26. Kapitel

"Mama, mir ist langweilig!", jammert Davi und zieht an meinem Hosenbein.

"Davi jetzt nerv doch mal nicht! Ich muss meine Bewerbung fertig schreiben. Du hast genug Spielzeug!"

"Was ist eine Bewerbung?", fragt Davi jetzt neugierig, obwohl er eben fast den Tränen nahe war.

"Filha, du schreibst eine Bewerbung? Warum?", erkundigt sich Nadine. Sie war seit der Geburt von Davi wie eine zweite Mutter für mich.

"Woahhh, wo bist du denn hergekommen?" Ich habe sie überhaupt nicht kommen hören und mich ordentlich erschreckt. Als ich mich von meinem Schock erholt habe, antworte ich ihr: "Ich möchte in einer Arztpraxis anfangen. Ich habe ja mein Studium fertig und ich will es auch mal ausnutzen und selbstständig werden."

"Ich bin stolz auf dich, amor!", meint sie und umarmt mich fest.

"Oh, Davi, was hast du denn schönes gemalt?"

Während sich Nadine mit Davi über sein Bild unterhält, vervollständige ich meine Bewerbung, welche ich in geraumer Zeit an eine kleine Arztpraxis in der Nähe senden möchte, um dort als Hilfsärztin anzufangen. Weil ich aber die "Mutter von Neymars Sohn" bin, könnte das schwierig werden. Deswegen wollen mich viele Leute nicht nehmen.

"Und Cah, bist du fertig?", will sie neugierig wissen, woraufhin ich nicke.

"Darf ich lesen?", fragt sie und ich schiebe ihr den Computer herüber.

Nadine gibt mir netterweise ein paar Tipps, denn ohne sie wäre ich offensichtlich ziemlich aufgeschmissen. Meine Mutter, die mir normalerweise dabei geholfen hätte, lebt ja in Brasilien. Und Nadine ist mittlerweile wie eine Ersatzmutter für mich.

*~*~*

"Davi, komm schnell, wenn du Papai noch tschüss sagen möchtest. Er muss doch nach Getafe", rufe ich nach oben.

"Mamae, warte ich komme!!"

Davi rennt schnell zur Eingangstür und zieht sich seine Schuhe an. Daraufhin steigt er ins Auto und wir fahren los. Wir sind ziemlich im Zeitdruck. Obwohl ich an beinahe jeder Ampel anhalten muss, kommen wir noch pünktlich. Um kein Aufsehen zu erregen, verabschieden sich die Spielerfrauen und die Kinder in der Tiefgarage, wo sie von der Öffentlichkeit abgeschirmt werden können. Dort sind nun auch Davi und ich.

"Papai!!" Davi schreit so laut, dass alle sich umdrehen. Als Juninho sieht, dass Davi auf ihn zugestürmt kommt, breitet er seine Arme aus. Er wirbelt ihn herum und umarmte ihn fest.

"Papai, ich will nicht dass du gehst! Bleib bei mir."

"Davi, amor, ich kann nicht, ich muss doch Fußball spielen. Aber in einer Woche bin ich schon wieder da. Versprochen.
Schau mal, da hinten ist Adrian. Geh und spiel mit ihm, solange ich deiner Mama tschüss sage."

Davi nickt und läuft auf Adrian, Adrianos Sohn, zu. Die beiden spielen miteinander Fangen und ich schaue ihnen lächelnd zu. Dann dreht sich Juninho wieder zu mir und kommt einige Schritte auf mich zu. Doch bevor wir uns verabschieden konnten, rief Enrique, dass sie los müssten.

"Sieht so aus als müsste ich los..."

"Ja leider", meine ich unsicher, denn ich weiß nicht wie ich reagieren soll.

"Cah, ich werde dich vermissen. Wirklich", sagt er, beugt sich vor und küsst mich sanft auf die Wange. Dann geht er.








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