-Kapitel 10-
Und weiter geht es mit dem kleinen Pfirsich <3
Habt viel Spaß beim Lesen. :-*
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Ausgiebig streckte Lando seinen Körper. Es tat so gut, an der frischen Luft zu sein. Es war zwar etwas kühl, aber sie hatten blauen Himmel und Sonne. Außerdem hatte Carlos ihn genötigt, besonders warme Joggingsachen anzuziehen. Und das merkte er deutlich. Gefühlt klebten die Hose, das Shirt und die Jacke. Selbst die Mütze klebte an seinem Kopf. Aber Carlos hatte ihn so bittend angeschaut und gesagt, dass er ihn und ihren kleinen Pfirsich nur gewärmt rauslassen würde.
„Du hast aber eine heftige Pace."
Schnaubend kam Carlos neben dem Jüngeren zum Stehen und stemmte japsend die Hände in die Hüften. Lando und er waren nicht zum ersten Mal zusammen joggen. Zu ihren gemeinsamen Zeiten bei McLaren hatten sie sich regelmäßig zum Laufen getroffen. Manchmal musste er seinen kleinen Briten zwar etwas nötigen, aber wenn Lando erst mal in Schwung war, verlief ihr Joggen wirklich sehr gut. Natürlich hatten sie auch hin und wieder kleine Kämpfe, wer der schnellere von ihnen war.
„Du wirst eben alt, Carlos." Frech streckte er Carlos die Zunge raus, konnte gerade noch dessen Arm entkommen, der nach ihm greifen wollte. Lachend setzte Lando ihren Lauf fort. Sie hatten sich bewusst für eine kleine, ruhige Strecke entschieden. Man sah seinen Bauch nicht und vielleicht hätte es auch keine Fragen aufgeworfen, wenn man Carlos und ihn zusammen joggen sah. Immerhin war bekannt, dass sie auch nach dem Wechsel des Spaniers noch immer eine tiefe Freundschaft pflegten und sich auch immer wieder gegenseitig besuchten. Aber weder Carlos noch er selbst hatten Lust auf Begegnungen mit anderen und hatten sich deswegen für einen abgelegenen Weg entschieden, der sie durch einen Wald führte und an Wiesen vorbeilotste.
„Ich gebe dir gleich alt. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich dich des Öfteren aus dem Bett zerren musste, damit du deinen hübschen kleinen Hintern hochbekommst."
Vergnügt quietschte Lando auf, als Carlos ihn einfach von hinten umarmte, nachdem dieser ihn wieder eingeholt hatte. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie hier jemanden trafen, war so gering, da konnte er es kurz genießen, vom Spanier umarmt zu werden.
„Ich war viel laufen, als es mir nicht so gut ging. Den kleinen Pfirsich hat es auch nie gestört, dass ich die letzten Wochen auch immer wieder los war."
Jedes Mal, wenn er ihr Baby erwähnte, strahlte Lando noch heller. Es waren erst Stunden vergangen, seit sie offiziell wussten, dass sie Eltern wurden und Lando fühlte sich ihrem Baby noch verbundener. Sein Kopf hatte zwar noch nicht zu 100% akzeptiert, dass neues Leben in seinem Bauch wuchs, aber sein Körper wusste dies umso besser. Außerdem hatten sie deutliche und klare Beweise für ihren kleinen Nachwuchs. Bilder und Töne.
„Es ist surreal. Als ich gestern losgeflogen bin, hatte ich keine Ahnung, was mich erwarten würde. Ich wollte nur so viel Zeit wie möglich mit dir verbringen, damit wir unsere Beziehung weiter festigen können. Und heute stehe ich hier und will nur, dass es euch beiden gut geht."
Für einen kleinen Moment legte Carlos seine Hand auf den Bauch seines Freundes, küsste dessen Nacken, bevor sich Lando in seinen Armen drehte und ihn mit funkelnden Augen anblickte. Ob es möglich war, dass die Schwangerschaft Lando noch hübscher machte? Dabei konnte man noch nicht mal richtig was sehen.
„Kannst du dir vorstellen, dass ich vor ein paar Tagen noch dachte, meine Mom hätte sie nicht mehr alle? Ich wollte nicht wahrhaben, als sie meinte, ich wäre schwanger. Theoretisch und praktisch wusste ich, dass es sein könnte. Aber mein Kopf wollte das einfach nicht einsehen. Wahrscheinlich weil in diesem Moment ein Baby nicht gepasst hatte. Wir hatten unsere Beziehung gerade gerettet und waren dabei, uns als Paar wieder näherzukommen. Ich wollte in meiner dritten Saison richtig durchstarten und dann kommt meine Mom und meint, ich wäre schwanger. Nope. Das ging nicht. Das hatten wir so nicht geplant."
Lachend setzte Carlos kleine Küsse auf den Mundwinkel, die Nase und das restliche Gesicht seines Freundes.
„Wenn uns das Leben was lehrt, dann, dass man es nicht planen kann. Auch heute bin ich noch wirklich überrascht, dass wir eine kleine Familie werden. Als wir damals darüber geredet haben, war das Zukunftsmusik."
Das Leben schien seine eigenen Regeln zu schreiben. Egal wie sehr man etwas plante, es konnte immer etwas dazwischenkommen. In ihrem Fall war es eben eine doch etwas frühere Familienplanung als gedacht. Aber gedanklich fühlte es sich schön an, wenn er an Carlos und sich dachte, wie sie ein kleines Baby hatten. Zwar fühlte Lando auch richtig Angst und Panik, weil er von Babys keine Ahnung hatte, aber mit der Schwangerschaft würde er bestimmt sicherer werden. Ansonsten würde er eben alles, was es über Schwangerschaft gab, lesen.
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„Und du willst wirklich nicht mitduschen?"
Lächeln schüttelte Lando den Kopf. Seit knapp zehn Minuten waren sie wieder zu Hause, wo Lando als erstes ins Bad rannte, um sich zu übergeben. Eigentlich hatte er gehofft, es sei vorbei, auch weil er vor und nach dem Frühstück keinen Drang gehabt hatte, sich übergeben zu müssen. Noch bevor seine Mom nach dem Frühstück abgereist war, hatte sie ihm noch erklärt, dass diese Übelkeit hin und wieder auftreten konnten. Lando wusste jetzt schon, dass Übelkeit mit zu den Sachen gehörten, auf die er während der Schwangerschaft sehr gerne verzichten würde.
Carlos war keine Sekunde von seiner Seite gewichen, hatte seinen Rücken gestreichelt und ihm einen Becher Wasser zum Ausspülen des Mundes gegeben. Während er sich selbst auf das Bett gelegt hatte, war Carlos dazu übergegangen, sich auszuziehen. Unter normalen Umständen hätte ihn der nackte Körper seines Freundes schon gereizt, aber im jetzigen Moment wollte Lando einfach nur ein wenig die Augen schließen und duschen gehen, wenn es ihm besser ging.
„Mi amor, ich lasse die Tür auf. Wenn was ist, dann ruf."
Nur weil er richtig durchgeschwitzt war, wollte er schnell duschen gehen. Er ließ Lando ungern allein, wusste aber auch genau, dass er gerade nichts machen konnte. Natürlich hatte er sofort ein schlechtes Gewissen, weil er mit Lando joggen gewesen war, aber dieser hatte sein Gewissen gleich im Keim erstickt. Auch hatte er am Morgen mitbekommen, wie gut es Lando ging. Erst einige Meter, bevor sie am Haus von Lando waren, meinte dieser, dass ihm etwas übel wäre. Als unerfahrener werdender Papa wusste Carlos erst nicht, was er machen sollte. Und ein weiteres Mal war es Lando, der ihm die Unsicherheit nahm. Es wäre vollkommen normal, dass sein Körper diese Reaktion hervorbrachte.
Während er dem Wasser der Dusche lauschte, raffte sich Lando auf, stieg aus dem Bett und zog sich bis auf die Unterwäsche aus. Die Klamotten ließ er neben dem Bett liegen. Später musste er eh noch die Waschmaschine anmachen, aber erst mal wollte er etwas dösen und dann duschen gehen. Schnell steckte er sich die Ear Pods in die Ohren, verband diese mit seinem Handy und lächelte verträumt, als er den Herzschlag ihres Babys hören konnte. Noch am gestrigen Abend hatte Lando die CD überspielt und den Herzschlag sowohl auf sein als auch auf Carlos Handy gezogen.
Der Herzschlag lullte Lando ein. Schützend legte er die Hände auf seinen Bauch, lächelte weiterhin vor sich her und bekam so auch nicht mit, wie Carlos frisch geduscht und nur mit Handtuch um die Hüften in Rekordzeit wieder bei ihm war.
Pure Liebe.
Das war das Einzige, was Carlos in dem Moment einfiel, als er seinen Partner schlafend im Bett erblickte. Lando trug nur noch seine Shorts, der nackte Bauch zeigte wirklich eine minimale kleine Wölbung, welche der Jüngere schützend mit den Händen umschloss. Carlos konnte sich schon denken, was Lando über die Ear Pods hörte. Leise schlich er zum Bett, legte sich auf die freie Seite neben seinen Freund und nahm diesen behutsam einen der Pods ab, steckte diesen in sein eigenes Ohr. Fast schossen ihm Tränen in die Augen, weil ihn der Anblick und die Situation emotional sehr trafen.
Lando murrte leise, wurde aber nicht wach, drehte trotzdem unbewusst den Kopf in die Richtung des Älteren, was Carlos noch liebevoller lächeln ließ. Zärtlich glitten seine Finger über die Wangen, die kleine Stupsnase und fanden danach besonders zaghaft ihren Weg zu den Händen von Lando. Vorsichtig hatte sich Carlos auf Augenhöhe des Bauches seines Freundes gebracht, löste eine von Landos Händen und küsste diese sanft.
„Hola, melocotón." Ganz sicher wollte er Lando nicht wecken, aber Carlos konnte sich einfach nicht zurückhalten. Achtsam senkte er seinen Kopf, küsste die weiche Haut am Bauch, während er mit zwei Fingern unter den Bund der Shorts hakte und diese ein wenig herunterzog. So konnte er die Wölbung tatsächlich besser sehen und auch diese bekam einen zärtlichen Kuss.
„Nos sorprendiste bastante, pequeña. En el momento en que escuché los latidos de tu corazón, sentí un amor infinito."
Immer wieder trafen seine Lippen die warme, weiche Bauchdecke. Es gab noch immer diesen einen kleinen Teil in ihm, der nicht verstehen konnte, was gerade geschah. Waren Lando und er wirklich dabei, eine Familie zu gründen? Wuchs unter dem Herzen seines Freundes ein neues Leben? Er hatte die Beweise gesehen und gehört, und trotzdem fühlte es sich noch so weit entfernt an, so unreal. Als Lando ihm damals unter Tränen von dem Syndrom erzählt hatte, hatte Carlos schon die schlimmsten Befürchtungen gehabt. Er musste es damals auch erst mal sacken lassen, aber nicht für eine Sekunde hatte er daran gedacht, mit seinem jungen Teamkollegen Schluss zu machen. Als Lando auch verstanden hatte, dass Carlos ihn nicht verlassen würde oder für einen Freak hielt, erklärte er dem Spanier noch mal in Ruhe, was AGS hieß.
Carlos musste sich eingestehen, dass er sich selbst danach auch noch mal schlau gemacht hatte, und erst nach und nach wurde ihm bewusst, was Lando ihm erklärt hatte. Sie wären in der Lage, eine Familie zu gründen - und zwar auf natürlichem Weg. Natürlich war es damals noch viel zu früh darüber nachzudenken, waren sie doch zu diesem Zeitpunkt gerade erst wenige Wochen zusammen gewesen. Für Carlos stand aber schon früh fest, dass er mit Lando alt und grau werden würde. Vielleicht lag es an seiner Erziehung, an seinem Glauben. Oder er war altmodisch in diesen Dingen. Aber Lando war der eine Mensch, mit dem er bis ans Lebensende zusammen sein wollte. Früher oder später, wenn sich ihre Karrieren dem Ende neigten, hätten sie sicher auch über Adoption oder Leihmutterschaft nachgedacht.
Aber das mussten sie nicht. Lando wäre in der Lage, ihm ein Baby zu gebären. Ein Baby, welches ihrer beiden Gene in sich tragen würde. Ein leibliches Baby, entstanden durch sein Sperma und Landos Eizelle. Dieses Ausmaß hatte er erst mal verarbeiten müssen, aber je mehr er darüber nachdachte, desto mehr freute er sich. Sollte Lando wirklich in ein paar Jahren bereit dazu sein, ihnen ein Baby zu schenken, wäre er der glücklichste Mann der Welt.
„Nuestro bebe."
Eine Hand legte sich auf seinen Kopf und streichelte über diesen. Lächelnd küsste er die Hand, welche noch immer auf dem Bauch ruhte, bevor er den Kopf drehte und Lando verliebt anblickte.
„Sí."
„Vas a ser papá."
„Sí."
Lando spürte die Feuchtigkeit, die seinen Bauch benetzte. Liebevoll lächelte er Carlos an, fuhr mit den Fingern durch dessen Haare bis in den Nacken, welchen er vertraut kraulte. In all der Zeit, in der er Carlos als Teamkollege, als Freund und später als festen Partner kannte, hatte er diesen nicht wirklich oft weinen gesehen. Carlos war so anders als er selbst. Auch ohne Schwangerschaft war er oft sehr nah an Wasser gebaut, nahm sich vieles mehr zu Herzen als nötig. Auch Kritik oder Hass prallte leider immer noch nicht wirklich von ihm ab, obwohl es schon besser geworden war. Ganz im Gegensatz zu seinem Spanier. Carlos war so selbstsicher, so selbstbewusst und ließ all den Hass gar nicht erst an sich heran. Eine Eigenschaft, um die Lando seinen Freund schon immer beneidet hatte.
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Bewaffnet mit einem Block und Stiften hatten sie es sich im Wohnzimmer auf der Couch bequem gemacht, nachdem Lando duschen gewesen war. Carlos hatte zwischenzeitlich noch ein wenig Obst geschnitten und Saft und Wasser bereitgestellt, damit sie für die nächste Zeit versorgt sein würden.
„Findest du, dass wir übertreiben? Wir wissen seit gestern offiziell, dass ich schwanger bin, dass wir Eltern werden. Und ich für meinen Teil bin immer noch hin- und hergerissen zwischen glauben oder nicht glauben."
Carlos schüttelte leicht den Kopf, stützte sein Kinn wenig später auf dem Kopf des Briten ab. Lando hatte es sich zwischen seinen Beinen bequem gemacht und lehnte mit dem Rücken an seinem Oberkörper. Block und Stift hielt Lando, während Carlos immer wieder über die Arme des Jüngeren strich.
„Du wirst Menschen nie vergleichen können. Jeder reagiert anders auf solch eine Nachricht. Es gibt bestimmt zahlreiche Paare, die sofort realisieren, dass sie ein Baby bekommen, während andere vielleicht ein bisschen länger dafür brauchen. Das darf man nicht verallgemeinern. Für uns beide ist es auch noch eine andere Herausforderung."
„Ja. Andere Mütter können meistens noch weiter arbeiten, glaube ich. Aber ich werde meinen ursprünglichen Beruf vorerst auf Eis legen müssen. Gleichzeitig muss ich hoffen, dass Zak und Andi mich wieder nehmen, wenn das Baby auf der Welt ist, mein Körper wieder fit ist und ich alle Tests bestanden habe. Ich will meine Karriere nicht vollkommen aufgeben müssen. Bin ich deswegen ein schlechter Daddy, Carlos? Peach ist nur wenige Wochen alt und ich denke jetzt schon wieder an meine Karriere."
„Keineswegs bist du ein schlechter Daddy. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass ich Ahnung davon hätte, wie es ist, eine schwangere Freundin zu haben, aber man liest doch oft, dass viele Frauen direkt nach der Geburt wieder loslegen. Manchmal gönnen sie sich nur zwei bis vier Wochen Ruhe. Wobei es da sicher auch auf den finanziellen Hintergrund ankommt. Schau dir doch den Unterschied bei Carola und Minttu an. Carola sieht man nicht oft bei einem Rennen. Sie ist hauptsächlich Mutter. Minttu hat noch ein Modelabel und ist auch sonst sehr präsent und hat zwei kleine Kinder. Oder Hanna? Wie selten sieht man Hanna? Und bezüglich Zak und Andi würde ich mir keine Sorgen machen. Wir sprechen zeitig mit ihnen, damit wir einen Plan entwerfen können."
Nachdenklich spielte er mit den Fingern des Spaniers, legte den Kopf auf die Schulter hinter sich und nickte. Carlos hatte recht. Jeder Mensch war anders. Und nur weil er an seine Karriere dachte, war er kein schlechter Mensch oder schlimmer Daddy. Es war nicht so, dass er direkt am nächsten Tag nach der Geburt wieder in seinen Boliden steigen wollte.
„Unser größtes Problem wird ja sein, dass ich mich nicht verstecken will. Ich werde mich nicht in mein Haus einsperren lassen oder in anderen Häusern. Aber wenn McLaren bekannt gibt, dass ich die restliche Saison nicht mehr fahren werde und dann an Strecken gesichtet werde, wird das Fragen aufwerfen. Außerdem werde ich den Bauch irgendwann auch nicht mehr verstecken können."
„Als wir am Abend im Bett lagen und du schon geschlafen hattest, war für einen kurzen Moment wirklich der Gedanke da, dass ich dich vor allem und jedem beschützen möchte. Niemand soll dir zu nahe kommen oder dir wehtun. Aber dann wurde mir bewusst, was geschehen ist, als ich England verlassen hatte, wie sehr du unter der räumlichen Trennung gelitten hattest. Das werde ich dir nie wieder antun. Ich werde dich nicht immer beschützen können. In den sozialen Medien kann ich das nicht. Aber ich werde alles tun, damit es euch beiden gut geht. Wenn ich durch die Welt reise und weiß, dass du hier allein sitzt, wird mir schlecht. Du wirst dich verändern. Dein Körper wird sich verändern. Ich möchte dabei sein, wenn unser Baby wächst. Außerdem würde ich mich besser fühlen, wenn du bei mir bist. Oder in meiner Nähe."
Leise ächzend drehte sich Lando in den Armen seines Freundes, hauchte flüchtig einen Kuss auf die Lippen des Älteren, bevor er seinen Kopf auf dessen Brust legte.
„Mit dir Hand in Hand durch den Paddock laufen, während mein Bauch größer wird, wäre schön. Wir verstecken unsere Liebe schon so lange und das nur, weil es Arschlöcher gibt. Man würde schon auf uns eindreschen, weil wir ein Paar sind. Was wird erst passieren, wenn bekannt wird, dass ich auch noch schwanger bin? Ich kann mir nicht vorstellen, dass den homophoben Idioten irgendwas daran liegt, wenn sie wissen, dass AGS ein Syndrom ist, welches zwar selten, aber nicht unwahrscheinlich ist. Ich müsste der Welt erzählen, was außer meiner und deiner Familie niemand weiß. Nun gut. Andi und Zak wissen es auch. Ich habe Angst vor den Reaktionen. Angst, wie die Jungs darauf reagieren, die anderen Teams."
Fürsorglich legte Carlos die Arme um Lando, ließ die Hände auf dem Rücken des Jüngeren ruhen, während er Küsschen auf den Locken verteilte.
„Wir werden damit rechnen müssen, dass es negative Kommentare geben wird. Schau doch, was jetzt schon in den Medien los ist, wenn man ein schlechtes Wochenende hatte. Es wird immer welche geben, die Hass verbreiten. Wir müssen als Paar darüberstehen und ihnen zeigen, wie glücklich wir sind, dass der Hass uns nichts antun kann, solange wir die wichtigsten Menschen hinter uns stehen haben. Ich habe mir überlegt, dass wir deinen Arzt vielleicht um Hilfe fragen könnten. Wenn dieser in seinen Worten erklären würde, was das AGS ist, müssen wir das nicht. Wir könnten das an die Medien weiterreichen, damit die das als Erklärung veröffentlichen können. Und was die Reaktion der Jungs angeht ... Gerne würde ich dir die Angst nehmen, aber das kann ich nicht. Wir mögen uns zwar alle gut verstehen und trotzdem würde ich nicht die Hand ins Feuer legen und darauf schwören, dass sie alle positiv reagieren."
Dass sie hier auf der Couch liegen und über solch wichtige Entscheidungen reden würden, hatte Lando so nicht erwartet, als klar war, dass Carlos und er gute zwei Wochen Zeit nur für sich haben würden. Viele Sachen waren durch seinen Kopf gegeistert. Von kuscheln, gemeinsam kochen und Sport war natürlich auch Sex dabei gewesen.
„Peach bringt alles ziemlich durcheinander", murmelte er leise, schob seine Hand auf den Bauch und lächelte verträumt. Wie schnell er sich an den Gedanken gewöhnt hatte, ein Baby unter seinem Herzen zu tragen, war erschreckend. Aber in diesen Moment fühlte Lando, dass er dieses kleine Wesen mit allem schützen würde, was er hatte. Er würde alles tun, damit Peach geschützt in seinem Bauch wachsen konnte, um später als gesundes Baby auf die Welt zu kommen.
„Nun, da hast du recht. Aber ich möchte Peach nicht missen. Es ist seltsam. Ich hatte damit gerechnet, dass wir dieses Gespräch in ein paar Jahren führen würden. Ich weiß nicht, wie ich mich ausdrücken soll. Vor ein paar Tagen war der tollste Gedanke, dass wir beide Zeit füreinander haben werden. Dann erfahre ich, dass ich Papa werde, was so richtig ungreifbar für mich erschien. Und heute? Heute kann ich es kaum erwarten, wie du dich verändern wirst, wie Peach wächst. Ich liebe den kleinen Pfirsich und dich über alles. Es wird viele Einschränkungen geben, viele Pläne müssen geschmiedet werden und trotzdem bin unglaublich glücklich, dass wir beide eine kleine Familie gründen werden."
Lando konnte die Tränen gar nicht verhindern. Wollte dies auch nicht. Leise schniefend drückte er sein Gesicht gegen die starke Brust des Älteren, schmiegte sich wie ein kleines Kätzchen an den vertrauten Oberkörper.
Schmunzelnd angelte Carlos nach der dünnen Wolldecke hinter der Couch, breitete diese über Lando und sich aus. Liebevoll wiegte er seinen Freund etwas hin und her, während er leise summte.
Sie sollten so schnell wie möglich das Gespräch mit Andreas und Zak suchen. Am besten noch morgen, damit unter der Woche ihre Eltern Bescheid bekommen konnten. Bei Adam und den Geschwistern seines Freundes machte sich Carlos keine Gedanken, wie diese die Schwangerschaft aufnehmen würden. Bei seiner eigenen Familie hatte er ein leicht flaues Gefühl im Bauch, obwohl auch diese über das Syndrom Bescheid wussten. Aber solange sie noch nicht in Spanien waren oder gar mit Andreas, Zak, Mattia und der FIA gesprochen hatten, musste er sich bezüglich seiner Familie noch keine Gedanken machen.
TBC ...
Hola, melocotón. = Hallo, Pfirsich.
Nos sorprendiste bastante, pequeña. En el momento en que escuché los latidos de tu corazón, sentí un amor infinito. = Du hast uns ziemlich überrascht, Kleines. Mit dem Moment, wo ich deinen Herzschlag hörte, spürte ich unendliche Liebe.
Nuestro bebe. = Unser Baby.
Vas a ser papá. = Du wirst Papa
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