[27]

Jisung PoV

Wir hatten uns inzwischen alle den Bauch voll geschlagen und ich hatte das Gefühl, wenn ich noch mehr aß, würde ich explodieren.

"MinMin, können wir öfter mal auf Hochzeiten? Das Essen hier ist großartig.", fragte ich und Minho ließ ein leises Lachen hören.

"Du könntest auch einfach lernen, wie man vernünftig kocht."

"Bringst du es mir bei?", fragte ich und setzte meinen niedlichsten Blick auf.

"Natürlich, mein Kleiner. Oh! Sieh mal. Markson eröffnen die Tanzfläche."

Ich sah zu der Tanzfläche, um die sich nun langsam ein kleines Publikum scharrte.

Nach dem ersten Lied stiegen auch andere Paare mit ein und die Tanzfläche füllte sich mit Menschen, die langsam und eng umschlungen tanzten.

Minho stand neben mir und hielt mir seine Hand hin.

"Darf ich Sie um diesen Tanz bitten?", fragte er mit einem Lächeln auf den Lippen, das ich augenblicklich erwiderte.

"Sehr gerne.", antwortete ich, nahm seine Hand und ging mit ihm zur Tanzfläche.

"Du weißt, wie man tanzt, oder?", fragte Minho.

"Joa. Ich blamiere dich schon nicht. Keine Sorge."

"Okay, ich will nur nicht, dass du meine Füße kaputt trittst.", sagte er und wir begannen zu tanzen. Ganz langsam und dicht beieinander.

Als das Lied endete, zog ich Minho ein Stück zu mir runter und küsste ihn, sodass wir unsere Lippen so tanzen ließen, wie wir zuvor getanzt hatten. So sanft und schon fast anmutig schmiegen sie sich aneinander und mir wurde einmal mehr klar, dass ich nie genug von Minho's Küssen bekommen konnte.

Die Musik wurde leise gedreht und man hörte Jackson's Stimme, die durch die Boxen tönte, weshalb ich mich wieder von Minho löste.

"Okaaayyy, bevor die Feier richtig losgeht, haben wir noch etwas Wichtiges vergessen. Ich bitte alle unverheirateten Gäste nach vorne. Die verheirateten von mir aus auch, aber wir wollen hier ja keinen Ehestreit verursachen, richtig?"

Er hielt einen Blumenstrauß hoch und alle wussten, was als nächstes kam. Der Braut- beziehungsweise Bräutigamstrauß. Sofort sammelte sich eine große Menge an Gästen an und ich rückte näher an Minho, da wir ziemlich in der Mitte des Ganzen standen.

Mark und Jackson zählten runter und warfen gemeinsam die Blumen in die Menge. Alle versuchten irgendwie an die Blumen zu kommen.

Die Bewegung stoppte und ich erkannte den Strauß Rosen in den Händen meines Freundes, woraufhin ein Applaus und ein "WHOOOO MINHO", bei dem ich mir ziemlich sicher war, dass es von Jackson kam, zu hören war. Er zog eine einzelne Rose aus dem Strauß und steckte sie mir hinter mein Ohr, als wolle er mir damit sagen "Nicht ohne dich.". Alle Blicke lagen auf uns, aber ich konzentrierte mich nur auf Minho's Augen, die so viel Liebe ausstrahlen. Und diese Liebe galt nur mir. Das war ein unglaublich schönes Gefühl.

"Ich liebe dich, Han Jisung. Ich hab dir doch gesagt, du bekommst von mir noch deinen Ring und es sieht aus, als würde das Schicksal es genauso sehen."

"Ich liebe dich auch, Lee Minho."

Er legte seine Lippen auf meine und küsste mich sanft, was ich ebenso erwiderte. Um uns herum ertönten Applaus und Jubel, die hauptsächlich von Jackson, Mark und Soomin stammten, jedoch auch den Rest der Gäste irgendwie mit zu reißen zu schien.

Ich lächelte leicht in den Kuss, ehe wir uns aus dem Kuss lösten und der Jubel wieder verstummte.

"Und jetzt drehen wir hier mal ein bisschen auf!", rief Jackson und augenblicklich tönte ein Partysong aus den Boxen. Dieser Typ war unglaublich...

"Ich hab mich schon fast gewundert, dass Jackson so eine normale Hochzeit gefeiert hat, ohne irgendetwas Ungewöhnliches zu machen.", lachte Minho, "Na komm, Baby. Lass uns weiter tanzen."

Wir begannen wieder zu tanzen und ich musste ehrlich sagen, dass ich schon fast vergessen hatte, wie gut Minho beim Tanzen aussah. Ich sollte ihn öfter mal beim Tanzen besuchen, wenn wir im Studio waren.

Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, wie lange Minho und ich uns auf der Tanzfläche vergnügten, doch als ich mich durstig auf meinen Platz fielen ließ, schien es mir eigentlich viel zu lange.

"Ist da jemand erschöpft?", fragte Minho, setzte sich neben mich und trank auch einen Schluck.

"Ein wenig.", antwortete ich, "Ich hab halt nicht so eine riesen Ausdauer wie du."

"Ist ja nicht schlimm. Wir können ja erstmal eine Pause einlegen."

"Klingt gut."

"Und ansonsten? Kommst du gut zurecht oder wird es dir zu viel?"

"Noch komme ich klar. Uns kam ja bis jetzt auch noch niemand unangenehm nah, deshalb ist alles okay."

"Dann ist ja gut. Aber wenn irgendwas ist-"

"... sag ich dir Bescheid. Mach ich, Minho. Keine Sorge."

"Sehr gut. Aber es sieht ja so aus, als hättest du auch ein wenig Spaß."

"Den hab ich. Dank dir."

Jackson kam zu uns an den Tisch und stellte sich hinter Minho's Stuhl.

"Jisung, darf ich mir deinen Freund kurz mal ausleihen? Wir haben da noch was zu erledigen, richtig Minho?"

Minho nickte nur.

"Uhm... Ja, na klar. Was habt ihr denn noch zu erledigen?"

"Wir hatten vor längerer Zeit ein Tanzbattle und ich hab gewonnen. Jackson wollte unbedingt eine Revanche und ich hab ihm gesagt, dass er die erst bekommt, wenn er Mark einen Antrag gemacht hat und ihn heiratet.", antwortete Minho.

"Dann macht das. Ich werde euch bei nichts aufhalten."

"Und das ist wirklich okay für dich, Sungie?"

"Min, ich kann nicht die ganze Zeit über an dir hängen wie eine lästige Klette. Hab deinen Spaß, mach Jackson fertig und ich sehe dir dabei zu, ja? Ich hab solche Sachen doch schon geschafft, bevor ich dich kannte und da war es noch schlimmer. Also mach dir keine Gedanken."

"Okay, wenn du meinst..."

"Minho, wenn du jetzt nicht sofort deinen hübschen Arsch auf die Tanzfläche schwingst, dann schieb ich dich da eigenhändig hin.", drohte ich ihm und er musste lachen, ehe wir uns zu dritt auf den Weg zur Tanzfläche machten.

"Und jetzt mach ihn fertig, Babe.", meinte ich, drückte ihm einen Kuss auf und sah zu wie er und Jackson begannen zu tanzen.

Recht schnell merkten die meisten Gäste, was Minho und Jackson vor hatten und es wurde um mich herum voller. Zum Glück stand ich jedoch vorne und nicht in der Mitte der Menge, denn ansonsten wäre ich da jetzt schon innerlich durchgedreht. Doch so konnte ich einfach Minho und Jackson zusehen.

Zumindest eine Zeit lang. Um mich herum wurden die anfeuernden Rufe der anderen Gäste immer lauter und ließen meine Ohren schmerzen. Ich wollte hier wieder weg.

Also quetschte ich mich einmal schnell durch die Menge durch und setzte mich an meinen Platz. Jetzt konnte ich Minho zwar nicht mehr zu sehen, aber zumindest konnte ich so wieder durchatmen.

"Willst du dir nicht ansehen, wie Minho tanzt?", fragte Soomin, die gerade zu mir an den Tisch kam und mich verwundert ansah.

"Ich bin nicht besonders gut mit Menschenmassen.", antwortete ich, was wohl eine kleine Untertreibung gewesen war.

"Gib mir mal dein Handy."

"Was willst du damit?", fragte ich und hielt es ihr hin.

"Ich filme es dir. Ist zwar nicht das Gleiche, aber besser als nichts, oder? Nur hab ich bei mir keinen Speicherplatz mehr."

"Danke. Aber du brauchst meine Pin, oder?"

"2510"

"Woher-?"

"Der Geburtstag deines festen Freundes ist nicht besonders kreativ. Vielleicht solltest du es mal ändern.", sagte sie und verschwand dann in der Menge, ohne dass ich die Chance hatte, noch etwas zu sagen.

Ich beschloss einfach die Zeit zu nutzen, indem ich mir in Ruhe noch etwas zu essen holte, da das Nachtischbuffet nun nicht einen einzigen Besucher hatte. Zu meinem großen Glück entdeckte ich sogar noch ein einsames Stück Käsekuchen, das mich quasi anbettelte, es zu essen. Dazu konnte ich ja wohl schlecht Nein sagen. Wer konnte das schon?

Als ich mich auf meinen Platz setzte und meinen Kuchen genoss, löste sich die Menge um Minho und Jackson auf und Minho und Soomin kamen wieder zu mir.

"Das war wirklich spaßig.", meinte Minho und Soomin gab mir mein Handy wieder.

"Ich werde es mir Morgen ansehen. Hab ja leider das meiste nicht gesehen."

"Das ist okay, Ji. Ich bin stolz darauf, dass du es versucht hast. Uhhh Kuchen."

Er machte seinen Mund auf und wartete darauf, dass ich ihn fütterte, doch ich steckte mir einfach eine weitere Gabel Kuchen in den Mund und ignorierte ihn.

"Komm schon, Jisung... Ein kleines Stück. Es ist nichts mehr davon da."

"Machst du mir einen zum Geburtstag?"

"Ja, mache ich. Versprochen."

Ich gab ihm einen Bissen und wechselte dann immer damit, wer ein Stück bekam, bis der Kuchen leer war.

Der Abend wurde immer länger und ich war unglaublich froh, als ich neben Minho im Auto saß und wir alle wieder nach Hause fuhren, ohne dass ich den ganzen Abend lang auch nur eine Situation hatte, in der ich Angst hatte.
Ich war wirklich stolz auf mich und das konnte mir niemand nehmen.

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Die Geschichte findet übrigens auch bald ihr Ende. Leider. Ich liebe es wirklich diese Geschichte zu schreiben.

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