Körperstalking - erledigt!
Louis
Irgendwann bemerkte ich, wie mich jemand an der Wange streichelte und öffnete meine Augenlider. "Hmh?", nuschelte ich nur und blickte verträumt in Moms Richung. Als ich jedoch bemerkte, wie jemand so laut neben mir atmete, riss ich meine Augen auf, checkte erst jetzt wie ich hier eigentlich lag. Erschrocken nahm ich meine Hand direkt von ihm weg und auch meinen Kopf erhob ich von seiner Schulter.
Das konnte doch nicht wahr sein. Oh mein Gott... wie bin ich bloß SO eingeschlafen? Hätte ich mich nicht ans Fenster lehnen können? Scheiße! Mit rot glühenden Wangen, stieg ich lautlos aus dem Auto und stolperte in Moms Arme, da mir die Beine eingeschlafen waren. Yup, Gott musste mich echt für das was ich war, hassen!
Ächzend humpelte ich mit der 'Familie' zum Hotel, wir checkten ein und bekamen auch schon den Schlüssel für unser Appartment, in welches wir nun gingen. Es befand sich in der zweiten Etage, was vollkommen in Ordnung war.
Das Appartment, welches nun von Matthias geöffnet wurde, sah auf dem ersten Blick gar nicht mal so übel aus und hatte sogar einen schönen Ausblick auf das Wasser und den Strand. Wie schön.
Zuerst betrachteten wir alle das Zimmer von Matthias und Mama, dann kam das Bad und zu 'guter' letzt unser Zimmer, wobei ich erstarrt auf das Doppelbett blickte.
Ich dachte, dass es zwei Hochbetten wären aber ein zweites Ehebett...?! "Mom... ich... penn hier nicht mit ihm", brummte ich und verließ das Schlafzimmer zügig, sah mich im offenem Wohnzimmer, welches wie zu Hause mit der Küche verbunden war, um und suchte nach einer Alternative.
Meinetwegen konnte ich auf der zu kurzen Couch schlafen, doch das Bett würde ich mir nicht mit ihm teilen.
Wortlos legte ich meine Tasche vor der Couch aus und hörte die Schritte der anderen. "Wir gehen jetzt eine Runde schwimmen, also zieht euch um.", erklärte uns Matthias, wobei ich schon am Rauskramen meiner Shorts war. Nachdem das Bad wieder freigegeben war, schloss ich mich kurz ein, zog meine Hose und Boxer aus und wechselte in meine Badeshorts. Meinen Hoodie behielt ich aber noch vorerst an.
Letzendlich griff ich nach meinem Handtuch und so liefen wir also zum Strand.
Dort angekommen, grillte mich auch schon die Sonne. Ich breitete also mein Handtuch aus, zog mir dann Shirt und Hoodie auf einem male aus und tat die beiden Sachen einfach auf mein Handtuch, damit mir dieses nicht wegflog. Jetzt sollte ich also alleine Schwimmen gehen? Wie langweilig.
Stattdessen ließ ich mich auf mein Handtuch fallen, benutzte meinen Hoodie nun als Kopfkissen und schloss in der Sonne meine Augen, eher ich mich zu meinen Handy wandt, das eine Bild in der Familiengruppe entdeckte, es laden ließ und ich erneut erschrocken auf mein Handy blickte. Mit dunkelroten Wangen, blickte ich zu meiner Mutter. "Mooom, d-das ist doch nicht dein Ernst. Wieso ausgerechnet so ein Foto? Und wieso um Himmels Willen, schickst du das in die Gruppe?", fragte ich diese beschämt und musterte Noahs Körper für einen klitzekleinen Moment.
Noah
Ich blieb so lange still sitzen, bis er letztendlich wirklich aufwachte und sich wieder aufrecht hinsetzte. Mein Blick glitt zu ihm rüber, wobei ich bemerkte, wie rot sich seine Wangen färbten. Wäre ich an seiner Stelle gewesen, hätte mein Körper vermutlich die gleiche Reaktion auf diese Situation gezeigt. Nachdem er aus dem Auto gestiegen war, streckte ich mich erst einmal ausgiebig, bevor ich auch mir meinen Rucksack schnappte und zusammen mit den anderen in das Hotel lief.
Ich war gespannt auf das Zimmer, da ich auch noch nicht genau wusste, ob es zwei Einzelbetten oder ein Doppelstockbett war. Um ehrlich zu sein, hoffte ich auf ersteres, da ich Doppelstockbetten hasste. Oben hatte ich irgendwie immer Angst davor runter zu fallen und und unten bildete ich mir immer ein, dass die Person über mir gleich durchbrechen würde.
An der Rezeption erhielten wir unseren Schlüssel, welcher uns zum Appartment im zweiten Stock führte. Auf den ersten Blick war es wirklich sehr schön, doch als ich das Zimmer erblickte, welches Louis und ich uns teilen sollten, reagierte ich deutlich verwirrt. Ein Ehebett? Wirklich? Was zum Teufel hatten sie gebucht?
Kuscheln für die ganze Familie - auch für ihre schwulen Söhne? Nein, natürlich nicht, sie wussten es von mir schließlich nicht, aber dennoch kam es mir so vor. Noch bevor ich überhaupt irgendetwas hatte sagen können, sprach Louis schon das aus, was ich erwartet hatte. Mehr Platz für mich.
Gemächlich ließ ich meinen Rucksack auf das Bett gleiten und lauschte Dads Worten. Genervt verdrehte ich die Augen. Ich hatte ja nichts gegen Sport, im Gegenteil ich liebte Sport und betrieb ihn regelmäßig, doch schwimmen war eine der wenigen Sportarten die nicht wirklich was für mich waren. Im Meer hatte ich immer das Gefühl in der nächsten Sekunde von einem weißen Hai zerfleischt zu werden, was unglaublich unlogisch war, da ihr natürlicher Lebensraum sich ganz sicher nicht hier in der Ostsee befand.
Da ich der schnellste war, zog ich mich als erster um und da es hier auf dem Zimmer nicht sonderlich warm war, behielt ich allerdings mein Shirt an. Es dauerte nicht mehr lange, bis alle fertig waren und wir uns zum Strand begaben. Dort angekommen, breitete ich etwas unbeholfen mein Handtuch aus.
Als ich dann eine Bewegung aus Stiefbrüderches Richtung wahrnahm, drehte mein Kopf sich einfach in diese und meine Augen begannen seinen Körper zu mustern. Ich hatte ehrlich nicht erwartet, dass er so gut aussehen würde. Was aber noch viel besser als sein Aussehen war, war, dass ich mir nicht einmal eine Sonnenbrille aufsetzen musste um ihn zu musteren, da er mich sowieo ignorierte und alles was ich tat ausbledete. Verdammt, das erwartete man gar nicht... zumindest nicht in diesem Ausmaß.
Verblüfft zog ich mir mein Shirt über den Kopf, während Louis das Bild in der Gruppe zu entdecken schien. Wunderte mich, dass er nicht sofort ins Wasser gerannt war. Apropos Wasser... mussten wir uns jetzt wirklich sonnen? Meine Sommersprossen waren meiner Meinung nach schon viel zu deutlich zu sehen und das musste durch die Sonne nicht noch mehr gesteigert werden. Seufzend ließ ich mich schließlich auf meinem Handtuch neben ihm und seinem Handtuch nieder, legte mich hin und versteckte mein Gesicht unter meinen Armen. Zu viel Sonne.
Für ungefähr zehn Minuten blieb ich so liegen, bevor ich mich schlussendlich wieder aufsetzte, da mir zu warm wurde. Ein Blick zu meinem Vater und Ella, verriet mir, dass sie nicht zwangsweise sofort ins Wasser wollten, doch ich würde jetzt gehen. Entschlossen stand ich auf und lief den Strand hinunter, dem Wasser entgegen.
Louis
Abwertend betrachtete ich seinen Körper kurz und linste zum Wasser. Ich hatte damals täglich Leichtatlethik betrieben, deswegen konnte ich es mir auch leisten, alles in mich reinzuhauen, wie es mir gerade passte. Egal, wie viel ich aß, ich nahm gar nicht mehr zu, was ich echt praktisch fand. Mein Handy gab ich Matthias, welcher es wiederrum an Mom übergab, die im Schatten saß, da sie unterm Sonnenschirm saß und mein Handy auch nicht bei ihr gegrillt werden würde.
Eine kleine Weile lag ich so also auf dem Rücken, bis ich wahrnahm, dass Noah wahrscheinlich jetzt ins Wasser ging, weshalb ich ihm nur noch nachschaute und ebenfalls aufstand, nach meinem Portmonee kramte und meine Mom mir einfach einen 5€-er in die Hand drückte. Sie wusste bereits, wozu ich das Geld brauchte, beugte sich zu mir vor und grinste breit. "Kauf deinem Bruder und dir ein leckeres Eis, ja?" Ach man! Jetzt musste ich also noch warten, bis der Junge wieder aus dem Wasser kam, beobachtete ihn genervt, bis er endlich aus dem Wasser stieg und hochlief.
"Komm mal mit.", brummte ich und lief einfach vor. Wenn er keine Lust hatte, dann war mir das auch vollkommen gleich und ich würde mir eben nur ein Eis für mich kaufen. Nach einem kleinen Blick zur Seite, fiel mir auf, dass er mir tatsächlich folgte und so liefen wir also zum Geschäft mit dem eingepacktem Eis.
Ich überlegte kurz, nahm mir dann ein Wassereis heraus und wartete still darauf, dass auch er sich ein Eis aussuchte.
Schließlich ging ich bezahlen, bekam das Rückgeld und ging mit ihm und dem Eis zurück an unsere Plätze, leckte an diesem und entspannte mich ein wenig.
Es war ganz nett, einigen Tagen dem Stress zu entfliehen, da stimmte ich der Idee meiner Mutter sogar zu.
Nachdem ich mein Eis aufgegessen hatte, nahm auch ich eine Abkühlung im Wasser und kehrte wenig später nicht anders zu erwarten, nass zurück. Fröstelnd blieb ich in der Sonne stehen, bis ich wieder trocken war und legte mich danach mit dem Bauch auf mein Handtuch, schloss meine Augen und lauschte dem 'Meereslauschen'. Wie chillig es hier doch war!
Noah
Eher langsam schlich ich ins Wasser und ließ meinen Blick über die halbwegs ruhige Wasseroberfläche schweifen. Keine Haie zu sehen, keine dunklen Schatten. Ein wenig beruhigter, ließ ich mich ins Wasser gleiten und begann etwas weiter rauszuschwimmen, doch je weiter ich rausschwamm, desto paranoider wurde ich, was die Haie anging. Ja, ich wusste, dass hier keine waren, doch seit ich damals 'Jaws' gesehen hatte, war ich so drauf.
Also blieb ich nicht sonderlich lange im Wasser, nur so lange, dass ich mich etwas abkühlte. Gleich nachdem ich rauskam, brummte Louis irgendwas von mitkommen, weswegen ich ihm ohne zu fragen folgte. Als ich schließlich bemerkte, welche Richtung er ansteuerte, wusste ich auch wohin es ging. Eis.
Wir kamen schließlich an der kleinen Hütte an und ich musterte die Eistruhe. Nicht viel später war mir klar, was ich haben wollte. Also nahm ich mir ein Magnum mit Joghurt raus und begann es zu essen, nachdem Louis bezahlt hatte. Danach begaben wir uns schweigend zurück zu 'unseren Eltern', wo wir auf den Handtüchern Platz nahmen und weiterschwiegen.
Wie immer aß ich als erstes die Schokolade außen herum ab und begann dann das Milcheis im Innern zu essen. Keine Ahnung wann ich mir das angewöhnt hatte, doch ich tat das schon so lange ich mich erinnern konnte.
Immer mal wieder blickte ich zu Louis, welcher mich wie so oft nicht beachtete. Es dauerte nicht lange, bis er schließlich aufstand und ins Wasser lief, wobei ich ihn beobachtete. Als auch ich mein Eis gegessen hatte, legte ich mich auf den Bauch, die Arme unter meinen Kopf und schloss die Augen. Es nervte mich, dass er jedes Mal so auf mich reagierte.
Wäre ich an seiner Stelle, würde ich vermutlich versuchen mich mit ihm zu vertragen. Zumindest denke ich das. Was hätte es für Nachteile? Keine. Es war ja jetzt schon so, dass ich in gewisser Weise aufpasste. Naja, und wenn wir uns gut verstehen würden, wer weiß, vielleicht könnte ich die anderen ja davon überzeugen ihn in Ruhe zu lassen. Aber ich wusste, dass es Ärger für mich bedeuten würde, wenn ich es versuchen würde.
Also warum sollte ich mir Ärger für jemanden einhandeln, der mich abgrundtief hasste? Mehr Ärger als ich sowieso wegen ihm hatte. Wie schon erwähnt hatte ich schon so einiges verhindert, was dann letztendlich auf meine Kosten ging. Stichelein und Anschuldigungen, aber das war nichts im Vergleich zu dem, was sie stattdessen mit Louis vorgehabt hätten.
Als ich nach einer Weile hörte, wie sich neben mir was regte, öffnete ich meine Augen und sah zu Louis rüber, welcher gerade aus dem Wasser zurück gekommen war. Er sah wirklich gut aus. Ein paar von meinen Kumpels sollten lieber neidisch auf ihn sein, anstatt ihn immer runterzumachen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top