✘Kapitel 7
✘ Niemand wird hier diskriminiert - alle bekommen ihren Respekt ✘
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Lu
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Es war einfach nur widerlich, wie sie immer wie mehr ihre Kontrolle über sich verloren - je mehr Schlucke oder Züge sie in ihre Münder nahmen.
Am ehesten sympathisch war mir ja noch Sam - aber ich wusste, wenn sein grosser Bruder ihm nicht so aufschauen würde, dass auch er mittlerweile herumtaumeln würde.
Herumtaumeln wie Timothée und Liam - und sogar Matt und Jan. Mariola miteingeschlossen.
Einfach bloss peinlich.
Wie konnten sie sich so peinlich aufführen?
"Und dann kam ein Werwolf! - oder... nein, warte... wars n'Vampir? Ach, ist ja fast das Gleiche...",lallte Jan mit angestrengt gerunzelter Stirn und sah ins Leere. Schüttelte dann den Kopf und zuckte mit den Schultern.
"Das ist echt ne scheiss Geschichte, man!",protestierte Timothée kopfschüttelnd und kicherte - was den Rauch seines Joints vor seinem Mund wild umhertanzen liess.
Wenn sie doch nur wüssten, wie albern sie sich verhielten.
Wenn sie doch nur wüssten...
Die Sommernacht schien friedlich zu sein - noch überhaupt keine Anzeichen daran, dass bald der Sturm aufziehen würde.
Einige Mücken flogen um die hellen Lichterketten umher und man hörte Frösche am See quaken. Das Prasseln des Lagerfeuers. Das Geräusch von Bierdeckeln, die von den Flaschen abploppten.
Zwischendurch unergründliche Geräusche aus dem Wald - aber das war allen hier komplett egal.
Sowas bekamen sie nicht mehr mit.
Mariola gegenüber von mir schien mittlerweile ebenso wie ausgewechselt zu sein - hatte ein Grinsen auf den Lippen und sass so nahe bei Matt, wie die ganzen letzten Wochen noch nie bisher.
Noch ein Liebespaar - wie wunderbar.
Es war vielleicht wirklich ein Fehler gewesen, hier her zu kommen - doch ich wusste, dass ich es brauchte und wollte.
Es würde schon noch alles in Ordnung kommen, da war ich mir sicher.
Das wurde es immer schon.
Ich lächelte Mariola etwas zu, als diese zu mir sah - ehe ich einen weiteren kleinen Schluck meines Bieres nahm.
Alkohol fand ich noch nie eine wirklich gute Art, um Spass zu haben. Vor allem der Tag danach war es nun wirklich nicht wert, fand ich.
Und es war wirklich äusserst amüsant, die einzige Person in der Runde zu sein, die noch nüchtern war.
Mittlerweile sassen ja nun auch wieder alle um das Lagerfeuer - nachdem Mariola und Matt vorhin die Zweisamkeit beim Haupthaus drüben genossen hatten.
Ob die beiden etwas am Laufen hatten? Irgendwie konnte ich dies noch nicht wirklich einschätzen - was komisch war, denn ich konnte dies sonst immer sehr gut.
Ich war immer gut darin gewesen, Menschen zu durchschauen. Denn man brauchte nicht immer Worte, um dies zu schaffen.
Manchmal reichten Blicke - Gesten oder eine Bewegung, welche sie schon komplett aus ihrer Bahn reissen konnten.
Liam strauchelte etwas, als er aufstand - um zum hundersten Mal heute Nacht gegen einen Baum zu pinkeln.
Die Darmflora der Leute hier war auf jeden Fall fleissig am Arbeiten - so viel war sicher.
Wollte gar nicht wissen, wie viel Dünger die Bäume und Sträucher hier durch diesen Abend gewinnen konnten.
Es war amüsant. Wirklich amüsant.
Freundlich lächelnd tippte ich mit fragendem Blick auf mein Handgelenk - schaute zu Mariola, welche stets die genaue Uhrzeit wusste.
Sie - mit ihrer weiss ich wie teuren Survival-Armbanduhr, welche einem vielleicht sogar noch die Zeit vorsingen könnte.
Aber Mariola war nicht wirklich Fan von der heutigen Technik - wusste zwar, dass sie ein Handy besass, aber warscheinlich benutzte sie dies nur in Notfällen.
Jedenfalls würde ich sie so einschätzen.
"Oh, ehmmmm...",zog sie das Wort mit gerunzelter Stirn lange und schaute kurz blinzelnd auf ihre Uhr.
"Ist... halb eins! neee - warte, sorry. Es ist schon halb zwei... verschaut, sorry...",kicherte sie, worüber Matt neben ihr ebenso amüsiert lachend den Kopf schüttelte - und sie deswegen begann zu necken.
Ich lächelte sie als Antwort nur dankend an und nickte, ehe ich leise seufzend umhersah.
Schob meine schwarze Brille auf meiner Nase zurecht und tippte mit meinen violetten Fingernägeln gegen die Bierflasche.
Sie hatten wirklich Ausdauer - das war nicht zu bestreiten.
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