Kapitel 47 (He)

Nur zur Info: NEIN Emy, Adam trägt keine pinken Oberteile, so wie du dir das denkst!

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Im Nachhinein war ich mir nicht mehr so sicher, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war, Melody allein zu lassen. Andererseits war ich auch sauer auf sie gewesen. Wie sollte ich für sie da sein, wenn sie mir nicht vertraute? Vertrauen ist mit die wichtigste Sache in einer Beziehung, aber sie schien ja anscheinend keins zu haben. Oder lag es an mir?

Wie dem auch sei, auf jeden Fall konnte ich es jetzt eh nicht mehr rückgängig machen. Es war inzwischen spät abends und ich hatte seit meinem Verschwinden nichts mehr von Melody gehört. Kurz spielte ich mit dem Gedanken sie anzurufen, ließ es dann aber sein und ging für meine Verhältnisse zeitig schlafen.

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Heute war Freitag, nicht mehr lange also zum Wochenende. Als ich gerade auf dem Weg zu meiner nächsten Stunde war, hörte ich hinter mir laute Rufe. "Hey seht mal, da ist die Schlampe ja wieder! Warst gestern wohl zu 'beschäftigt' hm? Ich will gar nicht wissen, was für dreckige Spielchen du getrieben hast."  "Getrieben trifft es gut!", fügte ein anderer hinzu und allgemeines Gelächter brach aus. Ich drehte mich um und sah, wie sich ein paar Schüler versammelt hatten und abwechselnd Melody mit verschiedene Beleidigungen regelrecht bewarfen. Sie hatte den Kopf gesenkt und ihre Schultasche an sich gedrückt, während sie versuchte sich einen Weg durch die Mobber zu bahnen. Diese stellten sich ihr allerdings immer wieder in den Weg, sodass sie nicht vorankam. Ich wollte gerade zu ihr gehen und ihr helfen, da klingelte es zur Stunde und die Schüler verzogen sich. Melody atmete erleichtert auf und ging dann mit noch immer gesenktem Blick zum Unterricht. Als sie an mir vorbeikam, murmelte sie ein kaltes "Danke für deine Hilfe". Ich wollte etwas erwidern, doch da war sie auch schon weg.

In einer Pause lief ich durch Zufall Adam über den Weg und fragte ihn nach Melody. "Nein tut mir Leid. Mir hat sie nicht mehr erzählt als dir. Ich weiß auch nur, dass ihr Vater 'ne neue Ische hat", sagte er entschuldigend. Ich zuckte mit den Schultern, da meinte Adam: "Sag mal, habt ihr irgendwie Streit oder so? Sie wirkte heute nicht gerade sehr gut auf dich zu sprechen." "Hat sie was gesagt?", fragte ich sofort interessiert. "Nein, nichts genaues. Also habt ihr euch jetzt gezofft oder nicht?" Adam schien neugierig, was mich fast schon zum Schmunzeln brachte. Er war wie ein aufgewecktes junges Mädchen, das über den neusten Klatsch und Tratsch Bescheid wissen wollte. Also erzählte ich ihm alles, was gestern so passiert war.
"Du bist einfach gegangen?", fragte er ungläubig, nachdem ich fertig mit meinem Bericht war. "Was heißt hier einfach so gegangen? Ich hatte meine Gründe dafür! ... irgendwie."  Adam schien zu überlegen. "Hm ja, ich kann dich schon verstehen. Wahrscheinlich hätte ich ähnlich reagiert." Dann standen wir etwas verloren in der Gegend herum, bis ich schließlich neugierig fragte: "Wie läuft es eigentlich bei dir und Sam? Du wolltest ihn uns schon lange mal vorstellen." Adam begann zu grinsen und antwortete: "Bei uns ist alles super! Es könnte eigentlich nicht besser laufen und ich denke, ihr werdet ihn bald sehen. Ich fahr dieses Wochenende zu ihm und am nächsten kommt er her. Wie wär's, wenn ihr euch bis dahin wieder versöhnt habt und wir alle zusammen was unternehmen?" Zustimmend nickte ich. "Ja, gute Idee. Zumindest der Teil mit dem 'Doppel-Date'. Der Teil mit dem Versöhnen wird hingegen schon etwas schwieriger."  "Sei nicht so pessimistisch", Adam klopfte mir lachend auf die Schulter. "Nicht vergessen, immer positiv bleiben!" Ich lächelte. "Ich werd's versuchen." "Finde ich gut", sagte Adam, während es zur nächsten Stunde klingelte. "Okay, wir sehen uns und viel Glück mit Melody!" Er zwinkerte mir noch einmal grinsend zu und war dann verschwunden.

Am Samstag war ich seit langem mal wieder bei Ryan. Wir hatten in letzter Zeit nur wenig geredet und ich fühlte mich ein wenig schuldig, dass ich meinen besten Freund so vernachlässigt hatte. Aber es war einfach zu viel passiert. Naja jedenfalls hatten wir den ganzen Tag zusammen verbracht und nun war ich auf dem Weg nach Hause. Ich hatte Kopfhörer in den Ohren und war in Gedanken versunken, sodass ich erst bemerkte, dass mir jemand entgegenkam, als ich volle Kanne in diese Person hineinlief. Ich nahm meine Kopfhörer aus den Ohren und sah das Mädchen vor mir, welches ihre Tasche vor Schreck fallen gelassen hatte, entschuldigend an. "Sorry, mein Fehler. Ich habe nicht aufgepasst", sagte ich, während ich mich bückte und ihre Tasche aufhob, um sie ihr anschließend in die Hand zu drücken. "Danke, aber ich hätte genauso besser aufpassen können", sagte sie lächelnd. Erst jetzt nahm ich mir die Zeit, sie näher zu betrachten. Das Mädchen hatte dunkelbraune Haare, die ihr in Wellen über die Schultern hingen. Ihre Kleidung war etwas sportlich angehaucht und auf ihrer Nase thronte eine schwarze Brille. Sie bemerkte, dass ich sie musterte und sah beschämt zur Seite. "Ich bin Luke", sagte ich freundlich grinsend und streckte meine Hand aus. Sie nahm sie lachend entgegen und sagte: "Tabea. Nett dich kennenzulernen. Sag mal, ich will nicht neugierig sein, aber warum bist du noch so spät unterwegs? Immerhin ist es schon fast dunkel."  "Das könnte ich dich genauso fragen", entgegnete ich spielerisch herausfordernd. "Ich hatte noch Training. Ich geh tanzen", erklärte sie lächelnd. "Ah, deswegen auch die Sporttasche", stellte ich fest. "Gut erkannt Sherlock." Ich lachte und sagte dann: "Ich war noch bei einem Kumpel."  "Und da gehst du jetzt schon nach Hause? Muss ja eine echt langweilige Party gewesen sein", scherzte Tabea. Ich kannte sie zwar kaum, aber sie war mir ziemlich sympathisch. "Nee, ich bin nicht so der Partytyp", erwiderte ich auf ihre Anspielung hin. "Ach nicht?", fragte sie grinsend. "Kein Alkohol oder Drogen oder sowas?"  Ich zuckte unweigerlich ein wenig zusammen. "Nicht unbedingt, nein", sagte ich dann. Tabea lächelte beruhigt: "Dann ist ja gut."
Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile und tauschten zum Schluss Nummern aus. "Es war nett dich kennenzulernen", sagte sie zum Abschied. Ich erwiderte grinsend: "Die Freude liegt ganz auf meiner Seite."
Zum Schluss umarmten wir ins noch flüchtig und versprachen, uns mal wieder zu treffen, bevor ich mich nun endgültig auf den Weg nach Hause machte.

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Tut mir Leid, dass länger nichts kam, aber ich bin zurzeit im Urlaub und habe vorher vergessen euch Bescheid zu geben. Dafür habe ich jetzt einige Kapitel auf Vorrat :) ♡

p.s. Ich bin auf eure Meinung gespannt: Was haltet ihr von der mysteriösen Tabea? ^.^

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