Kapitel 3

"Carol? Carol, mach die Augen auf!"

Nein. Nein, lass mich noch schlafen.

"Tony, sie wacht nicht auf!"

Na dann lass mich doch einfach schlafen!

"Alle ihre lebenswichtigen Funktionen sind aktiv und funktionsfähig, Steve. Sie wird nur etwas Ruhe brauchen. Er hat sie ganz schön fertig gemacht."

"Das ist alles meine Schuld! Ich hätte wissen müssen, dass da etwas nicht stimmt."

Ich auch!

"Unsinn. Du konntest das Gift nicht riechen. Aber wir haben M.O.D.O.K. und die nette Tigerdame. Mission war also erfolgreich."

Na sicherlich! Mir ging es ja prima, Tony! Ihn wurde ja nicht die Energie ausgesaugt.

Herrje, mein Körper fühlte sich total fremd an. Überall schmerzte es, zog und brannte.

"Kümmern wir uns jetzt mal um dein Wehwehchen, Cap."

Müde und erschöpft öffnete ich meine Augen. Hui, alles dreht sich. Wo war ich?

Ponyland? Gab es hier Pommes? Herrgott! Pommes!

"Carol!"

Helicarrier, Liege, Sanitätsraum. Fast wie damals bei der Armee.

Mein Hals war wie ausgetrocknet ... alles an mir fühlte sich ausgetrocknet. Was war nur passiert mit mir? Ein Stöhnen entfuhr mir. "Wa-was ist passiert?" Selbst Reden fiel mir unheimlich schwer. Hatte ich ein Wrestling mit dem Hulk und danach ein Wandertour durch die Wüste?

Mein Freund setzte sich neben mich auf die Liege und streichelte zärtlich meine Wange. Erleichterung stand in seinem Gesicht geschrieben.

"Nachdem er dich niedergestreckt hatte, ging er selber zu Boden. Es schien, als hätte er die gleichen Schmerzen wie du gehabt. Eure Verbrennungen und Wunden sind fast identisch. Ich habe Tony gebeten uns sofort Hilfe zukommen zu lassen und nun sind wir hier."

"Sie sieht ganz schön dehydriert aus. Ich werde mich mal darum kümmern." Nun bemerkte ich auch, dass Black Widow in der Ecke des Saniraumes befand, zusammen mit ihrem Freund Bucky, der wie Steve ebenfalls erleichtert aussah.

"CAR!"Jessica stürmte aus der anderen Ecke auf mich zu und warf mir die Hände um den Hals, was fast dazu führte, dass die ganze Liege umfiel.

"DU LEBST!" Sie quietschte laut auf.

"Aui. Könntest du- vielleicht - aua- ein bisschen - au- vorsichtig sein."murmelte ich unter ihrer Umarmung.

"Ich hatte solche Angst um dich! Mach das nie wieder!" Böse funkelte sie Steve an. "Und du, Freundchen! Wag es dir ja nicht nochmal so unachtsam zu sein! "

"Ich bemühe mich, Ma'am!"

"Ich will's hoffen."

"Jess, könntest du jetzt - bitte von mir runter."

Kichernd rutschte sie von der Liege herunter. LUFT!

Natasha trat, mit einem Glas frischen - Oh.Mein.Gott. - englischen Eistee an meine Liege.

„Steve meinte, du magst diese Sorte besonders."

„Und wie!" Vergessen war der Schmerz, der Kummer, die verbrannte Haut! Kinder, es gab Eistee! Ich schwubste in die Luft, griff mir das Glas und saugte gierig an den rotweißen Strohhalm - das Gelächter der andern verbannte ich aus meinem Hörfeld. Süßer, zuckerreicher und wohlbekömmlicher Eistee! Du Wunder aus dem Reiche Englands! Ein Hoch auf deinen Erfinder.

Nach drei, viel zu kurzen Zügen war der Becher alle und mein Magen voll. Carol glücklich. Zufrieden schmatzte ich, während Steve sich wieder neben mich setzte.

„Geht es dir soweit gut?"

Ich zuckte mit meinen Schultern. „Außer Kopfschmerzen,Gliederschmerzen, einen verzerrten Nacken, Verbrennungen an den Gliedmaßen und ein leichtes Übelgefühl, was sicherlich durch den zu schnell getrunkenen Eistee kommt ... geht's mir gut. Oh ...müde bin ich ... ja ... ein Mittagsschlaf wäre toll." Ich lächelte ihn mit meinem allerliebsten Hündchenblick an.

Sein Grinsen steckte mich förmlich an. Liebevoll tätschelte er meinen Kopf. „Das sollst du bekommen." Er nickte den anderen zu, dass es Zeit zum gehen war.

Gerade wollte er auch gehen, als ich seine Hand griff. „Kannst du hier bleiben?" fragte ich leise. Mich gruselte es jetzt alleine zu sein. Ich wusste nicht was mit mir passiert war und tief in mir fühlte ich auch, dass sich etwas in meiner Struktur geändert hatte. Möglicherweise kam es durch meine Verletzungen. Vielleicht hatte M.O.D.O.K. aber auch mehr Schaden an mir angerichtet als ich dachte. Was ich jetzt brauchte, war etwas vertrautes. Seine Wärme, seinen Duft ...

„Natürlich."

Mit einem kräftigen Hieb, schob er seine Arme unter meinem Körper und hob mich hoch. Amüsiert zog er eine Braue in die Luft und ging mit mir aus dem Zimmer. „Ich glaube, für mein Gewicht sind diese Liegen nicht gemacht." Gespannt wo es hin ging, kuschelte ich mich an seine Brust. Es ging raus aus der Krankenstation, durch den Flur, zu der Brücke, die Treppe hoch, wieder durch einen kleinen Flur und in ein kleines, aber hoch modernes Zimmer. Steves Kajüte im Helicarrier? Zumindest war auch hier alles in einen blauen Ton getaucht. Steve zog die Decke mit einem Arm auf, legte mich mit den anderen Arm auf das Zweimannbett ab, zog sich die Stiefel ab und kuschelte sich an mich. „Wieso bist du so kalt?"

„Bin ich das?" fragte ich müde.

Seine Stimme klang ernst. „Ja. Vor einigen Minuten warst du noch total heiß und nun bist so kühl."

„Vielleicht bin ich ja doch ein Kaltblüter."

Mit einer fast schon väterlichen Geste, legte er seine Hand an meine Stirn. „Du sagst mir, wenn etwas nicht stimmt?"

Müde nickte ich. Ja ja ... das würde ich schon zZzzzZzzzz.


„Hallo?Juhu? Ist hier jemand?"

Die Frage war ernst gemeint, Hergott! Außer mir und ... naja mir war niemand hier. „Hallo? Steve?" Suchend tappte ich in der Dunkelheit umher. Wo war ich? Im Lager des Stark Towers? Wo waren alle?

„Carol Susan Jane Danvers So schnell sieht man sich wieder!"

Erschrocken wirbelte ich umher. Die Energie sammelte sich rasch, sodass meine Fäuste bereites hell aufleuchteten.

Diese Stimme war mir mehr als nur bekannt. „M.O.D.O.K. was machst du hier?"

Wie aus dem Nichts tauchte der riesige Computer vor mir auf.

„Ich dachte ich besuche dich einmal. In deinen Träumen."

„In meinen Träumen?"

„So ist es. Nun da ich eine Verbindung zu deinem Innersten habe, ist es leicht in deine intimsten Denkschichten vorzudringen."

„Ich bezeichne sowas lieber als Alptraum." korrigierte ich ihn und verschränkten die Arme vor der Brust.

„Bezeichne es wie du es willst."

„Warum bist du hier? Willst du mir das Schlafen durch sinnlose Gespräche mit dir versauen?"

Er lachte finster auf. „Nein, liebste Carol. Ich wollte dich eher vorwarnen."

„Vor was? Dir?"

Sein Gelächter wurde immer stärker - sein Körper immer riesiger. Bald hatte er mich um das zehnfache eingeholt. „Deine Binarykräfte, meine Liebe. Halte sie gut in Erinnerung, denn du wirst sie zum letzten Mal benutzt haben."

Erschrocken und verwirrt trat ich zurück. „Was meinst du?"

Doch genau in diesem Moment stand mein Körper urplötzlich in Flammen.

W-wie konnte das sein? Ich konnte nicht einfach den Binaryzustand annehmen. Nicht einfach so. Es fühlte sich an als wenn sich meine Kräfte immer mehr gegen mich wendeten. Der Druck in meinem Kopf nahm immermehr zu und zwang mich in die Knie.
„LASS DAS!" schrie ich ihn an. Doch er lachte nur weiter. „Das bist ganz alleine du, Carol. Du zerstörst dich selber. HA HA HA HA!!!"

Ich drückte meine Hände gegen meine Schläfen - doch es half nichts. Es drückte immer mehr.

„Carol."

Alles wurde schwarz

„Carol!"

Ich begann zu verdampfen. NEIN!

„NEIN!"

Schweißgebadet stand ich halb im Bett. Mein Lunge arbeitete auf Hochtouren.

Herrgott, was war das gerade gewesen?

„Carol,was ist mit dir?" Ich drehte mich um und sah ins Steves tiefbesorgtes Gesicht.

„I-ich hab .... M.O.D.O.K. er war in meinen Träumen ... er hat gesagt, dass ich meine Binarykräfte verliere. E-er ... er."

Tränen begannen ihren Weg auf meiner Wange zu suchen. Mein Kräfte ... sie waren doch mein ein und alles. Er konnte sie mir nicht einfach so nehmen. Nein. Niemals!

Starke Arme umschlangen mich und zogen mich an ihn. „Hey, alles ist gut, Liebste."

Meine Aufregung und Empörung und das damit kommende Stottern wollten nicht verschwinden.

„M.O.D.O.K. wo - wo ist er? Warum macht er das?"

„Liebste, M.O.D.O.K. ist in einer Zelle im Helicarrier und wird jede Sekunde von JAVIS überwacht. Er kann dir nichts tun."

„A-aber es kam mir so - so realistisch vor."

Duzende Küsse landeten auf meiner Stirn und Wange. Wollte er mich so beruhigen?

„Es war ein böser Traum. Niemand tut dir etwas. Alles wird gut."

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