II - Dunkelheit
Dunkelheit. Wieder sieht Hermine nichts anderes als Dunkelheit. Bellatrix hatte sie in eine kleine Kammer in ihrem Haus eingesperrt, weil sie zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, was sie mit ihr anfangen soll.
Wieder hat Hermine Zeit zum nachdenken. Egal was passiert, sie muss stark bleiben, denkt sie sich. Sie muss es für ihre Freunde tun. Sie könnte einen Plan aushecken, wie sie am besten flüchten kann oder wie sie Bellatrix am besten umbringt. Das erscheint ihr jedoch als unmöglich.
Wie es Ron jetzt wohl geht? Ob sie ihm mit seiner Wunde geholfen haben?
Die junge Hexe macht sich Sorgen. Vor allem aber auch um Harry. Was, wenn er schon längst tot ist? Oder gar Wahnsinnig durch den Schmerz, den sie ihm zufügen? Sie versucht sich einzureden, dass es Harry gut geht und dass er sie alle retten würde, so wie immer. Doch dies ist in Anbetracht der Lage nicht einfach.
Plötzlich öffnet sich die Tür und ein blasser Lichtstrahl erhellt die kleine Kammer. Im Lichtstrahl ist der Schatten eines kleinen Wesens mit langen Ohren zu sehen. Ein Hauself! Hermine sieht eine Chance zu fliehen!
Sie läuft auf die offene Tür und damit auf das kleine Wesen zu. Als sie die Kammer verlässt und den Hauself im Licht sieht, stockt ihr Atem. Sein ganzer Körper ist voller Narben und die kleinen Augen starren Abwesend an Hermine vorbei.
„Madame Lestrange erwartet Sie im Wohnzimmer", sagt er und schleppt sich in den anliegenden Raum. Hermine folgt ihm unsicher. Was hat sie nur mit ihm gemacht?, fragt sie sich. Und was würde sie nur mit jemandem wie mir machen? Für sie bin ich ein... Schlammblut, denkt Hermine und schluckt hart bei dem Wort ‚Schlammblut'.
Hermine betritt das Wohnzimmer und erblickt Bellatrix, die gegenüber von ihrer Schwester (die auf dem Sofa sitzt) auf einem schwarzen Ledersessel Platz nimmt. Als sie Hermine sieht, fängt sie an, lautstark zu lachen.
„Na sieh mal einer an. Das kleine Schlammblut sieht ziemlich mitgenommen aus. Ich denke, das wird einfacher als gedacht."
Hermine versteht nicht. „Was wird einfacher als gedacht?"
Wieder ertönt das schrille Lachen von Bellatix und Narzissa zuckt vor Schreck zusammen. „Deinen Willen zu brechen. Dich zu brechen. Du wirst darum betteln zu sterben, Schlammblut."
Hermine spürt einen Anflug von Tränen, doch sie bleibt stark und versucht sich nichts anmerken zu lassen.
Bellatrix erhebt sich aus ihrem Sessel. Sie geht langsam um Hermine herum.
„Aber womit fange ich nur an? Ich könnte die quälen, bis du wahnsinnig wirst, so wie die Eltern deines Freundes. Wie heißt er noch gleich?"
Hermine bleibt still. Sie rührt sich nicht und verzieht nicht eine Miene. Bellatrix steht jetzt ganz nah an ihrem Ohr und flüstert: „Na los. Sag seinen Namen. Sag den Namen des jungen Mannes, der nun in der Gewalt von Todessern ist und bald sterben wird."
Hermine bekommt Gänsehaut. Auch wenn das, was Bella gesagt hat, Unbehagen in ihr auslöst, wirkt ihre Stimme irgendwie beruhigend. Und wieder bleibt Hermine einfach still. Ein Fehler.
„CRUCIO!"
Hermine fällt zu Boden. Ein scharfer Schmerz durchfährt ihren ganzen Körper. Sie hat Angst. Angst um ihr Leben.
„Sag seinen Namen", sagt Bellatrix in einem immer noch ruhigen Ton, doch Hermines Mund bleibt geschlossen. Der Schmerz wird stärker, sie schreit. Sie hält es nicht mehr aus.
„Neville. Sein Name ist Neville."
Nun hört der Schmerz auf und Hermine fühlt sich, als hätte sie einen Freund verraten.
„Ja, ganz richtig. Neville Longbottom. Ein feiger und schwacher Zauberer, genau wie seine Eltern. Und genau wie du."
Tränen kullern Hermines Wange hinunter. Sie liegt immer noch auf dem Boden.
„Steh auf", befiehlt Bellatrix und Hermine tut, was sie sagt. Die dunkle Hexe geht wieder um sie herum und mustert sie dabei, was Hermine nervös macht. Sie atmet schwer und Bellatrix scheint amüsiert darüber zu sein.
„Du hast Angst? Jetzt schon? Wo ist die vorlaute Hexe hin, die meinte, sie würde niemandem gehorchen?"
„Sie ist immer noch da. Ich werde dir nicht gehorchen und ich werde auch nicht um meinen Tod flehen. Das einzige, was ich tun werde ist es, dich zu töten."
Bellatrix muss erneut lachen.
„Ach, ist das so?"
Sie dreht sich zu Narzissa um.
„Ich glaube, ich weiß endlich, was ich mit ihr machen werde."
Sie dreht sich wieder zu Hermine.
„Ich denke, es gibt da einige Todesser die an einem solch hübschen Ding wie dir interessiert sind."
Hermines Herzschlag beschleunigt sich. Das kann nicht ihr Ernst sein. Sie ist doch kein Objekt, das man einfach so abgeben kann. Aber genau das will Bellatrix aus ihr machen. Ein Objekt. Ein Spielzeug.
Narzissa steht auf.
„Ich werde jetzt gehen. Mein Mann erwartet mich schon. Es bleibt also dabei? Das Treffen ist hier?"
Bella wendet sich von Hermine ab und widmet sich ihrer Schwester.
„So ist es. Seid bloß pünktlich. Du weißt, dass der dunkle Lord keine Verspätungen duldet", antwortet Bellatrix streng und Narzissa nickt.
„Wir werden da sein", sagt sie und verschwindet aus dem Zimmer. Ihre Schwester sieht ihr nach und scheint abzuwarten. Nachdem die Tür ins Schloss fällt, schließt sie alle Türen des Zimmers durch einen Zauber, fesselt Hermines Hände über ihrem Kopf an der Wand und geht auf sie zu.
Hermine versucht sich zu wehren, was jedoch zwecklos ist. Sie kann nichts tun. Ihre Hände schmerzen wieder und die alten Wunden werden aufgeschürft. Das Blut läuft ihr langsam den Arm herunter. Sie weint, schreit, tritt um sich. Zwecklos. Bellatrix steht bereits vor ihr. Das Gesicht der dunklen Hexe ist nun ganz dicht vor Hermines, welche sich nervös auf die Lippen beißt.
„Ich rate dir jetzt ruhig zu bleiben und nicht zu zappeln. Dann tut es nicht so weh", flüstert Bella ruhig und Hermines Atem beschleunigt sich, als Bella über ihren Oberschenkel streicht und versucht, ihre Beine zu öffnen. Hermine packt die Angst und sie versucht sich erneut zu befreien, aber Bellatrix ist zu stark.
„Hör auf", sagt Bella.
„Bitte nicht", wimmert Hermine. Sie wird rot und ihr ist warm.
„Mach was ich dir sage oder du wirst Opfer des Imperius Fluchs."
Mehr und mehr Tränen kullern der jungen Frau über die Wangen. Sie entschließt sich dazu, Bellatrix zu gehorchen und locker zu lassen. Immerhin hat sie keine andere Wahl.
Bellas Hand fährt unter Hermines Kleid, schiebt das dünne Stück Stoff ihres Schlüpfers zur Seite und mit einem Mal dringt sie mit einem Finger in Hermine ein. Diese stöhnt vor Schmerz. Sie spürt die ungewohnte Bewegung in ihr und je tiefer sie eindringt, desto mehr Schmerzen hat Hermine.
Bellatrix hingegen scheint nicht erregt zu sein. Sie starrt angestrengt an Hermine vorbei. Sie scheint es nicht zur Befriedigung zu machen. Ihre Atmung bleibt normal und sie selbst bleibt ruhig.
Plötzlich stoppt Bella und ihre stechend grünen Augen treffen Hermines braunen Augen. Hermine ist sich sicher, die Hexe vor ihr kann ihre Angst und den Scham genau sehen.
Bella zieht sich aus Hermine zurück.
„Meine Vermutungen haben sich bewahrheitet. Du bist noch Jungfrau. Die anderen Todesser werden sich um dich reißen."
Mit diesen Worten entfernt sich Bellatrix von Hermine und verlässt das Wohnzimmer. Die Fesseln lösen sich und Hermine fällt zu Boden. Sie weint ununterbrochen. Sie hat sich selbst geschworen, stark zu bleiben, doch schon nach einem Tag bei dieser Hexe, ist sie sich nicht mehr sicher, ob sie das wirklich kann.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top