Kapitel 14

Er zeigte mir nun was er gerade versucht hatte zu verstecken.
,,Ich...schreib Tagebuch",gestand er, als ich verwundert auf den Notizblock sah.,,Ab und zu...wenn...naja..." Er klappte eine Seite auf und hielt sie mir hin.,,Das erste und letzte mal, dass du drin lesen wirst."
Ich nahm sein Tagebuch in meine Hände und fing an zu lesen.

Dad renoviert alles wie verrückt. Geht arbeiten. Ein Date mit seiner neuen Freundin nach der anderen. Ich bin in meinem Zimmer. Fahre zur Schule. Bin allein und bleibe es. Wir leben aneinander vorbei. Es macht mich wütend, dass er jetzt schon alles für das Kind seiner Freundin tun würde. Wer es ist, keine ahnung. Er meint, er erzähle mir bald mehr.
Ich will nichts mehr wissen.
Es macht mich rasend.
Aber was soll ich sagen?
Hey, Dad, augen auf, hier ist dein leibliches Kind, dass deine Liebe braucht?
Ich bin keine 6 mehr.
Ich muss alleine klar kommen.

Laut Datum war der Eintrag ein halbes Jahr her.
Er schreibt wohl nur rein, wenn er sich mal jemandem mit teilen muss.
,,Ich...wusste das nicht, tut mir leid",sagte ich unsicher und gab es ihm zurück. Ich bin so blöd.
Er sagte wieder nichts.
,,Wenn du mich deswegen hasst...hast du alles recht dazu...weil ich mich nicht anders gefühlt habe",gestand ich ihm.,,Ich war...sauer, eifersüchtig, wütend...und am ende...hab ich gar nichts mehr gefühlt..."
Er sah mir tief in die Augen, sah mich bemitleidend an.
,,Wenigstens weiß ich, warum du mich hasst. Danke",sagte ich lächelnd, was mir schwer viel.
Er machte kurz den Mund auf, schloß ihn jedoch wieder.
,,Gute Nacht",sagte ich und deckte mich im Bett wieder zu.
Ich versuchte zu schlafen, doch Jax saß noch eine Weile einfach rum. Dann schrieb er wieder was in sein Tagebuch.
Irgendwann legte er sich doch noch hin. Wieder erst mit dem Rücken zu mir, doch dann drehte er sich um und näherte sich mir.
Er berührte mich zwar nicht, aber ich konnt seine Hitze spüren.
Wie ein loderndes Feuer in ihm, das drohte einen zu verbrennen, wenn man zu nah kam...
Irgendwann legte er wieder seine Arme um mich. Ich konnte nicht sagen ob er wach war oder schlief.
Sein Atem war unregelmäßig, ging schnell, als ob er aufgeregt sei. Wieder wehte sein Atem kühle Luft auf meinen Nacken. Es störte mich nicht, da der kühle wind bei der Hitze seines Körpers verdammt gut tat.
Am nächsten morgen, als ich aufwachte, lagen wir wieder Rücken an Rücken.
Jordan fuhr uns zur Schule. Im Auto wechselten Jax und ich kein Wort. Nicht mal verabschieden tat er sich von mir, als wir ausstiegen. Er ging einfach.
Das kann doch nicht der einzige Grund sein, weswegen er mich hasst, dacht ich mir. Weil er glaubt, ich nehme ihn seinen Vater weg...da steckt mehr dahinter und ich muss Elena finden, um sie zu fragen.
Warum hassen die beiden mich so?

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