Kapitel 63

Wütend stürmte ich ins Haus.
Nachdem ich mich von Damon weggedreht hatte, flossen die Tränen nur so über meine Wangen und waren nicht mehr aufzuhalten.

Sobald ich durch die Haustür war, stürmte ich die Treppe zu meinem Zimmer hoch.
Meinen Opa der gerade aus dem Wohnzimmer kam, hatte mir nur verwundert hinter hergeschaut und probiert mich zu fragen was los sei.

Aber ich ignorierte es einfach.
Momentan braucht ich einfach meine Ruhe und etwas wo ich meine Aggressionen auslassen konnte.

Wie konnte ich bitte so dumm?

Er hat mich verarscht.

Genau wie all die anderen Mädchen vor mir.
Wie hatte ich bloß denken können das er es ernst meinte.

Er war der Frauenheld der Schule.
Alleine das hätte mich schon von ihm abschrecken sollen.
Seine Liste an Mädchen konnte man bestimmt vom Parkplatz aus bis zu unserer Terrasse spannen.

Aber nein, ich konnte ihm natürlich nicht widerstehen.
Sowie es auch jede Andere vor mir nicht konnte.
Und nun durfte ich mich ebenfalls auf diese Liste setzten.

Wütend pfefferte ich meine Schulsachen in die Ecke.
Sollten sie doch dort verrotten.

In mir kochte es nur so vor Wut.
Alleine schon der Gedanke daran das er geschafft hatte mich rum zu bekommen, brachte mich zur Weißglut.
Wie hatte ich ihm bitte so verfallen können?

Ich spürte wie meine Hände sich zu Fäusten ballten und ich meine Fingernägel in die Handflächen krallten, dass es beinahe schon weh tat.

Dann löste ich meine rechte Hand aus der Faust und ließ sie zu meinem Schlüsselbein wandern.

Im nächsten Moment riss ich auch schon ohne groß nachzudenken die Kette von meinem Hals.

Er konnte mir sowas von gestohlen bleiben.

Mit einem lauten Schrei schmiss ich das Ding gegen die Wand wo es abprallte und auf den Boden fiel.

Dann sprang ich auf mein Bett und kickte wütend alle Kissen herunter.
Dadurch konnte ich meiner Wut endlich freien Lauf lassen.

Ich spürte wie meine Kräfte irgendwann nach gaben und ließ mich auf die Matratze sinken.
Erschöpft blieb ich dort liegen.

Ich hasste ihn....

Ich hasste ihn dafür was er mir angetan hatte.

Das er mein Herz wortwörtlich heraus gerissen hatte und drauf herumgetrampelt war.

Ich fühlte mich einfach nur noch von ihm benutzt.
Wie ein Spielzeug, das einem irgendwann zu langweilig wurde und durch ein neues ersetzte.

So war es schließlich....ich war für ihn langweilig geworden und wurde nun ersetzt durch sie.....

Janine

Was wäre bloß passiert wenn ich ihm am Samstagabend nicht noch gestoppt hatte?

Nein, dass wollte ich mir gar nicht ausmalen. Alleine der Gedanke rief erneut die Tränen in mir hervor.

Ich konnte froh sein das er nur mein Herz zerstört hatte und seine „ins-Bett-bekommen-Liste" nicht noch durch mich ergänzt wurde.

Die Tränen flossen nun immer mehr aus meinen Augen und ich vergrub mein Gesicht in meiner Bettdecken.
Aber auch das half nicht sie zu stoppen.

Ich musste einfach einsehen, dass er es geschafft hatte.
Das vor dem ich mich selber am Anfang noch so gewarnt hatte.

Wie konnte ich bloß so naive gewesen sein?




Irgendwann lag ich nur noch schluchzend auf meinem Bett.
Es flossen schon langen keine Tränen mehr aber der Schmerz war immer noch da.

Ich hörte wie leise die Tür meines Zimmers aufgemacht wurde und jemand in die Raum gelaufen kam.

Dann spürte ich auch schon wie neben mir die Matratze etwas herunter sank und eine Hand auf meine Schulter gelegt wurde.

Verwundert schaute ich hoch und durfte nun in das Gesicht von meinem Opa blicken.
„Komm her mein Schatz", murmelte er und zog mich in seine Arme.

Abermals schossen die Tränen in meine Augen und tropften nun aufs Bett.
„Willst du mir erzählen was passiert ist?", hörte ich ihn leise flüstern.

Ich schüttelte nur den Kopf und brach dann schließlich in Tränen aus.
Zu sehr wurde ich von den Gedanken an Janine und Damon überrumpelt.
Wie sie da knutschend gestanden hatten als wäre es nichts schlimmes!

Aber wahrscheinlich brauchte ich meinem Opa auch gar nicht mehr erzählen was passiert war.

Denn anscheinend hatte er bereits geahnt was los war.
In seiner rechten Hand lag nämlich nichts anderes als die Kette, welche mir Damon geschenkt hatte.

Er streckte mir leicht seine Hand entgegen und hielt mir den Schmuck hin.
„Sie sollte nicht auf dem Boden liegen, auch wenn er die weh getan hat. Es ist nur ein Gegenstand, der kann nichts dafür."

Langsam nahm ich sie aus seiner Handfläche und musterte den kleinen Ring.
Das Metall fühlte sich unter meiner Haut kalt an und ließ in mir nur noch mehr die Trauer aufkommen.

Leicht drehte ich den Ring etwas, sodass ich nun über die kleine eingraviert Schrift fahren konnte.

Oder eher gesagt die beiden Namen die dort standen.

Damon & Isabelle

Sofort strömten weiterer Tränen aus meinen Augen und ich spürte wie mein Opa behutsam seinen Arm um mich legte.

Zwar gehörte der Name, der dort eingraviert war nicht mir, aber es riss mich trotzdem in Stücke zu wissen wem er noch gehörte.....

Seiner Großmutter

Er war der einzige Enkel von ihr gewesen, weswegen sie diesen Ring anfertigten lassen hat.
Es sollte eine Erinnerung an ihn sein.

Sowie eine für ihn als sie gestorben war.

Anfangs wollte ich das alles nicht ganz glauben.
Jedoch konnte Damon mich überzeugt als er den Ring einmal gedreht hatte wodurch man die andere Seite sah.

Automatisch wendete ich den Ring leicht in meiner Hand und schaute nun auf das kleine Datum was ins Metall gebrannt worden war.

Es war nicht irgendein Datum, sondern das Todesjahr seiner Großmutter.

Er hatte es ein gravieren lassen nachdem sie gestorben war, als eine Erinnerung an sie.

Zumindest war das seine Erklärung gewesen.

Sofort schlossen sich meine Finger fester um den Ring.
Eigentlich sollte ich ihn los lassen und in den nächst besten Mülleimer schmeißen.
Aber ich wusste wie viel ihm dieser Ring bedeutete und wollte das nicht zerstören.

Er hatte mir mit seiner Aktion zwar ziemlich das Herz gebrochen, aber das hieß noch lange nicht das ich es ebenfalls tun müsste.

Schließlich waren meine Gefühle für ihn immer noch da und würden in der nächsten Zeit wahrscheinlich auch nicht so schnell wieder verschwinden.


Ich zupfte gelangweilt einen langen Grashalm nach dem anderen aus der Erde.

Mein Opa hatte irgendwann gemeint das ich etwas an die frische Luft gehen sollte, um mich etwas zu beruhigen.

So saß ich nun auf der Koppel unserer Pferde und rupfte die zu langen Grashalme aus der Erde.
Wenn ich als kleines Kind traurig gewesen war, hatt ich mich immer hier versteckt.

Das hohe Gras auf der rechten Seite der Wiese, das die Pferde nicht fraßen, eignete sich super zum verstecken.

Leider war ich nun ein bisschen zu groß wodurch man mich schon von weitem erkennen konnte.

Immer noch gelangweilte zupfte ich die langen Grashalme aus der Erde und zermalmte sie etwas mit meinen Fingern.

Mir spuckte immer noch dieses scheußliche Video im Kopf herum.
Es konnte mich einfach nicht los lassen.

Warum hatte Damon das getan? Was hatte den Janine auf einmal was ich nicht hatte?
Auf dem Turnier hatte er doch förmlich gegen sie gehetzt und jetzt ließ er sich knutschend mit ihr filmen.

Auf einmal pustete mir ein warmer Atem ins Gesicht worauf ich erschrocken hoch fuhr.

Es war Sancho gewesen der nun vor mir stand und mich aus seinen großen dunklen Augen anschaute.
Erleichtert setzte ich mich wieder auf den Boden.

„Na mein Dickerchen", murmelte ich leise und drückte ihn einen leichten Kuss auf die Schnauze mit der er mich noch immer beschnupperte.

„Du wurdest mir nicht das Herz brechen, oder?", flüsterte ich und kraulte ihn nun etwas an der Stirn,
was er immer genoss.
„Höchstes alle Knochen"

Für manche war es dumm wenn sie mich mit meinem Pony....äh...Pferd reden sahen.
Aber ich kannte Sancho länger als manche anderen Leute in meinem Leben.
Außerdem redete er nicht wodurch ich einfach los plappern konnte ohne Angst zu haben das er mir nicht „zu hörte".

Ich merkte wie er mit seiner Schnauze an meine Schulter stupste und dann weiter zu meiner Hosentasche wanderte.
Dann scharte er einmal ungeduldig mit dem Huf auf und stupste mich erneut an.

„Ist Ja gut", murmelte ich schmunzelnd und holte die Karotte aus meiner Tasche.
„Du bist echt zu verfressen"

Er hatte das Ding in einem Bissen verschlungen und fing dann an neben mir zu grasen.
Auch wenn er manchmal ziemlich frech sein konnte war er trotzdem mein lieblings Pferd. 

Vorsichtig wanderte meine Hand wieder an meinen Hals, aber meine Finger bekamen nichts zu greifen.

Verwundert tastet ich meinen Hals ab und seufzte schließlich auf
Ach ja stimmt...
Ich hatte die Kette nicht wieder angezogen.

Zwar wollte ich sie nicht wegschmeißen aber auch nicht mehr tragen.
Dafür erinnerte sie mich momentan einfach noch zu sehr an ihn....

————————————
Hello Hello 🌸
the next Chapter is here.....
Ja, I know ein bisschen traurig aber das musste jetzt so sein.

So meine Frage an euch:
Denkt ihr Damon probiert nochmal mit ihr zu reden oder lässt er es jetzt? 😥💔

Hab mich übrigens sehr über euren ganzen Bestrafungen für Janine gefreut. 😝❤️
Werde mich auf jeden Fall leicht von euren Kommis inspirieren lassen😉

Und noch eine Frage:
Soll Izzy jetzt lieber einen auf depressive mache oder auch etwas provozieren?🤔

Me: also gegen ein bisschen Provokation hätte ich nichts einzuwenden😏
Aber ist eure Entscheidung 🌸

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