3 - My Ghost
Ein lautes Klingeln riss mich vom Schlaf. Es war nicht mein Wecker, jemand rufte mich an.
Ich griff nach dem Smartphone und starrte auf den Display; "Carmen" stand dort geschrieben, ich hob ab.
"Was willst du? Es ist drei Uhr morgens.", brummte ich genervt.
"Hey, Hey, Hey Elena! Warum so genervt mein Engel?", sie war eindeutig besoffen, "Ich denke drei Uhr morgens ist unsere Zeit."
Hatte sie ernsthaft keinen blassen Schimmer, dass ich vor nicht einmal fünf Stunden einen verdammten Zusammenbruch wegen ihr hatte? Werde ich jetzt einfach so weiter machen als wäre ich emotional nicht am Ende? Als würde ich innerlich nicht bluten?
"Ich bin in fünf Minuten da.", seufzte ich.
"Bis gleich!", kicherte sie.
Mein Selbsthass wuchs als ich meine Haare durch bürstete, mich umzog, ihren Lieblingsduft auf mich sprühte und dann noch einen Rucksack mit Wasser, Kerzen und Äpfeln füllte.
Mit dem Rucksack auf dem Rücken und Schuhen an den Füßen öffnete ich mein Fenster. Ein dicker Ast des Baumes in unserem Garten führte perfekt in mein Zimmer, so konnte ich gefahrlos auf ihn klettern und dann durch andere Äste sicher auf den Boden. Nach dieser Aktion muste ich nur noch über den Holzzaun, das war's.
Carmen stand vor ihrem Haus und als sie mich sah, breiteten sich ihre Arme aus.
Ich begab mich zu ihr und sofort umschlang sie mich, mit ihren Lippen auf meinen. Alkohol war alles was ich schmeckte. Natürlich konnte Carmen mich nur mit Alkoholintus begehren, trozdem pochte mein Herz wie wild.
Ich löste mich von ihr, griff nach ihrer Hand und ging in Richtung unseres Rückzugsortes.
"Wer waren die Leute, die heute mit zu dir gegangen sind?", fragte ich kalt.
"Ein paar Freunde.", sie lehnte ihren Kopf zurück, um die Sterne zu beobachten.
"Und was habt ihr so getrieben?"
"Getrunken.", sie blieb stehen und blickte mich an, "Bist du etwa eifersüchtig? Beleidigt?"
"Ihr trinkt an einem Mittwoch? Und was war mit Dean und Mary? Wer hat auf die Beiden aufgepasst?", wollte ich wissen. Dean war ihr zwölfjähriger Bruder und Mary ihre sechsjährige Schwester.
Carmen zuckte mit ihre Schultern: "Die sind artig in ihren Zimmern geblieben."
Wir gingen weiter bis wir vor dem ein Meter hohen Drahtzaun standen, doch anstatt rüber zu klettern, suchten wir unser Loch.
"Hier!", jubelte die Blondine und schlüpfte durch. Ich tat es ihr gleich.
Wieder Hand in Hand begaben wir uns über der Asphalt zur Feuerwehrstation.
Die äußeren Steinwände waren mit Graffiti beschmiert. Eine Blume, ein Augenpaar und Sonstiges. Mir fiel auf, dass meine Mutter sich so eine ähnliche Blume auf die Hand hat stechen lassen aber nur den Kopf der Blume.
Carmen zerrte mich regelrecht auf das Bett.
"Ich habe Wasser und Äpfel für dich.", sagte ich doch wurde von einem Kuss unterbrochen.
"Scheiß drauf, ich brauche nur dich.", flüsterte sie und fuhr mit ihren kalten Fingern unter meinen Pullover.
"Willst du nicht erstmal nüchtern werden? Morgen hast du sondst eine Migräne, wie Letztens.", mir war unglaublich warm.
"When I'm sober I feel pain.", zitierte Carmen verträumt und mache sich dann an meinem Nacken zu schaffen.
Sie war ein laufendes Chaos, kaputt im Kopf, ein vorhergesagter Sturm. Sie war unberechenbar, ahnungslos gefährlich, giftig.
In meinen Augen bildeten sich leise Tränen: "Ich liebe dich."
Carmen schwieg.
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