1. Kapitel
Mehrere Monate waren vergangen, seit der grün leuchtende Komet auf Neu-Berk eingeschlagen war und vor Rays Augen von der Alpha-Familie mitgenommen wurde. Mittlerweile war es später Frühling, fast Sommer. Das bedeutete, dass Ray und Zephyr - und manchmal auch Nuffink - viel öfter draußen im Wald unterwegs waren. Dabei erkundeten sie die Umgebung, spielten fangen oder verstecken im Wald, suchten nach Tierspuren oder redeten über die Drachen. Alle drei glaubten fest daran, dass die Drachen noch immer irgendwo da draußen waren und dass sie eines Tages zurückkehren würden.
Den Vorfall mit dem Kometen hatte das Dorf bereits wieder vergessen. Die einzige, die sich noch daran erinnerte, war Ray. Doch sie glaubte nicht mehr an das Gesehene - sie dachte, es sei alles ein Traum gewesen. Und somit fiel es ihr leicht nichts zu sagen. Ihren Freunden hatte sie nur gesagt, dass sie einen merkwürdigen Traum gehabt hatte. Aber es schien, als wäre diese eine Nacht aus dem Gedächtnis der Wikinger gelöscht worden. Keiner, den Ray anfangs noch ansprach, glaubte ihr oder stritt es sogar ab. Daher gab sie es irgendwann auf, die Dorfbewohner von dem Ereignis zu überzeugen und redete sich ein, alles sei geträumt. Doch das war der entscheidende Fehler...
Denn eines Nachts erwachte Ray von einem merkwürdigen Geräusch. Zuerst blendete sie es aus und wollte weiterschlafen, doch dann wurde es immer lauter, sodass man es nicht mehr ausblenden konnte. Genervt seufzend setzte sie sich auf und schrak zusammen, als sie vor ihrem Fenster einen Schatten vorbeizusehen sah. „Was war das?! Das kann nie und nimmer ein Mensch gewesen sein!", fragte sich das Mädchen stumm. Langsam schob sie sich aus ihrem Bett, schlich auf Zehenspitzen zum Fenster und blickte nach draußen auf den Dorfplatz. Sie konnte nicht glauben, was sie dort sah. Dort - mitten auf dem Dorfplatz - stand ein riesiger Drache. Ray wusste nicht einmal, welche Art das war. Dann blickte Ray zum Himmel und ihr gefror das Blut in den Adern - dort flog eine ganze Drachenarmee!
Ihr entschlüpfte ein entsetzter Schrei, als sie manche Drachen wiedererkannt - das waren nicht irgendwelche Drachen, das waren ihre verlorenen Drachen! Blitzartig zuckte Ray vom Fenster zurück, als ein Riesenhafter Alptraum ihr den Kopf zuwandte. „Was soll ich denn jetzt machen?", wisperte sie angsterfüllt. Panik machte sich in ihr breit und verhinderte das klare Denken. Ray spürte ein heftiges Zittern, dass sie übermannte. Nachdem jedoch längere Zeit nichts passierte, riss sich das junge Mädchen zusammen und machte sich auf den Weg nach draußen. Doch kurz bevor sie aus dem Haus gehen konnte, landete ein grimmig dreinblickender Drache genau vor dem Eingang, starrte sie mit giftgrün leuchtenden Augen an und öffnete dann das Maul. Ray starrte mit vor Angst gelähmten Beinen auf das helle Feuer im Rachen des Ungetüms vor ihr und wusste, dass es jetzt mit ihr vorbei war. Sie war verloren - niemand könnte sie jetzt noch rechtzeitig erreichen und retten. Ray schloss die Augen, atmete tief durch und breitete die Arme aus, bereit um ihr Schicksal zu akzeptieren.
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Ich will gar nicht viel sagen, sondern direkt weiterschreiben xD
Aber eine Frage muss ich dann doch loswerden: Wie findet ihr Ray? Und was denkt ihr - warum greifen die Drachen das Dorf an?
LG Storm Soren
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