-Kapitel 031-
Update Mittwoch
A/N: Bitte überlesen Sie vorkommende Fehler, welche Ihnen entgegen springen könnten. Auf Anraten meiner Beta konnte ich mit dem Veröffentlichen nicht warten ;)
Meine Beta hat das Kapitel noch nicht korrigiert, deswegen schenke ich euch alle Fehler, jede falsch gesetzte Zeichensetzung, bis ich das Kapitel von meiner Beta zurück habe :-*
Immerhin ist ja fast schon Weihnachten ;)
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„Ob euer Grandpa sich freuen wird?"
Lächelnd betrachtete Lando sich vor dem großen Spiegel des Ankleidezimmers. Er hatte nur Shorts an, streichelte über seinen Bauch, drehte sich dabei immer wieder.
„Nicht nur Grandpa wird sich freuen."
Vertraute Arme legten sich von hinten um seinen Bauch, verschränkten seine Händen, mit denen von Carlos und gemeinsam legten, sie sich auf seinen Babybauch. Seine Augen strahlten, als er den Spanier hinter sich anblickte. Genau wie er selbst, trug Carlos nur Unterwäsche. Nachdem sie beide von Reyes verwöhnt wurden waren, hatten sie danach ein sehr langes, erholsames Bad genommen, während Reyes sich selbst etwas hinlegen wollte.
„Du willst deinen Dad Anrufen?"
„Ich habe all seine Anrufe und Nachrichten abgelehnt oder nicht gelesen. Aber nachdem Mom diese schrecklichen Sachen gesagt hat, war meine Lust auch nicht so groß mich noch mit Dad auseinander zu setzten, geschweige mit jemanden anderen. Du sagst, die Jungs kommen damit klar? Das wir ohne sie geheiratet haben?"
„Du kannst dir den Chatverlauf gerne durchlesen. Aber ja, sie haben alle kein Problem damit gehabt. Der eine oder andere war auch etwas traurig, aber das Wissen, das wir die Heirat nachholen, hat viele freudig gestimmt. Ich ahne schlimmes. Bestimmt stecken einige von ihnen schon die Köpfe zusammen, um was auszuhecken."
Liebevoll drehte er seinen Mann zu sich um, küsste zart dessen Lippen, bevor er in die Hocke ging und zärtlich über den Babybauch streichelte.
„Na meine Kleinen. Da habt ihr uns aber überrascht."
Verträumt griff er Carlos in die Haare, sah diesen verliebt an als federleichte Küsse seinen Bauch trafen. Sanftes Singsang erklang im Schlafzimmer, als Carlos dazu überging ihren Zwillingen was auf Spanisch zu erzählen.
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„Endlich. Lando mein Junge."
„Hallo Dad."
„Geht es dir gut? Geht es euch gut?"
„Naja. Geht auf jeden Fall besser als gestern."
„Lando deine Mom..."
„Bitte Dad, nicht. Ich will nicht über Mom reden. Ich wollte mit dir Reden und mich entschuldigen."
„Wozu solltest du dich entschuldigen? Junge, doch nicht etwa, weil Carlos und du geheiratet habt?"
„Doch, das auch. Irgendwie. Aber eigentlich, weil ich deine Nachrichten und Anrufe ignoriert habe. Und die von Olli, Flo und Cis."
Carlos hatte sich zu seiner Mutter nach draußen begeben, saß mit dieser auf der Terrasse und redete sicherlich auch über die letzten Ereignisse. Es hatte seinen Mann alles viel mehr mitgenommen, als er ihm zeigen wollte. Aber schon das Wissen, das Carlos seine Mom angerufen hatte, zeigte Lando sehr deutlich, wie sehr sein Mann unter den letzten Stunden gelitten hatte. Er selbst war im Wohnbereich geblieben, hatte es sich auf der Couch bequem gemacht und nach mehreren Versuchen seinen Dad anzurufen, irgendwann auch auf den grünen Hörer geklickt.
„Lando, du bist niemanden eine Rechenschaft schuldig. Keiner von uns hat ein Recht sich einzumischen oder verletzt zu sein. Man kann enttäuscht sein, das streite ich nicht ab. Und trotzdem gibt es niemanden – auch nicht deiner Mom – das Recht dir solche Vorwürfe zu machen. Carlos und du habt euch aus einen bestimmten Grund für diesen Schritt entschieden und den haben alle anderen zu Respektieren und Akzeptieren, ob es einen gefällt oder nicht."
„Wir haben nicht allein geheiratet, um unsere Familie und Freunde zu ärgern. Oder weil wir euch nicht dabeihaben wollten. Es hat sich richtig angefühlt. Carlos und ich haben uns sehr wohl mit dieser Entscheidung gefühlt. Es wäre schön gewesen, wenn Mom sich wenigstens etwas gefreut hätte, auch wenn sie enttäuscht gewesen ist."
„Ich weiß Lando. Du weißt wie sehr wir dich und deine Geschwister lieben und euch bei jeden eurer Schritte unterstützen. Leider kann ich dir auch keine Erklärung dafür geben, warum deine Mom einen solch verbalen Aussetzer hatte. Ich habe mit ihr geredet und sie fühlt sich wirklich schlecht."
„Das ändert nichts an der Tatsache, dass es mir nach diesen Anschuldigungen richtig schlecht ging Dad. Hinzu habe ich mich auch noch mit Carlos gestritten und ihn gemeine Sachen gesagt. Eigentlich hatte ich gedacht, paar schöne Tage hier auf Mallorca zu haben. Schöne Flitterwochen, stattdessen macht meine Mom mich fertig, weil sie MEINE Hochzeit nicht planen konnte, mein Mann hat sich hinter meinen Rücken Immobilien in Spanien angeschaut und war wohl davon ausgegangen, dass wir als Familie hier leben werden. Und als ob das meine Hormone nicht genug ärgern würde, hatte ich heute Nacht Blutungen und die schlimmste Zeit meines Lebens, als ich dachte, ich würde unser Kind verlieren. Mein Mann ist fertig mit dem Nerven, weil er sich Vorwürfe macht, ich fühle mich nicht besser, da ich ungerecht zu Carlos war, statt vernünftig mit ihm zu reden."
Rasch wischte Lando sich unter den Augen entlang, wollte nicht Weinen, aber gegen seine Hormone hatte er keine Chance. Diese verstärkten seine Ängste nur zusätzlich die er gehabt hatte. Aber er wollte gegenüber seines Dads auch nichts schönreden. Die Enttäuschung darüber wie seine Mom mit ihm umgegangen war, saß tief in seinem Herzen. Auch fühlte Lando sich unglaublich verletzt, hatte er sich doch noch nie solch Vorwürfen seiner Mom gegenübergestanden. Immer war sie an seiner Seite gewesen, hatte seine Hand gehalten und ihn in seinen Träumen bestärkt.
„Lando?"
„Ja?"
„Geht es dir und dem Baby gut? Du hättest jederzeit Anrufen können."
„Ich weiß Dad, aber dafür hatte ich keinen Kopf. Carlos musste ab dem Moment wo ich das Blut gesehen habe alles übernehmen. Ich war gar nicht in der Lage dazu. Außerdem hättest du nichts machen können. Medikamente haben mich ruhiggestellt, so dass ich schlafen konnte, und heute Morgen sind wir auch entlassen wurden, nachdem uns mehrmals versichert wurde das es den Babys und mir gut geht. Reyes ist hier. Carlos hatte sie angerufen. Die beiden sind draußen und Unterhalten sich auch."
„Sagtest du Babys?"
„Ja. Wir bekommen Zwillinge."
Seine freie Hand strich automatisch über den Bauch und sein Lächeln vertiefte sich. Zwei kleine Ausgaben von Carlos und sich. Zwei Zwerge die ihr Leben noch mehr auf den Kopf stellen würden. Würden Carlos und er das schaffen? Waren sie dazu bereit Eltern zu werden? Lando wusste ja, dass Carlos sehr viel las und sich auch bei den anderen Vätern viele Informationen holte, aber das war sicher nichts im Vergleich, wenn man zwei so zerbrechliche kleine Wesen auf den Arm halten würde. Konnte er das? Konnte er in seinen jungen Jahren schon so eine große Verantwortung übernehmen? Er war doch erst 21 Jahre.
„Wow..., dass...wow. Großartig. Lando, ich freue mich so für euch. Aber sagtest du nicht immer, es wäre ein Baby?"
Erfolgreich schaffte es sein Dad, ihn unbewusst wieder auf andere Gedanke zu bringen. Carlos und er würden das schaffen. Gemeinsam.
„Eins der Babys hat sich wohl sehr gut versteckt. Der Arzt hat uns erklärt, dass die Babys in Einklang waren, deswegen hat man auch nur ein Herzschlag vernommen. Als ich die Blutungen hatte, die damit verbundene Angst ist es wohl auf die Babys übergegangen und eins der beiden mochte das so gar nicht. Es kam aus seinem Versteck hervor und mit einem Mal waren da zwei Herztöne. Zwei Dad. Da sind zwei Zwerge in mir."
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„Danke Mamá."
„Wofür Noun?"
„Das du sofort hier warst. Das du für Lando und mich da warst und damit das du Recht hattest."
Lächelnd strich Reyes ihrem Jungen über das Gesicht. Carlos wirkte zwar noch immer angespannt, aber lange nicht mehr so schlimm, wie am Anfang, als sie hergekommen war. Das Gespräch zwischen ihrem Sohn und Lando hatte scheinbar Erfolg gehabt.
„Dein Papá und ich haben Freundinnen und Freunde von dir kennengelernt. Aber keine dieser Menschen hat dich so Strahlen lassen wie Lando. Vom ersten Moment an, wo du uns Lando das erste Mal richtig vorgestellt hast, war da irgendwas. Ihr hattet es damals noch nicht gespürt, nicht gesehen, aber ich habe beobachtet wie du Lando angeschaut hast, wie du ihn vor allen Übel schützen wolltest. Und Lando? Er hat dich genauso angeschaut. Ihr seid füreinander bestimmt."
„Lando hat sich entschuldigt, weil er meinte er wäre unfair gewesen. Dabei stimmt das gar nicht. Er war enttäuscht und verletzt, die Hormone haben das nur viel schlimmer machen lassen, als es eigentlich war."
„Lando hat sich schon immer Dinge vielmehr zu Herzen genommen, als gut für ihn ist. Ich habe ihm auch erklärt, dass viele seiner Emotionen durch die Schwangerschaft verstärkt werden. Natürlich war er enttäuscht. Es ist eine wichtige Entscheidung, die ihr als Eheleute gemeinsam treffen solltet. Umso glücklicher bin ich, dass ihr geredet habt. Ich bin sicher das ihr ein schönes zu Hause finden werdet. Für euch und die Zwillinge."
Sein Gesicht konnte gar nicht, als freudig zu Strahlen, kaum dass die Zwillinge erwähnt wurden. Nach wenigen Stunden des Wissens über die beiden Zwerge, konnte Carlos seine Liebe, sein Glück kaum in Worte fassen. Lando war nicht einfach nur sein Seelenverwandter, sein Muppet, oder Ehemann. Lando war der Vater ihrer gemeinsamen Kinder, der Mann, der ihm eine kleine Familie schenken würde.
„Ihr hattet schon was für das Baby gekauft, oder?"
„Sí."
Lachend strich sie Carlos durch die Haare, bevor sie sich erhob und sich auf den Rückweg ins Innere des Hauses machen wollte.
„Dann solltet ihr nochmal los. In Madrid gibt es schöne Geschäfte. Vielleicht möchtest du Lando davon welche zeigen?"
„Das mache ich. Ich frag ihn nachher, wenn er mit Adam zu Ende geredet hat. So lange gehe ich Schwimmen."
Reyes nickte noch, bevor sie ins Haus trat und kurz zusammenzuckte, als Lando direkt neben ihr auftauchte.
„Entschuldige. Ich wollte dich nicht erschrecken."
„Schon in Ordnung. Willst du zu Carlos?"
„Ja, das auch. Aber ich wollte dich vorher was Fragen. Carlos soll das aber nicht mitbekommen."
Ein kurzer Blick nach draußen zeigte ihnen das Carlos in den Pool gesprungen war. Er winkte ihnen zu und schien danach erstmal mit sich und dem Schwimmen beschäftigt zu sein, so dass Reyes und Lando sich in die Küche zurückzogen.
„Was liegt dir auf den Herzen? War das Gespräch mit deinem Dad nicht gut?"
„Doch das war gut. Dad war auch besorgt, wegen den Blutungen, aber ich konnte ihn beruhigen. Er hat auch erzählt, das Mom sich schlecht fühlt. Dafür hatte ich aber ehrlich gesagt keinen Kopf."
„Verständlich."
„Wir haben noch über die Zwillinge geredet und er hat mir ein paar Seiten empfohlen, wo man sich Immobilien anschauen kann. Erst mal zwanglos. Also ohne spezifisches Land. Und ich soll Carlos und dich lieb Grüßen. Ach ja, ich soll zu Hause mal wieder vorbeischauen. Cis fragt wohl auch viel. Ich werde das in Angriff nehmen, wenn wir aus Mallorca zurück sind. Carlos wird auch sicher bald wieder Fahren wollen."
„Ich denke davon solltest du vorerst nicht ausgehen."
„Warum nicht? Wir haben jetzt schon lange Zeit für uns genommen."
„Carlos wird sich nicht gut Fühlen dich allein zu lassen. Und jetzt wo ihr wisst das es Zwillinge werden, kann es schon sein das du vieles bald nicht mehr so gut geregelt bekommst. Zwei Babys brauchen mehr Platz, dir wird noch schneller vieles schwerfallen. Die Blutungen haben ihn sehr geschockt und Carlos hat Angst das den Babys oder dir was passiert."
Es wäre Lando lieber, wenn Carlos sich nicht so Sorgen würde, aber er würde es auch niemals schaffen den Spanier davon abzuhalten. Wahrscheinlich würde sein Mann ihn jetzt mehr in Watte packen und noch mehr darauf achten, dass er sich nicht überanstrengte oder sich unnötigen Stress aussetzte. Seufzend nahm Lando sich das Glas Gurken und den Pudding, setzte sich an den Tisch zu Reyes und tunkte die Gurke in den Pudding, während er sich Gedanken darüber machte, wie er Carlos beruhigen konnte.
„Du wirst Carlos nicht zwingen euch allein zu lassen, nicht wahr?"
„Niemals. Aber ich möchte auch nicht, dass er seinen Traum noch weiter verschiebt. Ich kann noch mit an Strecken reisen, aber irgendwann wird das nicht mehr gehen. Und nach dem Vorfall in Spanien bin ich auch nicht gerne von so vielen Menschen umgegeben. Aber ich mache mir auch Gedanken darüber, wie es ist, wenn Carlos in ein Land fliegt, wo Homosexualität verboten ist. Ende August. Anfang September werden unsere Zwillinge erwartet. Die restlichen Rennen werden dann in schwulenfeindlichen Ländern sein. Was, wenn Carlos da was passiert?"
„Wird es nicht. Carlos wird nach der Geburt der Zwillinge sicher kein Rennen mehr fahren. Vorerst nicht. Glaub mir Lando, ich garantiere dir das Carlos dich mit den Babys sicher nicht allein lassen wird."
Insgeheim war Lando auch davon ausgegangen, dass Carlos bei ihnen bleiben würde, sobald die Babys da sein würden. Mattia hatte seinem Mann zugesagt, sofort in die Elternzeit gehen zu können. Aber es von Reyes nochmal bestätigt zu bekommen, tat gut, machte ihn sicherer.
„Glaubst du das Carlos sich über seine Freunde freuen würde? Ich weiß das er sie selten sieht, auch ohne mit einem schwangeren Mann, aufdringlichen Journalisten und anonymen Idioten."
„Was hast du geplant?"
„Ein BBQ? Ich weiß, wie sehr Carlos BBQ liebt und einen schönen, entspannten Abend mit seinen Freunden."
„Möchtest du deinen Mann damit eine Freude machen oder dich Entschuldigen? Wobei du schon weißt, dass du dich nicht entschuldigen musst?"
„Ich möchte das Carlos auf andere Gedanken kommt. Einen Abend nur mit seinen Freunde, muntere Stimmung und leckeres BBQ. Ich kenne meinen Mann. Er versucht vor mir zu verstecken, wie sehr ihn alles mitnimmt, ob unser Outing, die Blutungen, die Presse oder auch meine Vorwürfe. Carlos war immer stark, schon als er mein Teamkollege wurde. Ich möchte ihn einfach zeigen, wie sehr ich ihn liebe und wie viel es mir bedeutet, ihn an meiner Seite zu haben."
Behutsam legte Reyes die Arme um ihren Schwiegersohn, hatte schon gespürt und gesehen, dass es was Emotionales sein würde, was Lando ihr mitteilen wollte. Die Idee war schon süß und passte zu dem jungen Briten.
Das er solch mütterliche Nähe schmerzlich vermissen würde, war Lando auch erst in den letzten Stunden bewusst geworden, seit Reyes bei ihnen war. Sobald er zurück in England sein würde, musste er sich mit seiner Mom zusammensetzen, auch wenn es anfangs sicher Schmerzen würden. Und von seinem Dad wusste er ja auch, dass seine Mom sich richtig schlecht bezüglich ihrer Anschuldigungen fühlte und das war eine Sache die Lando so gar nicht mochte. Niemand aus seiner Familie oder engen Freundeskreis sollte sich wegen ihm schlecht fühlen.
„Ich kenne nur ein paar von Carlos Freunden persönlich. Habe aber dessen Nummern nicht. Könntest du vielleicht einige kontaktieren? Insofern du ihre Nummer hättest? Und vielleicht können die dann im Freundeskreis herumfragen?"
„Das kann ich machen. Wenn ich Juan, Miguel und Sergio erreiche, werden die schon dafür sorgen das die anderen es auch erfahren."
„Es ist sehr kurzfristig. Aber glaubst du, es würde am Freitag funktionieren? Das sind noch drei Tage. Wir wollten am Sonntag zurück nach England. Und ich würde es einfach schön finden, wenn Carlos noch einen richtig schönen Abschluss bekommen würde. Vielleicht kann er dadurch noch Energie Schöpfen. Die nächsten Tage und Wochen werden bestimmt anstrengend und nicht nur, weil wir ein Haus finden müssen."
„Sorg du dafür das Carlos am Freitag nicht hier im Haus ist. Ich werde alles andere mit den Jungs besprechen."
„Magst du dann auch Carlos Senior, Blanca und Ana fragen, ob sie Zeit haben?"
„Sicher?"
„Reyes, er liebt euch. Ich weiß, dass die Babys und ich an erster Stelle stehen, direkt dahinter seid ihr. Wenn wir schon hier sind, dann bietet es sich doch an, dass ihr dazu kommt. Ich werde auch schauen das ich zu Hause was mit meiner Familie unternehme."
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„Glaubst du, dass wir extra Gepäck aufgeben müssen?"
„Weil wir es mit dem Shoppen etwas übertrieben haben?"
Verschmitzt lächelnd nickte Lando, schmiegte sich an die Seite seines Mannes, während sie durch die Gegend spazierten.
Reyes war am nächsten Tag wieder gefahren, hatte ihm versprochen sich zu melden, sobald sie es mit Carlos Freunden geregelt hatte. Carlos selbst und er hatten sich noch schöne Tage gemacht, hatten sich erholt und viel mit den Jungs geschrieben, die immer noch verdammt neugierig wegen der Hochzeit waren. Auch hatte er seiner Mom geschrieben, dass er noch etwas Zeit bräuchte, bis er bereit war ein Gespräch mit ihr zu Suchen.
„Im Grunde haben wir ja nichts Schweres gekauft. Kinderwagen brauchen wir immer noch und die ganze Einrichtung für das Kinderzimmer auch. Es war aber auch echt schwer, nicht alles mitzunehmen. Es gab so schöne Babykleidung und all die Kuscheltiere, Spieluhren, Beißringe und so."
„Das du wirklich Beißringe mitgenommen hast, kann ich immer noch nicht glauben. Die Minicookies sind noch nicht mal auf der Welt."
„Dafür hast du ein ganzes Sortiment an Schnuller mitgenommen. Gefühlt könnten unsere Zwillinge jeden Tag einen anderen Schnuller bekommen. Und nicht zu vergessen die vielen kleinen Söckchen, die du mitgekommen sind."
„Die waren doch aber so niedlich. So kleine Füßchen."
Ja, sie hatten es vielleicht ein wenig Übertrieben. Aber was sollte man auch erwarten? Immerhin mussten sie jetzt für zwei Babys einkaufen und es gab verdammt großartige Sachen, die man für seinen Nachwuchs kaufen konnte. Gewiss waren einige Dinge überflüssig, aber bei Kleidung und Spielsachen konnte man sicher nicht genug haben.
„Ich glaube ja, dass wir nichts mehr weiter kaufen müssen. Außer die Einrichtung für das Kinderzimmer."
„Wegen unseren Familien?"
„Und unseren Kollegen. Du willst mir doch nicht sagen, dass deine werten besten Freunde George und Alex noch nicht losgestürmt sind, um sich nach Babysachen umzuschauen?"
Lachend setzte Carlos einen Kuss an die Schläfe seines Mannes, ließ sich einen Moment später mit Lando auf einer Bank nieder und reichte dem Briten was zu Trinken. Piñón legte sich brav neben Lando. Sie waren schon eine ganze Weile, unterwegs und auch wenn sein Mann nichts sagte, hatte Carlos diesen Angesehen, dass er etwas erschöpft war.
„Du hast Recht. Wahrscheinlich gibt es in London bald keine Babysachen mehr. Ihnen traue ich alles zu. Die schenken uns auch Wiegen und Wipper, wenn es George gefällt. Alex wird einfach zustimmen. Sollen wir den Jungs von den Zwillingen erzählen?"
„Ja, sollten wir. Sie sind alle so großartig, unterstützen uns, halten uns den Rücken frei und legen sich sogar mit der Presse und der Anonymitäten des Internets an. Das ist nicht selbstverständlich."
Nachdenklich reichte Lando das Trinken wieder an Carlos, lehnte sich an diesen. Auch wenn es auf den Strecken oft nicht so wirkte, hielten sie alle wirklich stark zusammen. Es gab immer Kollegen, mit denen man besser zurechtkam als mit anderen. Das war im jedem Beruf so, aber seit Bekanntgabe ihres Outings und der Schwangerschaft, hatte Lando schon das Gefühl, das die Jungs enger um Carlos und ihn zusammengewachsen waren. Sein Mann hatte nicht unrecht damit, dass die anderen wirklich vieles taten, was diese eigentlich nicht machen mussten.
„Ich habe dich doch damals nach gemeinsamen Bildern gefragt."
„Ja."
„Was hältst du davon, wenn ich Julie Anschreibe und frage, wann sie Zeit hätte? Wir könnten uns ein Bild aussuchen, welches wir vielleicht etwas Bearbeiten und Verkünden das es Zwillinge werden. Diesmal brauchen wir die FIA nicht um Hilfe bitten, wir könnten in die WhatsApp Gruppe schreiben, dass wir sie gerne vor der Pressekonferenz sehen würden, um was mitzuteilen."
„Ja, so können wir es machen. Wir machen ein paar Pärchen Bilder und dann schauen wir, welches uns beiden zusagt und das willst du dann mehrfach Drucken für die Jungs?"
„Genau. So war die grobe Idee. Wir können noch dran Arbeiten. Hattest du eigentlich schon einen Plan, wann du wieder Fahren möchtest?"
„Nein. Ich genieße jeden Moment mit dir. Mir fehlt das Fahren nicht wirklich. Früher oder später würde ich schon gerne noch ein paar Rennen fahren, bevor unsere Babys kommen. Danach wird wohl eine Zeitlang nicht daran zu denken sein in einen Boliden zu steigen."
Sie blieben noch eine Weile auf der Bank sitzen, bevor sie sich wieder in Bewegung setzten. Lando versuchte dabei immer wieder unauffällig auf sein Handy zu schauen, aber bis jetzt hatte Reyes sich noch nicht gemeldet. Irgendwie war er schon sehr nervös, obwohl er davon ausging das Carlos sich sehr freuen würde. Das dieses BBQ wirklich funktionieren sollte, machte ihn schon stolz. Reyes hatte es tatsächlich geschafft den Großteil von Carlos Freunden zu erreichen und alle waren sofort Feuer und Flamme, versprachen das sie Fleisch, Salate und alles Nötige mitbringen würden. Lando selbst sollte Carlos nur Ablenken, damit Reyes, mit ihren Töchtern, Carlos Senior und Juan das Ferienhaus herrichten konnten.
„Dad hat mir einige Links geschickt. Dort kann man sich wegen Häusern umschauen."
Da Lando wusste das Carlos sich wegen der Immobilien noch immer Vorwürfe machte, drückte er dessen Hand liebevoll, blieb sogar noch mal kurz stehen, um seinen Mann ansehen zu können.
„Hey."
Traurig blickten ihn braune Augen an.
„Es ist alles in Ordnung Carlos. Nichts von dem, was geschehen ist, war deine schuld. Wir sollten uns vielmehr Freuen und nicht dem Hinterherblicken was war."
Stürmisch wurde er in eine feste Umarmung gezogen. Carlos versteckte sein Gesicht in seiner Halsbeuge und schien wirklich mit den Gefühlen zu Kämpfen. Beruhigend legte Lando die Arme um den Rücken des Älteren, summte leise eine Melodie und strich durch die schwarzen Haare.
„Die Cookies mögen nicht, wenn du traurig bist."
Er löste einen Arm von Carlos hinter seinen Rücken und schob die Hand auf seinen Bauch. Kaum das er die Hand spürte, musste Lando liebevoll Lächeln. Er liebte es, wenn Carlos seinen Bauch berührte, selbst wenn es nur durch Schichten Kleidung der Fall war. Am aller liebsten hatte er es, wenn sein Mann seinen nackten Bauch streichelte, küsste und liebkoste. Manchmal hatte Lando wirklich das Gefühl die Zwillinge würden darauf antworten, wenn Carlos mit ihnen redete.
„Wenn wir wieder in England sind, werden wir beide uns in Ruhe vor den Laptop setzen. Wir sagen beide ehrlich, was wir wollen, wonach wir Suchen und dann werden wir sehen, wohin es uns vielleicht bringen wird."
Carlos nickte stumm, ließ sich etwas tiefer in die Arme seines Mannes fallen und streichelte über dessen Babybauch. Diese nicht nun mehr kleine Wölbung hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn, schaffte es immer wieder seinen Puls hinunterzufahren.
„Na komm Carlos. Lass uns zurück gehen. Ich denke wir waren lange genug draußen. Piñón hatte seinen Spaß. Und wir haben das Wetter genossen, aber so langsam tun mir die Füße weh."
Geschickt hatte es Lando geschafft, sich von Carlos Umklammerung zu lösen, hielt nun wieder seine Hand in der seinen und lächelte aufmunternd, während sie sich auf den Rückweg machten. Das er heimlich auf sein Handy geblickt hatte und die Nachricht von Reyes aufgepoppt war, musste Carlos ja nicht wissen.
„Riecht das gut hier."
„Ja. Da bekommen wir richtig Hunger."
Sein Herz pochte etwas schneller, als sie sich dem Ferienanwesen näherten. Noch schien Carlos nicht realisiert zu haben, dass der Geruch von seinem Grund und Boden kam. Aber wie sollte sein Mann es auch ahnen? Immerhin stand nur ihr Mietwagen auf dem Hof. Insgeheim fragte Lando sich gerade auch, wo die anderen alle parkten.
„Hey Junge. Ist gut."
Aufgeregt rannte Piñón zum Anwesen, verschwand sofort zum hinteren Teil was Carlos doch etwas verwirrt drein blicken ließ. Sein treuer Begleiter bellte aufgeregt, aber nicht gefährlich. Also war dort niemand, der dort nichts zu suchen hatte und trotzdem hatte er ein mulmiges Gefühl als er um das Haus herum ging.
Lando hatte er an der Haustür gelassen, wollte seinem Mann in keine Gefahr bringen und hoffte gleichzeitig das nicht aus dem Haus Gefahr drohte. Aber das all seine schlimmsten Befürchtungen umsonst gewesen waren, realisierte Carlos in dem Moment, als ein lautes SORPRESA ihm entgegenkam.
Mit offenen Mund und verwirrten Blick, sah er in die lachenden Gesichter seiner Familie und Freunden. Vielen Freunden.
„W-was..."
„Sorpresa."
Ein warmer, vertrauter Körper schmiegte sich an seinen Rücken, küsste seinen Nacken und griff nach seinen Händen.
„Du?"
„Nicht allein. Deine Mom hat mir sehr geholfen. Sie hat den Kontakt zu deinen Freunden hergestellt und deine Freunde haben alles Nötige mitgebracht. Fleisch, Salate, Brote, Tapas, alles, was dein liebendes spanische BBQ-Herz begehrt."
Überwältig drehte Carlos sich um, umfasste Lando's Gesicht und küsste diesen stürmisch. Sein Herz schlug schnell, unzählige Schmetterlinge tanzten wild durch seinen Bauch. Was hatte er doch für einen wunderbaren Mann?
„Wir stören ungern. Aber einige haben richtigen Hunger. Nicht, dass du deinen Mann nicht Anknabbern dürftest, aber könnt ihr das auf später verschieben?"
Verlegen strich Lando sich durch die Haare, während Carlos laut lachte. Gemeinsam gingen sie weiter in den Hinterhof, wurden von allen herzlich begrüßt und umarmt. Carlos ließ es sich nicht nehmen, selbst an den Grill zu gehen. Lando selbst nahm neben Blanca und Ana Platz, die ihn aufgeregt und neugierig bezüglich des Babys ausfragten.
Mit einem verliebten Lächeln sah er seinen Mann dabei zu, wie dieser umgeben von seinen Freunden, vollkommen in seine Arbeit als Grillmeister aufging. Es war eine gute Idee gewesen, dieses BBQ zu Planen. Carlos tat es gut auf andere Gedanken zu kommen und er selbst fühlte sich auch wohl. Während Carlos also für ihr Essen sorgte, erzählte Lando Blanca, Ana und Carlos Senior die Ereignisse der letzten Tage. Immerhin wussten diese auch noch nicht, dass nun mehr zwei Zwerge unterwegs waren.
TBC...
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