Das Finale Teil I

Carol

Küssend drückte mich mein Captain noch tiefer in die Matratze hinein und zog meine Arme über meinen Kopf hinweg und hielt sie mit seiner Hand fest. Mit der anderen fuhr er meine Taille hinab und drückte mein Becken tiefer, um sich mehr Platz zu verschaffen.

KLING KLING

Lustvoll stöhnte Steve mit dem Gesicht auf meinem Bauch. "Das ist nicht wahr."

Ich packte seine Haare und zog ihn zu mir rauf. "Geh nicht ran. Es wird nur Simon sein, der sich wegen den Kindern melden wird."

Nickend vertiefte sich Steve in den Kuss und bewegte sich anmutig über mir weiter.

KLING KLING

Unter meiner Hand spürte ich, wie sich seine Muskeln anspannten. Das war's mit der Zweisamkeit, dachte ich mir und ließ von ihm ab.

Genervt sprang mein Zukünftiger aus dem Bett und marschierte splitterfasernackt in die Küche zum Telefon.

"Sag ihm, wir holen die Kinder erst morgen ab." schrie ich ihm nach und zog die Decke wieder zu mir auf.

Es vergehen Minuten in Totenstille, bis ich es laut krachen hörte. Sofort sprang ich aus dem Bett und rannte in die Küche.

Mit einer blutenden Hand stand Steve an unserem einstigen Glastisch, der in duzende Einzelteile zersprungen war. Erschrocken sah ich zu ihm auf und ging sofort zu der verletzten Hand, um sie verbinden.

"Was ist passiert?" fragte ich nun schon fast panisch und nahm mir das Geschirrhandtuch von der Küchentheke, um es um die blutende Stelle zu wickeln.

Als ich zu ihm aufblickte, sah er wie vor Wut versteinert aus. Außer dem Mahlen seines Kiefers war kaum mehr eine Bewegung zu vernehmen.

"Ist was mit den Kindern?" fragte ich nach und verknotete die Enden des Handtuchs zu einem festen Knoten.

Ganz langsam schüttelte er seinen Kopf und sah mir nun endlich in die Augen. Ein dunkler Schleier hatte sich um seine Iris gezogen und ließ ihn verbitterter wirken, als ich es je zuvor gesehen hatte.

"Sie haben Bucky gefangen genommen."

"Dann ... dann machen wir uns los und suchen ihn."

Wütend drehte er sich um und versuchte mit der gesunden Hand gegen die nächste Wand zu schlagen. Rechtzeitig konnte ich sie noch von hinten ergreifen und festhalten. "Du zertrümmerst jetzt nicht meine nagelneue Küche, Rogers, ehe du mir gesagt hast, was hier los ist!"

Langsam sackt er in sich zusammen, wendete sich zu mir und versank in meinen Armen. "Wir haben keinerlei Anhaltspunkte über seinen aktuellen Aufenthaltspunkt. Zuletzt war er in der Mongolei. Dort haben sie ihn jedoch gefasst, den Arm samt Sensor ausgerissen und mit sich genommen. Natasha hat heute morgen die Nachricht von Fury bekommen, der seinen Arm gefunden hat. S.H.I.E.L.D. versucht momentan alles Mögliche, um ihn zu finden."

Mein Herz rutschte tief hinab, während meine Umarmung noch inniger wurde. "Weiß S.H.I.E.L.D., wer sie sind?"

Wieder nickte er. "Thanos und seine Gefolgschaft - und so wie es aussieht, ist Bucky alleine nur Mittel zum Zweck, um an etwas mächtigeres zu kommen. Etwas, das nur wir besitzen."

*

"Keine Sorge, Car. Ich passe auf die drei auf, wie auf meine eigenen Augäpfeln, nicht wahr Tippy Toe?"

Mit einem tiefschwarzen Gewissen nickte ich noch einmal und drückte Colin und Tracy einen letzten Kuss auf ihre Stirnen.

"Ich pass auf sie auf, Vater." entgegnete Sharon und sah zu Steve auf, der in seiner Uniform hinter mir stand.

"Danke." erwiderte dieser kühn, trat um mich herum und strich ihr liebevoll über die Wange, ehe er sie für einige Sekunden an sich drückte und ihr noch etwas leise zuflüsterte. Sie lächelte zart zurück und sah nun auch mich an. "Gib bitte Obacht auf meinen Vater, Carol. Ich will nicht noch eine Familie verlieren."

Ich nickte stumm, bevor ich Steve eine Hand auf die Schulter legte. "Wir sollten los, Captain."

Seine Stimme war nur noch ein Flüstern. "Ja."

Ich wusste, dass dieser Abschied hier auch ein Abschied für immer sein könnte. Vor einigen Jahren mussten die Avengers schon einmalgegen Thanos und seine Gefolgschaft kämpfen. Es war ein bitterer langer Kampf im All gewesen. Thanos hatte damals alle Infinitysteine für sich gewinnen können und wollte unsere Welt damals zerstören. Gemeinsam konnten wir sie damals stoppen ... aber nicht alle von uns kehrten auch zurück ...

Zu zweit marschierten wir zum Quinjet, bei dem bereits Ms Marvel, Spider-Woman, Black Widow und Iron Man standen. Letzterer hatte seinen Helm abgenommen und sah stur zu Jessica hinüber, die mich für einen kurzen Moment in die Arme schloss. "Keine Sorge." flüsterte sie mir ins Ohr, "Ihr werdet sie wiedersehen - zusammen mit Bucky."

"Ich will es hoffen."

Eilig stürmte die Crew nach innen und gemeinsam hoben wir ab. So vergingen Stunden. Steve saß neben Natasha und redete behutsam auf sie ein. Zwischen ihm und Tony fiel, wie wir es mittlerweile auch nicht mehr anders gewohnt waren, kein Wort. Der eiserne Ritter und Ms Marvel übten leise im hinterem Teil des Quinjets mit ihren neu angefertigten Waffen.

Jessica, die mein Co-Pilot war, sah mit einer besorgten Miene zu mir herüber. "Machst du dir Gedanken wegen Sharon und den Kindern oder darum, dass wir Bucky nicht finden werden?"

"Wohl ziemlich beides."

Stark hatte dank seiner modernen Technik einige Signale über die letzten Standpunkte von Thanos Leuten bekommen. Stuttgart.

In drei Staffeln hatten sich die New Avengers und ein Teil der Avengers aufgemacht. Überwacht von S.H.I.E.L.D. und der Mithilfe von einigen Asgardjanern waren wir auf direktem Weg in ihre Falle.

Jessicas Blickt wanderte immer wieder von mir zu Steve und wieder zurück. "Soll ich das Flugzeug übernehmen? Red endlich mit ihm."

"Wozu?"

"Wir wissen alle, wie gefährlich Thanos ist. Nicht umsonst kümmern sich sonst die X-Men um sie. Wir könnten alle dabei draufgehen und ihr beide habt euch immer noch nicht das 'Ja'-Wort gegeben."

Skeptisch zog ich eine Braue in die Höhe und sah sie an. "Ich werde ihn sicherlich nicht an Bord heiraten und wir werden auch nicht sterben."

Zärtlich legte Jess eine Hand auf meine. "Vielleicht nicht - vielleicht doch. Es ist trotzdem spät und ihr solltet über die möglichen Folgen reden."

Wie ich feststellen musste, war das keine Bitte meiner Freundin. So schupste sie mich von meinem Pilotensitz und übernahm die Kiste.

Seufzend lief ich zu meinem Baldigen hinüber, der immer noch mit Natasha redete.

"Captain." sagte ich im militärischen Ton und sah zu, wie dieser zu mir aufsah.

"Captain?"

"Auf ein kurzes Gespräch?"

Rasch nickte er, stand auf und folgte mir in das kleine Zimmer, das für uns bestimmt war.

Lediglich ein dünnes Feldbett für zwei stand an der Wand, zusammen mit einem kleinen Schränkchen.

Schwer atmend setzte ich mich auf das Bett und legte den Kopf in die aufgestemmten Arme. "Gibt es erste Prognosen, mit wie viel Mann wir uns herumschlagen dürfen?"

Vor mir stehend überkreuzte er seine Arme und schüttelte seinen Kopf. Er trug seine alte Captain America Uniform, die ihn noch unwiderstehlicher aussehen ließ. "Wir müssen von hunderten ausgehen."

"Was wollen sie nur von uns? Warum greifen sie uns nicht einfach rücklinks an? Warum müssen wir zu ihnen kommen?"

Traurig ließ er sich neben mich nieder und sah auf seine Hände herab. "Ich weiß es nicht, Liebste. Stark konnte um die Gegend ihres letzten Aufenthaltsortes nichts erkennen, das uns gefährlich kommen könnte."

Schmunzelnd sah ich zu ihm herüber. "Außer Thanos."

"Außer Thanos." wiederholte er meine Worte. Sein Gesicht kam meinem näher, seine Hände legten sich um meine Wangen und zogen mich ran. Leichte Küsse wandern von seinen auf meinen Lippen und tauschten Angst und Zuversicht miteinander aus. "Ich verspreche dir, dass ich niemals zulassen werde, dass dir-"

"Pssh" hauche ich und halte kurz in unserem Kuss inne. "Ich bin ein großes Mädchen. Ich kann den bösen Buben schon ganz alleine in den Arsch- WAS ZUM?"

Urplötzlich ertönt ein lauter Knall und das Flugschiff begann bitterlich zu schaukeln. Sekunden später erklangen die Sirenen und das Licht erlöscht. Mit einem panischen Blick sahen sich mein Verlobter und ich an, bevor wir gemeinsam aufsprangen und in den Flur rannten.

"Heilige Scheiße!" fluche ich und fliege in die Luft. Das gesamte Cockpit stand unter Rauch, panische Helden rannten umher. Der eiserne Mann flog zur Decke des Quintjets.

"Der Quint stürzt ab!" brüllte Jess vom Pilotenstuhl aus und versuchte mit aller Kraft das Lenkrad nach oben zu drücken.

"Carol!" schrie Tony und sah mich an. "Du musst das Teil landen, bevor-"

BUMM

Irgendetwas helles Blitzartiges traf uns mit gewaltiger Kraft und brachte das Fluggerät zum drehen. Geschwind flogen alle flugfähigen Helden zur Decken und versuchten den Quin nach oben zu drücken, doch es war hoffnungslos. Noch bevor wir mit einem lauten Rumms zu Boden knallten, schnappte sich Steve mich aus der Luft, schlingt seinen ganzen Körper beschützend um mich und drückte uns zusammen gegen sein Schild. Die nächsten Sekunden zehren sich wie eine Ewigkeit vor meinen Augen empor. Alles drehte sich, wurde hell und wieder dunkel, Schreie ertönten und verstummten sogleich wieder, bis es auf einmal laut krachte und wir alle auseinander flogen - genau wie das Schiff. Feuer, Metallteile, Rauch und menschliche Körper flogen durch die Luft wie Schneeflocken an kalten Wintertagen.

Mein Körper schießt mit Stevens im hohen Bogen durch die Luft, bis wir beide Meterweit weg gegen etwas hartes stießen und zu Boden fielen.

Erschlafft ließen mich seine Gliedmassen los und mein Verlobter zieht sich verschmerzt zusammen. Etwas kühles nasses berührte meine Haut und meinen Anzug. Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Wir lagen im Ufer eines riesigen Sees - um uns herum Bäume, Sträucher, Wiesen ... und eine Armee von Krees und Thanos an seiner Spitze




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