Kapitel 18 (She)

Zu Hause angekommen stieg ich aus und folgte meiner Mutter ins Haus. "Sag mal, wer war das eigentlich gerade? Ihr scheint euch ja ziemlich nah zu stehen", fragte meine Mum, während ich meine Jacke auszog und sie an einen Haken hängte. "Ich kenne ihn durch die Gruppe. Ist das so wichtig?", fragte ich genervt und ging ins Wohnzimmer, um mich auf unsere Couch zu setzen. Meine Mutter folgte mir und nahm neben mir Platz. "Hör mal Melody," fing sie an. "Ich möchte nicht, dass du dich mit solchen Leuten abgibst. Die ziehen dich nur noch mehr nach unten. Außerdem sah er nicht gerade wie jemand aus mit dem man gern befreundet ist und" "Stopp!", unterbrach ich sie wütend. "Ist das gerade dein Ernst? Da habe ich endlich jemanden, der mich versteht und dann kommst du und meinst, er wäre nicht gut genug?! Du kennst Luke doch überhaupt nicht!"

Während des Redens war ich lauter geworden, als ich vorgehabt hatte. Auch Mum hatte das mitbekommen und war direkt ein Stück zurückgewichen. "Ich meine es doch nur gut, Liebes." Sie lächelte mich versöhnend an, doch ich hatte echt keine Lust einen auf Friede-Freude-Eierkuchen-Familie zu machen. Am liebsten hätte ich "Dein Liebes kannst du dir sonst wo hinschieben" geschrien, aber das wäre nur in weitere Streitereien ausgeartet. Also wechselte ich das Thema. "Weißt du wann Papa wiederkommt?"

Mein Vater war schon seit einigen Wochen auf großer Geschäftsreise. Eigentlich hätte er letzte Woche schon heimkehren sollen.

"Er hat gestern angerufen. Es gibt Probleme mit dem Kunden. Er wird wohl erst nächstes Wochenende kommen", erklärte sie mir und sah dabei nicht gerade glücklich aus. Sie litt unter dem ständigen Fehlen von Dad, das sah man ihr an. Ich konnte es ihr aber auch nicht verübeln. Mir fehlte er auch.

"Oh", machte ich nur und sah betreten zu Boden. Sie nickte und stand dann seufzend auf. "Ich habe noch eine Menge Hausarbeit zu erledigen. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mir dabei etwas unter die Arme greifen würdest."

"Okay", sagte ich und folgte ihr in die Küche. Dort half ich ihr beim Aufräumen und später beim Abendessen. Wir unterhielten uns derweil über alle möglichen und belanglosen Themen.

**************

Als ich am nächsten Tag in die Schule ging, hatte ich seit langem das Gefühl auf irgendeine Art glücklich zu sein. Ich verstand mich wieder halbwegs mit meiner Mutter, hatte in Adam einen neuen Freund gefunden und auch mit Luke schien alles wieder in Ordnung zu sein.

Als ich in der Mittagspause gerade auf dem Weg zu meinem täglichen Treffen mit Ad war, wurde ich jedoch von Flora aufgehalten. Ausnahmsweise waren ihre Schoßhündchen einmal nicht an ihrer Seite. "Warum so glücklich heute?", begrüßte sie mich mit einem abwertenden Unterton.

"Warum heute so zickig?", fragte ich zurück und sie sah mich entgeistert an. Jedoch hatte sie sich schnell wieder gefangen und starrte mich wieder genauso an wie vorher.

"Hast du heute Selbstbewusstsein gefrühstückt oder hat dein plötzlicher Mut einen anderen Grund, der zufälligerweise Luke Brown heißt?" Sie lachte auf, als hätte sie den Witz des Jahrtausends gerissen. Als sie bemerkte, dass ich nichts antwortete, grinste sie noch bereiter. Flora wusste, dass sie einen wunden Punkt getroffen hatte und den würde sie nun ausnutzen.

"Sorry Kleine, aber ich glaube er ist eine Messlatte zu hoch für dich. Kaum ein Mädchen lässt er an sich ran, da glaubst du doch nicht ernsthaft, dass er sich gerade dich ausgesucht hat?!" Wieder lachte sie auf. "Du bist nur seine Marionette. Jederzeit könnte er dich fallen lassen und glaub mir: Das wird er noch früh genug tun. Selbst wenn er jetzt noch mit dir redet, heißt das nicht, dass er es in zwei Wochen immer noch tut." Sie machte eine Pause, kam ein Stück näher und fuhr dann mit ihrer Rede fort. Ich war zu sehr damit beschäftigt meine Gefühle vor ihr zu verstecken, als das ich sie hätte unterbrechen können. Mir war einzig und allein wichtig, dass ich nicht zu weinen anfing, denn dann hatte sie genau das, was sie wollte. Zudem würde ich damit nur Aufmerksamkeit auf mich ziehen und alle würden anfangen auf mich einzudreschen.

"Denke an damals. Denke an Jack."

Der Name versetzte mir einen Stich ins Herz und Tränen in die Augen. Ein falsches Wort von ihr und es wäre zu spät gewesen.

"Ich habe die Bilder sogar noch. Möchtest du sie sehen?" Ich schüttelte kaum merkbar den Kopf, doch das ignorierte sie und tippte auf dem Display ihres Smartphones herum. Dann hielt sie mir den größten Fehler meines Lebens unter die Nase. "Ach warst du süß damals", sie seufzte theatralisch. "Süß und naiv und dumm." Der Ton ihrer Stimme hatte sich schlagartig von übertrieben freundlich zu vorwurfsvoll und abwertend geändert. Ich schluckte. Einmal. Zweimal. Doch es war zu spät. Die ersten Tränen suchten sich ihren Weg meine Wangen entlang zu Boden. Floras Mund verzog sich zu einem bösen Grinsen. "Ups", sagte sie gespielt betroffen. "Hab ich dich verletzt? Oh, das wollte ich doch gar nicht." Sie winkte vorbeigehenden Schülern zu und rief: "Alle mal herhören! Melody ist mal wieder am Heu-leen" Das "Heulen" sang sie beinahe. Ich versuchte die Tränen so gut es ging zu unterdrücken, aber je mehr ich es versuchte, deso öfter musste ich laut aufschluchzen. Die Menge fing nach und nach an sich um uns zu versammeln. Jeder rief etwas anderes.

"Memme!"

"Heul doch!"

"Schwächling!"

"Selbst schuld, wenn man sich nackt vor anderen machen muss!"

"Schlampe!"

"Du bist erbärmlich!"

Uns so weiter.. Ich fühlte mich, wie als hätte man mich ins kalte Wasser geworfen und jedes Wort drückte mich tiefer nach unten. Inzwischen zitterte ich am ganzen Körper vom ganzen Weinen. Meine Beine schlotterten und es zwang mich in die Knie. Schützend hob ich die Arme über meinen Kopf und versuchte mich somit von den Rufen abzuschotten, jedoch gelang es mir nicht. Jemand war zu mir gekommen und stupste mich mit der Fußspitze an. "Noch da?" Nachdem ich nicht reagiert hatte, trat er zu. Keuchend lehntr ich mich nach vorn und hielt mir den schmerzenden Bauch.

Dieser Jemand hatte sozusagen "den Startschuss gegeben". Immer mehr trauten sich nach vorn, um mir vor dir Füße zu spucken, mir wehzutun oder einfach nur um mich leiden zu sehen.

Mit geschlossenen Augen, zusammengerollt wie ein Igel lag ich dort auf dem Boden und wünschte mir, ich würde sterben. Ich hatte keine Ahnung, wo die Lehrer alle hinwaren.

Plötzlich hörte ich, wie sich eine bekannte Stimme durch die Masse drängte. "Platz da! Verschwinde! Hau ab!"

"Melody!", schrie die Stimme. Jemand schubste die Leute um mich herum weg und kniete sich neben mich. "Melody! Kannst du mich hören?", vorsichtig strich mir eine Hand über die Wange.

"Ist das dein Ernst Luke?! Willst du dich wirklich auf so ein Niveau niederlassen?", ertönte Floras Stimme. Ich öffnete ein wenig, um das Spektakel mit anzusehen.

Luke stand ruckartig auf und kam brodeln vor Wut auf Flora zu. "Weißt du überhaupt, was du da tust?!", schrie er sie an. "Du bist doch geisteskrank!!" Er war kurz davor auf sie loszugehen, als ein plötzlich ein Lehrer auftauchte und ihn zurückhielt. Nur widerwillig ließ Luke von der völlig eingeschüchterten Flora ab. "Was ist denn hier für ein Chaos?! Können Sie mir das erklären Ms. Smith?!" Es war einer der Chemielehrer, sein Name wollte mir in dem Moment nicht einfallen. Er war völlig außer sich und versuchte Ruhe in die Masse zu bekommen. "Was ist denn hier passiert und warum liegt Ms. Johnson auf dem Boden?!"

Luke meldete sich zu Wort und erzählte die ganze Geschichte. Als er fertig war, ging der Lehrer drohend auf Flora zu: "Das wird noch ein böses Nachspiel für Sie haben Miss! Und jetzt geht in die Klassen, es hat schon längst geklingelt! Und Sie!", er zeigte auf Luke, "kümmern sich um Ms. Johnson. Bringen Sie sie nach Hause, sie ist ja völlig aufgelöst."

Damit kam Luke wieder zu mir gestürzt und half mir auf. Noch immer am ganzen Körper zitternd und weinend stand ich neben ihm und drohte jeden Moment wieder zusammenzubrechen. Ich war vollkommen aufgelöst. Stützend legte Luke einen Arm mich. Beruhigend strich er mir immer wieder über die Schulter, während wir gemeinsam die Menge durchquerten. Er führte mich in den Rosengarten, ein keiner Bereich auf dem Schulhof, wo viele Bäume und auch einige Bänke standen. Rosen wuchsen dort zwar nicht wirklich, aber er hieß dennoch so.

Wir setzten uns und ich drückte mich an seinen Oberkörper und schluchzte einfach weiter, während er meine Mutter anrief, dass sie mich abholen sollte. Nachdem er aufgelegt hatte, redete er beruhigend auf mich ein. "Shh alles gut. Alles ist gut."

"Nein ist es nicht", presste ich hervor und zog ihn enger zu mir. Er erwiderte die Umarmung und ich vergrub mein Gesicht in seiner Jacke. "Ich will nicht mehr", flüsterte ich. Luke seufzte und antwortete mit: "Ich weiß."

Wir saßen noch eine ganze Weile so da, bis meine Mutter endlich kam.

Total entsetzt und aufgelöst stürmte sie auf uns zu und nahm mich fest in den Arm. "Melody! Gott sei Dank, dir geht es gut. Ich war so geschockt als ich den Anruf bekommen habe! Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Was haben sie nur mit dir gemacht", die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus. Ich ließ mich einfach schweigend drücken, bevor sie sich nach einiger Zeit von mir löste. Dann wand sie sich zu Luke, der die ganze Situation beobachtet hatte. "Ich muss mich wirklich bei dir bedanken. Dafür, dass du meine Tochter gerettet hast." Luke nickte nur und meinte: "Keine Ursache."

Ich verabschiedete mich noch von ihm und ging dann gemeinsam mit meiner Mutter nach Hause.

****************

Auch den Rest der Woche blieb ich noch daheim. Ich hätte es in der Schule nicht ausgehalten. Bestimmt sprach man über mich. Ach, was redete ich da.. Natürlich sprach man über mich! Da brauchte ich mir nix vormachen.

Luke hatte ich seit dem Vorfall nicht mehr gesehen. Wir hatten ein, zwei Mal mit einander geschrieben, mehr aber auch nicht.

Inzwischen war es Samstag und ich lag auf dem Sofa und sah mir irgendeine langweilige Naturdoku an, als mein Handy neben mir plötzlich klingelte. Verwundert ging ich ran.

"Hallo?"

"Hey Melody, ich bin's Luke."

"Hi Luke", Ich freute mich seine Stimme zu hören.

"Wie geht es dir?", fragte er besorgt.

Ich erzählte, mir ginge es inzwischen besser und das ich am Montag wahrscheinlich wieder in die müsste.

"Ich habe Angst Luke", sprach ich meine Gedanken aus.

"Glaube ich", er machte eine Pause. "Mal was anderes, hast du heute schon was vor?", fragte er und meine Laune hob sich etwas.

"Ich sterbe vor Langeweile", stöhnte ich. "Was hast du vor?"

Neugierig wartete ich auf eine Antwort. "Verrate ich nicht. Also, hast du Lust?" Ich sprang sofort auf und lief in die Küche, um meine Mutter zu fragen. Sie hatte sich extra die letzten Tage frei genommen, damit sie sich um mich kümmern konnte. Von der Mutter, die nur ihre Arbeit im Kopf hat, war plötzlich nichts mehr zu spüren. "Mum! Luke fragt, ob ich Lust habe mich mit ihm zu treffen", erzählte ich aufgeregt. Sie legte den Kochlöffel beseite und dachte nach. Hibbelig sprang ich von einem Fuß auf den anderen. "Also?"

"Da es dir ja anscheinend wieder besser geht, darfst du dich natürlich mit ihm treffen." Sie lächelte und dankbar grinste ich zurück.

Zurück im Wohnzimmer teilte ich meinem Gesprächspartner sofort die guten Neugkeitrn mit und wir vereinbarten, dass er mich 14:30Uhr abholen kommen würde. Ich hatte also noch genügend Zeit meine gemütlichen Schlabberklamotten auszuziehen und in normale Sachen zu schlüpfen. Doch zuvor aß ich noch mit meiner Mutter zu Mittag. Sie freute sich, als sie mir dabei zusah wie ich die Spaghetti aufrollte, da ich mich in den letzten zwei Tagen eigentlich fast nur von Tee ernährt hatte.

Nach dem Essen half ich ihr noch mit dem Abwasch und machte mich dann zurecht. Ich zog nichts spannendes an; ein weißes weites Top, darüber meine schwarze Strickjacke und eine Jeans. Dazu meine dunkelkroten Vans. Ich schminkte mich noch und schon war ich fertig. Ein letzter Blick in den Spiegel, ich war zwar nicht sonderlich begeistert von meinem Aussehen aber egal, und schon klingelte es.

Ich eilte die Treppenstufen nach unten und öffnete schwungvoll die Tür. "Hi", sagte ich und lächelte ihn an. Er lächelte fröhlich zurück und fragte dann: "Bereit?" Ich nickte, verabschiedete mich von meiner Mutter und verließ dann das Haus. "Ein fröhlicher Luke, was ist da denn passiert?", fragte ich lachend, worauf er hingegen neckend fragte: "Eine lachende Melody, was ist da denn passiert?"

Ich zögerte kurz und antwortete plötzlich mit Luke gleichzeitig: "Ich freue mich dich zu sehen."

Perolex sahen wir uns gegenseitig an und fingen kurze Zeit später an laut loszulachen. Danach liefen wir eine Weile später nebeneinander her und ich sah in der Nähe ein Eiscafé auftauchen und zögerte. Eis hatte nicht gerade wenig Kalorien. "Was ist los?", fragte Luke plötzlich. "Findest du die Idee nicht gut?" Ich schwieg und beobachtete meine Finger. "Eine Kugel. Bitte. Tu's für mich", er sah mich mit einem Schmollmund an, was so bescheuert aussah, dass ich laut loslachen musste. Er sah mich empört an, schmollte aber weiter. Nach einigen Momenten Überlegen stimmte ich schließlich zu. Luke strahlte wie ein kleines Kind und zog mich in Richtung Café.

Ich wählte Erdbeere, während er eine Kugel Schoko nahm. "Nichts geht über Schokolade", lachte er, als er meinen Blick bemerkte. Erbm bezahlte und wir verließen das Geschäft. Automatisch steuerten wir den Park an. "Ist dir mal aufgefallen, dass wir immer in den Park gehen?", fragte ich, während ich anfing mein Eis zu essen. "Wir können auch woanders hingehen, wenn du willst", meinte Luke überrascht. Sofort schüttelte ich den Kopf. "So habe ich das nicht gemeint! Ich mag den Park."

Danach gingen wir einige Zeit schweigend nebeneinander her. Aber es war eine angenehme Stille. Ich spürte wie Luke mich die ganze Zeit über musterte. "Hab ich irgendwas im Gesicht oder warum starrst du mich an?", fragte ich ihn nach einer Weile. Er musste lachen und antwortete: "Ich bin nur fasziniert, wie du dein Eis mit dem kleinen Löffel vergewaltigst." Entrüstet und vor lachen prustete ich los, sodass ich fast die Waffel hätte fallen gelassen. "So ein Kompliment hab ich auch noch nicht bekommen", sagte ich immernoch lachend. Es waren nurnoch wenige Schritte bis zum Park. Den Rest des Weges gingen wir wieder schweigend. Wir steuerten unsere Stamm-Bank an, setzten uns jedoch dieses Mal auf den Rand des Brunnens und aßen unser Eis zuende. Danach grinste Luke mich böse an. Ich ahnte schlimmes. "Wenn du jetzt vorhast, mich wie in diesen ganzen Büchern in den Brunnen zu schubsen, setzt es was!", drohte ich ihm. Doch er ignorierte eiskalt meine Drohung und spritzte mich nass. Ich schnaubte gespielt wütend und spritzte doppelt so stark zurück. "Das hast du jetzt nicht getan", sagte er und sah mich an. Ich musterte ihn von oben bis unten und bekam einen heftigen Lachanfall. Ich versuchte wirklich ihn ernstzunehmen, aber er sah einfach zu lustig aus, wie er da auf dem Brunnenrand saß, mit einer vollkommen durchnässten Jacke. Aber ich sah wahrscheinlich nicht besser aus. "Weißt du was?", fragte er herausfordernd und ich schüttelte ahnungslos den Kopf.

"Scheiß drauf." Und er zog seine Jacke aus, sodass man seine tätowierten Arme sehen konnte. Wenn man genau hinsah, bemerkte man auch die dünnen Narben, die sich unter den Motiven versteckten. Jetzt blickte er zu mir. Ich atmete tief durch und wollte ebenfalls meine Jacke ausziehen, als ich zwei Personen, ungefähr unser Alter, hinter Luke auf uns zukommen sah.

Wer war das?

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Das Special kann kommen! ^.^

Heute mal ein besonders langes Kapitel, weil.....ja. Ich wollte nicht so viele Kapitel auf einmal raushauen, also habe ich einfach ein Haufen Content in eins reingepackt :D
Ich hoffe ihr freut euch darüber xx

p.s. Die Eisszene war echt schwer, weil ich immer lecken schreiben wollte. Aber sobald ich das Wort "lecken" lese/höre muss ich sofort falsch denken. :(

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