-Kapitel 026-
-Update Mittwoch-
Ich hoffe das ich nicht vergesse das Kapitel heute Online zu stellen ;) Aktuell sind wir in Frankfurt. Wobei...eigentlich in Wiesbaden. Heute Abend ist das Fußballspiel von Mick, Seb und Co. *_*
Seit gestern sind wir hier. (=
Habt viel Spaß mit dem neuen Kapitel. :-*
+
„Mi amor?"
Beschämt senkte Lando den Kopf. Er fühlte sich so beobachtet. Carlos hatte einen perfekten Blick auf seinen Babybauch, auf seinen nackten Körper. Es kribbelte noch immer und er wollte auch weiterhin Sex mit dem Spanier haben, aber irgendwie schämte er sich gerade sehr, als er Carlos sehr genau ansah.
„Du ... bist so gut gebaut ... so schlank ... so viele Bauchmuskeln ..."
„Oh Lando ..."
Rasch überbrückte er die Zentimeter zu dem Briten, schloss diesen in die Arme. Irgendwie wurde Carlos selbst gerade bewusst, dass sie sich gegenseitig schon länger nicht mehr so nackt gesehen hatten. Nackt und erregt. Die Unsicherheiten bezüglich seines Körpers hatte Lando schon, seit er diesen kannte und es hatte lange gedauert, bis er den Jüngeren dazu bringen konnte, zu sehen und zu verstehen wie hübsch er war. Irgendwann schien Lando das auch glauben zu können, war nicht mehr so oft beschämt. Aber durch die Schwangerschaft und die dadurch hervorgerufenen Hormone kamen die Unsicherheiten scheinbar wieder an die Oberfläche, wo er doch selbst ja wirklich noch immer viel trainierte, um seinen Körper in Form zu halten.
„Können ... wir vielleicht doch ins Schlafzimmer?"
„Aber natürlich, mi amor."
Die Aktion, Lando zum Schlafzimmer zu tragen, erwies sich als nicht wirklich einfach. Carlos war wirklich froh, dass er so gut trainiert war und auch mit schweren Gewichten trainierte. Es wurde wirklich Zeit, dass er bei Lando blieb. Während er Lando ins Schlafzimmer trug, hatte er schon wieder das Gefühl, so viel verpasst zu haben.
„Ich bin gleich wieder da. Entspann dich, mi corazón. Ich puste nur schnell die Kerzen aus."
Es dauerte keine drei Minuten, da war Carlos wieder an seiner Seite. Lando hatte gar keine Chance gehabt Trübsal zu blasen, weil er der Meinung war, ihre knisternde Stimmung kaputt gemacht zu haben.
„Lando, das, was du auf die Beine gestellt hast, wohin das geführt hat, soll jetzt nicht verfliegen, weil du dich schämst. Ich begehre dich noch genauso wie vor der Schwangerschaft. Du bist hübsch und sexy. Deine Augen strahlen, dein Lächeln steckt an. Du brauchst dich nicht verstecken. Schon gar nicht vor mir."
Zärtlich glitten seine Finger über den Bauch, spielten mit dem Bauchnabel. Carlos hatte sich zwischen die Beine seines Verlobten gekniet, ließ diesen mit Worten und Taten spüren, wie sehr er ihn begehrte. Liebevoll, zärtlich legte Carlos seinen Daumen und Zeigefinger an die Spitze, massierte sie nur minimal, was aber ausreichte, um Lando lustvoll stöhnen zu lassen.
Die Worte gingen runter wie Öl. Carlos hatte einfach ein Gespür dafür, was er sagen musste, damit er sich besser fühlte. Schon als unreifer Teenager war es Carlos gewesen, der ihm gut zusprach und Mut machte.
„Carlos ... bitte ..."
„Mein Mann."
Lando spürte den Atem des Spaniers an seiner feuchten Spitze, wimmerte leise, als sich die rauen Lippen um seine Erektion schlossen und fast schon ehrfürchtig gesaugt wurde. So sinnlich hatte Carlos ihm schon lange keinen Blowjob mehr gegeben. Zittrig stöhnte er auf, als der Spanier seine Erregung tiefer in den Mund nahm und er zusätzlich dessen Hände gefühlt auf seinem ganzen Körper spüren konnte.
Trotz des zusätzlichen Gewichtes seines Babybauches bäumte sich Lando dem heißen Mund entgegen, krallte sich ins Laken und in die schwarzen Haare des Spaniers. Es war wirklich schon verdammt lange her, dass sie so leidenschaftlich miteinander waren. Carlos verwöhnte ihn mit Zunge und Mund, setzte seine Zunge ein und brachte ihn fast zum Schreien, als sein Körper immer stärker den Orgasmus signalisierte.
„Ni-nicht ... aufhören ..."
Brummend versuchte Lando, den Kopf wieder in seinen Schoß zu drücken, aber es war ein Leichtes für Carlos, sich dagegen zu wehren. Spielerische Küsse wurden auf seine Wundwinkel gesetzt und als er seinen Mund ein weiteres Mal öffnete, konnte er sich selbst schmecken, als Carlos seine Zunge vorwitzig in seinen Mund gleiten ließ.
Die Finger, die ihn gewissenhaft auf das vorbereiten sollten, was noch kam, bekam Lando kaum mit. Geschickt schaffte es der Spanier, ihn mit den Küssen abzulenken, streichelte mit der freien Hand über seinen sensiblen Körper und schickte so nur weitere lustvolle Wellen durch den Körper des Jüngeren.
„Eres mi mundo ... te amo ..."*
Carlos nahm jegliche Regung wahr, als er sich langsam in den begehrlichen Körper schob. Als ihn die unglaubliche Enge umschloss, wurde ihm erst bewusst, wie lange Lando und er keinen Sex mehr hatten. Zärtlich strich er feuchte Strähnen aus der Stirn des Jüngeren, küsste dessen Gesicht und hielt mit der rechten Hand die von Lando, drückte diese.
Die Atmung fiel ihm schwer und immer wieder zischte Lando auf, kniff die Augen zusammen, je weiter Carlos eindrang. Es tat doch etwas mehr weh, als er erwartet hatte, aber sein Spanier bewies ihm ein weiteres Mal, wie einfühlsam und rücksichtsvoll er war. Mit immenser Geduld schaffte es Carlos, ihn geschickt abzulenken, bis er sich wieder daran gewöhnt hatte, ausgefüllt zu sein. Schnaubend krallte er sich mit der freien Hand in den Nacken des Älteren, lächelte erleichtert, als er Carlos tief in sich spüren konnte.
Carlos liebte ihn liebevoll, zärtlich. Lando kamen noch während ihres Aktes die Tränen. Die Hormone, die stimulierende Befriedigung ... das war alles zu viel für seine Gefühlswelt. Arme und Beine fanden ihren Weg um den Körper von Carlos, versuchten, diesen trotz Babybauch tiefer auf sich zu drücken, aber auch hier schien Carlos noch einen restlichen Beschützerinstinkt zu haben. Lächelnd schüttelte er den Kopf, verhinderte selbst, dass Lando ihn zu fest auf den Babybauch zog.
Seine Welt drohte zu explodieren, als sich eine raue, starke Hand um seine Erregung schloss und sanft massierte, während Carlos ihn immer weiter auf den Höhepunkt lenkte. Die Stöße waren nie hart oder wild. Aber sie waren tief und trafen sicher seinen kleinen Geheimpunkt.
+
Fest wurde er umarmt. Hände streichelten über seinen verschwitzten Körper. Sein Kopf ruhte auf einer Brust und er konnte das schnelle Schlagen des Herzens vernehmen. Nur langsam lichtete sich seine bunte Welt aus vielen Farben und Sinneseindrücken.
„Geht es dir gut?"
„Fantastisch."
Erleichtert atmete Carlos auf. Für einen kurzen Moment hatte er wirklich Panik bekommen, als er direkt nach Lando seinen Höhepunkt erreichte und sich nicht mehr halten konnte und etwas über dem Briten zusammengesackt war. Es waren nur wenige Sekunden, aber die hatten gereicht, um seinem noch benebeltes Hirn zu signalisieren, dass er für Lando vielleicht zu schwer sein könnte und dass sein Gewicht sicherlich nicht gut für den Babybauch war.
Nun hatte er Lando in den Armen, genoss dessen warmen Körper und ihre Nachwehen. Ob Sex während der Schwangerschaft jedes Mal so intensiv sein würde? Lando und er hatten schon ein gutes Sexleben, aber was er vor wenigen Minuten erlebt hatte, war wie von einem anderen Stern. Carlos hatte das Gefühl, dass er Lando noch intensiver fühlen konnte.
Gähnend schmiegte sich Lando näher an Carlos. Ihm war bewusst, dass sie duschen müssten, aber er war so müde, so erschöpft. Es war noch früher Nachmittag, sie hatten gerade unglaublich tollen Sex gehabt, nachdem sein Plan mit dem Jahrestag und Antrag funktioniert hatte. Er sollte munter und fröhlich durch das Haus laufen, aber ihr kleiner Krümel und die Hormone hatten etwas dagegen.
„Schlaf, mi amor. Wir können nachher auch baden gehen, wenn du magst."
„Hmm ... verlockende Vorstellung ..."
Es dauerte nicht lange und Lando schlief ruhig in seinen Armen. Carlos bekam das Lächeln nicht vom Gesicht, während er seinen Mann einfach beobachtete. Schmunzelnd kringelte er die verschwitzen Haare um seinen Finger, was Lando leise murren ließ.
Dieser Mann war unglaublich. Morgen musste er Mattia unbedingt Bescheid geben. Die letzten Stunden hatten Carlos noch mal deutlich vor Augen geführt, was er alles verpasst hatte. Nicht nur, dass Lando heimlich seine Muttersprache lernte. Dieser hatte genauso hinter seinem Rücken einfach einen perfekten Plan geschmiedet, um ihn zum Jahrestag zu überraschen. Diese Überraschung war schon fast zu viel, aber das Fotobuch und der Antrag hatten ihn fast gestürzt. Carlos wusste gar nicht, wohin mit seinen Gefühlen, welche überhandnahmen. Wie hatte er so viel verpassen können?
Wer hätte gedacht, dass sie jetzt wirklich hier gemeinsam liegen würden und dabei im Begriff waren, eine Familie zu gründen? Während der Funkstille, während er das letzte Arschloch gewesen war, hätte Carlos nicht darauf gewettet, dass Lando und er es noch mal schaffen würden. Lando hatte Kampf und Stärke bewiesen, war ihm mutig entgegengetreten und hatte die Arme so weit geöffnet, dass es nur an ihm selbst gelegen hatte, diese dargebotene Hilfe anzunehmen.
„Ich gebe euch nicht mehr her."
Auch wenn noch kein Ring am Finger von Lando steckte, betrachtete er dessen Hand genauestens. Hatte Lando auch Ringe ausgesucht oder würden sie dies gemeinsam machen? Irgendwie war sich Carlos sicher, dass sie gemeinsam Ringe aussuchen würden. Eine schöne Idee, wie er sich eingestehen musste. Dass Lando überhaupt darüber nachgedacht hatte, ihm diesen Antrag zu machen, war noch immer in einer anderen Welt seiner Gedanken. Wie oft hatten sie darüber geredet? Eine Handvoll Male? Aber nie war es ernst oder konkret gewesen und während ihrer Beziehungspause und der Rettung ihrer Partnerschaft, hatte Carlos keinen Gedanken ans Heiraten verschwendet. Es gab wichtigere Dinge.
Das viele Nachdenken und die Eindrücke, die er in den letzten Wochen und Stunden gesammelt hatte, ließen auch Carlos irgendwann erschöpft einschlafen. All die negativen Äußerungen und der tätliche Angriff waren nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Beschützend hielt er Lando in seinen Armen, legte dabei eine Hand auf den Babybauch und ließ seinen Körper einfach die Kontrolle übernehmen, als er ins Land der Träume abdriftete.
+
Lando wurde wach, weil sich das Baby durch das Flattern stark bemerkbar machte. Müde tastete er neben sich, aber die andere Betthälfte war leer, was Lando dann doch dazu brachte, die Augen zu öffnen. Etwas verwirrt brauchte er einen Moment, um klar zu denken.
Er hatte Carlos mit dem Essen überrascht, hatte alles selbst gekocht und geplant. Zu seiner Freude hatte es Carlos richtig gut geschmeckt, was ihn unheimlich stolz gemacht hatte und die Freude hatte sich auf ihr Baby übertragen, was Lando ganz genau fühlen konnte. Als er dem Spanier das Fotobuch gegeben hatte, schlug sein Herz so wild, dass Lando glaubte, es würde aus der Brust springen. Nicht das erste Rennen, nicht sein erstes Podium oder die erste Pole waren ein Vergleich zu der Nervosität, die er empfand, als Carlos durch das Buch blätterte.
„Im Bad ist dein Papá nicht. Dann suchen wir mal."
Gähnend streckte sich Lando, was sich seltsam anfühlte. Als er sich und seine Umgebung genauer betrachtete, fiel es ihm wieder ein. Sex. Carlos und er hatten heißen Sex gehabt. Und da er danach so müde gewesen war, hatte Carlos etwas von später gesagt. Nun klebte alles und er fühlte sich schon etwas angeekelt. Sein Freund hätte ihn aber auch mal wecken können, wenn er schon aufgestanden war.
So gerne er zu Carlos gegangen wäre - den er in der Küche ausmachte -, um diesen zu fragen, wieso sie nicht gemeinsam geduscht hatten, entschied Lando, dass es besser war, wenn er schnell unter die Dusche sprang und seinen Freund dann anklagend gegenübertrat.
„Wieso hast du mich nicht geweckt?"
„Weil du den Schlaf gebrauchen konntest. Du warst sehr erschöpft. Ich hielt es für besser, wenn das Kleine und du euren Schlaf bekommt. Außerdem hatte ich so Zeit, um Mattia Bescheid zu geben und über eine Sache nachzudenken."
Lando zog einen kleinen Schmollmund, als er in die Küche trat und zielsicher Carlos ansteuerte. Lächelnd wurde er in die Arme gezogen, ein Kuss auf seinen Kopf gesetzt. Besaß Carlos doch wirklich die Frechheit, sich ein bisschen lustig zu machen.
„Wolltest du Mattia nicht morgen Bescheid geben?"
„Schon, aber als ich erst mal wach war, geduscht und die Spülmaschine ausgeräumt hatte, kam mir der Gedanke, dass ich Mattia schon jetzt Bescheid geben könnte. Er sendet liebe Grüße und alles Gute für das Baby und dich. Callum wird ab dem nächsten Wochenende solange übernehmen, bis ich mich wieder bereit erkläre, wieder ins Cockpit zu steigen."
Was hatte er Mattia unterschätzt. Wie lange hatte er dem Italiener die Mitschuld an der Beziehungskrise gegeben? Vielleicht half er ihnen wirklich wegen des schlechten Gewissens, der Angst, dass Ferrari sein gutes Image verlieren könnte, wenn man Carlos und ihn nicht unterstützte. Aber ihm sollte es egal sein. Er war dankbar, dass Mattia den Vorschlag mit der Pause und Callum gemacht hatte.
„Mattia hat auch nichts weiter gesagt?"
„Nein. Es ist geht alles klar. Wir beide sollen uns Zeit nur für uns nehmen und jeden Tag der Schwangerschaft genießen."
„Okay. Und über was hast du noch nachgedacht?"
„Deinen Antrag."
„Oh."
Kaum erwähnte Carlos diesen, purzelte sein Herz und Lando schmiegte sich fester in die Arme des Spaniers. Er hatte den Antrag gemacht, hatte das Bild bearbeitet und trotzdem fühlte es sich noch manchmal surreal an, so als wäre es nur ein Traum. Aber es war kein Traum. Lando konnte die Tränen sehen, das leise Weinen hören und die strahlenden Augen sehen. Carlos war gleichzeitig so überrascht und glücklich gewesen, das würde er niemals vergessen.
„Darf ich dazu was fragen?"
„Natürlich."
„Hast du schon Ringe ausgesucht oder machen wir das zusammen?"
„Zusammen. Ich wollte, dass wir welche aussuchen, die auch wirklich uns beiden gefallen."
Schwungvoll hob er Lando am Hintern hoch und setzte diesen auf der Kücheninsel ab. Selbst wenn Lando wirklich schon Ringe gehabt hätte, wäre dies in Ordnung gewesen, aber gemeinsam welche auszusuchen, machte alles nur noch realer.
„Ich bin immer noch sprachlos. Die Bilder sind wunderschön. Diese Julie hat jedes einzelne Bild wirklich schön in Szene gesetzt. Weißt du, Lando, ich habe noch immer ein schlechtes Gewissen, weil ich unseren Jahrestag vergessen habe. Aber während du geschlafen hast, konnte ich mich noch mal mit allem auseinandersetzen. Du hast recht. Wir brauchen keinen direkten festen Tag, um uns zu sagen und zu zeigen, dass wir uns lieben. Du bist der einzige Mann, den ich an meiner Seite haben möchte. Ich liebe dich jeden Tag ein Stückchen mehr, obwohl ich dies nie für möglich gehalten hätte. Als wir unsere Krise hatten, musstest du mir die Augen öffnen. Mussten mir Charles und unsere Eltern einen Tritt geben. Beinahe hätte ich dich verloren. Das hätte ich mir nie verziehen."
Bedacht schob er das Shirt etwas nach oben, streichelte über den Bauch und lächelte glücklich.
„Du hast mich wirklich gefragt. Du und unser kleiner Sonnenschein."
„Sonnenschein?"
„Sí. Sein Daddy ist mein Sonnenschein. Du hast in einer schweren Zeit, die Sonne zurück in mein Leben gebracht. Me devoliste la alefría de conducir."**
„Fuiste un gran conductor incluso sin mí."***
„Das mag stimmen. Rennen fahren liegt mir im Blut. Aber erst du hast mich damals aus einem Tief herausgeholt. Ich habe an mir und meinem Können gezweifelt. Wirklich gut lief es nicht bei Torro Rosso oder Renault. Erst mein Wechsel zu McLaren und zu dir als Teamkollegen hat mich wieder Freude empfinden lassen. Dein einnehmendes Wesen, dein ansteckendes Lachen, dein Schalk in den Augen, es gäbe noch vieles, was ich aufzählen könnte. Aber der Punkt ist, dass du es warst, Lando. Du hast die Sonne zurückgebracht. Und dieses kleine Wesen, was in dir wächst, wird diese Gabe auch in sich tragen."
Warme Tränen liefen über sein Gesicht, jede einzelne davon wurde weggeküsst. Schniefend legte Lando die Arme um den Nacken des Spaniers, wusste keine Worte zu erwidern, verschloss lieber den Mund des Älteren mit dem seinen und küsste ihn voller Liebe, voller Gefühlen, die er nicht in Worte fassen konnte.
„Lando, ich möchte dich jetzt heiraten."
„Was?"
Verwirrt löste er sich von dem Älteren, sah Carlos mit großen Augen an.
„Ich ... ich hab' noch keinen Termin. Das wollte ich mir dir entscheiden. Und ich weiß auch nicht, wo wir heiraten wollen."
„Hier."
„In Woking?"
„Ja. Lando, ich liebe dich über alles und ich möchte dich am liebsten einfach sofort heiraten."
„Wow ... Das ... das ist jetzt überraschend. Wir haben keine Ringe, keine Location, nichts. Keine Einladungen. Wir ... wir ..."
„Sssh."
Entschuldigend legte er Lando den Zeigefinger auf den Mund. Es war recht offensichtlich, dass Lando mit dieser Ansage nicht gerechnet hatte. Carlos selbst hatte diesen Gedanken auch erst vor gut einer halben Stunde gehabt.
„Nur wir beide, Lando. Und unser Sonnenschein."
„Du willst unsere Familie und Freunde nicht dabei haben?"
„Nicht bei dieser Heirat."
„Du verwirrst mich, Carlos."
„Beim Standesamt würde ich nur mit dir allein sein. Und wenn wir die Hochzeit nachfeiern, können wir das richtig groß machen - mit Familie, Freunden und allen Menschen, die wir gerne in unserem Leben haben."
Nachdenklich legte Lando den Kopf schief, ließ sich einige Minuten Zeit, um Carlos eine Antwort zu geben. Natürlich wollte er, dass ihre Familien und Freunde dabei waren, aber ihm gefiel es, dass nur Carlos und er vor dem Standesbeamten standen.
„Ich würde eine große Feier auch lieber machen, wenn ich wieder eine normale Figur habe. Unser Sonnenschein wäre dann mit dabei, was noch schöner wäre und ich würde mich einfach wohler in meinem Anzug fühlen - ohne großen Bauch. Wir müssen dann aber wirklich eine große Feier planen."
„Wie du meintest, brauchen wir ja auch noch eine Location und Einladungen. Wir haben ja noch nicht mal einen Termin. Aber ich denke, dass wir in den nächsten Wochen, wo ich nicht fahre, Zeit haben werden und uns was überlegen können. Wenn es wirklich möglich wäre, würde ich dich sehr gerne diese Woche hier in Woking heiraten und dann fliegen wir nach Mallorca und machen Flitterwochen."
Das kam gerade wirklich alles unerwartet und Lando hatte das Gefühl, sein Kopf kam gar nicht hinterher mit der Verarbeitung all dieser Informationen. Aber das Wesentliche hatte er verstanden.
„Ich werde gleich beim Standesamt anrufen und wegen eines Termins fragen. Ich kann nichts versprechen, da es ja schon sehr kurzfristig ist. Und wir brauchen noch Ringe. Das heißt, dass wir gleich auf jeden Fall nach London sollten. Da gibt es einige tolle Juweliere."
+
„Diese Presse nervt langsam wirklich. Haben die gedacht, dass wir es nicht merken, dass sie mein Haus observieren?"
Carlos und er hatten das Haus gerade verlassen, da fielen ihm schon die ersten Merkwürdigkeiten auf. Fremde Autos standen am Straßenrand, Menschen, die Lando nicht aus seiner Nachbarschaft kannte, liefen auf dem Bürgersteig. Es war so offensichtlich, dass es die Presse war und natürlich Fans.
„Sollen wir doch zu Hause bleiben?"
„Nichts da. Wir fahren nach London. Ich würde gerne in einen Babyladen. Wir haben uns überhaupt noch nichts angeschaut. Keine Kleidung, keine Möbel, Kinderwagen oder was man eben alles für ein Baby braucht. Wir haben noch nicht mal über Namen geredet. Ich bin fast in der 20. Woche. Wir sollten langsam anfangen, die wichtigen Sachen zu klären."
„Ich verspreche dir, dass wir die nächsten Wochen alles machen, was jetzt wichtig ist, wenn man eine Familie wird. Wir fahren jetzt nach London, schauen nach den Ringen und hoffen, dass wir gleich welche mitnehmen können, damit wir übermorgen zum Standesamt können. Danach suchen wir uns ein Geschäft für Babybedarf. Aber wir gehen das alles in Ruhe an. Okay, es wird schwer sein, mit der Presse und den Fans Ruhe zu haben und ich wette mit dir, sobald man uns beim Juwelier sieht, werden die Spekulationen losgehen."
„Die dürfen nicht mit in den Laden, das sind alles sehr diskrete Juweliere - mit Security. Ich denke, da werden wir unsere Ruhe haben. Und wenn es ein wirklich sehr seriöser Juwelier ist, wird dieser auch nichts ausplaudern, sollten Aasgeier versuchen, etwas herauszufinden. Beim Babyladen werden wir wohl mehr Stress haben. Aber ich will das nicht an mich heranlassen. Wir werden Eltern, wir machen nur das, was andere junge Eltern auch machen. Sich umschauen und informieren. Das will ich mir nicht nehmen lassen. Sicherlich könnten wir alles auch online bestellen, aber das möchte ich nicht."
Auch wenn Carlos noch nicht wusste, wie er Lando schützen sollte, würde er alles machen, um diesen abzuschirmen, sollte man sie in London wirklich zu sehr bedrängen. Ansonsten hatte er im Gefühl, dass Ferrari und auch McLaren dafür sorgten, dass man Lando und ihm nicht zu nahe kam. Sowohl Mattia als auch Zak und Andi hatten ihnen Personenschützer zugesagt. Vielleicht sollten sie diese Personenschützer in Anspruch nehmen. Es war das erste Mal, dass nur Lando und er allein unterwegs waren.
„Lando, du weißt, dass ich alles für dich und unseren Sonnenschein machen würde. Aber auch ich bin machtlos, wenn eine große Menschenmenge auf uns zukommt, wenn man uns bedrängt. Ich hab' Angst, dass ich es nicht schaffe, euch zu schützen. Ich weiß, dass du es nicht magst, wenn man dich bedrängt und ungefragt anfasst."
„Du willst die Personenschützer, oder?"
„Ich würde mich wohler fühlen."
„Dann schreibe ich eben Andi. Hoffentlich geht das so kurzfristig."
„Du bist damit einverstanden? Du wolltest doch nicht beschattet werden."
„Beschattet werden wir nicht. Man schützt uns. Und nach Spanien brauchen wir das mehr denn je. Ich will nicht, dass fremde Menschen mich antatschen, um sich zu versichern, dass mein Bauch auch wirklich echt ist. Mittlerweile kann ich den Babybauch nicht mehr gut verstecken. Glaubst du wirklich, dass ich es zulassen würde, dass man dich noch mal angreift? Ich kann nicht viel machen, aber die Personenschützer sind dafür ausgebildet. Die sind extra für solche Situationen ausgebildet worden."
Erleichtert griff Carlos nach der Hand von Lando, küsste zärtlich den Handrücken. Dankbar nickte er dem Jüngeren zu, startete den Wagen und öffnete die Garage. Da sie noch ein bisschen Fahrt vor sich hatten, konnte sich Lando mit Andi kurzschließen und diesem von ihren Plänen erzählen. Vielleicht war es wirklich möglich, bis sie in London waren, jemanden an ihrer Seite zu haben, der im Notfall eingreifen konnte. Es würde seinem Gewissen besser gehen, wenn ausgebildete Personen mögliche Gefahren eliminieren würden.
„Andi kümmert sich darum. Scheinbar haben sie einen Service beauftragt, der nur darauf wartet, dass sich Andi bei ihnen meldet, damit man auch kurzfristig Personenschützer abstellen kann. Wir treffen uns mit ihnen in London, wir müssen nur Bescheid geben, wo genau wir hinfahren und zur Not sollen wir dort warten, bis die Personenschützer da sind."
Lando war erleichtert, als Andi ihm versicherte, sich darum zu kümmern und Männer zu schicken, die Carlos und ihn beschützen würden. Zwar würden der Spanier und er nicht vollkommen alleine durch London streifen können, aber es war so viel besser mit dem Wissen des Schutzes, als ständig Angst haben zu müssen, angegriffen zu werden.
„Unser Sonnenschein hat Hunger."
„Ich habe dir etwas eingepackt."
Strahlend drehte sich Lando etwas und angelte nach der Tasche, die Carlos auf die Rückbank gestellt hatte. Er hatte sich schon gewundert, was der Spanier mit dieser Tasche vorhatte. Es war so süß, wie der Ältere an das Baby und ihn dachte.
Freudig machte sich Lando über den Inhalt der Tasche her, während Carlos sie nach London fuhr.
TBC ...
*Du bist meine Welt ... ich liebe dich ...
**Du hast mir die Freude am Fahren zurückgegeben.
***Du warst auch ohne mich ein toller Fahrer.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top