-Kapitel 033-
Update Mittwoch ^-^
Am Ende des Kapitels werde ich nochmal Worte verlauten lassen ;)
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„Mi amor, du musst schon stillhalten."
Lachend schüttelte Lando den Kopf, hielt die Hände seines Mannes immer wieder fest, wenn dieser auch nur in die Nähe seines nackten Bauches kam.
„Ich erinnere mich daran, dass es deine Idee war, Lando."
„Stimmt nicht. Carlos hat da auch einen Anteil."
Im Hintergrund hörte man ein munteres Lachen. Ein fröhliches Lachen einer jungen Frau, die für einen kurzen Moment in die Kamera winkte.
Wie gebannt schauten sie alle auf die Leinwand, welche Carlos hatte herunterfahren lassen. Nervös fuhr sich Lando immer wieder durch die Haare, während dieser ihren kleinen Film gestartet hatte.
Man sah ein großes schönes Studio, viele Requisiten, Lichter und Kameras. Eine Frau mittleren Alters schüttelte immer wieder lachend den Kopf, während man Carlos verzweifelt, dabei zusah, wie dieser versuchte, Farbe auf den Bauch von Lando zu bekommen. Festgehalten wurden all die Szenen von Cis, der jüngsten Schwester Landos, die sofort Feuer und Flamme von der Idee ihres Bruders und Schwagers gewesen war.
Außer Carlos, seinen Ärzte und den beiden Frauen hatte noch niemand seinen Babybauch gesehen. Nicht ohne Kleidung und es machte Lando sichtlich nervös, dass alle seine Kollegen nun einen Blick darauf werfen konnten, auch wenn dies nur durch den Film geschah.
„Wartet. Wartet auf mich."
Erschrocken zuckte Lando zusammen, als die Tür aufgerissen wurde und ein abgehetzter Alex den Raum betrat.
„Alex?"
„Ja, sorry. Ich wusste nicht, ob ich es noch rechtzeitig schaffe, deswegen solltest du mich erst mal dazu schalten."
Lächelnd durchquerte Alex den Raum, schloss Lando in eine liebevolle Umarmung. Um nichts auf der Welt wollte er sich diesen Film entgehen lassen. Es lag Lando, aber auch Carlos sehr am Herzen, ihn dabei zu haben, und er hatte alles unternommen, um deren Bitte nachzukommen. Aber um Lando keine falschen Hoffnungen zu machen und womöglich zu enttäuschen, hatte er diesem erzählt, dass er es vielleicht nicht schaffen würde, aber trotzdem gerne bei der Vorführung dabei sein wollte - per Liveschaltung über Handy.
„Es ist schön, dich endlich wieder real zu sehen, Cookie."
Schniefend nickte Lando an der Brust des Thaibriten. So lange hatte er Alex nicht sehen können, nur über Nachrichten und Telefonate hatten sie Kontakt gehalten. Natürlich hatte er mit George den anderen Teil seiner besten Freunde bei sich und trotzdem fehlte ihm die ruhige Art von Alex sehr.
Nachdem sich Lando lange genug von Alex hatte halten lassen, überließ dieser es auch den anderen, Alex zu begrüßen. Natürlich fand dieser den Weg zu George, nachdem alle begrüßt wurden und der Film weitergehen konnte.
„Wow. Wahnsinn. Lando ..."
Verlegen lehnte dieser an der Schulter von Carlos, hielt sich an dessen Hand fest, die andere Hand des Spaniers streichelte seinen sichtbaren Babybauch. Sie konnten gerade einen Blick auf eine Reihe Bilder erhaschen, welche Julie von ihnen gemacht hatte. Es waren wunderschöne Pärchen Bilder, wunderschöne Bilder, die seinen Babybauch in Szene setzten. Am besten gefiel Lando und Caros das Bild im Schatten, in welchem Carlos vor ihm kniete, die Hände auf seinen Babybauch legte und sanft die Bauchdecke küsste.
„Geht es euch gut?"
„Wir sind müde, aber ich möchte es heute schaffen."
Sanft strich Carlos durch die Locken, küsste den Kopf seines Mannes, während Julie die ersten Szenen auf den Bauch zeichnete.
„Carlos konnte mit dem Pinsel nicht mal in die Nähe kommen und von der Frau hast du dir den Bauch anmalen lassen?"
Amüsiert lachte Max auf, der nicht der Einzige war, der die Szene interessant fand. Aber es gab nicht nur ein einfaches Bild auf dem Babybauch. Das stellten die Jungs schnell fest, als die nächsten Szenen über die Leinwand flatterten.
In kleinen Szenen wurde eine Geschichte erzählt. Die Geschichte von Lando und Carlos und der Babybauch war die Leinwand. Ihr Kennenlernen. Ihre gemeinsame Zeit bei McLaren und das Zusammenkommen als Paar. Gemeinsame Rennen wurden gezeichnet. Kleine Erfolge, die sie als Teamkollegen gefeiert hatten, aber auch als Paar. Das Vorstellen der Eltern, der Antrag und sogar die Hochzeit wurde bildlich in Szene gesetzt.
„Sssh. Alles gut, Lando."
Der erste Teil des Films näherte sich dem Ende, näherte sich dem, was Carlos und er den anderen mitteilen wollten. Auch wenn er den Film schon mehrmals gesehen hatte und selbst an der Entstehung teilgenommen hatte, überkam Lando auch jetzt ein weiteres Mal ein tiefes Gefühl des Glücks. Tränen tropften auf seine und Carlos' Hand, sanft wurden Tränen von seinem Gesicht geküsst. Julie hatte ein so unfassbar großartiges Talent. Nicht nur die Bilder waren atemberaubend, auch was sie auf seinen Babybauch gezeichnet und wie sie es durch die Bilder zu Leben erweckt hatte, erfüllte Lando mit unglaublich viel Respekt und Anerkennung.
Ein Raunen ging durch den Raum, das Lando wieder ins Hier und Jetzt holte. Man sah ein Podium. Einen McLaren und Ferrari. Man sah Carlos und ihn gemeinsam auf dem Podium stehen. Aber statt eines Pokals hatten sie beide ein Baby im Arm.
„Kein Sieg der Welt. Kein Pokal, den wir jemals gewonnen haben und noch gewinnen werden, wird so kostbar sein wie ihr beide. Ihr seid Papas und Daddys ganzer Stolz. Wichtiger als jeder Punkt, als jede Pole. Ihr beide werdet immer die Nummer 1 in unseren Herzen und Gedanken sein."
Beruhigend hatte Carlos mittlerweile die Arme um Lando gelegt, streichelte diesem über den Rücken. Sie hatten den Film nach den letzten Aufnahmen ihrer kleinen Geschichte gestoppt, warteten auf Reaktionen. Und da auch nach guten zwei Minuten noch keine Reaktion kam, überkam seinen Mann wohl die Unsicherheit und Angst. Lando wurde ganz unruhig, rutschte auf seinem Stuhl hin und her, bis Carlos diesen auf seinen Schoß zog und sanft küsste. Es war etwas merkwürdig, das von den anderen noch keiner etwas gesagt hatte. Es war doch offensichtlich, was sie mit diesen Bildern und den letzten Sätzen ausdrücken wollten.
„Zwillinge!"
Es war fast eine Erlösung, als Mick aufsprang.
„Ihr bekommt Zwillinge", wiederholte der Deutsche und strahlte über das ganze Gesicht, als er auf sie zukam, gefolgt von Sebastian, der scheinbar wie Mick als nächstes geschaltet hattet.
„Sí."
„Oh mein Gott. Zwei Minicookies?!"
Alex stolperte fast über seine eigenen Füße, als er von seinem Stuhl aufsprang und zu ihnen kam. Die Augen strahlten, glitzerten sogar etwas. Aber nichts konnte das breite, glückliche Lächeln verdecken, welches der Thaibrite ausstrahlte.
„Minicookies. Lando nennt unsere Kleinen auch nur noch so. Danke, ihr beiden."
Carlos konnte nicht sagen, wie erleichtert er war, als nach und nach auch die anderen zu ihnen kamen, sich vor Lando knieten oder ihnen die Hände zum Schütteln reichten. George und Alex ließen es sich genauso wenig wie Seb und Checo nehmen, seinen Mann in die Arme zu ziehen. Aber als Lando mit einem Mal von seinem Schoß gezogen wurde, fand auch er sich in herzlichen Umarmungen wieder. Lewis, Daniel, Kimi und Yuki. Gefühlt war er in alle 18 Armen gezogen wurden - genauso wie Lando, der sich wieder beruhigt hatte, als die durchweg sehr positive Reaktion über die Zwillinge kam.
„Aber mal ehrlich? Es wäre auch schon eine Sünde, wenn man solche hübschen Gene nur an ein Kind weitervererbt. Und sehen wir es ein. Carlos und Lando sind eben sehr besonders. Outen sich vor der Welt, verkünden eine Schwangerschaft, heiraten heimlich. Hallo? Bin ich der Einzige, der sich da nicht über Zwillinge wundert?"
Glucksend drückte Daniel seinen Teamkollegen an sich, herzte Lando behutsam und wollte diesen gar nicht mehr loslassen. Er freute sich unglaublich für den Jüngeren und Carlos.
„Oh Mann. Ihr seid echt für Überraschungen gut. Ich bin ein alter Mann, das dürft ihr nicht so oft machen."
Nachdem sich alle wieder gesetzt hatten, erst mal etwas tranken und einige auch eine Kleinigkeit an Essen zu sich nahmen, war es Lewis, der das Wort ergriff. Lächelnd zwinkerte er den beiden frisch Vermählten zu und spontan hob er sein Glas und die anderen taten es ihm nach. Gemeinsam stieß man auf Carlos und Lando an.
„Ihr habt aber nicht vom ersten Moment an gewusst, dass es Zwillinge werden, oder?"
„Nein, wir haben diese Neuigkeit auch erst auf Mallorca erfahren."
„So wie Lando schaut und wie seine Körpersprache mitteilt, war es kein guter Moment."
Checo war die Veränderung sofort aufgefallen, aber auch Kimi und Seb schalteten irgendwie automatisch auf Alarmmodus, als sie die angespannten Veränderungen des jungen Briten wahrnahmen.
„Ich hatte Blutungen. Carlos musste nachts mit mir ins Krankenhaus."
Wo noch vor wenigen Momente rege Freude und strahlendes Lachen und Lächeln herrschte, war mit einem Schlag alles ruhig.
„Lando? Wieso hast du nichts gesagt?"
„Carlos musste ab diesem Moment übernehmen. Ich war nicht in der Lage. Und nach den Untersuchungen und dem Wissen, das alles in Ordnung war, haben mich die Medikamente etwas ausgeknockt. Danach wollten wir erst mal unsere Ruhe. Deswegen wollten wir auch dieses Treffen. Wir wollten das nicht in den Chat schreiben."
Für einen weiteren Moment war nur schweres Atmen zu hören, fast schon konnte man das Entsetzen über diese Aussage spüren. Lando traute sich kaum, in die Runde zu schauen, aber er hob den Kopf etwas an und blickte in besorgte Gesichter.
„Hast du dich aufgeregt? Oder hattest du Stress?"
Wahrscheinlich sollte es weder Carlos noch ihn überraschen, dass es Checo war, der diese Fragen stellte. Kimi und Sebastian standen neben dem Mexikaner und musterten ihn sehr besorgt.
„Es war meine ..."
„Nein! War es nicht."
Harsch unterband Lando das Schuldbekenntnis seitens Carlos. Sie hatten mehrmals ausführlich darüber geredet und Carlos hatte ihm zugesagt, dass er sich nicht mehr so schlecht machen wollte. Aber genau dies tat sein Mann gerade.
„Mi amor, es ist aber meine Schuld gewesen."
„Nein, war es nicht."
Kopfschüttelnd erhob er sich vom Schoß des Spaniers, tigerte unruhig durch den Raum, bis es Esteban war, der ihn am Handgelenk festhielt und einfach in die Arme zog, leicht über den bebenden Rücken streichelte.
„Es waren unglückliche Situationen, die zu diesen Blutungen geführt haben. Meine Mom kam nicht wirklich damit zurecht, dass Carlos und ich heimlich geheiratet hatten. Wir hatten eine lebhafte Diskussion. Mittlerweile rede ich wieder mit meiner Mom und wir nähern uns wieder an. Carlos und ich hatten unterschiedliche Meinungen bezüglich unserer wohnlichen Lage, aber auch das haben wir geklärt. Ihr kennt mich, ich habe mir die Dinge mehr zu Herzen genommen, habe mich auch teilweise wieder wie ein Teenager gefühlt, dem man nichts zutraut. Ich war verunsichert, enttäuscht, traurig und verletzt."
„Und schwanger."
„Genau, Yuki. Und schwanger. Meine Hormone sind durchgedreht. Ich war echt arschig zu Carlos. Aber keine Sekunde hat mich mein Mann allein gelassen - trotz meiner Launen. Und nachts, als ich die Blutungen bemerkt habe, war Carlos an meiner Seite und hat diese seitdem nur einmal für einen Termin von Ferrari verlassen müssen. Aber mein lieber Mann ist eben Spanier. Er ist durch und durch dickköpfig und gibt sich die Teilschuld daran, dass wir kurzzeitig Angst um unser Baby hatten."
Von Esteban ließ er sich wieder zurück zu Carlos bringen, nahm auch wieder wie selbstverständlich auf dessen Schoß Platz, legte beide Hände an das Gesicht und küsste Carlos hingebungsvoll.
„Nah. Doch nicht vor dem Kleinen."
Lachend hielt Pierre seinem Teamkollegen die Augen zu, was dafür sorgte, dass sie alle wieder etwas entspannter wurden, ins Lachen miteinstimmten oder schmunzelten.
„Ich kann dich verstehen, Carlos. Carola hatte damals bei Checo Jr. auch Blutungen. Kurz vorher hatten wir wegen eines Rennens eine Meinungsverschiedenheit. Ich weiß nicht mehr genau, was war, aber sie hat mich nachts geweckt und wir sind sofort los. Sehr lange habe ich mir die Schuld dafür gegeben. Ich habe nicht hören wollen, was die Ärzte sagten, was Carola sagte. Es war von niemandem die Schuld. Eine kleine Vene war geplatzt."
„Wäre ich ehrlich zu Lando gewesen oder hätte diesen in meine Ideen einbezogen, wäre ich als Faktor des Stresses vielleicht weggefallen. Die ersten Tage nach dem Aufenthalt im Krankenhaus habe ich Lando nicht mehr aus den Augen gelassen, habe mich immer wiederholt. Meine Mom kam zu uns. Wir waren bei Landos Familie. Das hat mir sehr geholfen. Und natürlich Lando selbst. Wenn ich ihn sehe, das Strahlen in seinen Augen, das Lächeln, wenn ich den Babybauch sehe, wie dieser größer wird oder die ersten Bewegungen unserer Zwillinge wahrnehme, ja dann weiß ich, dass alles gut ist. Dass ich mir nicht die Schuld geben muss. Es kam nur nicht so richtig im Kopf an."
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Müde rieb sich Lando die Augen. Nachdem Carlos und er über die Blutungen berichtet hatten, brauchten sie alle erst mal eine kleine Auszeit. Es war für Lando und Carlos nicht einfach gewesen, diese schmerzhafte Erinnerung zu teilen, aber sie vertrauten ihren Kollegen und wussten, dass diese so was niemals hinaustragen würden. Sie hätten das mit den Blutungen auch verschweigen können, was sie aber nicht wollten. Der Zusammenhalt innerhalb ihrer Gemeinschaft war stark, auch wenn das von der Öffentlichkeit vielleicht nicht immer so gesehen wurde. Natürlich waren sie auf der Strecke alle Konkurrenten, dort ging es um Punkte. Aber außerhalb der Strecke hatten sie wirklich großartige Freundschaften. Und aus diesem Grund war es Carlos und Lando wichtig, den anderen die Wahrheit zu sagen.
„Möchtest du dich hinlegen? Machen die Kleinen Tumult?"
„Hm. Die beiden turnen, spielen Fußball oder vielleicht üben sie schon, in einem Rennwagen zu sitzen."
Lando hielt die Augen geschlossen, während Carlos seinen Bauch streichelte. Ihre Zwerge waren tatsächlich sehr aktiv, was auch Carlos spüren sollte, der die Hand direkt auf der Bauchdecke liegen hatte. Um es Lando bequemer zu machen, hatten Carlos und er sich auf bequeme Sessel zurückgezogen, während die anderen sich drumherum verteilten und die beiden beobachteten.
„Wir können auch heute Abend weiterschauen, wenn du dich lieber hinlegen möchtest. Das ist kein Problem."
Lance sah mit Sorge auf den Briten, dessen Kopf im Schoß von Carlos ruhte. Man sah Lando die Schwangerschaft mittlerweile wirklich an. Und Lance konnte sich nicht im Entferntesten vorstellen, wie es war, zwei kleine Lebewesen in sich zu tragen, die jeden Tag größer und schwerer wurden. Es musste doch auch schwer für Lando sein zu spüren, wie die Organe verschoben wurden, wie einige Organe als Boxsack genutzt wurden. Und trotzdem hatte Lance das Gefühl, dass er Lando nie glücklicher gesehen hatte.
„Alles in Ordnung. Ich lege mich gleich hin, wenn wir den Rest des Films gesehen haben. Carlos wollte nachher noch zu Mattia, da kann ich mich in der Zwischenzeit hinlegen. Außerdem will mich Alex besuchen."
Niemand wollte Lando unnötig belasten oder drängen. Sie gingen davon aus, dass ihr Freund selbst einschätzen konnte, wie viel er sich noch zumuten konnte. Außerdem gab es noch Carlos, der sicher eingreifen würden, sollte er merken, dass es für seinen Mann zu viel wurde.
„Hallo, Jungs. Ihr werdet jetzt sicher den ersten Teil gesehen haben und wissen, dass wir Zwillinge bekommen."
„Da staunt ihr. Carlos hat es drauf."
„Lando!"
Lachend klatschten einige in die Hände, während Lando im Film anzüglich mit den Augenbrauen wackelte. Und sich wenig später an den Spanier kuschelte, der nun mehr von dem Zimmer filmte, im welchem sich die beiden offensichtlich befanden.
„Seht ihr diesen herrlichen Ausblick? Nein, wir sind nicht im Urlaub. Das ist der Blick aus unserem Schlafzimmer. Jeden Tag."
Auch wenn von Lando ein leises Murren zu hören war, standen sie beide auf, gingen näher zur Fensterfront und zeigten so noch weitere unglaubliche Aufnahmen. Die Aussicht war atemberaubend.
„Wir zeigen euch mal einen kleinen Einblick."
Das Schlafzimmer wurde verlassen. Sie liefen über einen langen, hellen Flur, gingen in ein Badezimmer, in weitere Zimmer, auch gingen sie in den Wohnbereich und die Küche, bis sie draußen vor dem Pool standen und Carlos einen Rundumblick machte. Man sah die Umgebung und das Haus, den hübschen Garten und den wirklich unbeschreiblich großartigen Ausblick.
„Das wäre also unser erstes gemeinsames Zuhause. Hier werden wir die Minicookies großziehen. Warte, Carlos, wir müssen unbedingt das Kinderzimmer zeigen."
Eilig zerrte Lando am Arm des Spaniers, ging mit diesem wieder ins Haus zurück und man steuerte das Zimmer direkt neben dem Schlafzimmer der beiden an.
„Da sind wir."
Die Wände waren in warmen, hellen Farben gestrichen. Wirkten einladend. Über eine lange Wandfront zog sich ein richtiges Kunstwerk. Oder vielmehr der Anfang eines Kunstwerkes.
„Alex, George, ich habe euch gesagt, dass Lando unsere Zwillinge nur noch Minicookies nennt. Ihr kennt euren Cookie und wisst, wie es ist, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Und genau deswegen hat mein lieber Mann mit der Gestaltung der Wand angefangen. Hier sollen später die Bettchen stehen."
„Ich wäre schon weiter mit der Gestaltung. Aber wir haben den Kaufvertrag erst kurz bevor wir nach Österreich geflogen sind unterschrieben. Und da die Ärzte mir etwas Ruhe verordnet haben, durfte ich noch nicht viel machen. Carlos ist da sehr bestimmend und beschützend."
Möbel oder sonstige Einrichtung sah man in dem Raum tatsächlich noch nicht. Nur die Wandgestaltung ließ erahnen, dass es sich bei diesen Räumlichkeiten um ein Kinderzimmer handelte.
Carlos zeigte auch den Rest des Zimmers, der doch tatsächlich noch einen kleinen Nebenraum bereithielt. Im Hintergrund sah man Lando, der auf seinem Handy tippte und mit einem Mal breit grinste.
„Schau mal."
„Mi amor, glaubst du nicht, dass wir genug haben?"
Lachend küsste er die Stirn des Jüngeren, welcher von seinem Ergebnis auf dem Handy ziemlich begeistert zu sein schien.
„Ob Max uns das schenken würde?"
„Ich? Was schenke ich euch?"
Wirklich eine Vorstellung hatte der Niederländer nicht, war dafür aber genauso neugierig wie die anderen. Im Film konnte man nämlich sehen, wie Lando weiter durch sein Handy klickte und dabei immer verzückte schaute.
„Du möchtest unseren Babys wirklich Strampler mit World Champion Max Verstappen anziehen?"
„Der ist so süß. Findest du nicht?"
Ein entzücktes Raunen ging durch den Raum.
Lando zeigte Carlos die Bilder des kleinen Stramplers und erweckte den Eindruck, als würde er jeden Moment vor Entzückung weinen. Aber schon im nächsten Moment kam wieder Leben in den jungen Briten und dieser eilte in den kleinen Nebenraum.
„Was machst du?"
„Ich glaube, wir brauchen mehr Platz für die Kleidung der Minicookies."
Verwirrt blickte Carlos seinen Mann an, der erneut flink auf seinem Handy tippte.
„Schau. Von Alpha Tauri gibt es auch Babyklamotten. Und bei Alfa Romeo auch. Bei Alpine habe ich auch was gefunden."
„Du schaust jetzt nicht echt nach Babysachen von unseren Kollegen?"
„Na ja, was, wenn sie uns etwas schenken? Stell dir vor, wie enttäuscht George sein wird, wenn wir keinem der Minicookies einen Williams-Strampler anziehen? Red Bull hat auch süße Lätzchen."
Man konnte wahrlich sehen, wie die Hormone die Kontrolle übernahmen. Mit großen, fast schon wässrigen Augen schaute Lando in die Handykamera.
„Mi amor, ist dir bewusst, dass wir hier zehn verschiedene Teams haben?"
„Jaaa. Also an Kleidung wird es unseren Minicookies sicher nicht mangeln. Haben wir selbst schon für gesorgt."
„Na das kann ja was werden, sollten die Jungs wirklich auf die Idee kommen. Also ... falls ihr vorher noch nicht gewusst haben solltet, ob ihr uns was schenken wollt ... Mein so liebenswerter Mann hat euch da sicher gerade Hinweise gegeben ..."
Während man Carlos leise lachen sah und hörte, schien Lando beschämt zu sein. Rasch kuschelte er sich an den Spanier, so dass man nur den braunen Haarschopf sehen konnte.
„Sorry. Ich wollte damit keinen nötigen oder unter Druck setzen. Niemand muss uns etwas schenken."
„Ach Sonnenschein. Niemand wird sich bedrängt fühlen. Und es sind ja auch wirklich süße Sachen dabei. Haben unsere Kleinen eben die freie Auswahl. Muss nicht jeden Tag etwas von McLaren oder Ferrari sein."
Liebevoll drückte er Lando näher an sich, bevor sie das Kinderzimmer wieder verließen und sich draußen an den Pool setzten.
„Wir haben euch ja gesagt, dass wir euch noch etwas fragen wollten."
„Du bist eingeschlafen?"
Daniel lächelte liebevoll. Er wusste, dass Lando seit der Schwangerschaft oft sehr schnell erschöpft und müde wurde, aber dass dieser in der Lage war, innerhalb von Minuten einzuschlafen, war schon erstaunlich. Gerade eben sahen sie Carlos und Lando noch im Kinderzimmer und nur Minuten später am Pool lag sein kleiner Teamkollege in den Armen von Carlos, hatte den Kopf auf dessen Brust und schlief seelenruhig.
„Ich war so müde nach der Führung durch das Haus. Eigentlich wollte ich wach bleiben, aber mein Körper hatte da nicht mehr mitgemacht."
„Wir wissen alle, dass jeder von uns froh über freie Tage ist. Dass wir in dieser Zeit versuchen, unsere Batterien aufzuladen. Glaubt uns, wir haben lange überlegt, ob wir überhaupt fragen. Schon lange sind wir nicht nur Konkurrenten und Lando und ich sind uns sicher, dass man behaupten kann, abseits der Strecken wirklich Freundschaften gefunden zu haben. Wir sind uns sicher, dass George und Alex sofort zustimmen und bei dem einen oder anderen würden wir auch darauf tippen. Lando und ich wollen unser Haus weitestgehend allein einrichten. Wir haben schon mit dem Packen angefangen, wobei ich meinen Sonnenschein schon bremsen musste. Wir wollten fragen, ob einige von euch vielleicht helfen könnten. Sofern ihr nichts anderes geplant habt, wenn ihr Lust habt?"
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Leise schloss Carlos die Schlafzimmertür und ging in den großen Wohnbereich. Also die Hotelzimmer konnten sich wirklich sehen lassen. Teilweise waren diese so groß wie ganze Wohnungen und man bekam alle Wünsche erfüllt. Und im jetzigen Moment war er sehr froh darüber, dass dieses Hotel eine hervorragende Küche hatte und man bis jetzt alles auftischen konnte, was das Herz seines Mannes verlangt hatte.
Müde strich er sich durch die Haare. Nur noch einen kurzen Abstecher an seinen Laptop und er würde Lando ins Bett folgen. Dabei war es gerade erst nach 20 Uhr. Wo war ihre Energie? Sie waren sonst doch bis weit nach Mitternacht wach. Lando war so ein Energiebündel, das manchmal kaum zu bändigen gewesen war und jetzt schlummerte der junge Brite friedlich im Bett, wo andere in seinem Alter sicher gerade um die Häuser ziehen würden.
Man merkte Lando an, dass die Schwangerschaft viel an Kraft und Energie kostete. Man hatte ihnen gesagt, dass die fortlaufende Schwangerschaft zu Müdigkeit und Erschöpfung führen würde. Auch hatten sie beide darüber gelesen und auch Checo, Seb und Kimi nach deren Erfahrungen gefragt. Auch diese hatten bestätigt, dass ihre Frauen mit diesen Symptomen zu kämpfen hatten, die eine stärker als die andere.
Gegenüber Lando versuchte Carlos, sich nichts anmerken zu lassen, aber er machte sich seit den Blutungen vermehrt Sorgen um seinen Mann und die Zwillinge. Natürlich ließ er das gegenüber Lando nicht heraus, wollte nicht, dass dieser noch zusätzliche Sorgen während der Schwangerschaft mit sich trug. Auch so hatte der Jüngere schon genügend Ängste, obwohl sie sich eigentlich vollkommen auf die Niederkunft ihrer Babys freuen sollten. Und das taten sie auch, aber dieser kleine Gedanke der Angst blieb hartnäckig im Kopf. Gemeinsam gaben sie sich halt und Zuversicht, unterstützten sich. Auch wenn er Lando manchmal bremsen musste, so wusste Carlos, dass dieser niemals etwas machen würde, was den Babys schaden würde.
Die Reaktion der anderen über die Zwillinge ließ ihn lächeln. Es war so unfassbar, wie sehr die Jungs sie unterstützen, ihnen gut zusprachen und auch sonst für sie da waren. Scheinbar gab es für ihre Kollegen keine Debatte darüber, ob man helfen konnte. Wie Lando und er vermutet hatten, sagten George und Alex sofort zu. Aber auch Lance und Esteban hatten, ohne nachzudenken zugesagt. Mick, Charles, Max und Daniel schlossen sich ebenfalls an. Und auch die anderen wollten helfen, sofern sie Zeit hatten. Lando war es wichtig, dass er gerade Checo, Kimi und Seb nicht unnötig von ihrer knappen freien Zeit abhielt. Immerhin hatten die drei Familie und sahen diese in dem engen Rennkalender nicht so oft wie sie gerne würden.
Dass ausgerechnet Esteban und Pierre Feuer und Flamme über ihre Wahl des Hauses waren, ließ Carlos auflachen. Hatten Lando und er doch wirklich vergessen, wohin ihr Umzug gehen würde. Nur weil Valtteri nachgefragt hatte, war es ihnen wieder eingefallen. Danach hatten sie von den beiden Franzosen eine sehr detaillierte Erzählung bekommen, wie gut ihre Entscheidung doch gewesen sei und dass sie sich ein wirklich traumhaftes Stückchen Land gekauft hatten.
Gerade als er seinen Laptop hochfahren wollte, klopfte es leise an ihrer Zimmertür. Gut, es war noch früher Abend und wahrscheinlich waren es George und Alex. Immerhin wollte Lando gerade mit Alex noch Zeit verbringen, hatte sein Körper aber vorher einen Strich durch die Rechnung gemacht, weswegen sich die beiden besten Freunde am morgigen Tag treffen wollten. Aber vielleicht war es auch einer der Paddock-Väter.
Als er die Tür öffnete, sah er weder George noch Alex ins Gesicht, oder einem der drei Väter.
„Ihr?"
„Stören wir?"
„Nein. Kommt rein, aber bitte leise."
„Lando schläft?"
„Ja. Er war wirklich fix und fertig. Wir waren kaum im Zimmer, da hat er schon fast geschlafen. Ich bin froh, dass wir es noch aus den Klamotten geschafft haben."
„Sollen wir später wiederkommen? Wir wollen nicht stören."
„Ach was. Ihr stört nicht. Außerdem sind die Bereiche in diesem Zimmer gut abgetrennt. Immerhin ist das hier fast eine Wohnung. Wir gehen in den Wohnbereich, dann hat Lando auch seine Ruhe im Schlafbereich."
Lächelnd bot er ihrem Besuch Platz an, während er noch rasch Getränke holte und auf dem Tisch verteilte.
„Was verschafft uns die Ehre?"
„In erster Linie wollte ich nach meinem lebhaften Teamkollegen schauen. Ich habe Lando schon lange nicht mehr gesehen. Vermisse meinen kleinen Freund. Und dann wollten Max und ich mit euch reden."
Die Augenbrauen wanderten von allein nach oben. Mit Daniel und Max kamen sie ziemlich gut zurecht. Immerhin gehörte der Niederländer mit zu seinen ehemaligen Teamkollegen und sie hatten damals eine großartige Freundschaft aufgebaut, welche bis heute anhielt. Und wer Daniel nicht mochte, dem konnte man sowieso nicht helfen. Man musste dieses Energiebündel einfach ins Herz schließen.
„Wir wollten auf jeden Fall noch mal klarstellen, dass ihr mit unserer Hilfe rechnen könnt. Ich kenne dich, Carlos. Dir wäre es recht, wenn Lando beim Umzug nichts Schweres hebt, am besten gar nichts. Aber du wirst deinen Mann nicht davon abhalten können, auch mit anpacken zu wollen. Daniel und ich könnten ein Auge auf Lando haben und zur Not auch etwas bremsen, wobei wir uns ziemlich sicher sind, dass es die anderen Helfer auch übernehmen werden, dafür zu sorgen, dass sich Lando nicht zu sehr anstrengt."
„Ihr glaubt gar nicht, wie schwer es ist, mich zurückzuhalten. Ich möchte Lando nichts vorschreiben. Lando ist ein eigenständiger Mensch mit eigenen Entscheidungen und er kann sich selbst einschätzen."
„Und trotzdem würdest du ihn am liebsten in Watte packen und alles hinterhertragen, oder?"
„Vielleicht nicht alles hinterhertragen. Aber das andere stimmt schon. Als Lando mir damals erzählt hat, er ist schwanger, wollte ich am liebsten schon alles tun, um ihn zu entlasten. Am liebsten hätte ich ihn nur zu Hause gehabt, wo keine Gefahren drohen, kein Stress, dumme Kommentare und Anfeindungen. Dann ist mir eingefallen, dass es den meisten Stress, Hate und Anfeindungen über die sozialen Medien gibt, in denen mein Mann sehr aktiv unterwegs ist."
„Wenn du Lando wirklich in Watte gepackt hättest oder versucht hättest. diesen zu bevormunden, glaube ich kaum, dass das gut ausgegangen wäre."
„Ich weiß. Aber es ist so schwer. Wir haben echt richtig böse Nachrichten bekommen, ob nun in den sozialen Medien oder auf offener Straße. Wir wollen niemandem die Genugtuung geben und uns einschüchtern lassen oder dass Lando auf offener Straße weint. Wahrscheinlich hätten wir uns auch noch nicht dieses Jahr geoutet, wenn Lando nicht schwanger geworden wäre. Aber darüber nachgedacht hatten wir vorher schon."
„Es tut uns leid, Carlos."
„Ihr habt doch nichts mit der homophoben Gesellschaft zu tun, mit den Menschen, die in schwarz-weiß denken und es nicht akzeptieren können, dass jeder Mensch, egal welches Geschlecht, ein Recht auf Liebe habt. Als Lando und ich zusammengekommen sind, gab es selbstverständlich diese Verliebtsein-Phase. Wir wollten uns ständig anfassen, berühren und küssen. Wir wollten unterwegs Händchen halten. Aber wir durften nicht. Wir durften nicht zeigen, dass wir uns lieben, dass wir so viel mehr als eine Bromance haben. Ich musste mich so oft zusammenreißen, um vor laufenden Kameras nicht aus der Rolle zu fallen. Für Lando war das Ganze noch schwerer, noch schlimmer."
„Weil man ihm quasi verboten hat, dir nahe zu sein. Jeder, der verliebt ist, möchte Körperkontakt, möchte das verliebte Lächeln erwidern. Und ja, man will, dass andere sehen Schau, dieser Mann ist mein, das ist mein Boyfriend. Auch ohne unsere Jobs, ohne das Leben in der Öffentlichkeit gibt es genug Anfeindungen, Ausgrenzungen, Bedrohungen und erschütternde Berichte darüber, wie man mit nicht dem Stereotypen entsprechenden Menschen umgeht. In jedem Bereich haben homosexuelle Menschen zu kämpfen, verstecken sich, verstellen sich, nur um leben zu können. Diese Farce, welche nach außen getragen wird, ist abartig. Liebe. Jeder hat sie verdient, jeder darf sie haben. Aber nur solange du das richtige Geschlecht liebst. Bist du schwul oder lesbisch, hast du kein Recht auf Liebe, dann bist du abartig und widerlich. Dann hast du einen Schaden."
Eine drückende Stimmung legte sich über die drei, nachdem Daniel seinen langjährigen besten Freund in die Arme gezogen hatte. Carlos wusste ja, dass Max anders war als sich dieser in der Öffentlichkeit präsentierte, aber dass der Niederländer so emotional aufgeladen sein würde, war auch für ihn neu.
„Ohne euch würden Lando und ich das nicht packen. Wir wissen, dass wir nichts falsch machen, und es sollte uns egal sein, was andere denken. Und trotzdem tut es weh, wenn fremde Menschen dir zuschreien, dass du abartig bist und dass man Lando eine Fehlgeburt wünscht. Ich habe das Gefühl, es widert die Menschen noch mehr an, dass Lando schwanger ist, als das Wissen, dass wir beide eine Beziehung führen. Sex zwischen Männern ist in so vielen Augen abartig und nicht richtig. Unwiderruflich stellen sich viele nun vor, wie es passiert ist, dass Lando schwanger ist. Ich habe Kommentare gelöscht, bevor Lando sie lesen konnte. Die waren abgrundtief widerlich und voller Hass und Abneigung. Es gibt eine medizinische Erklärung und trotzdem hetzen sie, weil sie davon nichts wissen wollen, weil es logisch zu erklären wäre."
An manchen Tagen wollte er sich am liebsten irgendwo weit weg mit Lando absetzen. Weit weg von der Öffentlichkeit, von den Medien und all den Idioten, die ihnen das Leben schwer machten. Aber sowohl sein Mann als auch er selbst liebten ihren Job, lebten ihren Traum. Und für Lando stand schon früh fest, dass er wieder in einen Boliden steigen würde, sobald die Zwillinge aus dem Gröbsten raus sein würden.
„Carlos?"
Verschlafen tapste Lando in den Wohnbereich, rieb sich die Augen und hatte ihren Besuch noch gar nicht wahrgenommen.
„Wir vermissen dich", nuschelte der Jüngere leise.
„Entschuldige, Lando. Wir beanspruchen deinen Mann."
„Danny? Max?"
Endlich hatte er die beiden anderen Fahrer wahrgenommen, blinzelte mehrmals, um den Schlaf aus den Augen zu bekommen. Was machten sein Teamkollege und Max hier?
„Waren die beiden wieder aktiv?"
„Hm."
Müde nickte Lando, als er sich an Carlos kuschelte. Sein Mann kam lächelnd zu ihm, legte einen Arm um ihn und führte ihn mit zur Couch, wo er sich ganz dicht an den Spanier schmiegte. Zum Glück hatte er nicht nur Shorts, sondern auch ein Shirt an. Zwar hatten ihre Kollegen seinen Babybauch schon etwas nackt im Video gesehen, aber seit man ein paar Dehnungsstreifen sehen konnte, war ihm sein Aussehen etwas unangenehm, was Carlos jeden Tag versuchte, ihm auszureden.
„Zurzeit nutzen sie meine Blase verdammt oft zum Treten und Boxen."
„Du spürst sie so deutlich? So richtig die Bewegungen?"
„Ja. Es sind kleine Menschen. Es ist alles dran und die beiden scheinen sehr lebhaft und aktiv zu sein."
„Also haben sie den Bewegungsdrang und die Energie von dir?"
Verschmitzt zwinkerte Daniel seinem jüngeren Teamkollegen zu. Er selbst war alles andere als ruhig, auch seinem Alter entsprach er nicht wirklich. Aber Lando erweckte an manchen Tagen den Anschein, als wäre er ein Powerbündel. Er hatte selbst an ihren gemeinsamen Drehtagen Schwierigkeiten, Lando etwas zu stoppen.
Verlegen nickte Lando, versteckt sein erhitztes Gesicht an Carlos' Schulter. Genau zu dieser Schlussfolgerung war sein Mann nämlich auch gekommen.
„Was macht ihr eigentlich hier?"
„Wir müssen euch was sagen und uns entschuldigen."
„Verstehe ich nicht."
Max atmete tief durch, suchte den Blickkontakt zu Daniel, der lächelnd nickte.
„Daniel und sich sind zusammen. Noch länger als ihr beide. Und wir schämen uns, dass wir uns nicht an eure Seite gestellt haben, euch nicht einen Teil der Last, des Drucks und der abartigen Kommentare abgenommen haben. Hätten wir uns direkt mit euch geoutet, dann wärt ihr nicht allein in das Fegefeuer der Öffentlichkeit und homophoben Menschen geraten. Dann wäre das auf mehrere Schultern verteilt worden."
Man hätte sprichwörtlich eine Nadel fallen hören können. Lando spannte sich etwas an, bevor er sich von Carlos löste und aufstand. Verwirrt blickte ihm sein Mann hinterher, als er sich etwas von der Couch entfernte.
„Wir haben uns nicht geoutet, um andere zu drängen, es auch zu tun. Wir haben uns nicht mal geoutet, weil wir es wollten. Wir mussten es tun, wenn ich mich nicht hätte verstecken wollen und nach Monaten mit Babys auftauche. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es nicht wehtut. Carlos und ich sind durch die Hölle gegangen, trotz der Unterstützung, gutem Zureden und Zustimmungen. Es wäre schön gewesen, wenn sich uns jemand angeschlossen hätte. Wir haben sehr viel Zuspruch von anderen Sportlern, von Politikern, Musikern und Promis weltweit bekommen. Aus gefühlt jeder Lebenslage und Branche haben uns Menschen angeschrieben, uns ihre Unterstützung zugesagt. Jeder von euch hat sich für Carlos und mich stark gemacht, ist für uns eingetreten und hat sich sogar teilweise mit der Presse oder aufdringlichen Fans angelegt. Das macht uns stolz und wir danken euch allen dafür, aber trotzdem bin ich gerade enttäuscht. Ihr werdet euch aus den gleichen Gründen noch nicht geoutet haben, die Carlos und ich hatten. Aber irgendwie, na ja ..."
Traurig lächelnd blickte Lando in die Runde, winkte ab, bevor er schnellen Schrittes den Wohnbereich verließ und ins Schlafzimmer flüchtete.
„Wir ...es tut uns leid, Carlos ..."
Sie sahen Lando alle erschrocken hinterher und Carlos war kurz davor aufzuspringen, hielt sich gerade noch zurück und versuchte sich an einem wackeligen Lächeln.
„Nehmt es ihm nicht übel. Ich bin mir sicher, das waren hauptsächlich die Hormone, die da gesprochen haben."
„Hm. Ich glaube nicht. Lando ist enttäuscht und verletzt. Wir haben euch im Stich gelassen. Es hätte vielleicht schon helfen können, wenn wir uns direkt an euch gewandt hätten, als ihr uns gesagt habt, ihr seid zusammen."
„Mach dir keinen Kopf, Max. Wahrscheinlich ist Lando wirklich enttäuscht. Es geht nicht darum, dass wir uns länger kennen und niemand von uns je erwähnt hat, Interesse am gleichen Geschlecht zu haben. Wir haben uns geschützt. Wir alle. Ich glaube wirklich, dass es ihn mitnimmt, dass ihr euch nicht direkt an uns gewandt habt, als wir euch allen erzählt haben, dass wir ein Paar sind. Das hätte Lando gutgetan, aber trotzdem hätte er nie im Leben verlangt, dass ihr beide euch mit uns zusammen hinstellt und verkündet, zusammen zu sein. Gebt ihm ein wenig Zeit. Morgen sieht alles anders aus."
So ganz schien ihm der Niederländer nicht glauben zu wollen. Aber auch Daniel war der Meinung, dass Lando das erst mal sacken lassen musste. Am nächsten Morgen würden sie noch mal in Ruhe mit ihm sprechen. Und sollte Lando wirklich sauer sein, mussten sie dafür eine Lösung finden. Im Grunde ging aber niemand davon aus, dass Lando nachtragend sein würde. Sie saßen alle im gleichen Boot - außer dass der Brite eben noch Babys erwartete.
TBC ...
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https://youtu.be/YCfKjSyDZHg
Q.Q
Ursprünglich hatte ich eine andere Immobilie für die kleine Familie. Ich war auch ziemlich sicher, dass ich sie mir gespeichert habe. Entweder habe ich es nicht, oder die Immobilie ist weg :( Dabei habe ich so verdammt lange nach was geeigneten für die Vier gesucht.
Im Grunde wollte ich euch auch was visuelles dalassen, damit ihr eine kleine Vorstellung habt, wohin es Carlos und Lando gezogen hat.
Ich habe nun was anderes gesucht und bin zufrieden mit dem was ich gefunden habe. Wie gesagt, es geht nur um den visuellen Blick. Die Einrichtungen und Gestaltungen kann jeder ja Denken und Ausmalen wie man es sich eventuell für Carlando vorstellen würde ;)
Wobei ich ziemlich sicher bin, das Carlos der Außenbereich gefallen wird, gerade wegen der Outdoor Küche und der Weinkeller dürfte auch nach seinem Geschmack sein. So als Spanier :D Mir selbst war wichtig das die Immobilie einen schönen großen Garten hat. Ich habe Carlando und Babys einfach nicht in einem Apartment oder Penthouse gesehen. Und davon gab es leider fast nur welche in Monaco, wo ich natürlich auch gesucht habe Oo Ich finde Kinder brauchen einen Garten zum Toben, Spielen und einfach Kind sein <3
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