Kapitel 21
Als wir am Zaun der Koppel standen pfiff ich einmal laut, worauf auch ein Teil der Herde angaloppiert kam.
„Nimmst du Akria?", fragte ich Liz, worauf sie nickte.
„Gut, ich hole Smokey und Champion für meinen Bruder", entgegnete ich und legte dem braunen Wallach das Halfter über.
„Champion?", fragte Liz und hob eine Augenbraue nachdem Motto ist das wirklich eine gute Idee. „Keine Sorge, die beiden haben eine ähnliche Persönlichkeit. Da wird schon nichts schief gehen"
Wir brachten sie schließlich in den Stall und machten sie in der Stallgasse fertig. Anschließend legten wir ihnen nur die Trensen auf, da wir ohne Sattel reiten wollten.
Nachdem wir die drei Pferde fertig gemacht hatten, führten wir sie raus zu den Jungen, die schon vor dem Stall herum lungerten.
„Da seid ihr ja endlich", rief mein Bruder und verstummte, als er Champion sah, dessen Zügel ich ihm nur in die Hand drückte.
„Du willst mich doch verarschen?"
„Nope", entgegnete ich und musste grinsen.
„Auf dieses Wildpferd setzte ich mich doch nicht drauf", murmelte er und schaute mich verstört an. „Ach hast du etwa Schiss?", fragte nun Jackson mit einem Grinsen.
„Nein, aber dieses Pferd ist durchgeknallt", antwortete er schnell.
„Genau wie du, also passt ihr doch zusammen", fügte ich hinzu und ging dann zur Aufstiegshilfe, um mich auf Smokeys Rücken zu schwingen.
Tyler fixierte mich nur mit einem nicht deutbaren Blick, aber stieg dann schließlich doch auf Champions Rücken.
Ich stand mit Smokey noch an der Aufstiegshilfe und wurde nun von Damon aus meinen Gedanken gerissen.
„Mach mal ein bisschen Platz. Ich hab keine Lust den ganzen Weg zum Meer zu laufen und dir dabei zu schauen zu dürfen wie du dorthin getragen wirst", sagte er und im nächsten Moment saß er hinter mir auf Smokeys Rücken.
„Komisch bis vor ein paar Tagen hattest du noch gesagt, dass du dich niemals auf einen Pferderücken schwingen würdest", murmelte ich gespielt nachdenklich.
„Meinungen ändern sich halt", raunte er in mein Ohr und ich spürte wie er seine Hände um meine Taille legte, wodurch ein Schauer über mein Rücken lief. Zum einen, da er immer noch kein Shirt an hatte und ich nun deutlich seine Muskeln an meinem Rücken spüren konnte, wenn ich mich etwas weiter nach hinten lehnte.
Ich warf ein Blick auf meinem Bruder, aber der hatte viel mehr mit Champion zu tun, als sich um mich und Damon zu kümmern.
„Hey wenn Damon getragen wird, will ich das aber auch", hörte ich Jackson rufen und schaute nun Liz an, die einmal genervt aufstöhnte.
„Aber wehe du zappelst hier oben rum", zischte sie bevor sich Jackson hinter sie auf den Rücken von Akira schwang.
„Können wir jetzt endlich?", fragte mein Bruder und ließ seinen Blick zu uns wandern, wobei ich das Gefühl hatte, dass dieser für ein paar Sekunden länger bei Damon und mir hängen blieb.
Als Zeichen ritt ich nur hinter ihm her, denn sein Pferd hatte schon mal beschloss los zu laufen.
Zuerst ritten wir an der Straße entlang und dann durch den Wald.
Dies natürlich alles im Schritt, da Liz und ich schließlich noch „Gepäck" hinten drauf hatten.
Die ganze Zeit konnte ich Damons Geruch hinter mir wahrnehmen und seinen Atem in meinem Nacken spüren wodurch ich vielleicht etwas nervös wurde. Wir kamen schließlich am Strand an, der auch mit ein paar Menschen besetzt war.
Jedoch größten Teils leer.
Statt von den Pferden ab zu springen, ritten Liz und ich mit ihnen einfach ins Wasser worauf Jackson gefühlt erstmal eine Panikattacke bekam.
Liz und ich konnten uns vor Lachen fast nicht mehr halten.
Irgendwann war Jackson von Akiras Rücken runter gesprungen und schwamm nun im Wasser.
„Izzy Wettrennen?", fragte sie mich, nachdem sie Jackson losgeworden war.
Ich grinste sie nur an und wandte mich dann zu Damon, der hinter mir saß und mich nun angrinste. Ich wollte gerade meine Hand auf seine nackte Brust legen und ihn runter drücken, aber da raunte er mir ins Ohr: „Wenn ich runter muss, musst du aber auch", und im nächsten Moment hatte er mich auch schon von Smokeys Rücken mit ins Wasser gezogen.
Jackson, der das alles aus dem Wasser beobachtet hatte, lachte sich jetzt nur darüber schlapp.
„Das ist ja voll kalt", quiekte ich mit klappernden Zähne, als ich wieder auftauchte und schwamm dann zu Smokey, der nur mit seinem Huf im Wasser scharte und kletterte wieder auf ihn rauf.
Meine Klamotten waren jetzt zwar klitschnass, aber Smokey war das auch, also war mir das relativ egal. Nachdem ich wieder auf seinem Rücken war, ritt ich zu Liz an den Strand um unser Wettrennen zu starten.
„Ich komm mit Mädels", hörte ich meinen Bruder brüllen und sah dann wie er auch schon an uns vorbei schoss.
„Na komm den holen wir noch ein", rief ich Liz zu und galoppiert Smokey dann an, um hinter meinem meinem Bruder herzuschießen. Liz folgte mir mit Akira und bald hatten wir meinen Bruder auch schon eingeholt.
„Gewonnen!", schrie ich als wir am Schwimmerhäusschen ankamen und drehte mich triumphierend zu den anderen beiden um.
„Na dann mal schauen, wer am schnellsten wieder bei Damon und Jackson ist", rief Liz auch schon und wendete Akira einmal.
Ich ließ mir das nicht zweimal sagen und galoppierte schnell hinter Akira her, die aber mittlerweile schon einen ziemlichen Vorsprung hatte.
Tyler und ich dagegen lieferten uns ein Kopf an Kopf rennen, wobei ich es mir nicht nehmen ließ mit Smokey noch über einen großen Stein zu springen, der mitten im Weg lag.
Nachdem wir bei den Jungs ankamen, die sich in den Sand gesetzt hatten, stiegen die beiden wieder hinter uns auf die Pferde und so ritten wir dann zurück zum Hof.
Als wir wieder am Stall ankamen sprangen Damon von Smokey, wobei er mich beinahe mit herunter zog.
Dadurch, dass unsere Klamotten total nass waren und wir auch noch auf den Pferde gesessen hatten, waren wir jetzt nicht nur nass, sondern auch noch dreckig.
Wir brachten die Pferd zurück auf die Koppel und fingen dann an die Ställe sauber zu machen. Da die Privatställe schon vom Personal gemacht wurden hatten wir nur noch unseren Stall, die Ponys und die Schulpferde übrig.
Mein Bruder entschied sich dafür die Ponys zu machen und Liz bestand darauf zusammen mit Jackson den Schulpferdestall zu übernehmen.
Das würde nun heißen, dass ich zusammen mit Damon unseren Stall säubern musste.
Mir war sofort klar, dass Liz mit Absicht zusammen mit Jaxson arbeiten wollte, damit ich alleine mit Damon war.
Verraten tat sie sich auch in den sie mir kurz bevor sie raus ging noch einen viel versprechenden Blick zu warf.
Ich schenkte ihr noch ein Augenrollen und schaute ihr hinter her wie sie zusammen mit Tyler und Jaxson aus dem Stall verschwand.
„Womit fangen wir an?", hörte ich Damon fragen, worauf ich mich zu ihm umdrehte.
Er hatte sich an die Wand angelehnt und schaute mich nun neugierig an, was ihn komischerweise noch besser aussehen ließ.
„Zuerst ausmisten und dann einstreuen. Du kennst das Prozedere ja schon", entgegnete ich und reichte ihm eine Mistgabel.
Wir säuberten zuerst alle Boxen, wobei wir insgesamt eine halbe Stunde zusammen brauchten.
Dann nahmen wir uns die Schubkarren und liefen raus um Heu und Stroh zu holen.
Mein Vater hatte leider letztens nur die großen Ballen bekommen um nicht mehr die kleinen Quadrate, die viel praktischer waren.
So mussten wir jetzt erstmal den Strohballen öffnen, was sich als nicht so leicht heraus stellte.
Nachdem wir es geschafft hatten das ganze Netz von dem Ballen zu entfernen, konnten wir die Schubkarren mit Stroh beladen.
Als wir fertig waren, stütze ich mich auf die Mistgabel und machte kurz eine Verschnaufpause.
Damon beobachtet mich dabei.
Dann ließ er auf einmal seine Gaben fallen und kam auf mich zu.
Ich schaute ihn verwundert an, aber wurde im nächsten Moment auch schon über seine Schulter geworfen.
Erschrocken stieß ich einen kleinen Schrei aus.
„Damon lass mich runter!", knurrte ich und schlug ihm mit meiner Hand auf seinen muskulösen Rücken.
Das brachte aber nichts, denn im nächsten Moment wurde ich auf den großen Heustapel hinter mir geworfen.
Zum Glück landete ich durch das Heu relativ weich.
Jedoch war das heraus kommen alles andere als einfach.
Immer wieder probierte ich aufzustehen aber sank dadurch nur noch mehr in den Heuballen.
Damon lachte sich in der Zeit schlapp und reichte mir dann schließlich seine Hand, um mir heraus zu helfen.
Ich ergriffe diese, aber zog ihn jedoch zu mir ins Heu mit rein anstatt heraus zu klettern.
Die Idee hatte ich leider nicht ganz durchdacht, denn er landete genau auf mir.
„Damon geh von mir runter. Du bist viel zu schwer", keuchte ich unter ihm und probierte ihn von mir herunter zu drücken.
Er lachte jedoch nur und packte mich auf einmal an den Hüften und drehte mich schnell um, sodass ich jetzt oben lag.
„Aua, dass Stich ja voll", entfuhr es ihm unter mir, als er mit dem Rücken im Heu lag.
Ach ja stimmt Damon hatte ja kein T-Shirt an.
Erschrocken riss ich die Augen auf, als ich bemerkte was ich da gerade gedacht hatte und sprang schnell von ihm herunter.
„Ach so schnell schon wieder herunter?", murmelte er und schaute mich grinsend an.
Ich warf ihm nur ein Augenrollen zu und hob dann die Heugabeln vom Boden auf.
„Ja, und jetzt komm die Boxen machen sich nicht von alleine fertig"
Wir streuten noch die Ställe ein und verteilten dann das Heu.
Anschließend liefen wir zurück zum Haus.
Die anderen waren anscheinend noch beschäftigt, denn keiner befand sich auf der Terrasse.
Damon schnappte sich nur eine Zigarette aus der Schachtel, die auf dem Tisch lag und ließ sich dann auf einen der Liegestühle sinken.
Gerade bevor er sie sich anzünden konnte, lief ich an ihm vorbei und zog sie ihm aus dem Mund.
„Hey", ertönte es von ihm und ich spürte wie er nach meinem Handgelenk griff und es festhielt.
„Du kannst die auch wann anders rauchen", entgegnete ich aber anscheinend gefiel ihm mein Vorschlag nicht so, denn er zog mich auf einmal mit einem ziemlichen Ruck auf seinen Schoß.
Ich schnappte kurz nach Luft und schaute ihn dann verwundert an, als ich auf einmal auf ihm drauf saß.
„Und warum nicht jetzt?", fragte er provokant und schnappte sich die Zigarette aus meiner Hand und steckte sie zurück zwischen die Zähne.
„Weil das nicht gerade gesund ist", entgegnete ich und zog sie wieder aus seinem Mund.
„Das ist mir aber egal"
Und nahm sich das Ding wieder aus meiner Hand.
„Du lässt echt nicht locker", hörte ich ihn mit der Zigarette zwischen den Zähnen nuscheln.
„Und du auch nicht", entgegnete ich und nahm sie ihm wieder weg, kurz bevor er das Feuerzeug zücken konnte.
Ich sah wie er mich mit zusammen gekniffen Augen anschaute und seine Hand wieder zu mir wanderte. Aber dieses Mal griff sie nicht nach der Zigarette, sonder nach meinen Kopf.
Ich spürte wie sie sich an meinen Nacken legte und mich dann zu ihm runter zog, sodass ich seine Lippen nun auf meinen spüren konnte.
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