Kapitel 42 (She)

Als Luke fertig mit Erzählen war, hielt er gespannt die Luft an und wartete wahrscheinlich auf eine Reaktion von mir. "Ich finde es gut von dir, dass du ihm noch eine Chance gibst, denn bei seinem Verhalten ist das alles andere als selbstverständlich", sagte ich, "Und was wirst du jetzt machen?"  "Keine Ahnung. Einfach so weiter wie bisher, schätze ich. Mal sehen was sich ergibt."
Danach erzählte ich ihm noch von Emy und was wir heute so gemacht hatten. Den Teil, dass wir unter anderem auch über ihn geredet hatten, ließ ich dabei lieber raus, Mädchengeheimnisse. "Sie scheint ja recht nett zu sein. Vielleicht können wir ja mal was zu dritt machen", schlug er vor. "Solange ich mir dann keine Sorgen machen muss", sagte ich gespielt vorwurfsvoll. Nach einer kurzen Pause flüsterte Luke: "Keine Sorge, ich gehöre nur dir."
Ich spürte sofort, wie ich rot wurde und war froh, dass er im Moment nicht bei mir war. Mit einem dicken Grinsen sagte ich: "Dann bin ich ja beruhigt."

Wir telefonierten noch gefühlte tausend  Jahre miteinander. Ich konnte gar nicht genug von seiner Stimme bekommen und genoss es, mit ihm über einfach alles zu reden. Irgendwann schaute ich dann auf die Uhr und stellte fest, dass es schon ziemlich spät war. "Es ist schon halb elf", sagte ich kichernd. "Ich weiß", kam es von Luke, "Die Zeit verging irgendwie so schnell, dass ich es gar nicht mitbekommen habe." Ich stimmte ihm zu und verabschiedete mich so langsam. "Okay, dann.. sehen wir uns morgen, schätze ich. Gute Nacht", sagte ich. "Dann sehen wir uns morgen. Schlaf gut Kleines", verabschiedete sich Luke und legte kurz danach auf. Ich starrte noch mindestens 5 Minuten nachdem das Gespräch zu Ende war, auf das Handy in meiner Hand und grinste wie eine Bekloppte. Sein "Schlaf gut Kleines" schwirrte die ganze Zeit durch meinen Kopf und machte mich unheimlich glücklich. Mit einem Lächeln auf den Lippen ging ich ins Bad und machte mich bettfertig, mit einem Lächeln zog meine Schlafsachen an und ging schließlich mit einem Lächeln ins Bett. Ich schloss meine Augen und war schon kurze Zeit später eingeschlafen. Mein Traum handelte von... Luke.

Am Tag darauf hatte ich verschlafen und musste mich ziemlich beeilen, damit ich nicht den Bus verpasste. Schnellen Schrittes eilte ich den Weg entlang und kam gerade noch rechtzeitig an der Haltestelle an. Ich stieg ein und ließ mich weiter hinten erleichtert auf einen freien Platz nieder.

In der Schule war es ziemlich langweilig. Ich trottete von einer Stunde zur nächsten, ohne auf die Rufe und Beleidigungen der anderen zu achten. Inzwischen kam ich relativ gut damit zurecht. Zumindest wenn ich keine schlechte Laune hatte.
Wie immer traf ich mich mit Adam und Luke in der Mittagspause. Während wir miteinander redeten, spürte ich die Blicke anderer Schüler auf uns. Die schauten uns an, wenn sie vorbeigingen. Ich versuchte sie zu ignorieren, aber irgendwie fühlte ich mich unwohl dabei. Vor allem wenn Luke nach meiner Hand griff oder wir uns umarmten, durchbohrten mich abwertende, grässliche Blicke.

Nach der Schule fuhr ich mit dem Bus wieder nach Hause. Ich machte meine Hausaufgaben, telefonierte mit Emy. Es war ein schrecklich langweiliger Tag.

Und so ging es die ganze Woche weiter. Erst als ich am Wochenende durch das Klingeln meines Handys geweckt wurde, fing es an interessant zu werden. Verschlafen griff ich nach dem Smartphone und gin ran. "Hallo?", murmelte ich. Ich wusste nicht einmal, wer mich da anrief, denn ich hatte vorher nicht auf die Nummer geschaut.
"Guten Morgen, Sonnenschein!", flötete ein hörbar gut gelaunter Luke. "Morgen trifft es richtig. Es ist halb 9. Du hast mich geweckt", stöhnte ich noch müde. "Dann wird es Zeit, dass du aus dem Bett kommst! Wir haben heute viel vor", sagte Luke geheimnisvoll. Neugierig setzte ich mich auf. "Inwiefern 'viel vor'?" Ich konnte ihn regelrecht grinsen hören, als er sagte: "Das bleibt ein Geheimnis. Also, ich bin in ca. anderthalb Stunden bei dir, okay? Achja und kleiner Hinweis: zieh Badesachen unter deine  normalen Klamotten. Außer du hast vor, in T-shirt und Jeans baden zu gehen. Und pack ein Handtuch ein!"
Ich war so überrumpelt, dass ich nicht wusste was ich sagen sollte. "Ähh..", machte ich nur durcheinander. "Dann ist ja alles klar. Bis später!" Und da hatte er auch schon aufgelegt. Ich legte mein Handy beiseite und stand erst einmal auf, da ich bis jetzt noch in meinem Bett gesessen hatte. Danach ging ich mich im Bad frisch machen, bevor ich die Treppe hinunter in die Küche trottete. Am Küchentisch saß mein Vater und schlürfte genüsslich seinen Kaffee, während er Zetung las. Als er mich hörte, schaute er überrascht von seiner Lektüre auf und fragte witzeln: "Huch, was ist denn da passiert, dass man dich schon um die Uhrzeit zu Gesicht bekommt?" Ich machte ein ironisches "Haha" und lief dann zu einem der Küchenschränke, aus welchem ich mir eine Tasse und die Packung mit dem Kakaopulver nahm. Ich gab etwas von dem braunen Pulver in meine Tasse und schüttete Milch dazu. Mit dem fertigen Kakao setzte ich mich zu Dad an den Tisch. "Ich treff' mich nachher mit Luke." Er zog eine Augenbraue nach oben. "Ach wirklich? Warum hast du nicht schon mal eher davon erzählte?" Ich trank einen Schluck und sagte gelassen: "Ich weiß es auch erst seit 5 Minuten." Jetzt lachte er und auch ich musste schmunzeln.
Später kam noch meine Mutter dazu und wir frühstückten alle gemeinsam. Als ich nach einer Weile auf die Uhr sah, traf es mich wie der Blitz und ich stand ruckartig vom Tisch auf, stopfte mir das letzte Stück Brötchen in den Mund und trank meinen Kakao aus, bevor ich in windeseile aus der Küche stürmte. Luke würde bereits in einer Stunde hier sein und ich war noch im Schlafzeug! Ich merkte noch, wie mir meine Mum verwirrt hinterher schaute und Dad ihr lachend von meinem Treffen erzählte. Was sie darauf zu sagen hatte, bekam ich allerdings nicht mehr mit.

Später stand ich vor meinem Kleiderschrank und hatte null Ahnung, was ich anziehen könnte. Es war für Spätsommer noch ziemlich warm draußen also entschied ich mich schließlich für ein dunkelblaues Sommerkleid mit kleinen, weißen Punkten. Dazu zog ich schwarze Ballerinas an und zog mir Lukes Jacke über die ich immer noch hatte, weil ich vergessen hatte, sie ihm wiederzugeben. Unter dem Kleid hatte ich einen schlichten, ebenfalls dunkelblauen Bikini, schließlich hatte Luke mich ja vorgewarnt, dass ich ihn brauchen würde. Ich fragte mich wirklich, was sein Plan war.
Da er von "baden gehen" gesprochen hatte, schminkte ich mich nur wenig und band meine Haare zu einem lockeren Pferdeschwanz.

Gerade als ich die Wimperntusche beseite gelegt und mein fertiges Ich betrachtet hatte, klingelte es an der Tür. Ich schnappte mir schnell meine Tasche und mein Handy aus meinem Zimmer und hüpfte aufgeregt die Treppen nach unten. Vor der Tür atmete ich noch einmal tief durch und öffnete sie dann schwungvoll. "Wow! Da kann es jemand kaum erwarten mich zu sehen!", wurde ich von einem lachenden Luke begrüßt, bevor er mich in eine lange Umarmung zog. "Hey, die Jacke kommt mir bekannt vor", sagte er, nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten und zeigte schmunzelnd auf das Kleidungsstück. "Tut mir leid, ich habe vergessen sie dir wiederzugeben. Ich hoffe das ist nicht schlimm..", entschuldigte ich mich, woraufhin Luke nur lächelte. "Steht dir. Generell siehst du bezaubernd aus." Ich grinste verlegen und spürte, wie ich leicht rot wurde. Ich murmelte ein leises "Danke" und nachdem ich mich von meinen Eltern verabschiedet hatte, ging ich gemeinsam mit Luke nach draußen. Er führte mich zu einem Auto und öffnete mir grinsend die Beifahrertür mit den Worten: "Wenn ich bitten dürfte, Madame." Ich kicherte und stieg ein. Er lief um das Gefährt herum und stieg schließlich auf der Fahrerseite ein. "Seit wann kannst du Auto fahren?", fragte ich verwundert. Schmollend sah er zu mir, während er den Motor startete. "Hey, nur weil ich kein eigenes Auto wie in all diesen klischeehaften Fanfictions habe, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht Autofahren kann!", beschwerte er sich. Verwirrt sah ich ihn mit einem fragenden Blick an. "Das ist Lucys. Sie war so gnädig und hat mir für diesen besonderen Tag ihren Wagen geliehen", erklärte er mir.  "Warum besonderer Tag?" Er schmunzelte vielsagend. "Wirst du schon sehen." Dann trat er aufs Gas und wir fuhren los. Er schaltete das Radio ein und summte das Lied mit, das gerade gespielt wurde. "Wohin fahren wir eigentlich?", fragte ich neugierig. "Mein Plan war es, zum Strand zu fahren", erklärte er, mit dem Blick starr geradeaus gerichtet. Verdutzt entgegnete ich: "Aber hier ist weit und breit kein Strand in der Nähe." Daraufhin schmunzelte er nur. "Deswegen habe ich den Plan auch verworfen. Der See ist doch auch ein schöner Ort." Ich nickte kichernd. "Ja, das ist er."

Als wir am besagten See angekommen waren und eine große, grüne Decke am Strand ausgebreitet hatten, streifte Luke sein T-shirt ab. Wenn ich ehrlich war, der Anblick war nicht schlecht. Nach einiger Zeit räusperte sich Luke lachend. "Ich will ja nix sagen, aber du starrst." Sofort wandte ich verlegen meinen Blick ab und murmelte: "Sorry" Er grinste nur und zog sich seine Hose um. Danach schaute er abwartend zu mir. "Willst du nicht?" Ich druckste ein wenig herum und spielte unsicher am Zipfel meines Kleides. Seit dem Vorfall mit Jack war mir jedes um- bzw. Ausziehen vor anderen unglaublich unangenehm, auch wenn es nur Luke war. Als er dies zu bemerken schien, drehte er sich verständnisvoll um. Schnell streifte ich mein Sommerkleid ab und tippte ihm dann auf die Schulter, um ihm zu symbolisieren, dass er sich wieder zu mir drehen konnte. Er lächelte und griff dann nach meiner Hand, um mich mit zum See zu ziehen. Als wir am Wasser angekommen waren, hielt er kurz seine Hand hinein. Danach rannte er so weit rein, dass ihm das Wasser bis zum Bauch ging. Grinsend drehte er sich zu mir und fragte: "Kommst du auch oder willst du lieber die ganze Zeit da stehen und mich beobachten?" Ich ging ein paar kleine Schritte ins Wasser, schreckte allerdings sofort zusammen und lief zurück, als ich bemerkte, wie kalt das Wasser doch war. "Aber.. das ist voll kalt", stöhnte ich, nachdem Luke mich abermals zum Schwimmen drängte. Daraufhin zuckte er nur mit den Schultern und kam zu mir zurück. Ich wollte schon erleichtert aufatmen, als er mich plötzlich einfach hochhob und mit sich ins tiefe Nass trug. Nachdem wir dann so weit waren, dass selbst er kaum noch stehen konnte, ließ er mich einfach fallen. Ich platschte mit einem lauten Kreischen in den See und war für eine kurze Weile unter Wasser, solange bis ich mich so weit gesammelt hatte, dass ich wieder in der Lage war aufzutauchen. Hustend schüttelte ich mich und funkelte dann Luke böse an. Doch dieser grinste nur und sagte unschuldig: "Whoops? Also irgendwie bist du mir aus den Händen gefallen."
"Das kriegst du zurück!", rief ich, während ich tief ausholte und Luke mit einen großen Schwaps Wasser nass spritzte. Er spritzte natürlich sofort zurück, aber da hatte ich ihn schon ein 2. Mal durchnässt und so ging das die hanze Zeit hin und her. Zum Schluss endete es in einer großen Wasserschlacht. Luke sah aus wie so ein begossener Pudel, aber das hinderte mich noch lange nicht daran, ihn weiter nass zu machen. Außerdem sah er selbst als Pudel noch unglaublich gut aus.

Irgendwann wurde es allerdings ein wenig windig und ich hatte keine Kraft mehr, also gingen wir wieder aus dem Wasser und ließen uns auf der grünen Decke nieder, nachdem wir uns beide in unsere Handtücher gewickelt hatten. "Das war ganz schön lustig", seufzte ich glücklich. Er sah zu mir und nickte lächelnd. "Ja... das war es." Danach lehnten wir uns nach hinten, sodass wir nebeneinander auf der flauschigen Decke lagen. Er schlang seine Arme um mich und zog mich ein Stückchen näher. Ich schloss meine Augen und genoss den Moment. Nachdem wir eine Weile so dagelegen hatten, fragte Luke: "Hast du Hunger?" Ich überlegte kurz und nickte dann. Er stand auf und ich sah ihm verwirrt dabei zu, wie er in Richtung Auto ging. Schnell stand ich ebenfalls auf und lief ihm eilig hinterher. "Was wird das?", fragte ich im Laufen. Luke winkte nur ab. "Ich dachte, du hast Hunger?" Am Wagen angekommen öffnete Luke den Kofferraum und holte einen großen Picknickkorb heraus. "Ist das dein Ernst?", fragte ich überrumpelt. Mit einem Grinsen im Gesicht nickte er. Danach liefen wir zurück zu unserem alten Platz. Luke stellte den Korb neben die Decke und fing an den Inhalt herauszuholen; Erdbeeren, Apfelstückchen, Bananen, Sandwiches, Limonade, Weintrauben, Kekse. Es gab nichts, was Luke nicht mitgebracht hatte. Nachdem alles auf der Decke seinen Platz gefunden hatte, breitete er seine Arme aus und verkündete euphorisch: "Das Buffet ist eröffnet!" Ich kicherte und setzte mich neben ihn. Er griff nach einer Weintraube und drehte sich zu mir. "Mund auf."
"Was?"
"Mund auf!" Grinsend tat ich, was er wollte und schon hatte er die Beere in meinen Mund gesteckt. "Weißt du", sagte ich lachend, während ich kaute, "Daran könnte ich mich durchaus gewöhnen." Er lachte ebenfalls und fütterte mich mit weiteren Trauben. Danach nahm ich mir eine Erdbeere und hielt sie Luke vor die Nase. Gerade als er danach beißen wollte, zog ich sie wieder weg und fragte schelmisch grinsend: "Hast du sie dir auch verdient?" Luke ließ schmollend die Schultern hängen und sah mich mit einem Dackelblick an. Ich unterdrückte mir ein Lachen und sagte somit nur mit einem zum Grinsen verzogenem Mund: "Okay, okay. Du hast sie dir verdient." Er begann ebenfalls zu Grinsen und ich steckte ihm die Beere in den Mund. Das Spielchen mit dem gegenseitigen Füttern ging noch eine ganze Weile so weiter, solange bis einer von uns keine Lust mehr hatte. Danach aßen wir normal die Sandwiches.
Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, half ich Luke beim Zusammenpacken der Sachen und trug sie mit ihm zurück zum Auto. Nur die Decke ließen wir noch da. Alles fertig verstaut war, schaute er mich an. "Magst du Wurfscheibe spielen?" Ich nickte daraufhin und er holte eine Frisbee aus dem Auto.

Wir gingen ziemlich nah ans Wasser und begannen, uns die Wurfscheibe zuzuspielen. Wenn ich ehrlich war, ich war ein echter Noob in dem Spiel. Es war selten, dass ich die Frisbee mal wirklich zu fassen bekam. Natürlich gab ich dies aber nicht zu, sondern schob stattdessen Luke die Schuld in die Schuhe. "Wenn du immer so doof wirfst, kann ich das Teil ja gar nicht fangen!", schmollte ich. Luke schüttelte nur schmunzelnd den Kopf und sagte: "Mehr als sie dir direkt vor der Nase werfen kann ich nicht. Oder soll ich sie auch noch für dich fangen?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust und machte ein beleidigtes Gesicht. "Komm mal her", sagte Luke daraufhin versöhnend, als er mich sah. Ich ging widerwillig zu ihm. Er stellte sich hinter mich und griff von hinten nach meinen Händen. "Schau mal, so musst du das machen." Danach führte er mit mir zusammen die Bewegung beim Werfen der Frisbee aus. Lächelnd sah ich zu ihm hoch und konzentrierte mich eher auf seine Nähe als auf das, was er versuchte mit zu zeigen. Nach mehreren Anläufen hatte ich es dann auch drauf und ich warf weder mehr daneben, noch flog die Scheibe oft an mir vorbei.

Gegen Abend waren wir beide müde und räumten die Decke und die Scheibe weg. Als alles verstaut war, wollte ich schon nach vorn zur Autotür gehen, da hielt Luke mich zurück. "Das Date ist noch nicht vorbei", sagte er dabei verschwörerisch. Schon allein bei dem Wort "Date" schlug mein Herz schneller und ich musste automatisch grinsen. "Aber-?", setzte ich an, allerdings legte mir Luke einen Finger auf die Lippen, sodass ich ruhig war. "Komm!" Er nahm meine Hand und führte mich den Strand entlang.

Nachdem wir eine Weile gelaufen waren, kamen wir an einen etwas besiedelteren Teil. "Ich wollte dich ganz für mich allein haben", erklärte Luke, als ich ihn fragte warum wir nicht gleich dort hingegangen waren. Er lief zu einem kleine Strandlokal nahe des Waldes, der den See umschloss. Hinter dem Lokal begann die Straße und davor der Strand. Es stand somit am Ende. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu, doch er lächelte nur und führte mich auf die Terrasse, von der aus man einen unglaublichen Blick auf den See hatte. Es dauerte nicht lange, da kam auch schon ein Kellner und nahm unsere Bestellung auf. Als er wieder weg war, fragte ich: "Warum machst du das alles?" Luke lächelte und nahm meine Hand. "Darf ich keine Zeit mit dir verbringen?"  "Doch natürlich, aber so viel Aufwand nur wegen einem Date. So was hat noch nie jemand für mich gemacht", erwiderte ich. Luke schaute mir tief in die Augen, als er sagte: "Dann wird es Zeit, das es jemand macht." Ich lächelte und drückte seine Hand etwas.

Das Essen kam ziemlich schnell und sah wirklich gut aus. Während wir mit Essen beschäftigt waren, unterhielt ich mich mit Luke über viele belanglose Dinge. Wir lachten fast ununterbrochen und wurden sogar verwarnt, weil wir angeblich die Gäste an den benachbarten Tischen stören würden. Nach dem Essen bezahlte Luke und wir saßen aber noch eine ganze Weile. Als es langsam zu dämmern anfing und die Sonne unterging, nahm Luke meine Hand und führte mich direkt ans Wasser. Dort liefen wir eine Weile schweigend nebeneinander. Irgendwann blieb Luke allerdings plötzlich stehen. Er drehte sich zu mir und nahm meine Hände in seine. Im Hintergrund versank die Sonne gerade am Horizont und tauchte den Strand und das Meer in ein malerisches Licht, als ich ihn mit einem verwirrten Blick ansah, aber da fing er auch schon an zu sprechen. "Du hast doch vorhin gefragt, warum ich das alles mache, richtig?" Ich nickte zögerlich. Er atmete kurz durch. "Weil ich dich liebe, Melody. Seit dem Tag, an dem wir uns das allererste Mal gesehen haben, gehst du nicht mehr aus meinem Kopf. Lange Zeit habe ich versucht es zu leugnen und mich dagegen zu sträuben, aber es geht nicht mehr. Du hast mein Leben um so vieles bereichert, ich wüsste nicht wo ich jetzt ohne dich wäre. Mit diesem Tag habe ich versucht, dir wenigstens einen Bruchstück von dem, was du für mich getan hast, wiederzugeben. Und ich wollte dir damit zeigen, wie viel du mir bedeutest. Ich habe mich so in dich verliebt, wie sich noch kein Mensch je zuvor in einen anderen Menschen verliebt hat und ich möchte dich nie wieder gehen lassen, deswegen frage ich dich jetzt: Möchtest du meine Freundin sein?"

Ich war so überwältigt von seinen Worten, das ich gar nicht mitbekommen hatte, wie sich kleine Tränen in meinen Augen gebildet hatten. In diesem Moment war ich der glücklichste  Mensch auf der Welt. Während Lukes Rede hatte ich so eine Gänsehaut bekommen, dass ich jetzt schon regelrecht zitterte. Ein riesiger Klos hatte sich in meinem Hals gebildet, sodass ich kein Wort herausbekam. Ganz sacht fing ich an mit dem Kopf zu nicken, danach stärker und schließlich sagte ich unter Tränen: "Ja, ich möchte deine Freundin sein." Luke begann über das ganze Gesicht zu grinsen und schloss mich in seine Arme und hob mich hoch. Nachdem er mich wieder heruntergelassen hatte, fügte ich hinzu: "Und ich liebe dich auch, mehr als alles andere!" Er grinste noch mehr und zog mich ganz nah, um mir anschließend den längsten, leidenschaftlichsten und traumhaftesten Kuss meines Lebens zu geben, während die Sonne ihre letzten Strahlen über das Meer direkt zu uns schickte.

Ab jetzt konnte alles nur noch gut werden.

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LUKEDY SIND ENDLICH EIN PAAR!!!

Freut sich jemand mit mir? :3

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