-Kapitel 17-
Update - Mittwoch
Heute besonders spät. Aber ich habe eine Entschuldigung =D
Zurzeit wird es mit den neuen Kapiteln echt eng. Erneut bin ich erst heute fertig geworden und hab es danach gleich zu meiner Beta geschickt.
Und im Grunde hätte ich heute auch nichts neues Online gestellt, wenn ich keine so nette Frage bezüglich des neuen Kapitel bekommen hätte ;)
Ich wollte erst Posten, wenn ich das Kapitel zurück bekommen hätte. Aber nun haben sich die Dinge anders entwickelt und ich poste doch noch heute. Aber eben ohne Beta Version.
Heute wäre vielleicht eine kleine Erwägung fällig.
Wir wissen ja alle, das diese Geschichte reine Fiktion ist ;) Trotzdem würde ich gerne drauf Hinweisen das ich absolut keine Ahnung habe, wie die Schwangerschaften von den Frauen bei Kimi, Seb und Checo verlaufen sind. Und ich möchte auch niemanden auf die Füße treten. Es ist alles reine Interpretation von meiner Seite.
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Mit einem zufriedenen Lächeln schloss Carlos seine Hose und schnappte sich im nächsten Moment sein Shirt und zog es sich über. Aus dem Wohnbereich des Hotelzimmers konnte er Lando hören. Dieser schien noch immer mit Alex zu reden.
Nachdem er sich zu seinem Freund gelegt hatte, war er wirklich selbst auch eingeschlafen. Die Ereignisse der letzten Wochen steckten noch tief in seinen Knochen und das heutige Outing gegenüber den anderen Fahrer war auch kein einfaches Unterfangen gewesen. Hinzu die ständige Sorge um Lando und das Baby. An die Reaktionen des morgigen Tages wollte Carlos gar nicht erst denken. Es machte ihn schon Angst, aber von dieser durfte er sich nicht beherrschen lassen.
Leise schlich er sich an, schlang die Arme um Lando und drückte diesen einen Kuss in den Nacken.
„Hallo Alex." Sprach Carlos gerade so laut, dass der Halbbrite ihn wohl verstehen würde. Wenn er sich recht erinnerte, telefonierte sein Freund jetzt schon eine Stunde mit einen seiner besten Freunde. Carlos deutete dies als gutes Zeichen, auch weil er Lando ziemlich locker und lachend vorfand.
Lando quickte munter, legte den Kopf zurück und schenkte Carlos ein freudiges Lächeln. Während er noch ein paar Minuten mit Alex sprach, genoss er die Liebkosungen seines Freundes. Carlos nutze sich jede bietende Situation, um seinen Bauch berühren zu können. Schon vor der Schwangerschaft konnte der Ältere die Finger oft nicht von ihm lassen, aber seitdem wissen des neuen kleinen Menschen in seinem Bauch, schien es, als würde der Spanier ihn ständig anfassen zu müssen.
„Mir scheint, dass Alex die neuen Nachrichten ziemlich gut aufgenommen hat."
„Am Anfang war er besorgt, bezüglich des Outing. Er konnte sich nicht erklären, warum wir beide uns nun plötzlich Outen wollen. Dann habe ich ihm den Grund genannt und danach war es erst mal still."
Zärtlich ließ Carlos seine Finger durch die Haare gleiten, zog Lando mit sich und setzte sich mit diesem auf die Couch. Vertraut schmiegte sich sein Brite sofort an seine Brust und gemeinsam ruhten ihre Hände auf dem kleinen Bäuchlein.
„Nachdem die Info wohl bei Alex angekommen war, sprudelten die Fragen aus ihm. Im Groben habe ich ihn alles erklärt, aber auch gesagt das ich ihn nachher noch eine Mail schicke. Alex soll auch vorab die Möglichkeit haben die Erklärungen zu lesen. Wir haben seine Unterstützung in jeglicher Form. Gerne wäre er an unserer Seite, aber das lässt sich diese Saison ja leider nicht immer Umsetzen. Was mir aber wirklich Nahe ging, war die Tatsache das er wirklich darüber nachdenkt mit George zu reden, ob die beiden uns nicht zusätzlich mit ihrem Outing unterstützen könnten. Dann wären der ganze Stress und Druck nicht nur auf unseren Schultern."
Überrascht sog Carlos die Luft zwischen den Zähnen. Mit solch ein Angebot hätte er nicht gerechnet, aber es passte zum jungen Thailänder. Und Unrecht hatte Alex ja mit diesem Angebot nicht. Es würde den Stress auf mehr als nur zwei Schultern verteilen, was gerade in der Lage von Lando hilfreich wäre.
„Ich war natürlich echt baff und musste erstmal weinen. Damit hatte ich nicht gerechnet und ich habe Alex auch gleich erklärt, dass dies wirklich ein netter Zug wäre, aber das wir beide das niemals verlangen würden. Natürlich wäre es großartig, wenn sich auch andere dazu Entscheiden würden an die Öffentlichkeit zu gehen, aber niemals würde ich das von den anderen Verlangen. Wie könnte ich auch von Alex, George, Charles und Juan verlangen das sie sich uns Anschließen, nur weil die vier auch mit in unserem Boot sitzen. Jeder von ihnen soll selbst entscheiden und bestimmen ob und wann sie mit einem Outing an die Öffentlichkeit gehen."
„Ich hätte nicht anders geantwortet. In deiner jetzigen Situation würde ich es mir sehr wünschen, wenn sich einer der Jungs mit Outen würde, dann wäre der Stress bei dir nicht so enorm. Aber unter keinen Umständen, würde ich jemanden nötigen. Wir beide haben uns für diesen Schritt entschieden, auch wenn unser kleiner Pfirsich diese Entscheidung etwas früher als beabsichtig ausgelöst hat."
Auch wenn er die Zärtlichkeiten an seinem Bauch genoss, so drehte Lando sich nun doch um und legte beide Hände ans Gesicht des Älteren, um diesen zärtlich zu küssen.
„Alex hat genau das gesagt, was man uns sagt, seit wir zusammen sind. Und vermehrt, seit feststeht das wir ein Baby bekommen und uns Outen werden."
„Und was hat Alex gesagt?"
„Die Menschen die uns lieben, die uns wichtig sind werden hinter uns stehen."
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Schon von draußen hörte man rege Unterhaltungen, was Lando veranlasste sich etwas fester an die Hand von Carlos zu klammern. Sie standen direkt vor dem Saal, welches man für ihr gemeinsames Abendessen hergerichtet hatte. Pierre und Charles schienen wirklich diskrete Arbeit geleistet zu haben, wenn sie wirklich allein einen Saal zum Essen bekommen würden. Ein Umstand der doch etwas Unwohlsein bei Lando auslöste. Immerhin wollte er dem Restaurant keine zusätzliche Arbeit machen, aber auf der anderen Seite war er schon froh, dass er nicht mit all den vielen anderen Gäste des Hotels zusammen im Restaurant sitzen musste. Außerdem hatte Lando gelesen, dass man auch hier sehr wohl private Angelegenheit im diskreten Ambiente reservieren konnte.
„Ich bin bei euch Lando."
Lando nickte leicht, bevor er die Klinke hinunter drückte und die Tür öffnete, damit er mit Carlos in den Saal eintreten konnte. Kaum hatten sie den Saal betreten und die Tür hinter sich geschlossen, verstummten die Unterhaltungen und die Blicke lagen auf ihnen.
„Hey."
Verlegen hob Lando die freie Hand und erschrak ein wenig über seine fiepsende Stimme. Was sollten die anderen von ihm denken? Vor wenigen Stunden hatte er sie mehr oder weniger unfreundlich behandelt und nun fiepste er hilflos.
„Hola."
Carlos grüßte mit fester und sicherer Stimme, zog Lando an der Hand etwas zu sich und brachte sie beide dazu loszugehen. Die Tische waren gut angeordnet, so dass sie sich alle gegenübersitzen konnten. Nur Lando und er hatten scheinbar einen anderen Platz, als Carlos sah das an der Spitze der Tische zwei Stühle standen.
„Setzt euch."
Dankend nickte er, zog Lando den Stuhl zurück und zurecht nachdem dieser sich gesetzt hatte. Kaum saß er neben seinem Briten, griff Carlos sofort wieder nach dessen Hand und strich beruhigend über den Handrücken.
„Geht es dir besser Lando?"
„Ja. Ich habe geschlafen."
Lächelnd blickte er zu Pierre, den er als Fragensteller ausfindig gemacht hatte. Es wurde Zeit das er sich entschuldigte.
„Es tut mir leid, dass ich vorhin so unhöflich zu euch war. Aber irgendwie war alles zu viel und ich habe mich so unwohl gefühlt. Bezüglich des Outings war mein Unbehagen nicht so groß, da ich immer noch zu meiner Meinung stehe, meine Schwangerschaft ist da aber schon ein anderes Thema und ich habe einfach so viel Angst vor eurer Reaktion gehabt. Und wenn ich dran denke, wie groß die Angst bei euch schon war, wie wird sie wohl morgen sein, wenn jeder weiß das Carlos und ich zusammen sind und ein Kind erwarten?"
Jetzt wo sie alle wussten, dass mehr zwischen Lando und ihm war brauchte Carlos sich auch nicht mehr zurückhalten, wenn es darum ging seinen Freund zu beruhigen. Er drehte seinen Kopf zum jungen Briten und setzte flüchtige Küsse auf dessen Schläfe. Gleichzeitig verstärkt er den Druck seiner Hand.
Einige ihrer Kollegen senkten tatsächlich den Kopf, als Carlos seinem Freund die Schläfe küsste. Inständig hoffte der Spanier, dass dies nur daran lag, dass sie solche Zärtlichkeiten noch nicht oft unter Männern gesehen hatten. Wenn es bezüglich eines Problems, wegen ihrer Homosexualität sein sollte, wusste Carlos nicht wirklich, wie er damit umgehen sollte. Er würde seine Zuneigung zu Lando natürlich nicht öffentlich zelebrieren oder wenn sie untereinander waren, aber er würde es auch nicht verstecken und sich einen Kuss stehlen, wenn ihm danach war.
„Mir ist vollkommen egal, wer mit wem zusammen ist. Ob Lando nun eine Freundin hat oder einen Freund ist allein seine Entscheidung. Jeder hat das Recht auf Liebe und wenn die eben beim gleichen Geschlecht gefunden wird, dann sollten das alle akzeptieren."
„Ich stimme Valtteri zu. Nur weil es da so ein olles Buch aus der Kirche gibt, welches einem sagen will wie man zu leben hat und wen man zu lieben hat, bedeutet das noch lange nicht das man sich auch nach 2000 Jahren noch daran orientieren sollte. Wobei ich sicher bin, dass es in jeder Epoche und jedem Jahrhundert gleichgeschlechtliche Liebe gab."
„Ich als gläubiger Italiener müsste dir da sicher mehr widersprechen Nicholas und dir auch Valtteri. Und meine Familie sicher auch. Aber ich sehe es nicht so eng wie die anderen in meiner Familie. Laut diesem ollen Buch ist Liebe schließlich ein Geschenk Gottes, an alle seine Schäfchen. Und wenn Liebe rein ist, dann ist was Wunderbares. Und wieso sollte dies auch nicht auch zwischen zwei Männern möglich sein?"
Nach und nach beteiligten sich auch die restlichen an den Unterhaltungen und sagten Carlos und Lando ihren Rückhalt zu. Niemand von ihnen hatte ein Problem mit ihrer Beziehung. Selbst Nikita fand nette Worte, obwohl dieser mit Russland eine sehr schlimme Heimat hatte, was Homosexualität anging. Aber scheinbar ließ sich der junge Russe davon nicht beeinflussen, machte sich lieber seine eigenen Bilder.
Irgendwann kamen dann die Kellner und nahmen die Bestellungen auf. Aber bis ihr Essen gebracht werden würde, begnügten sie sich erstmal mit ihren Getränken und dem weiteren Thema, welches noch wichtig erschien.
„Lando? Kann ich dich was Fragen."
„Sicherlich Lewis."
„Du wirst nicht Fahren. Aber du bist mit an den Rennstrecken. Willst du dir diesen Stress wirklich Aussetzen? Wäre das nicht schädlich für dich und euer Baby?"
„Im Grunde gibt es diesen Stress ja nur weil ich männlich bin. Niemand hat was gesagt als Carola oder Minttu mit an den Strecken waren. Da war es auch selbstverständlich, dass sie Checo und Kimi begleiten, auch schwanger. Ich will mich nicht als was Abscheuliches fühlen oder ausgegrenzt werden. Soll ich mich die nächsten Monate zu Hause einsperren? Oder zu meinen Eltern? Und dann tauche ich wieder auf. Mit Baby? Nein! Ich habe ein Recht all das zu machen, was andere Partner auch machen, wenn sie ihren Freund unterstützen wollen. Ich werde nicht ständig bei Ferrari sein. Das wird Mattia nicht so gerne sehen. Aber ich werde es mir nicht verbieten lassen, meinen Freund zu besuchen. Und ansonsten bin ich bei McLaren. Ich darf zwar nicht fahren, aber ich kann mit in die Box oder ich halte mich in unserer Hospility auf."
„Wenn jemand meint, meinem Teamkollegen auch nur dumm zu kommen der bekommt es mit mir zu tun. Wenn Carlos nicht in der Nähe ist, dann werde ich mich um Lando kümmern. Solange ich nicht im Auto sitze."
Ein wohliges Gefühl breitete sich in seinem Bauch aus und Lando strahlte geradezu Daniel an. Das dieser das gesagte ernst meinte, zweifelte er nicht an. Auch wenn der Australier ein Lebemann war und sicher für jeden Schabernack bereit, so wusste Lando auch das dieser ihn Beschützen würde, wenn es drauf ankommen sollte.
„Dann kannst du dich mit den Leuten absprechen, die Andreas und Zak beauftragen werden. Da wir nicht davon ausgehen können, dass jeder mit uns als Paar zurechtkommt und vielleicht noch weniger mit der Tatsache das Lando schwanger ist, haben die beiden beschlossen das man Lando Personenschutz an die Seite stellen wird, sofern ich nicht in der Nähe sein kann oder Lando eben allein unterwegs ist. Aber auch Mattia hat zugesichert Lando und mich zu Schützen."
„Ich werde auf jeden Fall nochmal mit Andi und Zak reden. Ich möchte mein Leben weiterhin auch allein bestimmen können. Wenn du für Ferrari unterwegs bist und ich in England verweile, will ich nicht das mir ständig eine Person folgt oder mich beobachtet. Ich möchte nach London fahren, oder mit George golfen gehen. Wie sonst auch."
Jetzt weiter über dieses Thema zu diskutieren wäre nicht angebracht. Erstens würde Lando auf stur stellen und zweitens wollte er es auch nicht direkt vor den anderen besprechen. Carlos selbst wusste, dass er alles tun würde, um Lando zu schützen, sofern er nicht an der Seite seines Freundes sein konnte. Im jetzigen Moment war es Carlos auch egal wie sehr Lando sich dagegen wehren würde, aber er wusste das sie darüber auf jeden Fall sprechen mussten.
Aber vorerst kamen die Kellner*innen mit ihrem Essen, so das für die nächste Zeit eine angenehme Ruhe mit leisen Unterhaltungen herrschte. Jeder unterhielt sich mit jedem. Es erleichterte sowohl Lando als auch Carlos das die anderen tatsächlich vorerst banale Themen besprachen.
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Nachdem sie gegessen hatten und es auch noch einen leckeren Nachtisch gab, zogen sie sich in einen anderen geräumigen Saal zurück, welcher mit bequemem Sofa und Wohnlandschaften hergerichtet wurde. So war es für Lando ein leichtes, sich an Carlos zu kuscheln, nachdem sie sich einen der Couch geschnappt hatten. Auch die anderen verteilten sich auf den übrigen Sitzgelegenheiten und musterten sie beide neugierig.
„Ich sehe es euch an. Nun fragt schon."
Es war ihren Kollegen an der Nasenspitze anzusehen, dass ihnen so einige Fragen unter den Nägeln brannten. Immerhin war bis jetzt auch hauptsächlich die Beziehung zwischen Carlos und ihm Thema gewesen. Und dies schienen sie ja doch ziemlich gut verarbeitet zu haben.
„Wie fühlst du dich? Merkst du das Baby?"
Da keiner der anderen starten wollte, hatte Mick sich als erstes vorgetraut. Seit er von der Schwangerschaft des Briten wusste, brannte ihn diese Frage auf der Zunge.
„Ich merke schon, dass sich was in meinem Körper verändert. Unser Kleines ist aktuell so groß wie eine Zitrone. Bewegungen nehme ich noch nicht wahr. Zurzeit geht es uns gut. Ich hatte anfangs sehr heftig mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen. Auch gibt es schon Düfte und Gerüche, die ich gerade nicht mehr so großartig finde."
„Nicht zu vergessen, die doch schon sehr seltsamen Gelüste, die du an den Tag legst."
„Ohja. Ich mussten mitten in der Nacht los, als Carola Heißhunger auf rote Beete und Chips bekommen hat. Und sehr beliebt war herzhafte Nahrung."
„Hanna mochte alles was mit Obst zu tun hatte. Bei unserer ersten Tochter hat sie gefühlt eine komplette Obstabteilung gegessen. Aber sie hat auch gerne Nutella mit Gurke gegessen."
„Als Minttu mit Robin schwanger war, konnten wir nicht genug Käse und Joghurt zu Hause haben. Über den Tag verteilt hat sie so viel zu sich genommen, dass ich schon erstaunt war. Bei Rihanna war alles anders. Da gab es hin und wieder mal eine merkwürdige Zusammenstellung, aber ansonsten hat Minttu normal gegessen."
„Ich habe gelesen, dass die Hormone ziemlich viel durcheinanderwirbeln. Stimmt das?"
Immer wenn er Zeit hatte, las Carlos Bücher, Artikel und Zeitschriften über Schwangerschaften. Er hatte schon eine richtige Sammlung in kurzer Zeit angelegt. Aber er wollte auch auf alles vorbereitet sein, auch wenn man die Schwangerschaft vielleicht nicht zu 100% mit der einer Frau gleichsetzen konnte.
„Das stimmt. Stimmungsschwankungen können schon variieren. Aber du darfst nicht vergessen das jede Frau, oder eben in euren Fall Mann anders ist. Hanna ist bei allen drei Schwangerschaften unterschiedlich mit ihren Hormonen gewesen. Beim ersten Kind war alles neu und aufregend. Man wollte alles richtig machen und ist gefühlt bei jedem Anzeichen panisch geworden, das was mit dem Baby sein könnte. Oft hat Hanna sich zurückgezogen und geweint, weil sie glaubte mit der Situation nicht fertig zu werden. Gerade auch, weil sie eben nie eine der Frauen war, die mit an Rennstrecken reiste. Demensprechend war es nicht so einfach für sie, wenn sie Rennen geschaut hat. Eine Zeitlang war die Angst sehr groß. Sie konnte keine Rennen mehr anschauen, weil sie immer damit gerechnet hat das mir was passiert."
„In diesem Fall ist es auf jeden Fall sehr wichtig die Partnerin zu Unterstützen."
Checo, aber auch Kimi schien genau zu wissen von was Sebastian sprach. Scheinbar hatten die beiden ähnliche Erfahrungen mit ihren schwangeren Frauen gemacht.
„Und nichts gegen dich Lando. Aber wir wissen alle, dass du dir Dinge viel mehr zu Herzen nimmst als nötig wäre. Das Baby wird deine Unsicherheit, deine Angst und Sorge spüren da es direkt mit dir verbunden ist. Aber gegen die Hormone wirst du auch nichts machen können. Sie gehören zur Schwangerschaft dazu. Wichtig wäre eben, dass du Carlos dann für Lando da bist. Leider können zu extreme Stimmung Schwankungen auch zu Depressionen führen und das ist wirklich schlimm."
Lando hatte es sich mittler Weile mit dem Kopf im Schoss von Carlos bequem gemacht. Er hatte das Bedürfnis noch mehr Nähe zu seinem Freund zu haben und schmiegte sich daher an diesen, während Carlos durch seine Haare strich. Wieso sollten sie ihre Zuneigung auch verstecken? Klar, sie mussten es den anderen nun nicht direkt unter die Nase reiben, aber das war Lando gerade herzlich egal. Er brauchte Nähe und Liebe. Außerdem fühlte er sich so noch sicherer. Die vielen Dinge die Kimi, Seb und Checo erzählt hatten waren schon sehr imponierend, aber auch etwas angsteinflößend.
„Wäre es für euch in Ordnung, wenn ich zu euch komme? Wenn ich Fragen bezüglich der Schwangerschaft habe?"
„Natürlich. Checo, Kimi und ich haben da ja nun wirklich schon Erfahrung. Und wahrscheinlich auch einige deiner Mechaniker. Aber du kannst gerne Fragen, wenn du was wissen möchtest."
„Ich hätte auch eine Frage."
Müde rieb Lando sich auch Augen, rappelte sich etwas in eine sitzende Position und konnte ein Gähnen gerade noch unterdrücken. Mit einem Mal war er schon wieder so verdammt müde und das, wo er schon am Nachmittag geschlafen hatte.
„Werdet ihr damit zurechtkommen, wenn die Presse euch bezüglich Carlos und mich fragt? Wir wollten es euch deswegen auch persönlich sagen, damit ihr nicht überrascht wird, wenn ein Journalist Fragen wegen unserer Beziehung stellt. Zwar sollen keine privaten Fragen deswegen gestellt werden, aber ich glaube nicht das sich alle dranhalten werden. Und leider gehe ich davon aus, dass man euch versuchen wird zu löchern."
„Zwar kann ich nicht für die anderen sprechen, aber für mich. Sollte mir einer zu dumme oder aufdringliche Fragen stellen, werde ich gehen. Entweder sportliche Fragen oder kein Interview. Ihr habt mit euren Statements alles gesagt was wichtig ist. Alles andere ist Privatsache."
Dankbar richtete Carlos seinen Blick auf Charles. Der junge Monegasse würde aufdringlichen Pressemenschen schon die Meinung geigen. Aber auch wenn sie privat unterwegs sein sollten und jemand würde zu aufdringlich werden, würde Charles deutlich werden.
„Bei mir trauen die sich gar nicht erst dumme Fragen zu stellen."
Murrend hatte Kimi die Arme vor der Brust verschränkt und ernste ein herzhaftes Lachen und Zustimmen der anderen. Dem Iceman würde man wohl tatsächlich keine unnötigen Fragen stellen, die nichts mit dem Sport zu tun hatten.
„Vielleicht sollten wir gemeinsam Interviews geben."
Vergnügt nippte Valtteri an seinem Glas, nickte seinem Landsmann zu, der nur ein brummiges Nicken überhatte. Zwei Finnen die Schweigend würden, wäre sicher ein Highlight für die Presse und Unterhaltsam für jeden anderen. Wobei Valtteri schon etwas gesprächiger als sein finnischer Landsmann war.
„George? Alex und du wusstest es? Das Carlos und Lando zusammen sind?"
„Natürlich wussten wir das. Wir wussten auch früh das Lando mehr mit Männern Anfangen kann. Wir drei sind schon lange beste Freunde."
„Und das Syndrom?"
„Davon habe ich heute auch das erste Mal gehört."
„Stört dich das? Ich meine, weil Lando nie was davon erzählt hat."
Unruhig rutschte Lando neben Carlos hin und her. Wieso stellte Yuki all diese Fragen? Sollte dieser sich als Rookie nicht lieber zurücknehmen?
„Wieso sollte es stören? Wenn es notwendig gewesen wäre, hätte Lando Alex und mir davon erzählt. Aber es ist ja nichts, wo wir hätten auf Lando aufpassen müssen. Auch beste Freunde sagen sich nicht immer alles. Und so wie ich Alex kenne, hat er damit auch keine Probleme. Dieser wird sich vielmehr darüber gefreut haben das Lando schwanger ist, Schaut euch doch die beiden mal an. Carlos mit seiner gebräunten Haut und den braunen Augen, den schwarzen Haaren und Lando mit seinen fluffigen Locken, den spitzbübischen Lächeln. Das muss doch ein hübsches Baby werden."
Ganz verlegen, senkte Lando den Kopf und konnte sich ein stolzes Lächeln nicht verkneifen. So genau hatte er sich noch keine Gedanken über das Aussehen ihres Babys gemacht. Aber jetzt, wo George das Thema angesprochen hatte, flimmerten schon Bilder vor seinem geistigen Auge. Ohne sich arrogant nennen zu wollen, musste er seinem langjährigen Freund recht geben.
„Alex war schon sprachlos. Ich habe ihm dann alles erklärt. Aber das hat ihn irgendwie gar nicht so interessiert, vielmehr hat er mich wegen dem Outing gelöchert und wegen der Schwangerschaft. Wie und warum ich jetzt ein Baby bekommen kann, hat er schon verstanden, aber das war nebensächlich. Vielmehr ist er traurig, dass er Carlos und mich nicht so richtig Unterstützen kann, weil er ja für die DTM startet und nur hin und wieder mit an den Rennstrecken sein wird. Wir sollen uns aber melden, wenn was ist."
Der kleine Japaner nickte lächelnd. Er kannte einige der Jungs aus den anderen Rennklassen und er wollte sicher keine unnötige Unruhe stiften, aber es hatte ihn einfach interessiert wie George dazu stand, da ja nun jeder wusste das Alex, George und Lando schon seit Jahren unzertrennlich beste Freunde waren.
Auch wenn er müde war, hielt es Lando noch gute zwei Stunden aus. Es wurde noch viel über ihre Beziehung gesprochen, über das Syndrom und den morgigen Tag. Jeder versicherte ihnen das sie mit ihrer Unterstützung rechnen konnten, was gerade Lando sehr beruhigte. Immerhin war es nicht selbstverständlich, dass alle ihre Kollegen es so gut aufnahmen ein schwules Paar unter sich zu haben. Das es da auch noch andere Paare gab, wussten Carlos und Lando aber nicht die anderen. Und es war auch nicht ihre Aufgabe den anderen von weiteren Pärchen zu erzählen.
Vielleicht würde sich nach den morgigen Ausgaben noch andere outen. Sollte es so sein, wären sie nicht allein und würden sich natürlich freuen. Aber auch ohne andere die sich outen, hatten sie genug Menschen an ihrer Seite, die ihnen Gutes wollten und sie bei allen Schritten unterstützten.
TBC...
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