35. Kapitel
Wir betreten den Treffpunkt für das Dschungelprojekt mit riesigen Rucksäcken auf dem Rücken.
"Hallo, herzlich Willkommen zum Dschungelabenteuer", begrüßt uns ein Mitarbeiter, "ich bin Michael. Ihr müsst Familie Santos sein?"
Rafaella nickt: "Ja, das stimmt. Ich bin Rafaella, neben mir steht Carolina, dann Fernanda und Marcela."
Die Jungs stellen sich alle selber vor, und dann führt uns Michael zu einem kleinen Bus.
"Eure Rucksäcke könnt ihr in den Kofferraum schmeißen."
Wir nehmen in dem Büschen Platz. Dieser fährt die Autobahn entlang und hält dann an einem kleinen Flugplatz. Ich ahne, dass wir jetzt Fallschirmspringen sollen, und augenblicklich beschleunigt sich mein Puls.
Juninho, der hinter mir sitzt, packt sanft meine Schulter und flüstert: "Du musst keine Angst haben, ich bin ja da."
Ich lächele in mich hinein und habe kaum noch Angst. Doch als Juninho seine Hand von meiner Schulter nimmt, um auszusteigen, wird mir plötzlich ganz kalt und ich zittere. Doch als er seine Finger mit meinen verschränkt, ist alles wieder gut. Wir sind nicht einmal zusammen, denke ich und dann macht er sowas?
"Irgendwie habe ich Angst", sage ich später zu Fernanda.
Juninho, der das gehört haben muss, kommt und umarmt mich von hinten: "Du musst keine Angst haben, ich bin ja da."
Nach diesem Gespräch erkläre ich Fernanda, dass ich auf die Toilette muss und ziehe Juninho hinter mir her in eine der Toilettenkabinen.
"Warum machst du das alles? Ich meine, wir sind ja nicht zusammen, oder?"
"Kommt drauf an, was du willst."
"Ich muss sagen, dass ich schon gerne mit dir zusammen wäre", merke ich an.
"Schön, dann ist das jetzt so Amor ."
Und dann küsst er mich. Unser erster richtiger Kuss. Auf einer vermieften Toilette eines Flugplatzes.
Plötzlich stürmt Fernanda in die Toilette: "Du musst kommen, es geht los... oh ähm, ihr müsst kommen..."
Nach der Einführung bilden wir Zweierteams und steigen in das Flugzeug. Ich und Juninho, Gil und Fernanda, Jo und Rafaella, und Marcela fliegt mit unserem Dschungelführer, da sie ein wenig Angst hat. Ich habe auch Angst, aber Juninho ist bei mir und ich vertraue ihm.
Das Flugzeug, welches extra für die Dschungeltouren umgebaut wurde, startet und fliegt steil in die Höhe. Nach etwa zehn Minuten gibt Michael uns das Zeichen und Juninho und ich ängstlich zur Schiebetür zu. Diese öffnet sich. Unter uns befinden sich 6000 Meter Luft, bis der Boden kommt. Tief atmen wir nochmal durch, dann springen wir. Vor Angst will ich schreien, doch ich kann nicht - mich überwältigt die ganze Situation. Als Juninho den Fallschirm geöffnet, weine ich Freudentränen. Der Ausblick von hier oben ist fabelhaft, so weit kann man sehen!!
Als wir unten landen, hebt Ju mich hoch und umarmt mich fest.
"Wir haben es geschafft!"
"Es war einfach wow!"
Er hat einen Arm um mich gelegt und wir beobachten die anderen, wie sie sanft herunterschweben, als ich bemerke, dass wir auf einer Lichtung mitten im Dschungel stehen.
Als die anderen ebenfalls gelandet sind, umarmen wir uns alle, da wir nie gedacht hätten, dass wir es alle schaffen würden.
Dann ergreift Michael wieder das Wort: "So, ihr müsst jetzt noch etwa einen Kilometer dem Trampelpfad folgen, da sind euere Rucksäcke. Am besten baut ihr da gleich auch euer Lager auf."
Wir nicken und machen uns auf den Weg.
"Leute, ich bin so stolz auf uns, dass wir das geschafft haben!", lache ich und hüpfe herum wie ein kleines Kind.
Am Abend, nachdem die Sonne bereits untergegangen ist, sitzen wir alle am Lagerfeuer.
"Ach ja, Cah, willst du uns nicht was sagen? Oder du Juninho?", fragt Fernanda grinsend.
Wir schauen uns lächelnd an und Juninho verliert den Starrwettbewerb: "Also ähm, wir sind zusammen."
"Ja, wusste ich's doch!", rutschte Rafa heraus.
"Leute, wisst ihr was wir unbedingt machen sollten?", frage ich und als niemand antwortet, kläre ich auf, "Lagerfeuerlieder singen."
Rafaella beginnt schallend zu lachen, doch als sie merkt, dass ich das ganze komplett ernst meine, ist sie ruckartig still.
Tatsächlich verbringen wir den restlichen Abend damit, Lieder zu singen, bevor wir in unsere warmen Schlafsäcke kriechen und erschöpft einschlafen.
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