33. Kapitel
Am heutigen Tag hat Gil, welcher wieder in Barcelona ist, einen Ausflug mit mir geplant. Ich bin ziemlich gespannt, was er vor hat.
"Willst du Davi mitnehmen?", fragt er mich.
"Ich weiß nicht, ist das gut, wenn er dabei ist oder könnte es uns behindern?", stelle ich die Gegenfrage.
"Um ehrlich zu sein könnte es sein, dass uns der kleine Mann ein bisschen im Weg ist", erklärt er mit zerknirschten Zähnen.
"Okay, dann rufe ich kurz bei Antonella an, ob Davi heute zu Thiago zum Spielen kommen darf. Die beiden wollten sowieso schon länger etwas ausmachen", erkläre ich und gehe dann nach oben, um zu telefonieren.
Als ich wieder nach unten komme, sehe ich Gil mit zwei großen Tüten warten.
"Gil, was willst du denn damit?"
"Das wirst du dann sehen", grinst er verschwörerisch.
Dann bringt führt er mich zu Juninhos großem Audi. Ungewöhnlicherweise fährt Gil nicht in Richtung Meer sondern auf der Autobahn direkt in die Pampa. Nach einer halben Stunde nimmt er eine Abfahrt und wir bewegen uns auf einer Landstraße weiter. Wir durchqueren ein paar Orte und kommen schlussnedlich auf eine holprige Straße, die uns noch mehr in die Pampa führt. Im Hintergrund wird ein großes Gebäude sichtbar. Als wir näherkommen, erkenne ich auch Koppeln vor der Finca.
"Was machen wir denn hier?", frage ich neugierig, doch erhalte keine Antwort.
Als Gil auf dem großen Hof parkt, wirft er mit eine der beiden Tüten zu: "Hier, zieh das an."
Neugierig öffne ich die Tüte und einige mir sehr bekannte Gegenstände fallen mir ins Auge. Ich grinse. Schon so lange habe ich das nicht mehr gemacht. Schnell ziehe ich mich um und kurz darauf verlasse ich mit meinem Reitoutfit das Auto. Die Sachen sind bestimmt seit drei oder vier Jahren ungebraucht, ziemlich seit ich wusste, dass ich mit Davi schwanger war.
Lächelnd gehe ich auf Gil zu und umarme ihn. "Danke!"
"Kein Problem Linda, schön, dass es dir gefällt."
Gemeinsam gehen wir in den Stalltrakt der Finca, wo uns bereits eine dunkelhaarige Frau erwartet.
"Buenos dias, schön, dass ihr beide es hier her geschafft habt. Ihr wollt zwei Pferde für einen zweistündigen Ausritt mieten, ist das richtig?", fragt sie.
"Genau. Ich war ja bereits ein paar Mal hier und Sie haben sich mein Können angeschaut", informiert er.
"Richtig, das selbe würde ich aber auch gerne bei Senora Dantas tun, bevor ich euch beide entlasse."
"Natürlich, das ist kein Problem, ich bin vielleicht nur ein bisschen eingerastet", lache ich.
Isabelle, die Besitzerin der Finca, führt uns zu zwei Boxen. "Gil, das wird Ihr Pferd werden, Coco. Sie können sich bereits fertigmachen und dann in die Halle gehen."
Bestätigend nickt Gil und Isabelle führt mich weiter nach hinten zu einem Braunen, der bereits in der Stallgasse angebunden ist.
"Das ist Timeback, ein Quarterhorse. Er ist eines meiner liebsten Pferde und auch sehr erfolgreich. Ich habe ihn Ihnen bereits fertiggemacht. Sie müssen nur noch aufsitzen und dann können Sie mir ihr Können zeigen."
Ich nicke und nehme Timeback mit in die geräumige Reithalle. Dort gibt Isabelle mir erst ein bisschen Zeit, sodass ich mich an den Wallach gewöhnen kann, dann gibt sie mir ein paar Aufgaben. Ich kann alles umsetzen, auch wenn es nicht unbedingt elegant aussieht. Vorallem mein Sitz hat gelitten, aber ich habe Timeback unter Kontrolle. Als Gil zu uns stößt, gibt uns Isabelle das Ok für den Ausritt.
Und so reiten wir gemeinsam los.
"Das ist mega cool von dir, dass du extra dafür das Reiten gelernt hast", meine ich woraufhin Gil nur lächelnd abwinkt.
Wir reiten ein wenig durch die verbrannte Landschaft. Obwohl es heute nicht ganz so warm ist, brennt die Sonne trotzdem auf uns herunter. Nach einer Weile kommen wir an einen Pinienwald, wo wir unsere Pferde anbinden und eine kleine Vesperpause machen.
Im Wald können wir dann auch traben und galoppieren, was uns beiden am meisten Spaß macht. Diese Freiheit ist einfach toll. Für zwei Stunden kann ich komplett abschalten. Als Gil und ich wieder auf den Hof reiten, bin ich fast traurig, dass es vorbei ist. Doch die Bilder, die wir gegenseitig von uns, und die Isabelle am Anfang und Schluss von uns gemacht hat, werden uns immer daran erinnern.
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