Kapitel 36 (She)
Okay, ich bin gerade echt stinksauer auf Wattpad. Ich war eigentlich so gut wie fertig mit dem Kapitel, wollte es gestern Abend öffnen und beenden, da bekomme ich eine Fehlermeldung, dass etwas mit meinem Text nicht stimmt. Jetzt sind ca. 1000 Wörter weg und ich muss das alles nochmal neu schreiben v.v
Somit ist es jetzt natürlich nicht mehr 1:1 das Gleiche wie zuerst. Verzieht, dass einige Stellen nun vielleicht komisch klingen oder nicht mehr stimmig sind, aber ich bin echt angepisst und kann mich auch nicht mehr an alles erinnern, da ich das meiste am Dienstag geschrieben hatte.
Aber immerhin: Es ist nun NOCH mehr als vorher geworden xD
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Ich verließ gemeinsam mit Luke das Schulgebäude und führte ihn zu dem Baum, wo Adam und ich uns immer trafen. Er wirkte angespannt. Als wir näher kamen, löste seine Hand sich aus meiner und er ballte sie zur Faust. Irritiert sah ich zu ihm hoch, doch er beachtete mich nicht. Auch Adam wirkte nervös und spielte an dem Zipfel seines T-Shirts. Als er uns erblickte, ließ er von seinem Kleidungsstück ab und kam ein paar Schritte in unsere Richtung. Ich begrüßte ihn ausnahmsweise nur mit einem schlichten "Hey" anstatt wie gewöhnlich mit einer Umarmung, was ihn aber wenig zu stören schien. Er ging zu Luke und machte den Anschein als würde er mit ihm zur Begrüßung einschlagen wollen, aber Luke stand nur regungslos mit den Händen in den Hosentaschen da. Enttäuscht ließ Adam die Hand wieder sinken und ging ein paar Schritte zurück. "Ich kann mir vorstellen, dass du ziemlich sauer auf mich bist und-" "Bin ich", wurde er von Luke eiskalt unterbrochen. "Und das kann ich auch verstehen, aber du musst wissen, dass das alles nicht so war wie du vielleicht denkst. Melody meinte sie hat mit dir schon darüber geredet, aber ich werde es jetzt trotzdem nochmal wiederholen. Vielleicht ändert es ja etwas, wenn du es aus meinem Mund hörst. Also. Ich will wirklich nichts von Melody, okay? Das Ganze war einfach eine seltsame Situation und ich weiß auch nicht so recht, wie ich auf die Idee gekommen bin aber...", er machte eine Pause und suchte nach passenden Worten, während Luke die ganze Zeit einfach nur dastand und aufmerksam zuhörte, ohne jegliche Reaktion zu zeigen. "Warum habt ihr euch dann geküsst?", fragte Luke. Seine Stimme war leise und ich sah wie er sich an den Stoff seiner Hose krallte. "Wie gesagt es war eine scheiß Situation, aber ich kann dir zu 100 Prozent versichern, dass ich dir und Melody nicht im Weg stehen werde." Dann kramte er in seiner Hosentasche und zog sein Handy hervor. Darauf tippte er eine Weile herum und zeigte Luke das gleiche Bild wie mir letzte Woche. "Sonst würde ich ernsthafte Probleme mit Sam bekommen." "Ist das dein Freund?", fragte Luke. Stolz lächelnd nickte Adam und sagte dann mit einem Grinsen auf den Lippen: "Somit gehört Mel ganz dir." Ich musste lächeln und rückte demonstrativ etwas näher an Luke heran. "Alles wieder okay?", fragte Adam und streckte versöhnend die Hand aus. Etwas zögerlich griff Luke danach und nickte kurz. "Schätze schon." "Da die Sache ja nun auch geklärt wäre... Magst du mir doch bestimmt noch ein paar Bilder von dir und Sam zeigen oder?", fragte ich neugierig grinsend an Adam gewandt. Dieser lachte und zeigte mir dann viele unterschiedliche Bilder von sich und seinem Freund, eins niedlicher als das andere. Ich fragte mich, ob Luke und ich auch irgendwann solche Fotos miteinander machen würden.
Eines der Bilder fand ich besonders toll und nahm Adam sein Handy ab, um es mir genauer anschauen zu können. In dem Augenblick kreuzte allerdings Flora auf, welche mir natürlich sofort das Smartphone aus der Hand riss und interessiert den darauf zusehenden Inhalt begutachtete. "Soso, unser lieber Neger ist also vom anderen Ufer", säuselte sie herablassend. Ich versuchte das Handy zu ergreifen, aber jedes mal wenn ich kurz davor war, zog Flora es wieder weg. "Immerhin bin ich in einer Beziehung, im Gegensatz zu dir", sagte Adam mit verschränkten Armen. Flora überhörte seine Aussage komplett und sagte dann: "Eine nette Gruppe seid ihr, muss ich schon sagen. Ein verbranntes Schwuchtel, ein weinerlicher Säufer und eine depressive Hure. Ihr solltet einen Club gründen! Ich hätte da auch schon einen Namen für euch: Versager! Hahaha", sie lachte hysterisch und warf dann Adam sein Handy zu, bevor sie endgültig davon stöckelte.
Während ich ihr mit offenen Mund hinterherstarrte und mich ihre Worte ziemlich verletzt hatten, schien Adam das alles komplett kalt zu lassen.
Dabei war es nicht einmal das, was sie sie über mich gesagt hatte, was mich so getroffen hatte, sondern viel mehr das über Luke und auch Adam. Ich war unheimlich stolz auf Adam, dass er so offen mit seiner Neigung umging. Viele hätten so etwas bestimmt nicht zugegeben, aber er stand dazu.
Und auch ihre harte Bezeichnung für Luke hatte irgendwk gesessen. Er schien es zu ignorieren, aber ich fand es einfach nicht fair. Klar, er trank und er war deswegen sogar im Krankenhaus, aber er war noch lange kein typischer Trinker wie man sie aus Filmen kennt und von wegen weinerlich! Er war der unglaublichste Junge, den ich in meinem Leben getroffen habe. Er war liebenswürdiger als Flora es je sein wird und ich war so froh ihn kennen zu dürfen.
Der Rest des Tages verlief relativ normal und nach der Schule ging ich mit zu Luke. Bei ihm zu Hause betrat er schon einmal in sein Zimmer, während ich vorher nochmal auf Toilette musste. Gerade als ich das die Tür zum Badezimmer öffnen wollte, wurde ich von einer Stimme hinter mir unterbrochen. "Ähm Melody, kommst du mal kurz?" Ich drehte mich um und entdeckte Lucy, die im Flur stand und mich freundlich ansah. "Oh, hallo Lucy. Was gibt's?", begrüßte ich sie überrascht. "Ich wollte nur mal kurz mit dir über Luke sprechen." Verwirrt blickte ich sie an. "Okay.. Schieß los." "Ich möchte, dass du auf ihn aufpasst okay? Ich mache mir nur Sorgen, dass so etwas vielleicht noch einmal passieren könnte." Etwas verwundert versprach ich ihr, dass ich mich um ihn kümmern würde, sodass sie erleichtert in der Küche verschwand. Ich hingegen erledigte endlich mein Geschäft und ging dann zu Luke.
Er saß auf seinem Bett und starrte die Wand vor sich an, als ich hereinkam. Er drehte seinen Kopf in meine Richtung und winkte mich lächelnd zu ihm. "Komm her." Schnellen Schrittes lief ich zu seinem Bett und setzte mich neben ihn. Seinen Arm um mich legend sagte er: "Du hast echt lang gebraucht. Bist du ins Klo gefallen oder so?" Spielerisch schlug ich ihm auf die Schulter. "Aber sicher doch! Und jetzt tropfe ich dein Bett mit Toilettenwasser voll." Er verzog angewidert das Gesicht und musste lachen. "Na lecker." Danach legte ich lächelnd meinen Kopf auf seine Schulter und schloss die Augen. Wir schwiegen einen Moment und ich genoss seine Anwesenheit. Ich spürte, wie Luke nach meiner Hand griff und mit ihr spielte. Ich kicherte und ließ ihn machen.
Plötzlich spürte ich jedoch einen Ruck und wurde nach hinten gezogen. Ich riss panisch meine Augen auf und sah Luke, der sich neben mir einen Ast lachte. Ich realisierte schnell, dass er sich hatte nach hinten fallen lassen und mich somit mitgezogen hatte. "Das nächste Mal warnst du mich bitte vor", sagte ich gespielt beleidigt und rieb mir meinen Ellbogen. Daraufhin lachte er nur und sagte vielsagend: "Gut zu wissen, dass du von einem nächsten Mal ausgehst." "Tss. Du weißt ganz genau wie ich das meine", erwiderte ich. Lächelnd zog er mich zu sich, sodass ich meinen Kopf auf seine Brust legen konnte und sagte dabei: "Ach sei ruhig." "Ich soll ruhig sein? Wegen wem habe ich denn jetzt vielleicht eine Gehirnerschütterung, hm?", sagte ich entrüstet und verzog das Gesicht. Er lachte, wodurch seine Brust vibrierte, und hakte ironisch nach: "Gehirnerschütterung? Weil du auf eine Matratze gefallen bist?" Ich nickte heftig und versucht ernst zu bleiben, indem ich jegliches Grinsen unterdrückte. Jedoch wollte ich nicht weiter mit ihm diskutieren, wenn auch nur zum Spaß, also hielt ich meinen Mund und lag einfach nur da und achtete auf seine Atmung. Sein Herzschlag ging ziemlich schnell und passte somit ganz gut zu meinem. Es bereitete mir ein wohliges Gefühl zu wissen, dass es ihm anscheinend ähnlich erging. Er begann sanft durch meine Haare zu streichen und ich schloss erneut die Augen, um es in vollen Zügen genießen zu können.
Nach einiger Zeit klopfte es an der Tür und sogleich schaute Lucy hinein. Wir beide richteten uns erschrocken auf, als sie plötzlich zu reden begann: "Ich bin heute bei Cassie zum Essen eingeladen. Das heißt ihr habt die Wohnung ab jetzt für euch." Luke wünschte ihr viel Spaß und sie wollte gerade wieder herausgehen, als sie sich noch einmal umdrehte. "Achja und Melody?", sie sah zu mir, "Denk an das, was ich dir gesagt habe." Ich nickte und damit ging sie endgültig.
Nachdem sie weg war, sah Luke mich verwirrt an und fragte: "Muss ich das verstehen?" Kopfschüttelnd winkte ich ab. "Ist nicht wichtig." Daraufhin zuckte er nur mit den Schultern und fragte nach einer Weile: "Hast du Hunger? Wir könnten uns was zu essen machen, wenn du möchtest." Ich nickte eifrig und wir gingen in die Küche um, wie wir soeben beschlossen hatten, Pizza zu machen. Luke und ich holten alle Utensilien, die wir brauchen würden, aus den Schränken und platzierten sie auf dem Küchentisch. Zuerst begannen wir den Teig herzustellen. Als dies erledigt war, platzierte ich den fertigen Klumpen auf einem Blech und Luke begann ihn auszurollen. Er wirkte dabei sehr konzentriert, sodass mir nichts anderes übrig blieb als es mir zur Aufgabe zu machen, Luke von seiner Arbeit abzulenken. Dies tat ich, indem ich ihn immer wieder in die Seite piekste. (oder wie wir es so schön nennen: möppeln)
Er zuckte immer wieder zusammen und warf mir genervte Blicke zu, versuchte aber, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Irgendwann wurde es ihm allerdings zu bunt und er knallte geräuschvoll das Nudelholz auf die Theke. Danach drehte er sich blitzschnell um, um mich festzuhalten und von oben bis unten durchzukitzeln. Ich schrie und flehte lautstark um Gnade, aber Luke sagte nur schulterzuckend: "Tja, das hast du jetzt davon."
Ich kämpfte eine ganze Weile unter Lachkrampf und nach einer Ewigkeit hatte ich es dann endlich geschafft! Ruckartig riss ich mich los und rannte quer durch die Küche, Luke mir dicht auf den Fersen. Es dauerte bedauerlicherweise nicht lang, da hatte er mich ein und umgriff von hinten meine Taille. Ich zappelte hin und her, aber er ließ einfach nicht los. "Keine Sorge ich kitzele dich nicht mehr durch, versprochen. Nur eine Sache noch." Verwirrt sah ich zu ihm hoch, da er durch unsere Haltung noch größer wirkte und ich etwas schief stand, und fragte: "Und die wäre?" Schmunzelnd beugte er sich etwas zu mir hinunter und schon lagen seine Lippen auf meinen. Sofort begann in mir erneut alles zu kribbeln und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Meine Knie wurden schlagartig weich und ich war froh, dass Luke mich fest in den Armen hielt.
Die Zeit war wie festgefroren und ich fühlte mich als wären wir auf Wolken. So frei und unbeschwert. In diesem Moment konnte mir niemand etwas anhaben, es existierten nur noch Luke und ich.
Nach einer gefühlten Ewigkeit löste er sich schließlich wieder von mir und ließ mich los. Langsam öffnete ich meine Augen und sah ihn mit einem Lächeln auf den Lippen tief in die Augen. Er erwiderte mein Lächeln und so standen wir eine ganze Weile da und keiner sagte auch nur ein Wort, um den zauberhaften Moment nicht zu zerstören. Allerdings wurde dieser Moment langsam regelrecht zu Minuten und ich räusperte mich, um mich der Stille zu entreißen. "Ähm, wir sollten uns vielleicht wieder unserer Pizza zuwenden.." Nun löste sich auch Luke aus seiner Starre und nickte eilig. Er rollte den restlichen Teig fertig aus und wir machten uns daran, die Pizza zu belegen.
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