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Nachdem wir es geschafft hatten Spencer ins Wohnzimmer zu schleppen, legte Harry ihn - zugegeben etwas unsanft - auf die Couch und stemmte seine Hände in die Hüfte.

"Und was machen wir jetzt bitte mit ihm?" vorwurfsvoll sah er mich an. "Wir werden warten müssen, bis er wieder nüchtern ist." seufzend fuhr ich mir über mein Gesicht, ehe ich in die Küche ging und mit einem Glas Wasser und Aspirin wieder kam, welche ich auf den Couchtisch stellte.

Harry beobachtete das Geschehen aus einiger Entfernung. "Dir ist klar, dass das das einzige Mal ist, dass ich sowas mache." grummelte er schließlich und ließ sich auf einen Sessel fallen. "Ich weiß und dafür bin ich dir auch unendlich dankbar." schnell lief ich auf ihn zu und drückte einen sanften Kuss auf seine Lippen. Harry seufzte leise, den Kuss etwas vertiefend, doch ich unterbrach sein Vorhaben schnell. "Wir werden jetzt nicht vor Spencer Liebe machen." schnell lief ich wieder in die Küche und holte einen Eimer unter der Spüle hervor, "Das gehört sich nicht." "Dann könnte ich aber gleich mal mein Revier markieren." rief Harry mir hinterher und Spencer ließ ein kleines Grunzen von sich hören. 

"Also erstens bin ich kein Baum den du mal eben anpinkeln kannst und zweitens ist Spencer glaube ich schon bewusst, dass ich deins bin." ich stellte den Eimer neben meinen Ex und ging dann vor ihm in die Hocke, "Spencer, kannst du mich hören?" als er nicht antwortete seufzte ich. "Spencer?" sanft legte ich meine Hand an seine Wange und klatschte dann einmal darauf.

"Das gefällt mir jetzt wieder." Harrys Grinsen konnte man schon fast riechen, als ich erneut auf Spencers Wange schlug. Augenverdrehend wendete ich mich meinem Freund zu. "Anstatt dumme Kommentare abzulassen könntest du mir helfen ihn bei Bewusstsein zu lassen." mit den Händen in die Hüfte gestemmt sah ich Harry an, welcher genervt seinen Kopf in den Nacken legte, kurz darauf jedoch aufstand und in die Küche ging. Mit einem Seufzen drehte ich mich zur Tür und wollte in den Flur gehen, als ich plötzlich ein Platschen und einen darauf folgendes Stöhnen hörte.

Ruckartig drehte ich mich um und wollte Harry gleich darauf an die Wand klatschen. Dieser stand nämlich an dem einen Ende der Couch, ein Glas verkehrt herum über Spencer in der Hand haltend und ein Grinsen im Gesicht. Die Couch samt dem Rothaarigen hingegen war nass und in dem Gesichtsausdruck meines Ex konnte ich lesen, dass ihm diese Situation nicht allzu willkommen war.

"Verdammte Scheiße, Harold! Ich hab gesagt, dass du ihn bei Bewusstsein halten und nicht unser Wohnzimmer zu einem Schwimmbad umfunktionieren sollst!" wütend riss ich ihm das Glas aus der Hand und Spencer übergab sich in den Eimer.

"Immerhin hat er reagiert." verteidigte sich der Lockenkopf, während er angeekelt die Nase rümpfte. Ich ging gar nicht weiter auf seinen Kommentar ein, sondern strich Spencer beruhigend über den Rücken. Ich wollte gar nicht wissen wie viel er getrunken hatte.

"Geht's?" besorgt ging ich erneut vor dem Rothaarigen in die Hocke, welcher nur nickte und sich über die Stirn strich.

"H-Habt ihr was zu trinken?"

Schnell reichte ich ihm das Wasserglas und platzierte dann noch ein paar Kissen ans Kopfende, "Fühlst du dich langsam wieder besser?"

"Denke den Alkohol hab ich bald vollständig ausgekotzt." ein schwaches Lachen verließ seine Lippen, während er sich langsam wieder hinlegte. Mit einem Seufzen nahm ich die braune Decke, die über der Couchlehne lag und breitete sie über Spencer aus, der bereits seine Augen geschlossen hatte.

"Schlaf jetzt ein wenig. Falls was ist schrei einmal oder ruf an. Dein Handy liegt auf dem Couchtisch." als Antwort bekam ich ein kleines Nicken, doch das reichte mir bereits. Er sollte einfach nur seinen Rausch ausschlafen.

Mir die Haare aus der Stirn streichend richtete ich mich auf und sah dann zu Harry, welcher sich erneut auf den Sessel hatte fallen lassen. Mein fragender Blick reichte aus um den Lockenkopf aufstehen zu lassen und mir ins Schlafzimmer zu folgen.

"Einmal und nie wieder." murrte mein Freund schlecht gelaunt, als ich die Zimmertür hinter uns anlehnte, um noch etwas hören zu können, falls Spencer rufen sollte.

"Danke dir." im vorbeilaufen küsste ich seine Wange, ehe ich ein Fenster öffnete.

"Das nächste Mal kann sich dein Burgerfresser drum kümmern."

"Nenn Michael nicht so." vorwurfsvoll sah ich ihn an, "Er ist immer noch mein bester Freund und er hat dir nichts getan. Und nur weil er Amerikaner ist, heißt es nicht, dass er nur Burger isst."

Daraufhin murrte Harry nur etwas, wobei ich noch die Worte 'dumm' , 'Donald Trump' und 'Umweltverschmutzung' verstehen konnte, doch beließ es dabei, da ich gerade wirklich keine Lust auf Stress hatte. Stattdessen legte ich etwas Wäsche zusammen und führte mit Harry etwas Smalltalk.

"Baby?" kam es schließlich nach einiger Zeit der Stille. Ich drehte mich um und sah Harry abwartend an.

"Es kann übrigens sein, dass ich für vier Tage nach New York muss wegen einer Firmenangelegenheit." der Lockenkopf lag mit dem Bauch auf dem Bett und sah mich sanft an.

"Wann denn?" schnell stellte ich den Wäschekorb zur Seite und setzte mich dann neben Harry.

"Nächste oder übernächste Woche. Es steht noch nicht fest. Ich warte noch auf einen Anruf von einer Firma, welche mir dann Bescheid geben wird wann und ob es stattfinden soll, aber ich wollte dich mental schon Mal darauf einstellen." sanft küsste er meine Hand, seine Augen auf mein Gesicht gerichtet.

"Klar...ich meine kein Problem." okay das war gelogen, aber das musste er ja nicht wissen.

"Du kannst auch deinen amerikanischen Freund hier her holen oder so...eigentlich kannst du jeden einladen, wenn es dir hilft." kurz schien er zu überlegen, "Außer Spencer. Der kommt hier kein zweites Mal rein."

"Schon gut. Arbeit geht vor, das weiß ich." gedankenverloren strich ich durch seine dichten Locken, "Aber ich werde dich vermissen."

"Babe, es wäre nicht einmal für eine Woche und außerdem steht es ja noch nicht fest." Harry lachte leise und hievte sich dann leicht in die Höhe um mich zu küssen.

"Trotzdem." erneut versiegelte ich unsere Lippen, ein Feuerwerk in mir explodierend, "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch, Lou." und erneut beförderte er mich mit diesen Worten auf Wolke 7.

***

Also ich bin absolut nicht zufrieden mit dem Kapitel, aber besser als nichts. 😅

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