Kapitel 6

„Was macht bitte Damon Black auf eurem Hof", fragte Liz verdattert, als wir ein paar Meter vom Hof weg waren und gemütlich neben einander her ritten.

„Der hat doch überhaupt nichts mit Pferden am Hut"
„Anscheinend schon. Seine Mutter ist die neue Reitlehrerin, die bei uns anfängt und jetzt auch noch ihr Pferd hier hin verlegt", entgegnete ich.

„Und warum lungert Damon jetzt hier noch herum und was war das vorhin bitte, als ich zum Putzplatz kam? Also das zwischen euch beiden?"

„Meine Eltern haben sie nachher zum Essen eingeladen und Damon findet es anscheinend sehr spannend in der Zeit wo er warten muss mich zu nerven", entgegnete ich monoton.

„Aha ich glaube eher, dass er was von dir will", sagte Liz und wackelte dabei mit den Augenbrauen.

„Ja er will einen ins Bett kriegen und danach fallen lassen. Das ist die einzige Sache, die er will"
„Ach komm schon Izzy. Da interessiert sich mal einer der gut aussehenden und coolsten Typen, der Schule für dich und du bloggst komplett ab", murmelte Liz und zog einen Schmollmund.

„Also erstens interessiert er sich nicht für mich sondern probiert mich nur auf die Palme zu bringen, um sich dann darüber lustig zu machen und zweitens raucht er immer mit seinen Kumpels hinter der Schule und das nenne ich ganz sicherlich nicht cool", entgegnete ich empört.

„Außerdem muss ich nachher auch noch mit ihm Essen"

„Ach komm so schlimm wird, dass bestimmt nicht", entgegnete sie und ritt Akria wieder neben Shadow.
„Du kannst mich unterstützen in dem du nachher zum Essen bleibst?", fragte ich Liz und klimperte mit den Wimpern.

„Tut mir Leid, aber meine Eltern wollen Sonntagabend immer mit mir zusammen Abendessen. Also wird es wahrscheinlich nichts und du überlebst das schon, wenn nicht dann sag einfach das du Bauchschmerzen hast"

„Ja, das kommt bei mir sicherlich auch voll authentisch rüber", murmelte ich mit Sarkasmus in der Stimme.
„Dann überleg dir was anderes, aber zuerst machen wir ein Wettrennen bis zum Rettungschwimmerhäusschen", rief sie und trabte Akira auch schon an.

Ich schaute mich verwundert um und sah das wir bereites an der großen Wiese angekommen waren. Schnell trabte ich auch Shadow an und ließ ihn schließlich angaloppieren, sodass wir Liz und Akira bald eingeholt hatten.

„Gewonnen!", rief ich als ich mit Shadow das Häuschen erreicht hatte.

„Das ist aber nicht fair. Normalerweise sind wir Sancho gewohnt und nicht Shadow", entgegnete Liz gespielt beleidigt.
„Tja dann gewöhnt euch schon mal dran", erwiderte ich lachend und wartete bis Akira aufgetrabt war und nun neben Shadow her lief.

Wir ritten noch ein bisschen gemütlich im Schritt neben her und gingen den kleinen Rundweg den ich neulich mal entdeckt hatte.
Nach circa einer halben Stunde mit weiteren Galopprennen kamen wir wieder auf dem Hof an.

Wir ritten zum Putzplatz und stiegen dort ab. Ich nahm Shadow die Trense und den Sattel herunter und legte ihm dann sein Halfter auf.
Wir spritzen die beiden Pferde noch mit Wasser ab und ließen sie anschließend auf dem Springplatz wälzen.

Akira konnte man danach gar nicht mehr wieder erkennen, da sie nun eher wie ein Rappe aussah. Zumindest mit der ganzen Staubschicht auf dem Rücken.
„Na dann hast du ja morgen ordentlich was zu putzen", sagte ich lachend und deutet auf Akira, die sich nochmal hinschmiss und wälzte.

Ich hörte wie Liz nur aufstöhnte und dann auf den Schimmel zu lief und ihr wieder den Strick dran machte.

Nachdem wir die beiden wieder eingefangen hatten, brachten wir sie zur Koppel und schauten ihnen dabei zu, wie sie zu den anderen Pferden galoppierten.

„Oh Mist schon fünf vor halb acht. Ich muss in fünf Minuten zu Hause sein, sonst bringen mich meine Eltern um", rief Liz erschrocken, als sie auf ihr Handy schaute.

„Ich kann deine Sachen gleich wegbringen, fahr du lieber los, damit deine Eltern nicht komplett ausflippen", schlug ich vor und umarmte Liz einmal. „Danke bis morgen", antwortet sie und drückte mich.

„Ja, bis morgen. Tyler und ich holen dich wieder mit dem Auto ab", rief ich ihr noch hinter her und erhielt noch ein „okay" bevor sie auch schon raus aus dem Tor des Hofes war.

Ich schaute ihr noch hinter her und lief dann zurück zum Putzplatz und räumte die restlichen Sachen weg.

Danach ging ich zur Terrasse, wo auch schon der Tisch gedeckt war.
Ich lief schnell ins Haus und wusch mir meine Hände und half meiner Mutter das Essen raus tragen. Anschließend klingelte ich die große Glocke und wartete darauf, dass die anderen zum Essen kamen

Beim Abendessen war es relativ ruhig.
Ich saß neben Tyler, der wiederum neben Damon saß.
Es redeten eigentlich nur die Erwachsenen und wir drei langweilten uns zu Tode.

Tyler und Damon waren irgendwann aufgestanden und waren sonst wo hingegangen.
Ich hatte mich irgendwann mit der Ausrede, dass ich unsere Pferde in die Boxen bringen würde, weggeschlichen.

Nachdem ich alle neun Pferde in ihren Boxen verstaut hatte sowie gefüttert, lief ich raus aus dem Stall.
Eigentlich wollte ich zum Heuschober laufen, der mit unserem Haus verbunden war, aber entdeckte als ich hinten ums Haus herum lief auf einmal Cappuccino im Gemüsebeet meiner Mutter.

„Was machst du den da schon wieder?", fragte ich das Pony empört, was nun genüsslich in die Gurken biss, die meine Mutter schon lange züchtete.

„Ich nehme mal an, dass dies hier nicht so sein sollte?", ertönte auf einmal eine Stimme neben mir.

Erschrocken drehte ich mich zur Seite und entdeckte Damon neben mir stehen, der das Pony nun musterte.
„Was machst du hier? Warst du vor hin nicht noch bei meinem Bruder?", fragte ich irritiert.

„Ja, aber der baggerte jetzt so eine wasserstoffblonde Tusse an", antwortete er und zuckte einmal mit den Schultern.
„Meinst du Janine?"

„Ja, dass könnte ihr Name gewesen sein. Jedenfalls wie willst du..."
„Cappuccino", entgegnete ich worauf er stutzte.
„Ihr nennt euer Pony Cappuccino", fragte er verwundert.

„Ja, seine Fellfarbe ist die von einem Cappuccino", erwiderte ich.
„Und wie heißen die anderen Ponys? Latte Macchiato und Espresso?"

„Nein und statt dich jetzt darüber lustig zu machen, könntest du mir lieber helfen das Pony einzufangen, bevor es das komplette Gemüsebeet meiner Mutter zerlegt hat", murmelte ich und lief einen Schritt auf das Pony zu.

Jedoch hatte Cappuccino das bemerkt und rannte jetzt aus dem Beet und vor uns weg.

„Komm wir müssen es einfangen", rief ich zu Damon und sprintete auch schon hinter Cappuccino her der sich einen Spaß daraus machte vor uns wegzurennen.

Damon folgte mir schnell und gemeinsam probierten wir hinter dem Pony her zu hechten und es einzufangen.

Nach einer ziemlich langen Rennerei wurde ich auf einmal am Arm fest gehalten, sodass ich stehen bleiben musste.
„Was ist?", fragte ich keuchend, als ich sah, dass Damon derjenige war, der mich gestoppt hatte.

„Wir werden ihn so nicht kriegen. Er ist viel zu schnell für uns", antwortete Damon.
„Und was schlägst du stattdessen vor zu machen?"

„Habt ihr Karotten und ein Seil?", fragte er. „Ähm ja", entgegnete ich verwundert.

„Kannst du das holen?"

„Ähm ja klar, aber was willst du damit bitte machen?", fragte ich verwundert und lief auf den Heuschober zu.
Ich machte die Hintertür des Schobers auf und holte dann eine Karotte aus dem Kasten sowie ein Seil von der Werkbank.

Damon hatte sich in der Zeit einen Strick geschnappt, der auf einem der Heuballen herum lag. Wir liefen raus aus dem Schober und zu Cappuccino, der nun auf der Wiese am Teich stand und graste.

„Und was willst du jetzt damit machen?", fragte ich Damon, nachdem ich ihm das Seil und die Karotte gegeben hatte und er mir den Strick.
„Wirst du schon sehen", entgegnete er und band die Karotte an das Seil und warf ich dann in Cappuccinos Richtung.

„Das wird bestimmt nicht klappen. Wir haben hier ein Pony und kein Großpferd vor uns stehen. Die Dinger sind wie der Teufel und mindestens auch so schlau", murmelte ich.
„Ja vielleicht, aber nicht wenn es ums Fressen geht"

Und tatsächlich entdeckte Cappuccino die Karotte und wollte sie verspeisen. Jedoch zog Damon das Seil immer weiter nach hinten, sodass er sie nicht bekommen konnte.
Als er ein paar Meter vor uns war legte ich dem Pony schnell den Strick um den Hals, damit es nicht mehr abhauen konnte.

Damon machte die Karotte vom Seil und reichte sie dem Pony. „So und wo kommt der kleine Rabauke hin?", fragte er.
„Auf den Paddock zu den anderen Rabauken"

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