7, Martini um 11:04pm

Ich lehne am kühlen Fenster. Meine Augen betrachten das satte Schwarze der Nacht, welches sich nun draußen über alles gelegt hat. Wir sind auf dem Rückweg, nachhause. Das Restaurant hatte geschlossen. In mir steigt eine impulsive Freude auf, als ich an den Halt an er Landstraße zurück denke. Der der Grund unserer Verspätung ist, es war so aufregend. Ich muss lachen, kichern. Carol schaut kurz zu mir und ich sehe im Augenwinkel ein Lächeln. Ich habe all das so sehr genossen und gebraucht. Wie wir uns ganz lange, einfach fest umarmt haben. Ich wollte sie festhalten, bei mir wissen und nie mehr loslassen. Laut Streifen die Erinnerungen durch meinen Kopf. Ich drücke mich fest in den weichen Sitz, meine Augen sind schwer. Ich schlafe ein.

„Na du Träumerchen.." Ich spüre eine Hand, die sich sanft auf meine Schulter legt. Ich atme tief ein und blinzle mit den Augen. „Wir sind da, du hast die ganze Zeit geschlafen." Carol deren Gesicht mich hell erleuchtet von der Laterne anblickt, wirkt müde aber glücklich. „Oh, ich..i" So wirklich weiß ich nicht was ich sagen soll, ich habe geträumt und stecke noch immer in meiner Traumwelt. „Komm gehen wir hoch, es ist langsam ziemlich kalt hier." Sagt Carol während sich sich von mir wendet und die Autotür öffnet. Es ist langsam ziemlich kalt, wiederholt meine Kopfstimme, hat sie mich etwa die ganze Zeit beobachtet? In Gedanken versunken, laufe ich ihr nach. Sie sucht die Schlüssel, um die die Eisentür zu öffnen, doch mir ist so kalt, dass ich mich abwende um mich zu bewegen. Ich gehe ein Schritt zurück und schaue auf einen schwarzen Ford, der unter der erloschenen Laterne, am Ende der Straße parkt. Ich muss ein wenig blinzeln, bevor ich in dem Wagen eine Person mir großem Hut und grauem Mantel erkennen kann. Sieht sie etwa zu uns herüber? Die Kälte lenkt mich schnell wieder ab und ich drehe mich wieder zu Carol. Sie steht im offenen Türrahmen und schaut mich etwas schläfrig an. Auf dem Weg nach oben, schweife ich noch einmal kurz mit meinen Gedanken zu dem schwarzen Ford. Ob uns jemand beobachtet? Ist das die gleiche Person, die auch schon im Kino neben mir stand? Wir betreten oben angekommen unser Appartement, soll ich Carol darauf hinweisen? Ich entscheide mich dagegen, sie hat so schon viel um die Ohren. Ich will das sie übermorgen einen guten, ersten Arbeitstag hat und das sie sich einen Moment nicht kontrolliert fühlt oder sich von Harge herumkommandieren lassen muss. Ich ziehe meine Schuhe aus und betrete den Flur, mit dem dunklen Parkettboden. Es ist warm, ich fühle mich so wohl hier. Einige Zeit später sitzen Carol und ich an unserem Lieblings Platz, auf dem Boden, vor dem Sofa mit einem Glas Martini. „Ich kann es immer noch nicht glauben, wir sitzen hier, trinken Martini um 11:04pm" Sage ich und lehne mich weit nach hinten an die Couch. Ich nehme einen Schluck, von dem süß bitteren Alkohol und betrachte Carol über den Glasrand. „Das Liebe ich an dir, diesen frischen Wind, den du in mein Leben bringst." Sagt sie, lächelt etwas abwesend, spricht aber nach einiger Zeit weiter. „Und ich liebe es, wie du mich anschaust, wenn du meinem Gesicht nichts entnehmen kannst." Sie lacht, rückt zu mir und lehnt sich ebenfalls nach hinten an das Sofa. Ich bewege meinen Kopf zur Seite und betrachte ihr Profil. Sie kann meine Gedanken lesen. Schwirrt mir durch den Kopf, aber wieso ist sie so abwesend? Sie trinkt einen Schluck, es herrscht eine mir so unbehagliche Stille. Mit meinen Augen taste ich ihr Gesicht ab, jede Sommersprosse, jedes Härchen, Grübchen, Leberfleck, jede Pore brennt sich in mein Gehirn. Ich will sie nie wieder verlieren, vergessen, verlassen. Erneut gleite ich mit meinen Augen über ihre porzellanfarbene Haut. Perfektion.
Wir schlafen spät ein.

(Sonntag/Sunday/Dimanche)
Am nächsten Morgen, wache ich durch die Sonne auf. Hell leuchtet sie mir ins Gesicht, ich höre Menschen auf der Straße reden und Autos hupen, New York. Ich liege nah an Carol und genieße ihre Wärme. Nach einiger Zeit jedoch, beschließe ich aufzustehen und Kaffee zu kochen. Auf Zehenspitzen laufe ich zum Kleiderschrank,  ziehe mir einen Morgenmantel über und binde ihn locker, mit einem Knoten zu. Als ich wieder das Schlafzimmer betrete sitzt Carol im Bett und grinst mich an. „Guten Morgen!" Entgegne ich mit einem Grinsen auf den Lippen. „Morgen, vielen Dank für den Kaffee.." Sagt sie in unseren Kuss und nimmt behutsam die heiße Tasse. Ich setze mich neben sie und frage nach einigen heißen Schlucken Kaffee: „Woran denkst du?" Ich schaue sie jedoch nicht an, sondern betrachte die Schatten, die die Bettdecke an der Wand wirft. Wir sitzen nah aneinander, ich lehne nun meinen Kopf an ihre Schulter. „Lass uns gleich nachher spazieren gehen!" Antwortet sie, ohne weiter auf meine Frage einzugehen. Ihre Stimme wirkt so glücklich und motiviert, ganz anders als gestern Abend.

Zwei Stunden später befinden wir uns tatsächlich außerhalb von New York. Auf einem Weg, am Rand eines Feldes, laufen wir gegen den Wind. „Hast du deine Handschuhe im Frankenberg's eigentlich bewusst liegen lassen?" Frage ich, Carol läuft vor mir. Sie dreht sich zu mir und lacht laut und dreht sich wieder zur Sonne. Die Haare fliegen ihr durchs Gesicht, „Nein, ... nein. Die habe ich vor Aufregung aus Versehen liegen lassen." antwortet sie selbstbewusst. „Wirklich? Aus Versehen?" Hake ich nochmals etwas skeptisch, jedoch mit einem Lächeln auf den Lippen nach. „Ja, ich habe dich sofort gesehen, als ich die Spielwarenabteilung betreten habe und war gleich wie angezogen von dir." Erzählt sie, ich erinnere mich gerne an den Moment zurück: Plötzlich stand da, am anderen Endes Raumes diese Frau, sie hat mich gleich beeindruckt. Meine Gefühle und Gedanken konnte ich nicht einordnen, ich wusste jedoch, sie würde zu mir kommen.
„Das ging mir genau so, ich konnte meine Augen garnicht von dir Abwenden. Ich war so nervös." Lache ich und streiche mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich merke wie ich leicht erröte, als Carol mich anschaut. Sie strahlt bis über beide Ohren, nimmt meine Hand und zieht mich zu sich. Lange schaut sie mir in die Augen, „Ich bin so glücklich, dass ich sie liegen lassen habe." haucht sie in einen Kuss.

„Und ich erst!"

(1040 Wörter)

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