Louis
Ich genoss seine zärtliche Art mir gegenüber und musste leicht schmunzeln, als er das so sagte. Dennoch freute es mich ja selber, dass mein Schädel einigermaßen heil geblieben war und ich nichts schlimmeres erlitten hatte.

Leicht hob ich eine Braue, da Noah mir so süß über den Nacken streichelte und mir sein 'Okay' gab, mit dem ich mehr als zufrieden vor mich hingrinste, den Kopf wieder hob und einen auf Ernst machte, damit er nichts bemerkte.

"Na dann komm mal jetzt mit, Schatz.", hauchte ich ihm zu, erhob mich und zog mir meine Vans wieder mal an, wartete bis Noah fertig war und lief dann mit ihm los, wobei ich kurz zuvor auf die Uhr gelinst hatte, damit wir pünktlich kurz vor Sonnenuntergang dort ankamen. 

Mein Herz fing an wie wild zu schlagen, weshalb ich nach seiner Hand griff und mit meiner verschränkte, dazu nur sagte: "Ich hab Angst, bitte lass mich deine Hand halten."

Wir liefen den Strand entlang und kamen gerade noch so pünktlich an, wobei Noah es noch nicht sehen konnte, da der Ort sich hinter dem Privatstück hier hinter den Gebüschen befand.

"Also Noah hör zu, ich.. hab da was hier hinter organisiert.. nur für uns zwei. Schau es dir an und wenn du dann möchtest, reden wir darüber und ich erkläre dir, dass was du gesehen hast, absoluter Abfuck und nicht so war, wie du dachtest. Das schwöre ich dir bei Gott.", murmelte ich, stellte mich hinter ihn und legte meine Arme sanft an seine Hüften, ehe ich ihn durchschob, damit er sehen konnte, was ich da für ihn alles organisiert hatte.

Spätestens gleich müsste er doch wissen, wie sehr ich ihn liebe und dass ich Bryan niemals küssen würde. "Ich liebe dich, Noah. Über alles! Glaub mir das, du bist der einzige für mich, mein Herz gehört nur dir alleine."

Noah.
Er wollte jetzt gleich los? Etwas überrascht blickte ich ihm nach, stand dann jedoch auf und schaltete den Fernseher aus. Als das erledigt war, schlüpfte ich in meine Schuhe und verließ zusammen mit Louis das Apartment. Was dachten Ella und Dad wo wir hingingen?

Wussten sie, dass es wohlmöglich gefährlich war? Unsicher über diese ganze Aktion folgte ich Louis ein ganzes Stück, ehe er meine Hand griff. Aus Reflex hätte ich sie beinahe sofort wieder weggezogen, hörte jedoch seine Worte und wirkte dem Reflex entgegen. Wenn das so war.

Vorsichtig verschränkte ich auch meine Finger mit seinen, lief mit ihm weiter auf ein Gebüsch zu. Was machten wir hier? Meine Verwirrung nahm immer weiter zu und wollte auch gar nicht mehr verschwinden. 

Plötzlich blieb er stehen, was mich ebenfalls dazu veranlasste stehen zu bleiben. Was war jetzt los?

Aufmerksam betrachtete ich ihn, verzog leicht das Gesicht bei den Worten, dass ich zuhören sollte. Das Ganze von wegen gefährlich war gelogen gewesen, oder? Sollte es mir Sorge bereiten, dass ich nicht merkte, wenn mich mein Freund anlog?

Für einen Moment biss ich auf meiner Lippe herum, während ich seinen Worten lauschte. Er hatte also was für uns beide organisiert? Langsam legte ich meinen Kopf schief, wusste nicht ganz, was ich von der Aussage halten sollte. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich diese Angelegenheit hier in der Öffentlichkeit klären wollte.

Obwohl, in der Nähe von Ella und Dad wäre es auch nicht besser. Erstens weil sie nicht wussten, dass wir ein Paar waren und ja, das war wohl auch schon der große Punkt. Eine Nummer zwei gab es nicht. Sie wussten nicht, dass wir zusammen waren und das sollte nach Möglichkeit auch so bleiben. Ich wollte mir das Theater nichtmal vorstellen. Wahrscheinlich dürfte ich spätestens dann tatsächlich ausziehen. 

Louis' Arme um meiner Hüfte rissen mich schließlich aus meinen Gedanken. Ohne dass ich auch nur irgendwas dazu sagen konnte, wurde ich durch das Gebüsch geschoben, welches mir schon von weitem irgendwie suspekt vorgekommen war. Aus Reflex hatte ich meine Augen geschlossen und öffnete sie erst wieder, als Louis seine Worte beendete. Wow.

Louis
Vor uns lagen wie gewünscht ein Weg voller Kerzen, die Beleuchtet waren und direkt zum Pavillion führten. Jedenfalls war es sowas ähnliches. Vielleicht mehr, wie ein Zelt, aber dennoch war es offen.

Innen drin standen zwei wirklich bequeme Sessel an einem Tisch und der Blick führte direkt ins weite Meer. Sanft schob ich meinen Freund den Weg entlang, entdeckte den Veranstalter heimlich und gab diesem unauffällig das Zeichen.

"Setz dich, bitte.", hauchte ich ihm zu, als wir vor dem Tisch standen und setzte mich erst kurz nach ihm hin. Der Tisch war mit Rosenblüten und einer Kerze in der Mitte geschmückt. Sachen, die ich selbst noch gekauft hatte.

Ich schaute verlegen zu ihm und seufzte leise. "Das sollte eigentlich vorab ein schönes Date werden. Den Mist mit Bryan.. uff. Hör mir bitte einfach zu, ich erzähle dir alles und.. und wenn du dann nicht bleiben möchtest..! Es tut mir ja auch ehrlich Leid, dass ich dich angelogen habe, dass ich zu einem gefährlichen Ort möchte, aber ohne den Vorwand wärst du nicht mitgekommen. Außerdem habe ich dir doch ein schönes Date versprochen. Wie auch immer.."

Ich fing dann an alles bis ins kleinste Detail zu erzählen, was Bryan gesagt hatte und wie es überhaupt dazu gekommen war, erklärte auch wie sehr ich mich gewehrt hatte und als alles gesagt war, verstummte ich für einen Moment.

"Ich weiß echt nicht, was Bryans Problem ist, ich weiß noch nicht mal, ob er von uns beiden Bescheid weiß und uns deswegen auseinder bringen will.. das ist aber nur meine Theorie.. tut mir echt Leid.. ich wollte dir in keinster Weise weh tun und das würde ich auch nicht.. bitte Noah, glaub mir das. Ich liebe dich über alles, vertrau mir. Dich würde ich niemals ohne triftigen Grund anlügen, erst Recht nicht deswegen. Ich hab doch lange genug gelitten, als ich dir noch nicht gesagt habe, dass ich dich liebe."

Als ob ich mir jemals so einen Aufwand machte, um dann mit diesem scheiß Bryan das Weite zu finden, das ergäbe keinen Sinn. "Ich.. ich liebe dich aus tiefstem Herzen.. Noah!", flüsterte ich und einige Tränen kullerten mir die Wange hinab.

Noah
Überwältigt von dem Bild, welches sich mir bot, bewegte ich mich kein Stück. Erst als Louis mich sanft zu schieben begann, setzte mein Körper wie von selbst einen Fuß vor den anderen.

Mein Kopf versuchte noch immer das hier zu realisieren, da ich mit sowas ganz sicher nicht gerechnet hatte. Ich hatte ja mit allem gerechnet, aber nicht hiermit. Das war einfach.. überwältigend.

Als ich schließlich vor einem der beiden Stühle stand, setzte ich mich sofort, als Louis dies von mir wollte. So einen großen Aufwand hätte er sich nicht machen müssen, das hatte ich überhaupt nicht verdient.

Während ich noch dabei war, die kleinen liebevollen Details, wie die Rosenblätter, zu entdecken, begann Louis bereits zu reden. Ich hörte ihm genau zu, auch wenn ich ihn erst nach ungefähr zehn Sekunden ansah, versuchte ich nicht zu heulen.

Sowas schönes hatte noch nie jemand für mich gemacht. Aber das war nicht alles, denn ich konnte schon an dem Aufwand und der Liebe die hier reingeflossen sein musste vorstellen, dass ich mich wohl wie der größte Idiot verhalten hatte.

Jetzt fühlte ich mich mehr als schuldig, wollte mich eigentlich nur noch für meine Sturheit bei ihm entschuldigen, konnte ihn jedoch nicht unterbrechen. Er hätte mir vermutlich gar nicht alles so genau erzählen müssen und ich hätte ihm trotzdem geglaubt. Was mich allerdings immer noch verwirrte war, warum Bryan ihn geküsst hatte.

Dass er das von uns beiden wusste, bezweifelte ich stark, da sonst schon ein dummer Spruch in meine Richtung gekommen wäre. Also warum? War er auch schwul? Stand er auf Louis, auf meinen Freund? Aber warum machte er Louis dann dermaßen runter?

Ein wenig verwirrt, aber gleichzeitig mit Liebe erfüllt, blickte ich nun wieder zu Louis. Sofort, als ich die Tränen auf seinen Wangen entdeckte, stand ich wieder auf und lief zu ihm rüber.

Sanft strich ich ihm mit meinen Daumen die Tränen weg und blickte ihm ruhig in die Augen. ''Ich war ein Idiot, tut mir Leid.'', entschuldigte ich mich als erstes, ehe ich ihm einen sanften Kuss aufdückte.

''Ich liebe dich mindestens genauso sehr und das hier ist.. überwältigend. Du bist so süß..'' Sanft nahm ich eine seiner Hände in die meinen und drückte diese liebevoll. Ich war so ein Idiot! Wie schon gesagt, sowas hatte ich auf keinen Fall verdient.

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Das Kapitel ist btw mein Geburtstagsgeschenk an euch, (obwohl ich heute Bday habe, hihi). 😂

Das nächste Kapitel wird etwas länger dauern zu schreiben, es tut mir jetzt schon sehr Leid für eure Warterei.
:3