Kapitel 49 (He)

Ihr glaubt gar nicht, wie viel Ärger ich mit diesem blöden Kapitel hatte. Das Ende musste ich zwei Mal neuschreiben, weil Wattpad nicht richtig gespeichert hat. :(

p.s. Tut mir Leid, dass ich euch in letzter Zeit so zuballere mit Kapiteln, aber ich bin total im Creative Mode und hab schon die nachsten Zwei fertig xD

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"Wie alt bist du eigentlich?", fragte Tabea neugierig, während wir durch die Straßen Richtung Park liefen. Es war Montagnachmittag und ich hatte mich spontan mit Tabea getroffen. Sie war sofort begeistert gewesen, als ich sie gefragt hatte.
"Siebzehn. Und du?", antwortete ich und steuerte mit ihr den Springbrunnen an. Das letzte Mal hatte ich hier gesessen, als ich mit Melody auf Robin und Jenny getroffen war. Es fühlte sich an, als sei seitdem eine Ewigkeit vergangen.
Tabea lächelte und setzte sich neben mich auf den Rand des Brunnens. "Sechzehn. Und wo gehst du zur Schule?"
"Das Gymnasium gar nicht weit weg von hier und du?"
"Auf das Gymnasium in der Nachbarstadt." Sie lachte.
"Warum nicht hier?", fragte ich verwundert.
"Weil ich auch von da komme. Ich wohne nicht hier."
"Oh."
Sie lächelte. "Aber die Tanzschule ist hier, also werde ich dir wahrscheinlich öfter mal über den Weg laufen."
Ich verzog das Gesicht und sagte gespielt ernst. "Na schöne Scheiße, jetzt bekomme ich dich also gar nicht mehr los?" Sie setzte eine entschuldigende Miene auf. "Tut mir Leid, mir wäre es anders auch um einiges lieber." Ich verkniff mir ein Lachen und sah sie mit einem ernsten Blick an. "Na wenn das so ist, kann ich ja auch gleich gehen. Ich muss dich ja anscheinend eh bald wieder ertragen."
"Fein, da ist die Tür!", Tabea streckte den Arm aus und zeigte in die Ferne. Eigentlich wollte sie beleidigt aussehen, doch sie hielt dieser Fassade nicht mehr stand und fing lauthals an zu lachen. Nachdem ich noch einige Momente hart geblieben war, setzte ich ebenfalls in ihr Lachen mit ein. Die Leute, die an uns vorbeigingen, warfen einige verstörte Blicke in unsere Richtung, aber davon ließen wir uns nicht beirren.

Ich hatte mich vor ihr von meinem Lachanfall beruhigt und angelte in meiner Tasche nach einer Zigarette, steckte sie mir in den Mund und wollte sie eigentlich anzünden, da verebbte Tabeas Lachen schlagartig und sie sah mich tadelnd an. "Was?", fragte ich mit einem verwunderten und gleichzeitig unschuldigen Blick. Sie griff nach der Zigarette, zog sie mir aus dem Mundwinkel und wedelte anschließend damit vor meiner Nase herum, wie ein strenger Lehrer, der seinen Schülern eine Lektion erteilen wollte. "Rauchen ist schlecht für die Gesundheit und stinkt."
Ich wollte etwas erwidern, aber musste einsehen, dass es die Wahrheit war. "Du hast Recht", sagte ich also, während ich mir die Zigarette zurückholte. "Es stinkt wirklich." Bevor sie protestieren konnte, warf ich meine Zigarette demonstrativcin den Springbrunnen.
Tabea lächelte triumphierend. "Versprichst du mir, dass du wenigstens versuchen wirst aufzuhören?"
Ich nickte und wollte noch etwas sagen, doch da quiekte sie plötzlich voller Begeisterung auf. Die Sache von eben schien schon wieder vollkommen aus ihrem Gedächtnis verschwunden zu sein. "Schau mal Luke, ein Eichhörnchen! Ich hab bis jetzt noch nie eins live gesehen." Sie zeigte auf einen Baum ganz in unserer Nähe. Ihre Augen strahlten dabei wie die eines kleinen Kindes.
"Echt nicht?", fragte ich ungläubig und hob dabei eine Augenbraue. Sie schüttelte mit dem Kopf. "Echt nicht." Lachend zog ich sie daraufhin in eine Umarmung. "Na dann, herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Eichhörnchen!" Sie lachte ebenfalls, als plötzlich hinter uns kurz etwas helles aufleuchtete. Erschrocken fuhren wir auseinander und drehten uns um. Dort stand Flora, ihr Handy mit der schrecklich grünen Hülle in der Hand haltend. "Wow. Sowas hätte ich von jedem erwartet, aber von dir Luke? Das wird Melody ja gar nicht gefallen." Sie lächelte schief.
"Wovon redest du?" Ich wusste im ersten Moment nicht, was sie meinte. Flora zeigte grinsend auf Tabea, die mit der Situation völlig überfordert schien.
"Von deiner kleinen Affäre dort. Gut, dass ich hier ein Beiwesfoto habe!"
Wutentbrannt stand ich auf und wollte ihr das Smartphone abnehmen, doch sie zog es blitzartig weg. "Nana! Wir wollen ja nicht gleich aggressiv werden. Aber das liegt bei euch wohl in der Familie." Sie musterte mich mit einem abfälligen Blick. "Ich jedenfalls finde, dass Melody es verdient zu wissen, was ihr Freund in ihrer Abwesenheit so treibt." Sie hielt mir demonstrativ das Handy mit dem Bild, was sie eben geschossen hatte, direkt unter die Nase. "Soll ich es ihr schicken oder lieber gleich persönlich zeigen?" Nun meldete sich Tabea zu Wort. "Ich komm' nicht ganz mit, was geht hier vor sich?" Ich wandte mich kurz zu ihr. "Das erkläre ich dir alles ein anderes Mal in Ruhe, okay?" Dann drehte ich mich zu Flora zurück und sagte wütend: "Ich denke, du verstehst hier was ganz falsch! Wir sind nur normale Freunde. Nicht mehr. Und nicht weniger." Doch sie ließ sich davon keineswegs aus der Ruhe bringen und sagte mit ihrem widerlichen Grinsen: "Nach normalen Freunden sieht mir das hier aber nicht aus."
Jetzt war ich derjenige, der grinste. "Ach stimmt ja, ich vergaß. Du kannst ja gar nicht wissen, wie normale Freunde miteinander umgehen!" Schlagartig verschwand das Lächeln aus ihrem Gesicht und sie stieß scharf die Luft aus, während sie die Arme in die Hüften stemmte. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich pure Empörung ab.
"Wir werden uns noch sprechen, Luke." Dabei betonte sie meinen Namen besonders.
Als sie wegging, dachte ich mir nur triumphierend Tja, leg dich nicht mit mir an.

Danach erklärte ich die ganze Sache Tabea. Was es mit Flora auf sich hatte und wer Melody überhaupt war. Als ich fertig war, lächelte sie. "Wow. So wie du von ihr redest, scheint sie dir wirklich eine Menge zu bedeuten!"
"Oh ja, das tut sie." Ich musste unweigerlich lächeln, als ich an Melody dachte.
"Du brauchst dir keine Sorgen zu machen", sagte Tabea und berührte mit ihrer Hand meinen Arm. "Ich werde nicht versuchen, mich zwischen euch zu drängen.

Tabea hielt ihr Wort. Sie habe auch nicht vorgehabt, etwas mit mir anzufangen, verriet sie mir später. Ich allerdings auch nicht. Die Sache aber nun Melody verständlich zu machen, erwies sich als etwas komplexer.
Als ich am nächsten Tag in die Schule kam, hatte sie die Fotografie bereits gesehen. Doch anstatt große Reden zu schwingen, raunte sie mir im Flur nur beiläufig zu: "Heute nach der Schule. Auf dem Parkplatz." Ich kam gar nicht dazu etwas zu erwidern, denn gleich nachdem sie mir dies mitgeteilt hatte, war sie auch schon wieder verschwunden.
Also tat ich, was sie von mir wollte und lief nach meiner letzten Stunde direkt zum Parkplatz. Melody war bereits da, sie lief nervös auf und ab. Ihre Augen waren feucht und gerötet vom Weinen. Als ich kam, schaute sie auf und ihre Miene wurde schlagartig kalt. Bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte, hielt sie mir sofort das Bild unter die Nase. Flora hatte es sogar ausgedruckt für sie. "Was ist das, hm?, fuhr sie mich an. "Oder sollte ich besser fragen wer ist das?!" Sofort schossen ihr wieder Tränen in die Augen. Sie wischte sie weg, aber sofort kamen Neue. Ich versuchte ruhig zu bleiben. "Ich kann das erklären, okay? Es ist keinesfalls das, wonach es aussieht."
"Achja? Was ist es dann, das du mit einem wunderschönen Mädchen im Arm an unserem Platz sitzt?" Ihr entfuhr ein Schluchzer. "Zuerst", begann ich, "ist der Brunnen nicht ganz unser Platz und zweitens, Tabea ist nur eine stinknormale Freundin! So wie Adam für dich ein stinknormaler Freund ist." "Das glaubst du doch wohl selbst nicht", ihre Stimme war kaum mehr ein Flüstern.
"Doch, glaube ich. Weil es die Wahrheit ist. Ich betrüge dich nicht Melody. Das würde ich nie."
Sie schwieg. Sie sah mich nicht an. Dann schüttelte sie den Kopf.
"Fick dich Luke."
Melody machte auf dem Absatz kehrt und lief davon.

Ich rief mehrmals ihren Namen, dass sie doch stehenbleiben solle, dass alles nur ein verdammtes Missverständnis sei, doch sie hörte nicht. Also rannte ihr ihr hinterher und packte sie am Arm.
"Melody, jetzt hör mir verdammt nochmal zu! Es läuft rein gar nichts zwischen mir und Tabea, okay? Ich kenne sie doch noch gar nicht so lange!"
"Achja?!" Sie wirbelte sich um. "Und wie kommt es, dass ihr auf dem Bild so vertraut miteinander seid, hm? Flora hat gesagt-" "Warte mal!", unterbrach ich sie nun ebenfalls wütend. "Seit wann hörst du bitteschön auf das, was Flora sagt?! Sie will uns auseinander bringen! Siehst du das denn nicht? Das hier ist doch genau das, was sie damit erreichen will! Melody ich liebe dich. Ich würde dir nie, niemals fremd gehen!"
Sie schwieg.
Inzwischen kamen mir selbst die Tränen. "Bitte Melody. Ich will dich nicht verlieren, ich brauche dich. Melody, ich liebe dich. Ind nur dich, mehr als alles andere."
"Lass mich in Ruhe."
Sie zog ihren Arm weg und stapfte davon und ließ mich zurück.
Kraftlos sank ich auf die Knie und schlug die Arme über dem Kopf zusammen.
Dort blieb ich hocken und wollte erst wieder aufstehen, wenn alles endlich ein Ende nahm.

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