Chapter 8

Die restliche Fahrt verlief schweigend und Chan war froh, als Minho sie beide absetzte. Er riss seine Hand aus Felix und flüsterte ein 'Gute Nacht'. Für heute wollte er den Tag einfach nur beenden und die Erinnerung an den Kuss vergessen. Felix sah ihn traurig nach. Wie gerne würde er ihm sagen, dass er den Kuss wirklich toll fand und das nichts ist, wofür man sich schämen musste. Sie kannten sich ihr Leben lang und tauschten manchmal ziemlich engen Körperkontakt aus. Er erinnerte sich an die Küsse, die Chan ihm auf die Wange oder auf die Stirn geben hatte, als er sich in jungen Jahren verletzte. Wann immer er wegen den Schmerzen geweint hatte, umarmte Chan ihn und küsste seine Schmerzen weg. Dieser Kuss war doch nichts anderes als so etwas. Nur dass Felix keinen Kuss zur Schmerzlinderung brauchte, sondern einen auf den Mund bekam. Trotzdem hatte sich der Kuss komplett anders angefühlt.

Während Felix sich zum Dorm begab, dachte er an den Kuss nach. An die Gefühle, die er so weich und zart in seiner Brust gespürt hatte, sein stetes und lautes Herzklopfen, als er Chans Lippen küsste. Der Gedanke trieb ihm Röte ins Gesicht. Er hätte nie erwartet, dass er die Initiative ergriff. Sein erster Kuss hatte er stets kurz und ängstlich vorgestellt. Er war so schüchtern, dass er dachte, er könnte den Lippenkontakt nicht lange halten, doch wollte er sich nicht von den Lippen seines Bruders lösen. Felix sehnte sich nochmal die Weichheit Chans Lippen auf seinen zu spüren, sie würden. Ihn erklären, wieso er so fühlte und wieso er nicht mehr aufhören konnte an den Kuss zu denken. Es fühlte sich nicht falsch an, dass sie sich geküsst haben doch Chans Worte gingen ihm nicht aus dem Kopf. Sie waren Brüder.

Die Nacht konnte er nicht schlafen, sein Gedanken drifteten immer wieder zurück zum Kuss. Felix wurde wieder rot und verdeckte sein Gesicht mit seinen Händen. Wieso musste er so intensiv an den Kuss denken? Er sollte ihn wie Chan vergessen, so reagieren, wie Chan es wollte. Der Kuss war falsch und er wäre niemals entstanden, würde Minho es vorgeschlagen haben doch sein Herz lies sich von seinen falschen Vorstellungen nicht einwickeln lassen. Felix war Minho dankbar, dass er wollte, dass Chan ihn küsste. Ohne ihn würde er diese warmen Gefühle nicht spüren, die er wegen dem Kuss fühlte.

Tage vergingen und der Kuss war nach wie vor präsent in Felix Gedanken. Es musste ein Ende geben. Sicherlich waren die Gefühle nur entstanden, weil Chan so lieb zu ihm war. Nichts anderes. Er musste ihn nochmal küssen, wenn er Gewissheit haben wollte. Ein weiterer Kuss würde ihn komplett anders fühlen lassen, das aufregende Gefühl seines ersten Kusses nicht mehr da. Es würde sich wie ein Wangen oder ein Stirnkuss gab, den Chan ihm früher gab. Sobald er ihn geküsst hatte, würde die leichten Schwärmereien vom Kuss aufhören. Minho hatte Recht behalten, als er sagte, dass Chan am nächsten Tag der alte wäre. Sie hingen wieder zusammen ab und redeten als wäre nie was gewesen. Bestimmt hatte sein Bruder wie er die Nacht dazu verwendet den Kuss zu verarbeiten und kam zum Entschluss, dass es nichts Großes war. Er hatte zwar Felix ersten Kuss aber er stellte sich vor, dass das von keiner Bedeutung war. Schließlich waren sie Familie und dort ging man anders um als mit Freunden.

Es war frühe Nacht, als Felix seinen großen Bruder besuchte. Er klopfte sanft an der Tür und wartete, bis Chan ein 'Ja?", rief. „Ich bin's, Felix." Chan machte die Tür auf und strahlte ihn an. „Hey. Besuchst du mich?" Felix nickte und lief ins Zimmer. Chans Mitbewohner war um die Uhrzeit immer weg und so war er alleine mit seinem Bruder in dessen Dormzimmer. „Chan? Ich muss dir was gestehen." Felix senkte den Blick, weil er wusste, was das Thema mit ihm machen würde, wenn es ausgesprochen war. „Und was?" Felix umschlang seine Hände vor seinem Schritt und machte sich klein. „Ich kann seit der Party unseren Kuss nicht vergessen." Chans Lächeln erstarb. Seine alte Wut auf Minho flammte wieder auf. Der Kuss hatte seinen kleinen Bruder verstört. Dass er ihn genossen hatte, blockte er ab. Daran dachte er schon lange nicht mehr. Es war ein einfacher Kuss zwischen Brüdern gewesen. „Oh Felix", flüsterte er leise und zog ihn zu sich heran. „Alles wird okay. Der Kuss bedeutet nichts. Keine Sorge. Theoretisch hast du noch deinen ersten Kuss. Wir sind Familie, da regelt man das anders, okay?"

Chans Wörter schmerzten Felix. Für ihn bedeutet der Kuss etwas. Es war ein schöner Moment gewesen, die sich die beiden ausgetauscht haben. Er brachte Felix schlaflose Nächte und Chan stempelte ihn als so etwas nichtiges ein? Felix wurde traurig. „Mir hat der Kuss sehr viel bedeutet und seit dem kann ich an nichts anderes denken. Chan küss mich nochmal. Vielleicht hört es dann auf." Felix strich ihm sanft über die Hüften und schaute ihn verzweifelt an. Chan riss sich von ihm los. Seine Vorstellungen, an die er so hart gedacht hatte, fielen wie ein Kartenhaus zusammen. Felix machte ihm weiß, dass er den Kuss wirklich gefallen hat und sich nach merh sehnte. „Felix, nein. Wir können das nicht. Wir sind Brüder, auch wenn wir nicht mit einander verwandt sind. Ich bin nicht schwul, Lix. Es gibt sicher viele andere Männer, die dich küssen wollen."

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