Chapter 1

Minhos Wohnzimmer wurde von freudigen Gesprächen und wummernder Musik gefüllt. Jugendliche standen in Grüppchen abseits oder tanzten zu den Charts, die aus Minhos Musikanlage drangen. Alkohol wurde in großen Mengen in Plastikbecher ausgeschenkt und geext. Im Kühlschrank standen weitere Flaschen mit Hochprozentigen, für den Fall dass der Alkohol ausging. Auf der kompletten Party herrschte Feierlaune.  Minho sah seiner Party mit einem breiten Lächeln zu. Es machte ihn jedes Mal froh, denn sein Haus mit so vielen Menschen gefüllt war. Ein Zeichen, dass keiner sich seine beliebten Frühlingspartys entgehen lies. Jeder kannte sie und freute sich drauf. Minho wusste einfach, wie man Partys schmiss. Er nippte einen Schluck von seinem Tequila Sunrise, welchen Chan ihm gemischt hatte. Eins konnte man seinen besten Freund lassen, er wusste, wie man Cocktails machte. Chan sollte sich wirklich nach einem Job in der Bar umschauen. Da würde er nicht nur super Cocktails für die Kundschaft mixen, sondern auch der Traummann von den ganzen Frauen werden. Sein bester Freund war Sex auf zwei Beinen und das wusste er auch. Sie wollten alle mit ihm ins Bett und er lies nicht gerne heiße Frauen anbrennen.

„Super Party", sagte Chan, der sich neben Minho gesellte und wie er ein Becher in der Hand hielt. In ihm war jedoch kein Cocktail sondern direkt Tequila. Er musste ja heute nicht mehr fahren. Minho übernahm den Part. Der gute gewissensvolle Minho, der auf seiner eigenen Party sich nicht betrinken lies. Er wollte nach wie vor die Kontrolle über alles haben. Da konnte Chan ihn noch so viel Shots anbieten, Minho wollte nichts davon wissen. Wenigstens trank er brav seinen Tequila Sunrise. Vor ihren Augen rannte Jisung, der Campusclown mit einer Plastikpflanze durch das Wohnzimmer. Minho musste lachen. Jisung war viel zu durchgeknallt für die Welt. Auch Chan musste lachen, als er den anderen Student sah. Der Campusclown stellte sich inmitten des Wohnzimmers und fing an mit der Pflanze zu tanzen. Weder der beiden wusste, ob Jisung noch klar im Kopf war oder ober er schon ein paar Shots hinter sich hatte. „Übrigens der Cocktail ist sehr lecker", lobte Minho seinen besten Kumpel. „Solltest in eine Bar jobben. Du würdest heftiges Trinkgeld bekommen Vor allem bei deinem Anblick." Das brachte Chan zum Grinsen. Der Gedanke war gar nicht so übel. Er war eh eine Nachteule und zu hübsche Frauen an der Theke konnte er schlecht 'Nein' sagen. „Ist sicher lustig. Ich geb dir dann einen aus."

Minho nippte an seinem Cocktail. Er schmeckte die Bitterkeit des Alkohols, der durch den fruchtigen Geschmack von Orangensaft überdeckt wurde. „Wo steckt eigentlich Felix?", fragte sein bester Freund ihn. Der Gastgeber hatte Chans kleinen Adoptivbruder seit einer ganzen Weile nicht mehr gesehen. Eigentlich seit er mit Chan hier her gekommen war. „Er hat sich nach draußen verkrümelt. Dort sitzt er die ganze Zeit schon", meinte Chan und dachte an seinen kleinen Bruder, der dort alleine an Minhos Pool saß und wartete, bis er fertig mit Feiern war, damit er wieder nach Hause konnte. Felix war das komplette Gegenteil von seinem großen Bruder. Zwar waren sie nur drei Jahre vom Alter auseinander, lebten aber im komplett andere Welten. Während Chan sich auf Partys die Sau raus lies und mit jeder Frau rummachte, die er für sexy und heiß hielt, bevorzugte Felix die vertrauten Räume seines Studentenwohnheimzimmers, wo er für Stunden in Büchern vertieft war, deswegen besaß er nicht keine Freunde. Chan fand es traurig, dass sein Bruder so alleine war. 

Es wäre sicher schön für Felix einen Freund zu besitzen oder einen liebevollen Mann, den er lieben konnte. Sein kleiner Bruder war schwul. Damals als er sich in der Familie outete, hatte er so große Angst gehabt, dass er nicht akzeptiert wird aber ihre Eltern waren sehr offene Menschen und unterstützten ihren jüngsten Sohn sofort. Das war in der Mittelstufe gewesen und seit dem hatte Chan keinen Jungen neben Felix gesehen. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit pflegten die beiden ein enges Verhältnis untereinander und wie seine Eltern unterstützte Chan seinen kleiner Bruder.

Damit er an dieser Freitagnacht nicht wieder alleine in seinem Studentenzimmer saß, überredetet er ihn mit ihm zu kommen. Anfangs wollte Felix überhaupt nicht gehen, denn er hatte Chan klipp und klar gesagt, dass er nicht der Partytyp war und er das eigentlich wusste. Nachdem Chan ihn aber erzählte, dass Minho sich nie auf seinen eigenen Partys betrank und er sicher über seine Anwesenheit freute, lies er sich überreden. Minho kannte Felix bereits wie Chan aus seiner Schulzeit. Früher hatten manchmal was zusammen gemacht und bis heute hatte Minho den Kleinen gern. Auch wenn Felix früher viel lebendiger ausgesehen hatte, so war er heute eher sehr ruhig und die Stimme oft leise. Minho wusste, dass Felix sehr schüchtern war und versuchte daher hauptsächlich Gespräche zu übernehmen, wenn sie sich sahen.

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