Kapitel 10
Langsam zog ich die Schubkarre wieder zurück und stellte sie anschließend zu den anderen. Dann strich ich mir den Schweiß etwas aus der Stirn.
Erstaunlicherweise hatte sich Damon an diesem Morgen ohne meckern mit mir zum Stall begeben. Dort hatte er sich aber auch in einen der Liegestühle gesetzt, die es auf dem hinteren Teil des Gelände gab sowie in der Nähe des Cafes waren.
Lorenzo dagegen hatte mich sofort begrüßt und zusammen hatten wir ein paar Ställe ausgemistet. Zumindest bis er angerufen wurde und nun schon Seit einen ziemlich langen Zeit im der Stallgasse stand und auf Französisch telefonierte.
„So bin jetzt fertig", riss mich aber auch schon sein Stimme aus den Gedanken, worauf ich herumschoss und beinahe die Mistgabel fallen gelassen hätte.
Er hatte sie aber noch rectzeitig aufgefangen und schaute mich nun mit einem kleinen Schmunzeln von unten an, bevor er sich wieder aufrichtete und sein Blick nun wieder über mir lag.
„Oh ähm..tut mir leid", murmelte ich und nahm die Gabel entgegen, um sie anschließend zurück an den Haken zu hängen, wo wir sie her hatten.
„Waren das alle Boxen? Es gibt doch sicherlich noch mehr, die wir machen müssen"
„Ja, aber die kann das Personal übernehmen. Außerdem müssen wir auch noch die neue Stute von gestern etwas bewegen"
„Wir?", hakte ich verwundert nach und zog etwas eine Augenbraue hoch, während ich neben ihm den Gang herunterschlurfte.
Nun schmunzelte er leicht und nickte.
„Klar, warum denn nicht"
Automatisch musste ich etwas lächeln und folgte ihm anschließend die Stallgasse herunter und raus auf das Gelände.
Es dauerte nicht lange und da hatten wir gemeinsam Nirvada geputzt und fertiggemacht, sodass nun Lorenzo sich in den Sattel schwang und die ersten Runden auf dem Platz ritt.
Das er gut war, war mir schon von Anfang an bewusst, aber das er wirklich so einen perfekten Reitstil hatte, hätte ich mir nicht vorstellen können.
Zudem, weil er auch ein Junge war und ich wenige Jungen in meinem Alter kannte, die freiwillig diesen Sport machten.
Staunend lehnte ich nur am Zaun und schaute Lorenzo dabei zu, wie er die Stute mit Leichtigkeit über ein paar aufgestellte Sprünge hüpfen ließ, bevor er schließlich in den Schritt überging und zu mir ans Gatter kam.
„Wow", murmelte ich nur und zog staunend die Augenbrauen hoch. „Dass war echt klasse", kam es weiterhin nur noch stockend aus mir heraus, was Lorenzo ein kleines Lächeln entlockte, bevor er von ihr abstieg und sich den Helm abnahm, damit er durch sein hellbraunes Haar streichen konnte.
„Sie ist noch etwas unsicher am Zügel, aber ich denke mit viel Trainig kann sie in ein paar Wochen bestimmt mit den anderen mithalten", murmelte er und streichelte der Stute etwas den Hals, die nun damit beschäftigt war den Holzaun anzuknabbern.
„Wo habt ihr sie denn gekauft? Bestimmt war sie ziemlich teuer für das, was sie kann, oder?"
„Ja, teuer war sie auf jeden Fall. Aber die Pferde laufen unter verschiedenen Reitern auch immer anders. Wenn mein kleiner Bruder sich auf sie setzten würde, dann wird man bestimmt nicht sonderlich viel zu Gesicht bekommen"
„Na dann will ich gar nicht wissen, wie sie unter meiner Hand läuft", murmelte ich und musterte Nirvada.
„Wahrscheinlich noch besser als bei mir", entgegnete Lorenzo, was mich leicht auflachen ließ. „Nein, nein alles nur das nicht"
Nun schmunzelte er ebenfalls leicht und legte auch seine Augen auf die Stute, die immer noch den Zaun beschnüffelte.
„Ich hab das alles in dem Internat gelernt, in dem ich zur Schule gehe. Die haben dort fantastische Lehrer bei denen man wirklich schnell lernte"
Mit einem Lächeln nickte ich nur und krauelte die Stute dabei etwas hinter den Ohren.
Das Thema Internat war mir eine ziemlich heikle Sache, weswegen es mir eigentlich lieber war, dass er nicht so viel darüber sprach. Denn sobald mein Vater davon erfahren sollte, konnte ich mir schon vorstellen, dass nichts anderes mehr das Thema am Tisch sein würde.
Zum Glück trennten uns momentan aber mehrer tausend Kilometer, weswegen das hoffentlich nicht nötig war.
Im nächsten Moment fing aber auch schon mein Handy an zu klingeln, was mich etwas zusammenzucken ließ.
Auch Lorenzo schaute verwundert und beobachtete mich mit seinen Augen, wie ich das Gerät aus meiner Hosentasche herausholte und den Display musterte.
„Ähm..das ist mein Freund. Ich glaube ich muss demnächst mal fahren", murmelte ich, während ich immer noch den Blick auf dem Display meines Handys hatte, wo der Name von Damon angezeigt wurde.
„Ach jetzt schon, wolltest du dich nicht nochmal in den Sattel schwingen", fragte Lorenzo darauf und nickte einmal zu Nirvada, worauf ich mir innerlich für meine Aussage einmal auf die Zunge biss.
Aber Damon hatte in den letzten Tagen so viel einstecken müssen, da würde ich nun auch mal etwas einkassieren.
„Tut mir leid, aber ich glaube mein Freund will nun wirklich fahren. Ich hatte ihm ja versprochen, dass wir nur über Mittag kommen"
„Verstehe", entgegenet Lorenzo darauf mit einem leichten Lächeln, was dieses Mal aber nicht so breit war.
„Dann wird das dieses Mal wohl eine sehr schnelle Verabschiedung. Ich hoffe wir sehen uns irgendwann wieder", sagte er, worauf ich ebenfalls einmal schnell meine Mundwinkel hochzog.
„Ja, mal schauen. Ich komm leider nicht jedes Wochenende nach Frankreich"
„Na ja meine Nummer hast du ja und vielleicht hast du ja ma Lust in unser Internat hineinzuschnuppern"
Wieder lächelte ich einmal leicht und nickte, bevor ich mich mit einer kurzen Umarmung, die jedoch nur sehr flüchtig war, von ihm verabschiedete.
„Danke, für die letzten Tage und das ich bei euch reiten durfte"
„Kein Ding und schreib mir mal", vernahm ich ihn noch rufen, bevor ich jedoch um die Ecke des Platzes verschwunden war und den Weg zum Parkplatz herunterlief. Mein Handy war mitterweile verstummt, sodass ich es wieder in meiner Hosentascher verschwinden lassen hatte.
So wie ich es mir schon gedacht hatte, lehnte Damon wirklich an unserem Mietwagen und schaute auf sein Handy.
Sobald ich ihm etwas näher kam und das Quietschen des Kies unter meinen Schuhsohlen zu hören war, schaute er auf und steckte sein Handy wieder ein.
„Das hast du aber ziemlich genau auf den Punkt abgeschätzt mit der Zeit. Eine Minute hälst du es nicht länger hier aus?", fragte ich schmunzelnd, bevor ich mich etwas auf die Zehnspitzen stellte und ihm einen Kuss auf die Wange gab.
„Nein, wir hatten es so ausgemacht. Außerdem sei froh, dass du freiwillig gekommen bist, sonst hätte ich dich noch über die Schulter werfen und hier raus tragen müssen", entgegnete er, wobei sich aber auch ein kleines Grinsen auf seinen Lippen abzeichnete.
Ich dagegen rollte nur mit den Augen, bevor ich die Beifahrertür öffnete und mich auf den Sitz sinken ließ. Auch Damon hatte sich nun ins Auto gesetzt und den Motor gestartet, sodas wir schließlich vom Gelände herunterfuhren.
„Also...?", fragte ich schließlich irgendwann neugierig und drehte mich auf dem Sitz herum. „Wir haben jetzt noch den restlichen Nachmittag und Abend Zeit irgendwas zu machen und übermorgen müssen wir wieder fahren..."
„Keine Sorge", unterbrach er mich aber auch schon mit einem Schmunzeln. „Ich habe mir schon was überlegt, als du bei den Gäulen warst, hatte ich ja genügend Zeit mir etwas auszudenken"
Wieder ließ ich meine Augen mit einem kleinen Schmunzeln rotieren, bevor ich mich in den Sitz zurücklehnte.
„Na dann lass ich mich glaube ich mal überraschen, oder?"
Nun grinste er leicht, bevor er mir einen Seitenblick zu warf und seine Augen anschließend wieder auf die Straße richtete. „Glaub mir es wird dir gefallen. Mein letztes Geschenk hat dir schließlich auch gefallen"
I'm sorry das so selten Updates kommen, aber ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen <33
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