Kapitel 6

Nach unserem spontanen Bad in dem kleinen See hatten wir uns wieder angezogen und waren zurück geritten.

Zwar erhielten wir ein paar verwunderliche Blicke, als wir auf dem Hof mit klitschnassen Haaren geritten kamen, aber niemand sprach uns drauf an.

Dieses Mal nahm uns sogar tatsächlich eine etwas älterer Dame die Pferde ab sowie Damon es eigentlich wollte anstatt Lorenzo.

Dafür sollten wir aber das Sattelzeug wegbringen und die Ausrüstung wieder abgeben.
Damon hatten den Part mit unseren Helmen übernommen und ich die mit den Trensen und Sätteln der Pferde.

Gerade als ich aus der Kammer wieder herauskam, wäre ich beinahe in ein hellbraunes Pferd hinein gelaufen, was jemand genau mitten in der Stallgasse abgestellt hatte.

Verwirrt und etwas erschrocken blickte ich das Tier an, was ohne ein Bewegung in der Gasse herumstand.
„Oh tut mir Leid, blockiere ich deinen Weg?", hörte ich im nächsten Moment auf einmal eine Stimme, worauf mein Kopf herumschoss und ich nun in die blauen Augen von Lorenzo schauen durfte.

„Ähm...nein, nein kein Problem", antwortet ich und schenkte ihm ein kleines Lächeln, worauf sich seine Mundwinkel ebenfalls leicht abhoben.

„Wie war der Ausritt?", fragte er weiter und ich meinte zu sehen wie seine Augen für ein paar Sekunden auf meinen immer noch nassen Haaren lagen.
„Schön, ihr habt hier echt ein schönes Gelände und auch super Galoppstrecken"

Auch wenn wir diese nur im Schritt geritten waren aufgrund von Damon, war es das Erlebnis trotzdem wert.

„Dafür habt ihr bei euch einen Strand, dass kann man bestimmt auch nicht toppen", entgegnete Lorenzo und krauelte dem braunen Pferd etwas die Stirn.

„Naja, der ist aber meistens von den Touristen belegt, aber wenn man sehr früh geht oder spät, dann kann man noch reiten"

Lorenzo lächelte darauf leicht und nickte verständlich.
„Reitest du eigentlich Turniere?", fragte er auch schon weiter, worauf ich leicht nickte.

„Ja, ich bin vor ein paar Monaten auf dem Turnier in San Francisco mitgeritten und hab mich mit dem Sieg für die Meisterschaften im Staat Kalifornien qualifiziert, aber ich bin mir noch sehr unsicher wegen der Teilnahme, weil ich eigentlich eine Pause machen wollte", erklärte ich.

„Verstehe", murmelte Lorenzo und schaute mich nachdenklich an.
„Hast du vielleicht Lust morgen wieder vorbeizukommen und eines unserer Springpferde zureiten?"

Verwundert riss ich die Augen auf und starrte ihn an. „Echt?", brachte ich im nächsten Moment nur heraus, worauf Lorenzo leicht schmunzelte.
„Ja, echt", antwortete er, wobei man seinen leisen französischen Akzent etwas heraushören konnte.

„Wow, klar gerne auf jeden Fall. Wann dürfte ich denn wiederkommen? Also um wie viel Uhr?"

„Komm einfach so gegen Nachmittag bis dahin ist hier alles erledigt, sodass die Pferde geritten werden können", entgegnete Lorenzo, worauf ich nickte.

„Danke, dass ist wirklich sehr nett", antwortete ich darauf, worauf er einmal mit der Hand abwinkte.
„Ach kein Problem, dass machen wir doch gerne. Außerdem hast du echt Potenzial und sowas sollte man schließlich fördern"

„Ähm...danke", murmelte ich etwas verlegen, aber auch verwirrt und konnte sehen wie er mir noch ein Lächeln schenkte.
„Na dann, bis morgen Isabelle", hörte ich ihn noch sagen, bevor er sein Pferd am Zügel aus der Stallgasse herausführte.

Ich schaute den Beiden noch hinterher bis ich schließlich alleine in der Gasse stand und über beide Wangen grinste.
Anschließend drehte ich mich auf dem Absatz um und lief zurück zum Putzplatz, wo Damon auf mich wartete.
„Wo warst du so lange?", konnte ich ihn fragen hören, als ich mich ihm näherte.

„Ich hab noch Lorenzo an der Sattelkammer getroffen und mich mit ihm unterhalten", antwortete ich und konnte sehen wie Damons Augenbrauen sich automatisch etwas zusammenzogen.

„Ich mag den Typen immer noch nicht", konnte ich ihn darauf leicht grummeln hören, wodurch ich nur leicht auflachte und anschließend meine Arme um ihn herumschlang.

„Keine Sorge, dass hat auch niemand von dir verlangt", murmelte ich darauf und gab ihm ein Kuss auf die Wange.
„Wir müssen morgen trotzdem wieder hierher fahren"

Verwundert drehte Damon darauf seinen Kopf, sodass ich ihm nun in die dunklen Augen schauen konnte.
„Warum das denn?"

„Naja...", druckste ich etwas herum und biss mir leicht auf die Lippe.
„Lorenzo hat mir angeboten, dass ich morgen eins seiner Springpferde reiten dürfte", erklärte ich schließlich und konnte anschließend mitverfolgen wie Damons Blick noch dunkler wurde.

„Da schenkt man dir eine Reise nach Paris und du verbringst die ganze Zeit wieder nur auf dem Reiterhof, der sogar außerhalb von Paris liegt", konnte ich ihn anschließend sagen hören und meinte sogar ein kleines Lächeln auf seinen Lippen tanzen zu sehen.

Ich dagegen lachte richtig auf und zog anschließend nur einen Schmollmund.
„Ach komm schon. Ich kann eh erst am Nachmittag kommen, also können wir morgens auch noch Paris anschauen und Nachmittags fahren wir wieder hierher"

Damon seufzte drauf einmal auf und zuckte einmal mit den Schultern.
„Gut meinetwegen, irgendwie hätte ich mir das auch schon denken können, dass du es nicht mal eine Woche ohne diese Viecher aushältst"

„Das sind keine Viecher", korrigierte ich ihn darauf gespielt beleidigt, wodurch das Grinsen auf seinen Lippen aber nur noch größer wurde.

„Ich weiß, aber ich werde sie immer so nennen, weil ich es mag wie du dann jedes Mal deine Augenbrauen zusammenziehst", entgegnete er und drückte mir anschließend einen Kuss auf den Haaransatz.









„Ich bin so müde, dass kannst du dir gar nicht vorstellen", murmelte ich nur und ließ mich auf das weiche Bett des Hotelzimmers fallen

Nachdem wir uns nochmal von Lorenzo verabschiedet hatten, der extra abermals aus dem Stall kam, waren wir wieder zurück zum Hotel gefallen, wo ich mich sofort hingelegt hatte.

„Schade", hörte ich Damon murmeln und spürte wie er sich zwei Sekunden später neben mir fallen ließ und ein Grinsen schenkte.
„Dann wird das wohl mit dem Essen gehen nichts mehr, also schlag ich vor Pizza zu bestellen"

Ich lachte darauf nur und setzte mich etwas, sodass ich mich an das Bettgestell lehnen konnte.
„Wir sind in Paris mit den besten Restaurants und du willst Pizza bestellen"

„Wollen ist eine andere Sache, aber ich hab einfach keine Lust, dass du in einem dieser Schickimicki Restaurants einschläfst oder ich dich am Ende zurück zum Hotel tragen muss"

„Ich würde schon nicht einschlafen. Ich bin einfach jetzt nur etwas müde. Sobald ich mich etwas ausgeruht habe, geht es schon wieder", entgegnete ich und kuschelte mich wieder in die Kissen.

„Abgesehen davon sind diese Restaurants auch immer sehr teuer und so wie ich dich kenn würden wir das eh wieder verlassen, sobald du die Preise auf der Speisekarte gesehen hast"

„Na gut, da hast du vielleicht Recht", murmelte Damon mit einem Schmunzeln und schlang seinen Arm um mich herum, sodass er mich näher zu sich heranziehen konnte.

Ich schmunzelte darauf leicht, musste mich aber im nächsten Moment auch wieder aus seinem Griff befreien, da mein Handy angefangen hatte wie wild zu klingeln.
„Wer ist es?", hörte ich Damon fragen, als ich mich aus seinem Arm befreit hatte und aus dem Bett krabbelte, um mir mein Handy von dem Schreibtisch zu schnappen.

„Meine Eltern", murmelte ich, als ich den Namen auf dem Display laß.
„Ach so", vernahm ich Damon noch grummeln und konnte sehen wie er seinen Kopf wieder in das Kissen zurücklehnte.

Kurz bevor ich den Anruf aber entgegennehmen konnte, ertönte seine Stimme abermals.
„Erzähl ihn nur Gutes, wenn sie nach mir fragen"

„Und das wäre?", hakte ich genauer nach, aber konnte mir das Grinsen dabei nicht verkneifen.
Nun schoss auch Damons Kopf wieder in die Höhe.

„Sag deinem Vater, dass ich heute geritten bin und zwar auf einem Pferd. Dann hab ich glaube ich zehn Schleimpunkte bei ihm drin"

Ich lachte nur leicht auf und wandte mich dann wieder meinem Handy zu, um den Anruf entgegen zu nehmen.

Mhm mal schauen ob das Verhältnis zwischen Damon und Izzys Vater noch besser wird
Spoiler!
Nicht wirklich
Aber erfahrt ihr in den nächsten Kapiteln

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