Kapitel 16
Wir hielten vor einem großen Gebäude aus dem man schon die Musik gefühlt drei Straßen weiter hören konnte.
Ich stieg aus Damons Auto auf und schlurfte genervt hinter ihm her.
„Ach komm schon Izzy, hör auf so zu schmollen", sagte er und drehte sich zu mir um.
„Ich schmolle, weil du mich zwingst auf diese Party zu gehen und das auch noch in diesem viel zu kurzen Kleid", fuhr ich ihn an und warf ihm ein Todesblick zu.
„Zu deiner Beruhigung, du siehst echt heiß aus in dem Kleid"
Ich kniff nur die Augen zusammen weil ich ihm diese Antwort nicht ganz glaubte, aber folgte ihm dann trotzdem ins Haus.
Drinnen war es noch schlimmer als draußen. Überall lagen Plastikbecher herum und Jugendliche die schon ziemlich betrunken waren.
Ich folgte Damon nur zögerlich durch die Menge. „Willst du was trinken?", fragte er mich und reichte mir einen Becher.
„Ich trink keinen Alkohol", murmelte ich nur und schaute mich nervös um.
Die meisten Leute, die hier waren, waren aus den älteren Klassen und eindeutig nicht die
mit denen ich normalerweise Zeit verbrachte.
„Und wer bist du?", hörte ich auf einmal eine tiefe Stimme fragen.
Ich starrte nur auf eine durch trainierte Brust und wandte dann langsam meinen Blick nach oben in zwei blaue Augen.
Es war Jaxson, der nun vor mir stand und mich angrinste.
„Meine Schwester", hörte ich auf einmal Tyler hinter mir und spürte wie ich zur Seite gezogen wurde.
Ich sah wie Jackson nur die Augenbrauen hochzog und dann Tyler verwundert anschaute.
„Diesen Beschützerinstinkt kenne ich ja gar nicht von dir", sagte er zu ihm und grinste ihn an.
„Wenn ich noch einmal sehe, dass du sie anbaggerst bist du einen Kopf kürzer", knurrte er.
„Chill ich hab ja gar nichts gemacht", entgegnete Jackson und hob abwehrend die Hände und bewegte sich ein paar Schritte rückwärts.
Nachdem Jackson weg war, drehte sich Tyler zu mir um und schaute mich wütend an.
„Was machst du hier und was hast du da an?", fragte er mich und auf seiner Stirn zeichneten sich bereits die Adern ab, die immer hervor kamen wenn er wütend war.
„Ich bin mit Da...", wollte ich sagen, aber merkte, dass Damon gar nicht mehr neben mir stand.
„Ich hab keine Lust die ganze Zeit auf dich aufzupassen und andere Typen davon abzuhalten dich an zu baggern und dieses Kleid macht das auch nicht leichter", unterbrach er mich schon.
„Und warum lässt du es dann nicht einfach, wenn es dir so wieso auf die Nerven geht. Ich kann auch gut alleine auf mich aufpassen", erwiderte ich und merkte wie in mir die Wut aufkochte.
„Das wage ich zu bezweifeln, was man ja auch gerade bei Jackson gesehen hat"
„Du übertreibst vollkommen. Es ist ja nicht so, als wollte er mir die Wäsche vom Leib reißen"
„Und jetzt lass mich in Ruhe ich muss Liz suchen gehen", zischte ich und entzog mich seinem Griff.
Warum kümmerte sich Tyler seit gefühlt einer Woche so um mich? Davor hatte es ihn doch auch nicht interessiert?
Wütend lief ich raus auf die Terrasse, wo nur noch mehr Leute standen.
„Izzy", hörte ich auf einmal eine Stimme und würde auch gleich in die Arme von jemandem geschlungen.
„Liz", sagte ich verwundert, als sie mich los ließ. „Hast du was getrunken?"
„Ja ein bisschen was. Spencer hat mir so ein übel lecker schmeckendes Getränk gezeigt, musst du auch gleich mal ausprobieren", quiekte sie aufgeregt.
„Ja, natürlich aber vielleicht trinkst du in der nächsten Zeit nicht mehr davon", entgegnete ich. „Okay wie du meinst", flötete sie.
Sie hatte eindeutig zu viel davon getrunken.
„Woher hast du eigentlich dieses Kleid. Willst du damit Damon um den Finger wickeln?", fragte sie und zupfte neckisch an den Trägern.
„Ich hab es von meiner Cousine und eigentlich gehofft, dass es in den Tiefen meines Kleiderschrankes bleibt. Aber nicht alle Wünsche gehen in Erfüllung", antwortet ich.
„Okay", flötete sie nur und ich bezweifelte, dass sie überhaupt verstanden hatte was ich gesagt hatte.
„Ich geh jetzt noch was trinken", rief sie und hüpfte davon.
„Liz vielleicht solltest du lieber auf Limonade umsteigen, wenn du nicht noch kotzend auf dem Boden liegen möchtest", entgegnete ich, aber da war sie schon wieder im Haus verschwunden.
Um sie müsste ich mich später wahrscheinlich auch noch kümmern.
Aber erst müsste ich Spencer suchen und in zusammen scheißen dafür, dass er Liz nicht davon abgehalten hatte, sich so zu zudröhnen.
Ich lief weiter auf die riesige Terrasse bis ich zu einer Gruppe Jungs kam, die auf den Gartenstühlen saßen.
„Damon!", zischte ich, als ich ihn entdeckte und zu ihm lief.
Auch durch die zehn Zentimeter hohen High Heels war er immer noch größer als ich.
„Was ist?", fragte er und zog einmal an seiner Zigarette.
Mir war bewusst, dass er rauchte aber ich hatte nie gesagt das ich es möchte.
„Wo ist Spencer?", fragte ich ihn, worauf er verwundert die Augenbrauen hochzog.
„Warum denn auf einmal so wütend?", fragte er und zog erneut an seiner Zigarette.
„Ich muss mit ihm nur was klären"
„Hey Damon, wenn hast du dir den da geklärt", hörte ich auf einmal einen Jungen brüllen, worauf ich nur die Augen rollte.
„Bitte nicht", murmelte ich nur leise.
„Es wird dich schon keiner anbaggern", flüsterte er leise in mein Ohr und legte seinen Arm um meine Taille und zog mich zu sich heran.
„Naja, abgesehen von dir", zischte ich.
„Entspann dich, ist doch besser als zehn andere Jungen, die stockbesoffen sind"
„Und woher willst du das wissen. Du scheinst nämlich auch nicht mehr ganz nüchtern zu sein",
murmelte ich.
„Vertrau mir einfach", hörte ich ihn sagen.
„Na und wie heißt du?", fragte mich ein Junge der jetzt so nah vor mir stand, dass ich den Alkohol riechen konnte, denn er bereits getrunken hatte.
„Finger weg Cole", knurrte Damon neben mir nur, worauf Cole ihn nur entschuldigend anschaute.
Ich konnte Gelächter von den anderen Jungen hören und spürte wie Damons Hand an meinem Rücken nur weiter runter zu meiner Hüfte wanderte.
„Pass mit deinen Fingern auf, wenn du sie noch behalten willst. Noch bin ich nicht betrunken", zischte ich leise zu Damon, der mir nur ein Grinsen zu warf.
„Entspann dich", hörte ich nur leise raunen.
Ich drückte mich energisch von ihm weg und murmelte nur noch: „Ich geh Liz suchen und danach fährst du mich nach Hause, ob du willst oder nicht" und verschwand dann schnell im Haus.
Von seinen Kumpels konnte ich noch Sprüche wie „die hat dir aber einen Korb gegeben" oder „na hat sie dich abserviert" hören.
Ich rollte mit den Augen und lief schnell durch die Terrassentür ins Wohnzimmer zurück.
Hier drinnen war eindeutig die Hölle los.
Die Musik dröhnte laut aus den riesigen Boxen und gefüllt tausende Leute tanzten.
Ich wurde von der Seite angerempelt und hatte Mühe mich wieder zu fangen ohne dabei mit den High Heels um zu knicken.
Nachdem ich wieder einigermaßen gerade stand, bahnte ich mir meinen Weg durch die Masse und fing an Liz zu suchen.
Lange brauchte ich dafür nicht, denn sie lehnte an der Bar oder eher gesagt sie lag auf der Bar und sah so aus als würde sie pennen.
„Ich glaub die Kleine hat ein bisschen zu hart zu gelangt", sagte er Barkeeper nur mit einem Grinsen.
„Das sehe ich auch", fuhr ich ihn genervt an und warf ihm ein Augenrollen zu.
„Ich glaub mir ist schlecht", hörte ich Liz murmeln.
„Wo ist hier das Badzimmer", fragte ich den Barkeeper, der darauf nur auf die Treppe deutete. Schnell zog ich Liz von der Bar weg und stütze sie auf meiner Schulter, um mich dann zusammen mit ihr die Treppe hoch zu quälen.
Ich schlüpfte schnell ins Badezimmer, welches zum Glück leer war.
Dann drehte ich mich um und machte die Tür zu und schloss diese wieder ab.
Liz hatte sich mittlerweile über die Toilette gehangen und sich übergeben.
Ich hielt nur ihr Haare zusammen, damit sie ihr nicht ins Gesicht hingen.
„Ich glaube, da werde ich nochmal ein Hühnchen mit Spencer rupfen", sagte ich wütend.
„Aber zuerst sollten wir fahren. Ich kann ihn auch am Montag zusammen scheißen", murmelte ich anschließend noch und erhielt nur ein Nicken von Liz.
„Ich trink echt nie wieder", hörte ich sie nur leise murmeln, worauf sie sich im nächsten Moment wieder über die Toilette beugte.
„Ich bezweifle, dass du das einhältst", sagte ich leise.
Nachdem sich anscheinend ihr Mageninhalt komplett entleert hatte, lehnte sie sich nur müde an die Wand.
„Weißt du wo deine Sachen sind?"
„Ja, ich hab sie irgendwo unten hingelegt", antwortete sie nur leise.
„Und wie sehen sie aus."
„Ist eine kleine dunkel rote Tasche", murmelte sie.
„Okay ich hol sie kurz und dann können wir fahren. Kannst du so lange hier bleiben?", fragte ich worauf sie nickte.
Dann rannte ich schnell aus dem Bad raus und die Treppe runter und drängelte mich durch die tanzende Masse.
Ich schaute mich ein bisschen um und entdeckte Liz Tasche auf der Bar liegen.
Schnell lief ich dort hin und schnappte mir dieses und machte sie auf.
Puh, zum Glück hatte niemand was geklaut.
Gerade als ich mich umdrehen wollte, wurde ich auf einmal am Arm gepackt und zurück gerissen.
Ich knallte nur gegen eine muskulöse Brust und schaute erschrocken hoch und blickte in zwei schwarze Augen, die mich nur gierig musterten.
„Damon", sagte ich und wusste nicht, ob ich erleichtert sein oder Angst haben sollte denn er wirkte auch nicht mehr ganz nüchtern.
„Ich hab dich gesucht", raunte er mir leise ins Ohr, worauf mir ein kalter Schauer den Rücken herunter lief.
„Ich dich auch", murmelte ich nur leise. Damit du mich und die völlig betrunkene Liz nach Hause fahren kannst, dachte ich mir, aber sprach es nicht laut aus.
„Gut", hörte ich seine tiefe Stimme murren und spürte wie mich seine Augen durchbohrten.
„Du siehst verdammt heiß aus in diesem Kleid", flüsterte er leise in mein Ohr und zog mich noch näher an sich heran.
Wie viel hatte er bitte getrunken?
Ich streckte mich etwas, um an seinem Mund zu riechen, aber er stank gar nicht so extrem nach Alkohol.
„Wolltest du mich gerade küssen?", fragte er mich mit einem Grinsen und beugte sich nun noch näher zu mir.
„Nein", entgegnete ich schnell, worauf er mich nur verführerisch angrinste.
„Gut, aber dagegen hätte ich nichts", murmelte er und ließ seinen Blick zu meinen Lippen wandern.
„Was hast du bitte genommen das du auf einmal so drauf bist? So viel Alkohol hast du doch gar nicht getrunken, sonst würdest du stärker sticken "
„Keine Ahnung, vielleicht hat mir jemand was unter gemischt oder in der Zigarette war etwas", antwortet er.
„Das heißt aber nicht, dass ich mich morgen nicht mehr daran erinnern kann, was ich heute getan habe", knurrte er leise und ich spürte wie seine Hände runter zu meiner Hüfte wanderten und sich dort platzierten.
Ich musste schlucken, weil über all wo seine Hände lang wanderten kleine Stromschläge hinterlassen wurden oder zumindest fühlte es sich so an wie ein Stromschlag.
Ich schluckte einmal und konnte nun seinen heißen Atem auf meinen Wangen spüren.
„Ich weiß, dass ich nicht der einzige von uns beiden bin, der das auch will", raunte er mein Ohr, worauf mir noch wärmer wurde.
Mit all meinen restlichen Verstand den Damon mir noch nicht genommen hatte, drückte ich ihn leicht von mir weg.
Mein Atem ging schwer, da ich noch etwas durch den Wind war, worauf ich ihn nur anstarren konnte. Damon zog nur eine Augenbraue hoch und ich schüttelte einmal meinen Kopf, um mich wieder zu sammeln.
„Ich muss zurück zu Liz", murmelte ich leise und merkte, dass meine Stimme heißer klang.
Dann riss ich mich aus seinem Arm und schnappte mir die Tasche von Liz, die ich ausversehen fallen gelassen hatte, und lief schnell die Treppe hoch.
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