Chapter 5

Minho lies heiße Musik laufen und legte sein Handy auf den Boden. Sein ganzes Zimmer wurde ausgefüllt. Jeongin grinste kokett und entledigte sich seinem Shirt. Dabei bewegte sich sein Körper fließend zur Musik. Die restlichen Mitspieler waren auf den Student fixiert, ließen keine Sekunde aus, in der sich Jeongin entkleidete. Als Jeongin sich die Boxershort von den Hüften streifte, verdeckte Felix die Augen. Jisungs Sitzen im Punsch war noch ganz amüsant gewesen aber das hier war viel zu viel für seine Augen. Die restlichen Mitspieler feuerten den strippenden Mitspieler an und Felix war froh darüber, dass es das Einzige war, was er von Jeongins Pflicht mitbekam. Seine Augen verweilten noch in purer Dunkelheit, bis Chan ihn sanft an der Schulter rüttelte. „Du kannst die Augen wieder aufmachen. Jeongin ist wieder angezogen." Langsam öffnete sein kleiner Bruder wieder die Augen und sah, dass der besagte Student wieder neben Seungmin saß und über beide Ohren grinste. Die Mitspieler sahen ihn anerkennend an, spürten Adrenalin in ihren Venen. „Also das nenne ich eine gelungene Pflicht für Wahrheit oder Pflicht extrem. Genau so habe ich es mir vorgestellt!", meinte Minho grinsend. Jeongin drehte die Flasche.

Die nächsten Runden Wahrheit oder Pflicht extrem waren zu verstörend und grotesk, dass sie Felix nicht mitanschauen konnte. Einzig alleine die Wörter und die Geräusche, die die anderen von sich gaben, ließen ihn mögliche Szenarien vorstellen, obwohl er alles gab sie auszublenden. Wenn die Geräusche zu viel für ihn waren, dann legte er die Hände auf die Ohren und lies die Dumpfheit der Geräusche in sich rein rieseln. Immer dann wenn Chan ihm durch ein Schultertippen mitteilte, dass die Pflicht zu Ende war, so atmete Felix auf. Das war ein wirklich schreckliches Spiel. Immerhin hielten sich die anderen sieben zurück, wenn er an der Reihe kam. Wie von Minho vorgeschlagen, nahm er immer Wahrheit. Anders als die anderen im Raum verschonten sie ihn mit verstörenden Fragen und fragen ihn eher so etwas wie 'Was hast du heute alles gemacht?'. Als würde er ein Kätzchen inmitten von Tigern sein, auf das man besonders viel Rücksicht nehmen musste.

Sie spielten noch ein bisschen, als Minho verkündete, dass sie noch zwei Runden spielen würden, bevor sie aufhörten zu spielen. Während des Spieles lernten sich die Mitspieler von ihrer knallharten Seite kennen. Am Anfang von Wahrheit und Pflicht extrem waren sie Fremde gewesen, aber jetzt verhielten sie sich wie alte Bekannte. Grenzen wurden überschritten und Freundschaften entstanden. Sie alle würden sich noch alle an die wilde Nacht erinnern können. Hyunjin drehte die Flasche. Nach ein paar Umdrehungen blieb sie bei Chan stehen. Er wählte Pflicht.

Es war Minhos Zeit zuzuschlagen.

Seit er das Spiel zum Leben erweckt hatte, lag eine Pflicht auf seine Zunge. Eine so falsche Pflicht, für die Chan ihn köpfen wird. Felix Schonzeit war aber schon vorbei und Minho konnte unberechenbar sein.

„Küss' Felix mit der Zunge"

Chan riss die Augen auf. Fassungslos starrte er seinen besten Freund an. Er hatte mit so was nicht gerechnet. Die ganze Zeit ging er davon aus, dass Minho Felix von der ganzen kranken Scheiße, die im Raum hier abging, verschonen lies. Selbst er versicherte Felix, dass er ihm keine schlimmen Fragen stellen wird. Minho hatte sein verdammtes Wort gegeben. Und jetzt saß er hier und wollte, dass Chan seinen kleinen Bruder küsste. Der brünette Student sofort auf und funkelte Minho böse an. „Komm kurz raus. Wir müssen reden". Minhos Grinsen verschwand auch nach den harschen Worten Chans nichts aus dem Mund. Er hatte mit so einer Reaktion erwartet, wusste, dass Chan aufgebracht werden wird. Minho lief nach draußen. 

Bevor Chan ihn folgte, wandte er sich zu Felix, der starr sein fast leeres Orangensaftglas hielt. Er war ganz blass geworden. „Lix? Keine Sorge, wir müssen das nicht machen. Minho ist ein Arsch. Keine Sorge, ja?" Felix war zu paralysiert, um etwas zu erwidern. Chan zwang sich zu einem Lächeln, bevor er seiner Wut freien Lauf lies. Fast schon schlug er Minhos Tür zu. „Was soll das?! Ich kann nicht einfach meinen kleinen Bruder küssen und schon gar nicht mit Zunge!" Minho lies sich davon nicht beirren. Ein Kuss war nichts. Da drinnen waren weit aus wildere Sachen passiert. Ein Zungenkuss zwischen Adoptivbrüdern würde nichts sein. Er verschränkte die Arme und grinste seinen besten Freund einfach weiter an. „Chan, so schlimm ist es doch nicht. Es geht auch ganz schnell und dann ist es auch schon vergessen", meinte er nur. Chan raufte sich die Haare. Am liebsten würde er seinen Kumpel eine Ohrfeige für seine dumme Pflicht geben aber er versuchte sich lieber zu beruhigen. „So schlimm ist es nicht?! Hast du vergessen, dass Felix noch nie jemand geküsst hat?"

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