Kapitel 51 (He)
Sorry, dass die Kapitel in letzter Zeit so kurz sind.
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Am nächsten Morgen saß ich mit einer Kaffeetasse am Frühstückstisch und starrte auf die Tischplatte. Eigentlich mochte ich gar keinen Kaffee, aber ich hatte Lucy gebeten, mir einen zu kochen. Sonst wäre ich wahrscheinlich sofort wieder eingeschlafen vor Müdigkeit.
Besorgt musterte sie mich von der Seite. "Du siehst nicht gerade gut aus, Luke. Ist irgendwas?" Ich schaute kurz auf und schüttelte den Kopf. "Alles bestens. Hab nur schlecht geschlafen."
"Bist du sicher? Wenn du krank bist dann-" "Alles.okay. Mir geht's gut, wirklich. Ich bin einfach nur müde", unterbrach ich sie genervt. "Okay. Aber wenn etwas ist, gibst du mir Bescheid. Ja?" Ich zwang mich zu einem kleinen Lächeln. "Mache ich. Versprochen."
In der Schule hielt ich sofort Ausschau nach Melody, aber ich konnte sie nirgends sehen, woraus ich schloss, dass sie mir aus dem Weg ging. Dafür traf ich durch Zufall in der Frühstückspause auf Flora. Sie stand lässig an die Spinde gelehnt und unterhielt sich mit irgendeinem Mädchen. Als ich kam, sah sie überrascht auf. Dann stieß sie sich von den Spinden ab und kam lächelnd auf mich zu. "Luke, Baby! Schön dich zu sehen. Wo hast du denn Melody gelassen?"
"Dein scheinheiliges Grinsen kannst du dir sonst wo hinstecken!" Sie sah mich entrüstet an. "Oh je, da ist aber jemand mit dem falschen Bein aufgestanden. Wohl mal wieder zu viel gesoffen, hm?"
Ohne auf ihre abfällige Bemerkung einzugehen, fragte ich: "Warum eigentlich? Warum hast du so viel Spaß daran Melody und mir das Leben zu vermiesen? Bekommst du zu Hause nicht genug Aufmerksamkeit oder was?"
"Das musst gerade du sagen", erwiderte sie zornig.
"Immerhin habe ich Menschen um mich herum, die mich lieben. Und die ich liebe." Ich versuchte, sie wenigstens ein bisschen einzuschüchtern. Doch Flora ließ sich von mir nicht beeindrucken. "Da gehört Melody jetzt wohl nicht mehr dazu, was?" Sie lachte.
"Du bist so ein verlogenes Miststück, weißt du das?"
Doch selbst jetzt ließen meine Worte sie noch kalt. Ihre gelassene Art trieb mich noch in den Wahnsinn!
"Danke für das Kompliment. Du,ich würde mich ja liebend gern weiter von dir beleidigen lassen, aber ich muss weiter. Wir sehen uns später Baby!" Sie zwinkerte einmal und zog dann grinsend ab.
Ich konnte ihr nur fassungslos nachschauen.
Während der Mittagspause entdeckte ich dann endlich Melody. Sie stand wie immer bei Adam und unterhielt sich mit ihm. Mehrmals lachten sie beide laut auf, an unseren Streit schien Melody gar nicht mehr zu denken. Wenn ich nicht wüsste, dass Adam einen Freund hatte, wäre ich jetzt wahrscheinlich eifersüchtig auf ihn gewesen.
Ich überlegte lange, bis ich mich dazu entschied zu ihr hinzugehen. Ich war nervös und ehrlich gesagt, hätte ich am liebsten sofort wieder umgedreht. Doch als Adam plötzlich auf mich wies und Melody sich verwundert umdrehte, war es zu spät. Das Lächeln verschwand schlagartig aus ihrem Gesicht. Sie wandte sich wieder Adam zu und wollte schließlich gehen, doch da war ich schon bei den beiden. "Melody wir müssen reden", sagte ich.
Adam schien die Sache unangenehm zu sein, denn er stand etwas unbeholfen neben uns. "Ich glaube, ich lasse euch das lieber allein klären. Aber lasst bitte die Schule ganz bei eurerm Streit, ja? Oder obwohl... macht die Schule ruhig kaputt!" Als er merkte, dass niemand in der Stimmung war, über seinen Witz zu lachen, verzog er sich endgültig.
"Melody wir müssen reden", widerholte ich, als er weg war. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich wüsste nicht worüber."
"Worüber wohl? Mime jetzt nicht die Dumme. Was muss ich machen, damit du mir glaubst?" Sie zuckte mit den Schultern und drehte den Kopf weg. Ich berührte ihren Arm und sagte so ruhig ich konnte: "Sieh mich bitte an, Melody." Sie weigerte sich jedoch, mich anzuschauen. "Ich liebe dich. Und das weißt du. Du bist das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist." Sie schwieg, also fuhr ich seufzend fort. "Warum sollte ich das zwischen uns einfsch so hinschmeißen wollen?" Jetzt drehte sie ihren Kopf, sodass ich die Tränen in ihren Augen sehen konnte. "Du fragst warum?", sagte sie mit zusammengepressten Lippen. Ich nickte kaum merklich. "Weil ich ein Nichts bin. Und diese Tabea ist perfekt für dich! Perfekte Haare, perfektes Lächeln, perfektes Aussehen. Und sie ist sportlich. Wer will so eine Traumfrau schon nicht haben? Ich kann es dir ja nicht mal verübeln, dass du sie mehr magst! Und ich war so naiv zu glauben, dass jemals jemand mich liebt." Sie schluchzte und senkte den Blick, weil sie nicht wollte, dass ich ihre Tränen sah.
Melodys Worte trafen mich tief. Ich sagte ihr, dass das alles doch gar nicht wahr war und dass ich mir keine bessere Freundin als sie vorstellen konnte, doch sie blieb weiterhin bei ihrer Meinung. Ich wollte gar nicht wissen, was Flora ihr alles eingeflößt hatte. Ach, wo wir gerade von ihr sprachen...
"Gibt's Ärger im Paradies?" Freudestrahlend kam Flora auf uns beide zu. Schnell bemerkte sie Melody Verzweiflung. "Hat er es dir endlich gestanden?", fragte sie mit gespielter Besorgnis an Melody gerichtet. Ich wurde sofort wieder unglaublich sauer auf sie, doch sie ignorierte mich vollkommen. Langsam ging Flora auf Melody zu und legte ihr einen Arm um die Schultern. Sie wehrte sich nicht einmal. "Ich hätte sowas echt nicht von ihm erwartet. Du verdienst etwas besseres als Luke. Dabei wart ihr beiden soo süß zusammen... Tja, so kann man sich in einem Menschen täuschen." Der Klang ihrer Stimme, wie sie sprach, ekelte mich regelrecht an. Ich wollte Melody von Flora wegziehen, doch diese schlug meine Hand weg.
"Melody hör bitte nicht auf sie! Wann war Flora bitteschön das letzte Mal nett zu dir? Sie will dich einlullen, merkst du das denn nicht? Das ist doch alles Teil ihres Plans! Wer weiß, was sie noch vorhat." Ich seufzte. "Du kannst doch nicht alles, was wir hatten, einfach so ignorieren! Willst du dir das wirklich von dieser falschen Schlange kaputt machen?"
Ich wurde von Flora unterbrochen. "Das warst du alles schön selber! Kommt davon, wenn man zweispurig fährt. Und jetzt lass doch endlich mal Melody in Frieden! Die Arme ist doch schon ganz fertig mit den Nerven. Komm Melly, wir gehen."
Ich startete einen letzten Versuch, indem ich nach Melodys Händen griff. "Überlege dir bitte ganz genau, ob das wirklich das ist, was du willst. Ich werde dich immer lieben, egal was. Du musst mir einfach nur glauben." Und dann küsste ich sie so lange und zärtlich wie ich konnte.
Dass Melody sich nicht dagegen wehrte, weckte in mir neue Hoffnung. Nach dem Kuss öffnete sie dann endlich ihren Mund. "Luke ich-" Doch da wurde sie mir plötzlich ruckartig von Flora entzogen. "Wir müssen gehen, Melody." Mit festen Griff umklammerte sie Melodys Arm und führte sie mit sich zurück ins Schulgebäude.
Und wieder wurde ich allein zurückgelassen.
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