Chapter 18

20 Minuten später saß Minho auf Chans Bett. Gleich nachdem sein bester Freund erzählte, was passiert war, hatte er aufgelegt und sein Auto gestartet. „Wie ist es passiert?", fragte Minho seinen besten Freund. Er würde es verstehen können, wenn Chan mit einem anderen Mann schlafen aus reiner Neugierde schlafen wollen würde, doch Felix war sein kleiner Adoptivbruder. „Felix war da und hat mir erzählt, dass er mich liebt. Dann hat er angefangen mich zu küssen und irgendwie kam es dazu, dass ich ihn ausgezogen hab und er 'Take my virginity' gesagt hat. Ab da war ich nicht mehr ich selbst....ich wollte mit ihm schlafen...dann hatten wie Sex...." Minho musste sich an die Szene im Auto erinnern, wo Felix versucht hatte seinen Bruder zu küssen und dann wie er seine Hand hielt. Sein Verstand wechselte zu der nächsten Szene, wo Felix in der Bar Chans Hand hielt, als würden sie zusammen sein. Es war damals schon sehr innig gewesen, aber Minho wusste, dass die zwei sich sehr nah standen und oft in den Armen des jeweils anderen lag, deswegen hatte er in der Geste in der Bar auch nicht viel hineininterpretiert. Jetzt wusste er es besser. Die beiden waren sich näher gekommen.

„Und...wie war der Sex?", fragte Minho vorsichtig. Chan konnte nicht fassen, dass sein bester Freund ihn das fragte. Da erzählte er ihm, dass sein Bruder ihn liebte und Minho interessierte sich nur für das Thema Sex. „Ich meine...hast du was gefühlt?" Minho wusste, dass Chan hetero war und bei Männern nichts fühlen konnte. Wie sollte er dann Sex mit einem haben? „Es...es hat mir gefallen....", gestand Chan und wünschte sich, dass es anders war. Er hatte wirklich was gefühlt, als ihn Felix küsste und er letztendlich Sex mit ihm hatte. Felix hatte es sogar geschafft, dass er hart wurde. Chan wollte sich vergraben für seine Gefühle, er fühlte so schmutzig und verdorben, als würde er nie wieder sauber werden. Schuldgefühle suchten ihn heim, als er an den Sex nachdachte. Er fühlte sich schuldig, weil es ihm gefallen hatte mit seinem Bruder zu schlafen. Was war nur mit ihm falsch? Ihm sollte so was keine positiven Gefühle in ihm auslösen. Er hätte nie Felix zurück küssen sollen. Dann wäre das nicht passiert. Das Allerschlimmste war, dass er Felix erster Sexpartner war und seine Jungfräulichkeit wieder an ihn verschwendet hatte. Als großer Bruder hätte er besser um ihn kümmern sollen und ihn weiterhin von ihm wegstoßen sollen, als die Chance noch im Raum war, als sich von seinen Küssen schwach machen zu lassen. Er war ein schrecklicher, großer Bruder.

„Denkst du....dass du dich auch in Felix verlieben könntest?" Minho behielt den vorsichtigen Ton, denn er sah, wie verzweifelt Chan war. Jedes falsche Worte könnte es schlimmer machen und Minho hatte schon eine Menge mit seiner Sexfrage riskiert. „Ich kann ihn nicht lieben...Minho, er ist mein Bruder und ich bin weder schwul noch bi." Das bedeutete für Felix eine qualvolle Zeit voller einseitige Liebe. Minho wusste wie schmerzhaft das war. Man wollte nur noch sterben. Er nahm sich vor Felix zu trösten, wenn er jemanden brauchte. Alleine mit seinem Schmerz wollte er ihn nicht lassen. „Hast du ihm das gesagt?" Chan nickte und seufzte dann. „Aber er will es nicht einsehen. Er redet, dass wir zusammen gehören." Minho klopfte sachte auf Chans Schulter. „Felix braucht Zeit, um seinen Liebeskummer zu überwinden. Er ist einfach sehr verletzt." Das machte alles nur noch schlimmer. Chan wollte Felix nie verletzen. Dass er der Grund war, wieso Felix so geweint war, schnitt ihn ins Herz. Würd es bluten, so würden die erste Tropfen fließen.

Felix dagegen strahlte voller Glück. Er hatte Sex mit Chan gehabt. Seine Liebe zu ihm war dank dem Liebesakt gestiegen und der blonde Student liebte seinen großen Bruder viel mehr. Kein einziges Mal wurde er schüchtern oder nervös, wenn er daran dachte, wie er in Chans Bett drauf war. Felix hatte sich Sachen getraut, die er sonst sich nicht trauen würde. Vor allem, weil es sein erstes Mal war und keine Erfahrungen damit hatte. Dank seiner Internetrecherche in seiner Jugendzeit kurz nachdem er herausgefunden hatte, dass er schwul war, googelte er wie Männer Sex haben konnten und jetzt war sein Wissen dazu ihm zur Hilfe gekommen. Nicht das er sich je berührt hatte, es gab bis her keinen Mann in Felix Leben, der ein Feuer in ihm entfachte, aber Chan sah so hilflos aus. Sein großer Bruder hatte in der Sache noch weniger Ahnung, deswegen half Felix ihm. Den Rest hatte Chan selber übernommen.

Für ihn war der Sex von großer Bedeutung. Er war ihm jetzt mehr verbunden, ihre innige Bindung jetzt viel stärker als zuvor. Felix Herz klopfte voller Liebe für seinen großen Bruder. Irgendwann wird er ihn auch lieben. Er müsste sich einfach nur weiter anstrengen und ihn für sich zu gewinnen. Dann würde er nicht mehr genug von ihm bekommen und mit ihm zusammen kommen. Felix wünschte sich, dass Chan sein fester Freund wurde. Längst sah er ihn nicht mehr als großer Bruder, es war nur eine Bezeichnung aber nicht was Felix für ihn fühlte. Er wollte Chans Partner sein. Glücklich kuschelte er sich in den Oversized schwarzen Pullover von Chan und lächelte sich vor ihm hin. Er roch so gut nach ihm. Am liebsten würde er nochmal zu Chan. Ob er schon wach war? Es war schließlich schon Morgen. 

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