Idiot
Louis
Ich schluchzte leise, als dieser mich wie ein Erwachsener darüber tadelte, dass ich essen sollte.
Die ganze Zeit wollte ich ihm wiedersprechen, öffnete sogar bereits meinen Mund, als er so plötzlich meinte, dass ich perfekt sei, was mein Herz kurz zum Rasen brachte, es danach aber wieder so sehr schmerzte und ich wieder losheulen könnte.
Sein Gorilla sah doch viel zu stemmig aus, also wieso gefiel ihm das und nicht ich, auch wenn er es eben meinte? Argh... ich verstand gar nichts mehr. Wieso sagte er mir sowas? Das tat total weh!
Ich blinzelte kurz, sah in sein leicht rötliches Gesicht und fragte mich, ob er das nur als Vorwand sagte, damit ich wieder deutlich viel zu Essen begann. Wer weiß, vielleicht wollte Noah ja auch, dass ich so breit wie dieser Titan wurde..! Dennoch... klang es nicht besonders erlogen.
"J-ja... bitte.", flüsterte ich ihm zum Thema Wasser holen leise zu und wollte im Moment nur kurz etwas Ruhe haben und sein Gesicht nicht sehen. Naja und seine Stimme nicht hören, seinen Atem nicht auf mir spüren und auch nicht seine Hand halten wollen. Er machte mich sowieso schon nervös. Doofie!
Als er sich -ich nenne es mal liebevoll - verpisste, stützte ich mich leicht ab und betrachtete nun das Zimmer. Es war langweilig hier. Wo war überhaupt die Lehrerin oder was weiß ich wer, die für sowas hier verantwortlich ist?
Geil... ich hätte auch auf der Strecke liegen bleiben können und es hätte eh niemanden gejuckt. Wieso war Noah also wieder mal so lieb und fürsorglich zu mir? War das dieser scheiß Bruder Bonus? War es das? So wollte ich ihn aber nicht mehr sehen.
Ich wollte, dass er mich als einen Mann sah und nicht als seinen kleinen Bruder, der sein Leben nicht auf die Reihe kriegt, weil er Liebesprobleme hat! Ich war ja so armselig.
Seufzend wartete ich also auf Noah und spielte mit meinen Haaren herum.
Noah
Nachdem ich seine Zustimmung erhalten hatte, stand ich sofort auf. ''Bin gleich wieder da.'', murmelte ich beim Verlassen des Raumes. Auf dem Weg die Treppen herunter, merkte ich, wie mir einige Tränen über die Wange liefen. Vorsichtig wischte ich diese Weg, ohne anzuhalten. Warum tat Louis das? Wie konnte er noch nicht gemerkt haben, dass ich etwas von ihm wollte? War das denn nicht unglaublich offensichtlich?
Hätte ich mit ihm damals geschlafen, hätte ich nichts von ihm gewollt -nein. Hätte ich so darunter gelitten, dass er mich ignorierte, wenn er mir am Arsch vorbei gehen würde -nein. Wäre ich aus Verzweiflung ohne ein Wort abgehauen, wenn es für mich nicht unerträglich geworden wäre -nein. Wie konnte er es nicht merken? Das würde alles so viel leichter machen.
Als ich das Schulhaus verließ, hatte ich mich wieder gefangen und joggte nun zur Turnhalle rüber, aus welcher ich unser Zeug holte und uns beim Coach abmeldete, dem es aufeinmal ziemlich peinlich zu sein schien, dass er nichts mitbekommen hatte. Gut so.
Es gehörte sich nicht, so abgelenkt zu sein, dass man nicht mitbekam, wie ein Schüler das Bewusstsein verlor. Eilig schickte er mich wieder zurück.
Nicht lange, nachdem ich den Raum verlassen hatte, betrat ich diesen wieder und stellte unsere Sachen ab, ehe ich mein Frühstück aus meiner Tasche zog und es ihm zusammen mit meiner Wasserflasche reichte.
Nachdem er mir beides abgenommen hatte, lehnte ich mich etwas im Stuhl zurück und begann erneut auf den Boden zu starren. Wie konnte ich ihm sagen, dass es mich fertig machte, wie es zwischen uns lief? Dass ich dieses hin und her nicht leiden konnte und das ich doch eigentlich nichts anderes wollte, als ihn bei mir zu haben. Wie sagte man jemandem sowas, von dem man wusste, dass er die Gefühle nicht erwiederte und man definitiv einen Korb kassieren würde?
''Iss das auf, ja?'', durchbrach ich schließlich die Stille und begann mir auf der Unterlippe herum zu kauen, während ich ihn kurz ansah. Ich würde ihn so gern einfach in den Arm nehmen oder küssen. Irgendwas, egal was, um ihm nahe zu sein. Dass ich erst gestern mit Andrew sowas wie eine Beziehung eingegangen war, wusste ich, doch ich war nicht in Andrew verliebt sondern in Louis.
Es war eine idiotische Idee gewesen zuzustimmen, da wir uns sowieso so gut wie nie sehen würden. Idiot, Idiot, Idiot!
Louis
Nachdenklich und auch ein wenig Verlegen wegen dem einen Satz eben, blickte ich ihn vorerst nicht richtig an, sondern warf meinen Blick auf seine Arme und Hände, welche unsere Taschen hielten und diese dann aber ablegten.
Seine Arme sahen echt wunderhübsch aus.. und diese Venen. Beinahe schon perfekt! Doch das war er nicht. Perfekt war etwas anderes. Perfekt war... nicht mit irgendeinen Fremden vögeln. Perfekt war... mich zu lieben, so wie ich ihn liebte. Doch daraus wurde einfach nichts. Noah war zu dumm um zu begreifen, dass ich ihn liebe, auch wenn ich es ihm sicher noch nicht soo dermaßen stark gezeigt hatte.
Doch ich war der Meinung, ich hätte ihm meine Liebe beim Sex gezeigt.. oder wie ich ihn bei der Lasagne angestarrt hatte. Wie konnte er sowas bloß nicht... argh! Es war absolut sinnlos!
Diese Liebe war auch absolut die Falsche. Was würden denn unsere Eltern von uns denken? Was würde sein erwartungsvoller Dad von uns halten? Mein Blick wandt sich langsam zu Noah, welcher zu Boden starrte. Was war denn jetzt mit ihm los?
Als er seinen Kopf hob, nachdem ich ihm das Essen abgenommen hatte und die Banane aus ihrer Haut pellte, sah ich ihm ebenfalls für einen kleinen Moment in die Augen, wandt den Blick dann aber hastig ab.
"Hast du denn schon gegessen, Noah? Lass uns das lieber teilen, okay?", fragte ich diesen eher unsicher, aß hastig die Banane zur Mitte und hielt ihm diese hin. Mir war jetzt schon schlecht von dieser geworden, doch das lag daran, dass es komisch war, nach so vielen Tagen etwas zu essen. Hastig griff ich nach seiner Wasserflasche und trank ihm einen Drittel aus, damit ich die Banane nicht wieder herauswürgte.
Über einen Gedanken begann ich zu lachen und sah nun wieder leicht frustriert auf. "Wieso bist du überhaupt hier bei mir? Ich meine... wieso gehst du nicht.... wieder zum Sportunterricht?"
Das war eigentlich nicht meine Frage gewesen. Ich wollte ihn eher fragen, warum er nicht lieber bei diesem Riesen war. Er war Noah doch viel wichtiger. Doch... ich wollte gerade nicht allein sein, weshalb ich meine Eifersuchtstour wieder einpackte. Das konnte ich auch zu Hause tun. Falls er nicht schon wieder wegrennt und Tage darauf mit einem noch anderen im Schlepptau antanzt.
Wieso war ich bloß in so jemanden wie ihn verliebt? Man sah ihm doch gleich an, dass er jeden Kerlen haben konnte. Jeden! Außer mich. Ich sah nicht gut genug für ihn aus.
Ich brauche jetzt Alkohol! Heute Nacht konnte ich aber leider nichts trinken, da morgen immer noch Schule war. Verdammter Mist! Unbedingt brauchte ich etwas, um zu versuchen meinen Kummer wegzusperren.
"Bin ich dir überhaupt wichtig? Ich meine... wäre ich nicht so... armselig, läge ich hier nicht und du würdest dich doch sowieso nicht um mich kümmern, richtig?"
Wieso machte ich das alles so kompliziert? Wieso ging ich es nicht anders an? Ich wollte das nicht so formulieren.. ich meinte das doch anders. Er würde gleich sicher aufspringen, mir eine Klatschen und abhauen bei diesen Worten.
"Gib's doch zu. Du hasst mich, Noah. Sag es mir doch einfach."
Noah
Natürlich wollte er nicht aufessen. Ein leises seufzen verließ meine Lippen, auch wenn es süß war, dass er daran dachte, dass ich ebenfalls noch nichts gegessen hatte.
Dennoch nickte ich, da es mir vermutlich auch bald nicht viel besser gehen würde als ihm. Nachdem er also die Hälfte gegessen hatte, nahm ich ihm die Banane ab und begann sie zu essen. Während ich den ersten Bissen kaute, beobachtete ich Louis dabei, wie er schnell etwas von dem Wasser trank, kurz lachte und mich dann leicht frustriert anguckte. Was war jetzt wieder los?
''Wieso bist du überhaupt hier bei mir? Ich meine... wieso gehst du nicht....wieder zum Sportunterricht?'', fragte er mich plötzlich recht unvermittelt, was mich meinen Kopf leicht schief und meine Stirn in Falten legen ließ.
Kannst du nicht noch deutlicher sagen, dass ich mich verpissen soll? Ich fuhr mir durch die Haare und lehnte mich im Stuhl wieder zurück. Sollte ich wirklich auf diese Frage antworten? Er musste die Antwort doch kennen, oder? Wie sollte er nicht wissen, dass ich mir sorgen machte?
Während ich nachdachte, hatte ich die Hälfte der Banane gegessen, nur um mir nun neue Fragen anhören zu dürfen. Für einige Sekunden, hatte ich gedacht mich verhört zu haben, bis er weiterredete und mir somit bestätigte, dass ich mich nicht verhört hatte. Meinte er diese Frage ernst?
Perplex blickte ich ihn an und wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Das war eine bescheuerte Frage. Natürlich war er mir wichtig und bis eben hatte ich auch gedacht, dass er es wüsste. Ich meine, wie konnte er es denn nicht wissen?
Wäre er mir nicht wichtig, würde ich mich doch nicht so um ihn Sorgen, dann würde ich mir nicht so viel Mühe damit machen, die Dinge zwischen uns immer wieder klar zu stellen oder sein Leben zu verbessern.
Es traf mich schon ein wenig, dass ich anscheinend nicht genug machte, um ihm zu zeigen wie wichtig er mir war. Seine nächsten Worte, ließen meine Gesichtszüge dann völlig entgleisen.
''Was?'' Erneut glaubte ich mich verhört zu haben und das, obwohl ich ganz genau wusste, was er gesagt habe.
''Ich...ich hasse dich doch nicht! Gott Louis, was bitte habe ich getan, dass dich das glauben lässt? Und wie kannst du nicht wissen, dass du mir wichtig bist? Was mache ich falsch? Bitte sag mir, was dich glauben lässt, dass ich dich hasse? Ich verstehe es nicht. Was mache ich falsch?!'', flehte ich ihn an mir die Antwort zu geben, während sich in meinen Augen Tränen zu sammeln begannen.
Kein Wunder, dass er mich von sich haben wollte, wenn er dachte, ich hasste ihn
-
Omg Leute. Jylan sind wieder ein Paar. *-*
Ich bin so happy. 💕
Die sind so kjut. 😍
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