6 - Let Them In

"Was wenn dir etwas zu stöhst?", entgegnete ich aufgebracht.

Carmen lachte sorglos und lief mit offenen Armen, mitten auf der Straße herum.
Es war drei Uhr Morgens, es nieselte leicht. Sie war betrunken, ich war nüchtern.

"You only live once, so just go fucking nuts!", kicherte das Mädchen.

Ehe ich irgendetwas dazu sagen konnte, blitzten auch schon die Scheinwerfer eines Autos um die Ecke.
Mit einem Aussetzter meines Herzens, packte ich ihren Arm und zog sie an meine Seite auf den Fußgängerweg.

Der Fahrer würdigte uns noch ein Hupen, bevor er davon raste.

Ich war wütend aber gewaltig.

"Was für'n Arschloch!", nuschelte Carmen. Anscheinend machte es ihr überhaupt Nichts aus, dass sie fast in einem tragischen Unfall verwickelt wäre, hätte ich sie nicht gerettet, mal wieder.

Stumpf blieb ich stehen.

"Was ist los, Elena?", das lebende Chaos nahm meine Hand in ihre.

"Was los ist willst du wissen?", zischte ich, entzog ihr meine Hand und bohrte mit meinem Blick in ihre braunen Augen, "Mir reicht's!"

Ich hatte genug von ihrem Mist. Carmen schätzte mich überhaupt nicht wert, berücksichtigte meine Gefühle gar Nicht und dachte für keine einzige Sekunde an mich, während meine Wenigkeit ihr ganzes Dasein an sie verschwendete.

"Willst du nicht zur Station? Wir können auch wieder zurück zu mir, meine Eltern kommen erst morgen, so gegen Mittag.", die wintzig kleinen Tropfen wahren auf ihrer zarten Haut zu erkennen. Sie war so wunderschön.

"Das hier ist einfach so unfassbar falsch!", ich wurde immer lauter, "Warum siehst du nicht wie wichtig du mir bist? Verdammte Scheiße, es gibt keinen verkackten Moment den ich nicht mit dir verbringen möchte!"

Sie schien verwirrt: "Elena, ich-"

"Spreche es bloß nicht aus, ich warne dich!", meine Hand ballte sich zur Faust, "Tu nicht so als würdest du nicht wissen wovon ich rede!"

Die Wut stieg in mir hoch, wie die Lava eines Vulkans. Carmen musterte den Boden.

"Wenn du mich bloß lieben würdest, so sehr wie du mir weh tust, denn...", ich hasste mich hierfür, "Ich liebe dich."

Ihre blonden Haare wurden vom eiskalten Wind verweht, ihr Gesicht immernoch nach unten gerichtet.

"Und ich wundere mich echt, sogar wenn mein Herz genug Liebe für uns Beide besitzt, warum dein Herz nie so schnell schlägt, wie meins?", meine Stimme wurde wieder schwächer, die Depression war der Wut überlegen, "Du bist die Zeit, die ich liebe zu verschwenden und ich bin bloß Zeitverschwendung für dich."

Sie sah auf, wollte etwas sagen, doch schloß den Mund in sekundenschnelle wieder.

Heiße Tränen rollten meine frierenden Wangen hinunter: "Die wirklich traurige Sache ist, du kannst mich behandelt, wie auch immer es dir passt, weil du weist am Ende werde ich immer für dich da sein, ich werde immer auf dich warten."

Mein Bein fing an zu zittern.

"Du wirst immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben", ich nahm tief Luft, "und das jagt mir ungeheure Angst ein."

Das Mädchen trat einen Schritt auf mich zu, ich drehte mich sofort weg. Meine Hände zuckten.

"Ich hasse es dich zu lieben.", sprach ich weinerlich. 

Carmen schluchzte.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top