären das und dann ist alles wieder normal."
Hera und Kanan wechselten einen Blick, ehe Erstere mit dem Kopf auf die Tür deutete. Ihr Mann verstand.
"Entschuldigt ihr uns kurz? Wir sind sofort wieder da."
Beide Spectres winkten ab und wandten sich wieder Ezra zu. Hera nahm Kanans Hand und zog ihn aus dem Raum. Sie schloss die Tür hinter sich und atmete tief durch. Er nahm sie in seine Arme.
"Liebling.."
"Wieso tut er sich so etwas selbst an? Das..Kanan, ich will mein Baby zurück. Ich will meinen Sohn."
Der Jedi drückte seine Frau an sich und strich über ihren Rücken.
"Schsch, ich weiß. Ich verspreche dir, dass sich alles klären wird. Und dann wird alles normal. Niemand wird je davon erfahren."
Hera nickte und ließ sich in seine Arme fallen.
"Das..er ist nicht Schuld. Er konnte das nicht wissen."
"Ich weiß. Ezra hat nichts Falsches getan. Er hat uns nicht verraten. Das war einfach ein ziemlicher Unglücksfall, was Garel betrifft. Er hätte niemals irgendwem etwas gesagt."
Die Twi'lek in seinen Armen vergrub ihren Kopf an seine Brust.
"Genau, weil er nämlich unser Junge ist. Unser Sohn. Und jeder, der etwas anderes behauptet werde ich...Nein, ich verliere nicht die Kontrolle."
Kanan schmunzelte und hauchte ihr einen Kuss auf den Kopf.
"Ich weiß, was du meinst. Und du hast Recht. Er gehört zu uns und zu niemanden sonst. Unser Ezzy."
Sie verharrten so einen Moment, dann lösten sie sich voneinander. Doch zuvor gab Hera Kanan einen Kuss.
"Komm. Ich will meinen Sohn sehen."
"Unser Sohn, Love."
Er folgte ihr und beide betraten erneut das Zimmer, die Tür schloss sich hinter ihnen. Eine Frau tauchte hinter einer Ecke auf, wo sie sich versteckt gehalten hat und lächelte triumphierend.
"Interessant.."
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