-Kapitel 18-
Nach langer Zeit, gibt es heute mal wieder ein Update - Mittwoch :-*
Ich hoffe doch sehr, das meine kleinen Leseratten noch da sind und gespannt weiter verfolgen wollen, wie es mit der kleinen Familie weiter geht <3
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„Du hast auch noch nicht geschaut, oder?"
„Nein."
Müde tapste Lando zurück ins Bett, schmiegte sich sofort an den warmen Körper des Spaniers. Nur weil er so dringend auf die Toilette musste, hatte er das gemütliche Bett verlassen. Aber irgendwann konnte Lando den Drang der Blase einfach nicht mehr ignorieren und hatte sich vorsichtig von Carlos gelöst.
„Möchtest du heute wirklich mit zum Paddock? Du hast doch kaum geschlafen."
Seufzend drückte Lando kleine Küsse auf die nackte Brust des Älteren. Es tat ihm wirklich leid, das er Carlos von dessen wohlverdientem Schlaf abgehalten hatte. Aber jedes Mal, wenn er die Augen geschlossen hatte, überkam ihn eine schreckliche Angst und die Träume machten das Ganze nicht besser. Carlos zog ihn mit jedem schlechten Traum dichter an sich und setzte dabei immer wieder sanfte Küsse auf seine Stirn und Lippen.
„Ja. Ich möchte mit. Es wird ja zu erwarten sein, dass uns schon beim Verlassen des Hotels die Presse auflauern wird. Und ich möchte einfach nicht, dass du da allein durch musst. Wir haben uns gemeinsam für diesen Schritt entschieden und dann werden wir auch gemeinsam vor die Welt treten. Sonst hätte ich mich gleich weiterhin verstecken können."
Vorsichtig drehte er Lando auf den Rücken, schob sich über diesen und betrachtete seinen Freund schweigend für einige Momente. Tief blickte er in die Augen des Briten, hob die rechte Hand und legte die Hand an die Wange des Jüngeren. Egal was kommen würde, er würde diesen Mann beschützen.
„Unser Kleines spürt, glaube ich, auch, dass ich nervös bin."
„Davon würde ich auch ausgehen, immerhin habt ihr beide eine sehr innige Verbindung zueinander."
Lächelnd robbte Carlos etwas abwärts, bis er auf Augenhöhe mit der Wölbung war. Zärtlich strich er mit den Fingerspitzen über die warme Haut, bevor er kleine feine Küsse verteilte.
„Du freust dich sehr auf unser Baby, oder?"
Lando spürte eine wohlige Wärme in sich, als Carlos seine Wölbung sanft liebkoste und mit Küssen überschüttete. Es war nicht zu übersehen, dass der Spanier einen Narren daran gefressen zu haben schien, seinem kleinen Bäuchlein Aufmerksamkeit zu schenken. Aber auch so sah und spürte Lando es in jedem Wort, in den Gesten und der Zärtlichkeit des Älteren, dass sich dieser über ihren Nachwuchs freute.
„Mehr als ich jemals in Worten wiedergeben könnte. Früher dachte ich immer, das größte Geschenk wäre es, wenn ich es schaffen würde, eine Formel-1-Karriere zu starten. Ich wollte so unbedingt Rennfahrer werden wie mein Vater. Ich hatte Höhen und Tiefen. Weder bei Toro Rosso noch bei Renault lief es gut und ich sah meinen Traum schon schwinden. Dann kam McLaren. Dann kamst du. Mit einem Mal war das größte Geschenk Dankbarkeit. Tiefe Dankbarkeit dafür, dass du in mein Leben getreten bist, dass du meine Zuneigung, meine Liebe erwidert hast. Und ich dachte wirklich, dass es nicht noch besser werden könnte. Ich hatte ein tolles Team, einen wunderbaren Freund und es lief ganz gut mit der Karriere."
Behutsam hauchte er noch einen letzten Kuss auf den Bauch, bevor er sich wieder auf Augenhöhe zu Lando begab und vorsichtig die Tränen von dessen Gesicht wischte. Liebevoll lächelte er seinen Freund an, bevor er diesen sanft in einen Kuss verwickelte.
„Es gab so viele Geschenke, so viel Liebe und Güte, welche ich durch meine Dummheit fast verloren hätte. Auch dass du unsere Beziehung nicht aufgegeben hast, dass du mir noch eine Chance gegeben hast, war ein Geschenk. Du hast so viel hingenommen und akzeptiert, dass ich es nicht verdient hätte, weiterhin dein Freund sein zu dürfen. Und dann schenkst du mir das größte aller Geschenke. Unser Baby unter deinem Herzen."
Zittrig hob Lando seine Arme, schob die Hände in den Nacken von Carlos und zog diesen an sich. Leise schniefend setzte er Küsse auf die Mundwinkel und Lippen des Älteren. Keine Worte vermochten auszudrücken, wie sehr ihn die Worte des Älteren berührten. Lando spürte sein Herz schnell schlagen, fühlte die Armee an Schmetterlingen, welche durch seinen Bauch wirbelte. Auch bildete er sich ein, dass er ihr Baby intensiver spürte, als würde sich ihr Kleines sgenauso freuen wie er selbst. Jetzt schon wurde ihr kleiner Schatz von Liebe überschüttet, die nicht abschwächen würde, wenn es auf der Welt war.
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„Da seid ihr ja. Wir dachten schon, jemand müsste euch holen."
Überrascht blinzelten Lando, aber auch Carlos. Lewis kam auf sie zugelaufen, nachdem sie den Fahrstuhl verlassen hatten. Es war aber nicht nur Lewis, der auffiel. Auch die anderen Jungs standen alle im Empfangsbereich und schienen tatsächlich auf sie gewartet zu haben.
„Draußen ist vielleicht was los. Das Hotel hat alle Hände voll damit zu tun, die Pressemeute draußen zu halten. Man hat schon zusätzliche Security geholt, damit hier niemand bedrängt wird."
Sanft drückte Carlos die Hand seines Freundes, spürte er doch, wie sich Lando anspannte. Auch nachdem sie geduscht und sich angezogen hatten, hatte noch keiner von ihnen einen Blick in die sozialen Medien geworfen. Nicht mal die Nachrichten ihrer Freunde hatten sie gelesen.
„Wir haben gestern noch den Saal reservieren lassen, damit ihr in Ruhe frühstücken könnt. Zwar ist das hier ein sehr anspruchsvolles und diskretes Hotel, aber einige der andere Gäste haben auch schon die Köpfe nach euch umgedreht."
Zusammen mit Lewis gingen sie zu einem Teil der Jungs. Wie Carlos und Lando feststellen mussten, warteten die anderen schon im Saal, welchen sie schon am gestrigen Abend für ihre Unterhaltungen genutzt hatten. Nur diesmal stand ein wirklich sehr großes und üppiges Buffet für sie bereit, an welchem sich schon einige tummelten.
„Ihr habt gewartet?"
„Klar. Glaubt ihr, dass wir euch der Meute alleine zum Fraß vorwerfen?"
Daniel hatte sich zu ihnen gesellt und suchte den Blick zu seinem jungen Teamkollegen. Ihr erstes gemeinsames Jahr und er hatte nur ein gemeinsames Rennen mit Lando gehabt. Der lebhafte, aber manchmal so schüchterne junge Mann war ein unglaublich lustiger und symphatischer Mensch und Daniel war schon etwas betrübt, dass er Lando zumindest für diese Saison nicht an seiner Seite haben würde. Aber seit er von dem Outing und der Schwangerschaft des Briten wusste, wusste er auch, wer den Ersatz übernehmen würde. Paul war ein netter Kerl und ihr erstes Aufeinandertreffen verlief ruhig, lustig und sehr entspannt.
„I-ich hab' nicht damit gerechnet, dass ihr alle so geschlossen hinter uns steht. Wir hätten es verstanden, wenn einige schon zum Paddock vorgefahren wären."
„Lando, wir sind eine Familie. Eine Familie aus 22 Typen. Wir sind so ein buntgemischter Haufen aus verschiedenen Nationalitäten und Altersklassen, dass schon hin und wieder die Fetzen fliegen - gerade bei unseren jüngeren Männern. Aber trotzdem halten wir zusammen. Wir lassen euch nicht im Stich. Sofern es geht, spricht ja nichts dagegen, dass wir euch aus dem Hotel begleiten und dann zum Paddock fahren. Danach trennen sich unsere Wege vorerst wieder aufgrund unserer Teams und den anstehenden Terminen."
„Ist dir klar, was du da gerade gesagt hast, Fernando?"
„Ähm? Ja?"
„Das Kleine von Lando und Carlos hat 20 Onkel."
„Wieso?"
„Weil du sagst, wir sind eine Familie. Also sind wir auch Onkel von dem Baby."
Ausgiebig musterte Lance den Spanier, der wohl gerade etwas sprachlos war. Aber wenn Fernando sie schon als Familie bezeichnete, dann waren sie auch alle für das kleine Wesen verantwortlich und so auch für Lando, der das Baby unter seinem Herzen trug. Auch wenn er nicht die große Freundschaft mit Lando und Carlos hatte wie zum Beispiel George, Alex, Mick und Max, so mochte Lance den Briten schon sehr gerne. Lando hatte immer ein offenes Ohr und gute Ratschläge.
„Bevor ihr darüber diskutiert, wer dem Kleinen was schenkt und wer der Lieblingsonkel wird, würde ich gerne vorher etwas frühstücken."
Als ob die Äußerung das Startsignal war, schnappte sich Esteban das Handgelenk von Lando und zog diesen mit sich zum Buffet, an welchem schon Mick und Yuki standen. Ausgiebig studierten sie das Angebot und unterhielten sich dabei angeregt und lachend mit Lando, nachdem sie die Kombinationen betrachteten, welche der Brite zusammenstellte.
„Carlos?"
„Sí?"
„Habt ihr online schon etwas gelesen?"
Neben Checo, Kimi und Valtteri ging auch Carlos zum Buffet und stellte sich eine Auswahl zusammen. Erleichtert darüber, dass sein Freund wohl nicht mehr so angespannt zu sein schien, konnte auch er sichtlich mehr entspannen.
„Wir haben uns noch nicht getraut."
„Die Medien haben sich überschlagen und jeder will die beste Titelstory bringen. Auf Instagram werden unzählige Bilder von euch gepostet mit wirklich herzlichen und liebevollen Beträgen."
Sollte er vielleicht doch einen Blick riskieren? Lando war mit zu Esteban, Lance, Pierre und Nikita an einen Tisch verschwunden und schien noch immer bester Laune, weswegen er selbst mit zum Tisch von Seb und Lewis ging. Checo hatte sein Smartphone hervorgeholt und entsperrte dieses. Rasch hatte er die sozialen Medien aufgerufen und zeigte Carlos das Ergebnis.
„CARLANDO = Realität!"
„Carlos Sainz, Jr. und Lando Norris ein Paar! Das Versteckspiel hat ein Ende."
„Erstes geoutetes Formel-1-Paar! Sainz und Norris doch mehr als nur gute Freunde!"
„Aus Bromance wurde Romance. Viele haben es vermutet. Jetzt die Bestätigung. Der spanische Rennfahrer Carlos Sainz, Jr. und sein britischer Kollege Lando Norris sind ein Paar und erwarten Nachwuchs."
„Beim Beruf funkte es. Erste schwule Rennfahrer geoutet. Die Formel 1 hat ihr erstes Pärchen."
„Die FIA, McLaren und Ferrari bestätigen die Beziehung ihrer Fahrer und lassen keinen Zweifel offen, dass sie zu 100% hinter ihnen stehen."
„Das sind nur einige der Schlagzeilen. International und national seid ihr Thema Nummer 1. Auf Twitter und Instagram habt ihr einen großen Support. Ich hab' sogar einige Spieler von Real Madrid gelesen, die dir bei Twitter geschrieben haben. Alles, was auch nur ansatzweise Bedeutung in der Öffentlichkeit hat, steht hinter euch, spricht Glückwünsche aus. Sportler*innen, Musiker*innen, Schauspieler*innen, Politiker*innen und noch viele andere Personen supporten euch, sprechen euch ihre Unterstützung und Respekt aus. Ich will hier nichts verharmlosen. Natürlich gab es auch blöde und niveaulose Kommentare, aber die wurden meistens schon von eurer Fangemeinde niedergemacht."
Es erfüllte Carlos schon von Stolz, dass Lando und er wirklich so gutes Feedback bekommen hatten. Sie lebten schließlich nicht mehr im Mittelalter und trotzdem gab es auch heute noch viele homophobe Menschen, die auch keinen Hehl aus ihrer Abneigung machten. Aber das konnte Lando und ihm selbst nicht egaler sein. Sie hatten sich. Und sie hatten einen unglaublich großen Schritt gemacht.
„Dein Blick sagt mir, dass du Lando nicht aus den Augen lassen wirst. Auch nicht bezüglich der überwiegend positiven Rückmeldungen."
„Wie könnte ich ihn aus den Augen lassen? Wenn es nur darum ginge, dass wir beide ein Paar sind, würde es sich auf unserer beider Schultern verteilen. Und ich gehe stark davon aus, dass wir diesbezüglich noch Hasskommentare bekommen werden. Ich bin ja nicht blöd und weiß, wie viele Fans Lando hat. Aber Lando ist ja nicht nur mit einem Mann zusammen. Er ist schwanger. Irgendwie habe ich das miese Gefühl, dass diese Angelegenheit mehr Hassnachrichten hervorbringen könnte als unsere Beziehung selbst."
„Caaaarlos ..."
Mit einem Mal wurde Carlos aus seiner Unterhaltung gerissen, als er seinen Freund hibbelig neben sich hatte. Lando strahlte richtig, hatte einen roten Schimmer auf den Wangen und knabberte vergnügt an einem Apfel.
„Mick und Esteban haben mir einige Einträge gezeigt. Ganz Twitter und Instagram ist voll mit Bildern und Berichten von uns. Gefühlt alles, was auch nur LGBTQ in seinem Namen trägt und dafür einsteht, hat unser Statement geliked und geteilt und ganz tolle Texte dazu geschrieben. Carlos, da sind so viele Menschen richtig aus dem Häuschen, dass Carlando die Realität ist. Und ganz viele haben uns zum Baby gratuliert. Es wird schon diskutiert, wo unser Baby später fahren wird. Ferrari oder McLaren."
Diese pure Freude und Begeisterung zu sehen, ließ sein Herz freudig pochen. Noch gestern war sein Freund so unsicher gewesen, ja sogar ängstlich, selbst vor dem Frühstück war Lando wirklich unruhig gewesen. Aber davon schien gerade nicht viel übrig zu sein.
„Da waren zwar auch blöde Kommentare, aber die haben wir gar nicht erst gelesen. Esteban sagt, ich soll mich von diesen Idioten nicht herunterziehen lassen. Und Mick hat mir ganz schnell mein Handy weggenommen, als ich die blöden Kommentare lesen wollte. Wir sollen uns an die wirklich positiven Kommentare halten. Ich hab' ihnen gesagt, dass ich es nicht versprechen kann, aber ich werde mein Bestes geben und mich nicht von homophoben Idioten beeinflussen lassen."
Auch wenn es nur eine Momentaufnahme war, erleichterte es Carlos sehr, wie stark sein Freund ihre Liebe und ihren Nachwuchs verteidigte. Lando war viel zu sensibel und emotional, um den Hate einfach so an sich abprallen zu lassen. Und es konnte nicht jederzeit jemand bei Lando sein. Irgendwann würde sich dieser auch die Kommentare und Berichte durchlesen, die nicht so positiv ausgefallen waren. Auch wenn er es gerne verhindern würde, so wusste Carlos einfach, dass er nicht immer da sein konnte, und er wollte Lando unter keinen Umständen bevormunden oder in seinem Tun einschränken. Er konnte nur für seinen Freund da sein, wenn es ihm bezüglich negativer Erfahrungen und Berichte schlecht gehen sollte.
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„Das war irgendwie lustig."
Vergnügt kicherte Lando, während er sich an Carlos schmiegte. Sie saßen im Wagen, welcher sie zum Paddock bringen würde. Also hatten sie noch ein paar ruhige Momente für sich, bis sie sich wohl der Meute stellen mussten. Vorm Hotel hatten sie es tatsächlich erfolgreich geschafft, die wartenden Presseleute und Fans etwas hinters Licht zu führen. So konnten sie unbekannt ihre Fahrt in Angriff nehmen und nochmal durchschnauben.
„Ich glaube die armen Menschen hatten Angst vor Kimi und Valtteri. Die haben sicher eine Kühle ausgestrahlt, dass sich niemand getraut hat, eine Frage zu uns zu stellen. Charles hat mir vorhin noch geschrieben, dass Lewis und Checo wohl auch klare Ansagen gemacht haben. Aber Nick, Esteban und George sollen wohl ein richtiges Theaterstück aufgeführt haben. Die haben der Presse wohl vorgespielt, wie empört und traurig sie seien, dass sie jetzt wohl nicht mehr wichtig genug für Interviews seien."
Lachend griff Lando in die Tüte mit den Salzbrezeln. Er hatte extra in der Küche nachgefragt, ob sie salziges Gebäck hätten, da er gerade großes Verlangen danach hatte.
„Es ist wirklich unglaublich, wie sehr die anderen Jungs hinter uns stehen. Ich hätte es wirklich verstanden, wenn welche auf Abstand gegangen wären. Du glaubst doch auch, dass sie es alle ernst meinen? Dass sie wirklich keine Probleme damit haben, dass wir ein Paar sind? Dass wir ein Baby erwarten? Das haben sie doch nicht nur so gesagt, weil sie gut dastehen wollten, oder?"
Die Stimmungsschwankungen Landos waren wirklich heftig. Ein wenig hatte Carlos ja schon diesbezüglich nachlesen können, auch hatten ihm Checo und Seb von diesen Schwankungen erzählt. Von einem Moment auf den anderen war sein lebhafter, quirliger Freund verschwunden. Kein fröhliches Lachen mehr, kein Strahlen in den Augen. Die gute Laune schien wie weggeblasen und Lando wirkte richtig niedergeschlagen. Fast glaubte Carlos, Tränen in den Augen des Jüngeren zu sehen.
„Mi amor."
Behutsam legte er den Arm um Lando, drückte diesem einen Kuss auf den Kopf und legte beruhigend die Hand auf das kleine Bäuchlein. Schon nach kurzer Zeit hatte er herausgefunden, dass diese Geste sehr beruhigend auf seinen Briten wirkte.
„Ich bin ganz sicher, dass uns niemand etwas vorgemacht hat. Wir haben ihnen deutlich zu verstehen gegeben, dass sie ehrlich zu uns sein sollen, wenn sie nichts mehr mit uns zu tun haben wollen. Aber keiner von ihnen hat sich deswegen negativ geäußert und ich bin mir sicher, dass dies auch nicht passieren wird. Sie stehen hinter uns. Als Paar. Und als werdende Eltern."
Gerne wollte er Carlos glauben. Er hatte schließlich ja auch mitbekommen, wie die anderen mit Carlos und ihm umgegangen waren. Sie hatten Fragen. Aber das war ganz normal. Und sie hatten alle beantwortet. Lando hatte nicht den Eindruck, dass man Carlos und ihn anlog. Wahrscheinlich war es einfach die Angst um das Baby, was ihn noch vorsichtiger werden ließ. Lando hatte einfach Angst, sich an die falschen Menschen zu wenden, die nichts Gutes in Schilde führen würden.
„Vertrau mir, Lando. Die Jungs stehen alle hinter uns. Ich bin sicher, dass sie das Baby und dich schützen würden, wenn es darauf ankommen sollte. Sie unterstützen uns. Das haben sie ja jetzt schon, als sie die Ablenkung am Hotel gestartet haben."
„Was ... was sollen der kleine Pfirsich und ich nur ohne dich machen? Weißt du, ich hab' noch nicht viel Ahnung davon, was alles in einer Schwangerschaft passiert. Ich weiß nicht, was mit meinem Körper noch alles geschieht oder welche Stimmungsschwankungen ich haben werde. Ich hab' Angst dich zu verlieren, wenn ich zu unausstehlich werde oder zu weinerlich. Du hast deinen Job, deine Verpflichtungen. Ich will einfach nicht schuld daran sein, wenn du unkonzentriert bist. Aber ich schaff' es nicht, so stark zu sein. Ich hab' Angst, Carlos. Schreckliche Angst. Vor den Menschen, vor dem Hass. Ich hab' Angst, unser Baby zu gefährden. Es wird Situationen geben, wo ich bestimmt bockig sein werde, auch wenn du es sicher nur gut meinst. Jetzt gerade frage ich mich, ob es wirklich eine gute Idee war, uns zu outen und jedem von der Schwangerschaft zu berichten."
Es kam sicher nicht oft vor, dass Carlos die Worte fehlten. In Bezug auf Lando und seine Ängste, Unsicherheiten und Scham hatte er immer die richtigen Worte gefunden, um diesen aufzuheitern und etwas von den Ängsten zu nehmen. Aber gerade jetzt fiel ihm einfach nichts anderes ein, als seinen Freund fest in die Arme zu schließen. So gut es auf der Rückbank des Autos eben ging.
„Du bist so viel stärker als du glaubst, mi amor. Wir werden allen die Stirn bieten, die dumm reden müssen. Wir schaffen das gemeinsam. Als Team. Als Paar."
Fest umschloss er die Hand des Jüngeren, drückte diese in seinem Schoß, während er leise anfing zu summen. Neben seiner Muttersprache und das Streicheln des Babybauches eine weitere Möglichkeit, Lando zu beruhigen. Sie hatten noch ein paar Minuten Fahrt vor sich und Carlos beschloss, einigen der Jungs zu schreiben. Ihnen mitzuteilen, dass Lando gerade einen kleinen Zusammenbruch hatte. Vielleicht würden einige ja am Eingang des Paddocks warten und Lando so Angst nehmen.
TBC ...
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