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Als ich daheim ankam, erwartete mich bereits die nächste negative Überraschung.

"Spencer?" wütend stellte ich meine Tasche beiseite und entledigte mich meines Mantels und der Schuhe, ehe ich in die Küche ging.

"Bin im Wohnzimmer, Babe!" ertönte die Stimme meines Freundes, den ich gerade gegen die Wand klatschen könnte.

"Komm bitte mal in die Küche!" ich stemmte meine Hände in die Hüfte, als der Rothaarige im Türrahen erschien, "Was soll das? Du hattest heute Küchendienst!"

Seine Augen huschten dem Chaos, das sich auf der Küchenzeile stapelte.

"Ich mache das noch." verteidigte er sich und sah wieder zu mir.

"Ach ja? So wie die letzten hundert Male, bei denen ich es letztendlich aufräumen durfte?" angeekelt schob ich die dreckigen Teller in die Spüle, "Mach das jetzt. Es ist immer noch meine Wohnung und ich möchte, dass hier Ordnung herrscht."

"Was ist dir denn über die Leber gelaufen?"

"Nichts."

"Ich brauch dich nicht zu kennen, um zu wissen, dass du lügst." er seufzte, "Ich kann doch auch nichts dafür, wenn du einen scheiß Arbeitstag hattest."

"Nein, aber du kannst was dafür, dass meine Laune nun noch schlechter ist. Kannst du nicht einmal deinen Aufgaben nachgehen?" ich schnappte mir meine Tasche und lief dann in mein Schlafzimmer.

Ich liebte Spencer wirklich, aber manchmal brachte er mich mit seiner Unordentlichkeit auf die Palme.

Seufzend nahm ich mein Handy aus der Hosentasche und durchsuchte die Kontakte nach der Nummer meines jetzigen besten Freundes. Was mit Nate passiert war, das erzähle ich euch ein anderes mal.

Es dauerte nicht lange, bis ich auch schon die helle, angenehme Stimme von Michael hörte, die mich grüßte.

"Louis!"

"Hey." ich lächelte leicht, während ich mich auf's Bett fallen ließ, "Wie geht's dir?"

"Gut. Gibt es einen bestimmten Grund warum du mich anrufst?"

"Ja. Eigentlich schon. Ich brauche eine kurze-"

"-Auszeit? Ich bin in zehn Minuten bei dir." und damit legte er auf.

(A/N: Die meisten werden sich vielleicht wundern wer Michael ist...Michael wird verkörpert von meinem absoluten Idol ,Michael Jackson. Ich weiß, dass nicht alle ihn so toll finden, aber ich liebe diesen Mann, weswegen er unbedingt rein musste...immerhin vergöttere ich ihn seit 10 Jahren :} )

Immer noch ein Lächeln auf den Lippen habend, steckte ich mein Handy an die Ladestation.

"Michael kommt noch vorbei." rief ich durch mein kleines Apartment, keine Antwort Spencers erwartend. Er mochte den 30-jährigen Amerikaner nicht unbedingt.

Knappe zehn Minuten später klingelte es dann auch schon an der Tür, weswegen ich schnell aufsprang, zur Haustür lief und diese ruckartig öffnete.

"Michael." begrüßte ich ihn freudig, umarmte ihn und zog ihn dann in das Apartment.

"Bubbles." er kniff mir in die Wange und reichte mir die McDonald's Tüte, die er in seiner rechten Hand trug.

Dankend nahm ich sie ihm ab, während wir ins Schlafzimmer liegen.

Michael hatte schwarze Locken, die ihm über die Schultern gingen und zu einem tiefen Pferdeschwanz gebunden waren. Seine tiefschwarzen Augen wurden von dichten, schwarzen Wimpern umrandet und bildeten einen Kontrast zu der gebräunten Haut. Er hatte einen markanten Kiefer, definierte Wangenknochen, eine schmale, spitze Nase, volle Lippen und ein Grübchen im Kinn. Seine reaktiv breiten Schultern wurden von einer schwarzen Stoffjacke und einem weißen V-Neck Shirt bedeckt, während seine langen, schmalen Beine in einer schwarzen Trainingshose steckten. Seine großen Hände strichen ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, als er sich auf mein Bett setzte. Michael war selbst kein Riese, vielleicht um die 1,79m, doch seine Ausstrahlung ließ ihn größer wirken, als er tatsächlich war. Auch sein ausgefallener Style hatte einen großen Anteil daran.

"Also." er stützte sich mit seinen Ellbogen an der Matratze ab und sah mich auffordernd an, "Ich erwarte eine Erklärung für deine plötzliche Freiheitsspinnerei."

Ich schluckte den Bissen des Cheeseburgers runter und erzählte dem Schwarzhaarigen dann von meiner Begegnung mit Harry. Seine schwarzen Augen verfolgten mich und meine Erzählungen aufmerksam. Er war ein guter Zuhörer und das schätzte ich sehr.

"Weißt du," sagte er, als ich fertig war, "es klingt so, als würde es dich gar nicht so empören."

Geschockt sah ich ihn an.

"Wie bitte?"

Michael seufzte und steckte sich eine Haarsträhne hinter's Ohr, "Liebst du Spencer?"

"Natürlich." ich verschränkte meine Arme vor der Brust, "Auf was willst du hinaus?"

"Ich denke, dass du nie über Harry hinweggekommen bist."

Mein Mund klappte auf, während sich meine Augen leicht weiteten, doch gleich darauf fing ich hysterisch an zu lachen.

Michael beobachtete mich ruhig.

"D-Das ist doch n-nicht dein Ernst." ich wischte mir eine imaginäre Lachtränen aus dem Augenwinkel.

"Wärest du sicherlich über ihn hinweg, würde dich die ganze Situation nicht so aufregen, Bubbles." er richtete sich auf und faltete seine Hände in seinem Schoß.

Einen Moment lang starrte ich ihn an.
"Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich nicht über Harry hinweg wäre. Es sind sieben Jahre vergangen, Michael. Er ist jetzt dreiunddreißig und ich dreiundzwanzig. Die Dinge haben sich geändert! Ich bin nicht mehr der kleine naive Louis!"

"Ich habe nie behauptet, dass du naiv wärst, doch Naivität hat nichts mit Liebe zu tun, Lou."

"In Harry's Fall schon. Nur Leute die naiv sind fallen auf seine Masche rein!"

Michael hob eine Augenbraue, während sich seine vollen Lippen zu einem Schmunzeln verzogen, "Du hast dir gerade selbst widersprochen."

Unsere Blicke fingen sich und einige Zeit lang unterbrachen wir den Blickkontakt nicht, bis ich wegsehen musste, da ich es nicht mehr aushielt.

"Was ist wenn es wieder passiert?" hauchte ich schließlich leise, "Was ist, wenn ich wieder für ihn falle?"

Mein bester Freund seufzte, rutschte zu mir, zog mein Shirt ein wenig nach unten und deutete auf die geschwungene Schrift, die meine Brust zierte.

"It Is What It Is."

~*~

Liebe ist scheiße, klar? Zumindest meine Liebe....immer erwisch ich Arschlöcher!

Welche Sexualität habt ihr?

Ich bin bi.

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